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Pachycondyla apicalis - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Neoponera / Pachycondyla
Gaster
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#1 Pachycondyla apicalis - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:39

[align=left]Ich habe mich entschieden, hier meinen Bericht aus dem Antstore-Forum reinzukopieren. Schließlich ist nicht jeder in allen drei Foren aktiv.






[align=center]Bericht über die Haltung

[/align]
von Pachycondyla apicalis
[/align]


Hallo Leute! Ich habe mich nun dazu entschieden, auch mal einen Haltungsbericht zu schreiben. Da ich in wenigen Tagen/morgen wohl meine Kolonie Pachycondyla apicalis erhalten werde, denke ich, ist es ganz gut, über diese zu berichten. So habt ihr die Möglichkeit von Anfang an dabei zu sein!
Ich hoffe, dass euch mein Bericht gefallen wird, falls ihr Tipps, ob nun zum Haltungsbericht, oder aber zu der Haltung habt, bitte postet in den entsprechenden Thread im Diskussionsforum.



Zuerst einmal zu den allgemeinen Informationen:




Pachycondyla apicalis




Taxonomie: Unterfamilie Ponerinae, Tribus Ponerini

Verbreitung: Mittel- bis Südamerika

Farbe: schwarz

Nestbau: Diese Art legt ausschließlich Nester in Totholz an

Größe: Königin: 15-20 mm; Arbeiterinnen: 13-19mm

Kasten: nein

Nahrung: Insekten, Honig/Zuckerwasser

Winterruhe: nein



Also jetzt zum eigentlichen Bericht:




Dienstag, 19. Dezember 2006


Ich habe hier jetzt das “halb eingerichtete“ Becken stehen, und hoffe, dass die Ameisen morgen mit der Post ankommen werden. Ich habe sie bei einem anderen Anbieter bestellt. man hat mich sehr gut beraten und wird mir netter Weise noch ein paar Ableger seiner Pflanzen mitschicken, damit ich mein Becken auch originalgetreu einrichten kann.

Das Becken ist ein 60B*45H*45T cm Terrarium, welches nach vorne aufzuklappen ist. Nach oben ist es mit Metallgase verschlossen. Die Tiere sind so groß, dass sie dadurch nicht entkommen können.
Es ist zwar ein größeres Becken in Planung, doch das soll so groß werden, dass sich eine solch kleine Kolonie darin verlieren würde. Wenn es fertiggestellt ist muss ich noch mal schauen, wie groß die Kolonie dann ist, vielleicht ziehen sie dann noch einmal um.
Ich beheize das ganze mit einem 60Watt Spotstrahler, und für die Nacht habe ich einen 60 Watt Wärmestrahler, damit in der Nacht kein Licht brennen muss. Ich teste einfach mal, ob das reicht, ansonsten habe ich noch mehr an Wärmequellen zu
bieten Bild


...So, jetzt geh ich mal früh zu Bett, und werde euch dann morgen schreiben, ob sie angekommen sind, oder nicht. Wenn ja gibt es natürlich ein längeres Update.



Gaster
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#2 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:40

WuuuuHuuuu!!! Sie sind angekommen!!! Bild Bild Bild


Oh, naja, das musste ich erstmal loswerden! Jetzt aber wieder ordentlich. Bild



Mittwoch, 20. Dezember 2006

Als ich heute von der Schule nachause kam (Boa heute hatte ich wieder lange Schule... Bild ) lag das Packet schon auf der Treppe zu meinem Zimmer! Ich habs natürlich gleich ausgepackt um zu sehen, ob alles in Ordnung ist, das war es zum Glück auch!
Also gleich den Beutel mit den Pflanzen genommen, und diese eingepflanzt. Die sehen echt super aus, passen total zum Formikarium! Durch den Transport ohne Erde sind sie natürlich etwas schlaff geworden, doch mitlerweile haben sich fast alle wieder schön mit Wasser vollgesaugt und stehen wieder ganz gut.
Die Ameisen sind im Moment noch in dem Reagenzglas in dem sie angekommen sind, also nochnicht in ihrem Becken, da es sich noch ein wenig aufwärmen soll, bevor die "Kleinen", was sie übrigends keines Wegs sind (! Bild ) einziehen werden.
So, ich bin kurz zum Friseur, und danach werde ich das Reagenzglas wohl ins Becken legen.


Bis gleich, ich hoffe, dass ich gleich danach schreiben kann!


...Sö, da wär ich wieder. Haare kurz, nicht zu kurz, und die Ameisen sind im Becken Bild

Als erstes kam eine Arbeiterin nach draußen, welche gerade an dem Wattestopfen gezuppelt hat, den ich rausziehen musste. Sie ist in einem Umkreis von etwa 5 cm um den Eingang des Reagenzglases, immerwieder mit dem Gaster (ja, mein Name bedeutet Ameisenarsch Bild ) auf den Boden tippend, herumgelaufen. So hat sie den Weg markiert, den sie zurückgelegt hat, um auch wieder zum Eingang zurück zu finden. Klar, bei 5 cm noch kein Kuststück. Bild Mal schauen, was die Kleinen noch so drauf haben...
Ich biete ihnen ein totes Heimchen, einen toten Mehlwurm und Honigwasser an. Bisher ist noch keine Arbeiterin daran zugange gewesen. Ich habe es auch in ca. 20 cm entfernung zum Rg angeboten, da ich es ihnen auch nicht "aufzwingen" will. Bild
Die Kolonie besteht aus der Königin, acht Arbeiterinnen, einer Puppe und einigen Eiern, welche stabförmig sind, wie es für die Art üblich ist.
Als Nest biete ich ihnen zwei Möglichkeiten an. Auf der einen Seite des Beckens steht eine Astgabel eines Kirschbaums bereit, welche nur von innen morsch ist. Die Rinde ist noch intakt, und war bis zum Fällen des Baumes auchnoch funktionstüchtig, wird also nicht sehr gut das Wasser von außen nach innen lassen. Ich denke also, dass diese Behausung nicht feucht genug für die Ameisen ist.
Auf der anderen Seite des Formikariums steht ein stück Holz, von dem ich die Sorte nicht weiß. Ich habe es aus einem Wald. Es war noch ein ganzer Stamm, welcher am Boden lag, der aber schon so morsch war, dass ich leicht ein Stück herausbrechen konnte. Dieses Stück nimmt sehr gut Feuchtigkeit auf. Ich erwarte, dass sie hier einziehen werden, aber das weiß man vorher nie so genau...


Ich melde mich morgen wieder, oder wenn es Neuigkeiten gibt auch schon früher.

So, und da ist jetzt (leider) das frühe Update...

Leider sehe ich gerade, dass eine Arbeiterin den Transport wohl dochnicht überstanden hat. Ich habe schon gesehen, dass die eine nur einen Fühler hat, und dass ihr ein Bein fehlt... aber oft macht ihnen das ja nichts aus... in diesem Fall anscheinend schon.
Die Arbeiterin mit den Fehlenden Gliedmaßen wird gerade nach draußen geschleift... Sie wackelt noch mit den Beinen, kann sich jedoch nicht aufrichten, und der Kopf scheint auch bewegungsunfähig zu sein. Naja, ist sch****, aber sowas kommt bei einem Versand schonmal vor, und ist nicht all zu tragisch. Was mir leicht komisch vorkommt... Die Arbeiterin, welche die bewegungsunfähige Gefertin gerade nach draußen gebracht hat, scheint sich um sie zu kümmern, sie ist an ihren Mandibeln zugange, und legt sie immerwieder auf die Unterseite... Und die Verletzte zappelt nur immer weiter mit den Beinen... ich denke ich werde noch ein paar Stunden warten, und wenn sich bis dahin nichts getan hat werde ich die Arbeiterin erlösen...



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#3 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:40

Donnerstag, 21. Dezember 2006


Hallo, Ich meld mich dann mal wieder.
Die Ameisen sind über Nacht umgezogen. Zwar nicht komplett, aber der größte Teil. Die Königin ist mit der Brut, also der einen Puppe und den Eiern, umgezogen. Gestern abend konnte ich noch beobachten, dass eine Arbeiterin, welche schon die ganze Zeit besonders aktiv war, einige Male in dem Stück Holz verschwand. Ich habe genauer nachgesehen und tatsächlich, da war eine Höhle. Zwar nicht direkt im Holz, sonder darunter, aber ich denke, dass sie ersteinmal ein dunkles Plätzchen haben wollen, und sich dann von dort in das Holz vorarbeiten werden.
Ich habe gestern auch gesehen, wie die eine Arbeiterin die Verletzte in die Höhle schleppte - warum weiß ich nicht. Vielleicht wollen sie sich doch noch um sie kümmern.
Ich habe nochnicht geschrieben, dass der Wattestopfen vom Wassertank beim Transport nach vorne gerutscht ist. Der Wassertank war leer, nur die Watte war noch nass. Anstelle des Wassers befanden sich bei der Ankunft allerdings 4 Arbeiterinnen im Tank. Wie sie dort reingekommen sind weiß ich auch nicht, auf jeden Fall kamen sie nichtmehr von alleine raus. Zumindest nicht über Nacht. Als heute dann auchnoch die letzte Arbeiterin, welche sich vor dem Stopfen befand, umgezogen war, habe ich das Rg vorsichtig herausgenommen und mit einer Pinzette die Watte entfernt. Anschließend habe ich das Rg wieder an die alte Stelle gelegt. Jetzt ist auch die letzte verbliebene Ameise umgezogen.


...Jan



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#4 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:41

Freitag, 22. Dezember 2006, Ferienanfang und in 2 Tagen gibts Geschenke Bild

Heute hat sich nicht soo viel getan. Die Arbeiterinnen haben über Nacht den Eingang des Holznestes zugebaut, heute mittag jedoch wieder geöffnet.
Irgendwann am Nachmittag habe ich dann grobe Stücken von morschem Holz in das Becken getan. Eine Arbeiterin kam sofort angelaufen, sich jedes Stück einmal angeschaut, sich dann für eines entschieden und es zum Eingang geschleppt. Dort hat sie es dann erstmal abgelegt. Nun ist sie in das Nest gelaufen, hat wahrscheinlich mit einer anderen Arbeiterin gefühlert, diese hat die Neuigkeiten weitergegeben und nach wenigen Sekunden kam die Arbeiterin mit Verstärkung von 2 anderen Arbeiterinen wieder raus.
Von diesem kleinen Bautrupp wurde dann der Eingang zum Nest ein wenig verkleinert, und sie haben auch einiges an morschem Holz im Nest verschwinden lassen. Langsam wird es wohnlicher für sie.
Als ich so gegen 15 Uhr einen Mehlwurm auf einen Ast im Becken gelegt habe kam sehr schnell eine Arbeiterin heran, hat ihn sich gepackt, ein paar mal auf ihm rumgebissen, und ihn anschließend noch lebend ins Nest verfrachtet. Der Stachel kam leider ( Bild ) nicht zum Einsatz. Aber ich denke, ich werde noch genügend Gelegenheiten haben, das zu beobachten.

So, jetzt hab ich doch zu lange getippt und bin nichmehr vor Mitternacht fertich geworden... sorry, morgen werd ich versuchen pünktlicher zu sein. Aber ich denke das wird sowieso bis 6 Uhr oder so keiner lesen... Bild



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#5 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:42

Hi Leute, ich hoffe ihr habt die Weihnachtszeit gut überstanden. Jetzt gehts ja schonwieder auf Silvester zu... Aber da muss man sich wenigstens nicht um Geschenke kümmern. Bild
Jetzt aber zum Haltungsbericht.





Mittwoch, 27. Dezember 2006 & die Tage davor


In den letzten Tagen hat sich leider nicht so viel getan. Die Tiere kommen kaum nach draußen. Ich weiß nicht genau warum, aber ich erkläre es mir damit, dass sie ja keine Brut haben, die etwas frisst, nur Eier und eine Puppe, also müssen sie ja auch keine Nahrung beschaffen. Oder zumindest nur sehr wenig. Und einen Mehlwurm haben sie ja auch in ihr Nest geschleppt.
Der Eingang zum Nest ist jetzt wirklich winzig. Die Arbeiterinnen passen gerade noch so hindurch.
Einen Tag nach dem letzten Bericht von mir kamen auf einmal zwei Arbeiterinnen heraus. Und was trug die eine von ihnen da? Den Kopf der verletzten Arbeiterin. Zusammen mit einem kleinen Fetzen des Thoraxes lief die Trägerin auf die dem Nest gegenüber liegende Seite des Beckens und versteckte ihn dort irgendwo. Dies geschah in ständiger Begleitung der zweiten Arbeiterin.
Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass es die Arbeiterin noch schaffen könnte, aber wenn man dann feststellen muss, dass sie gefressen wurde... naja, das ist dann doch "unschön"... Falls ihr euch fragt woher ich weiß, dass sie gefressen wurde, der Thorax-Ansatz war ausgehöhlt.
So, es ist halt nicht so viel los zur Zeit. Berichten kann ich also auch nichts. Ich melde mich dann wieder zurück wenn sich etwas tut.


...Jan



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#6 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:43

Donnerstag, 4. Januar 2007, das erste Update im Neuen Jahr!




Entschuldigt Leute, dass ich mich erst jetzt wieder melde, es hat sich in den vergangenen Tagen nicht viel getan. Der Nesteingang blieb verschlossen und die Ameisen sind nicht nach draußen gekommen.
Um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist habe ich vor 2 Tagen einige Seramis-körnchen vor dem Eingang entfernt, und siehe da, es kam sofort eine Arbeiterin nach vor und hat sich angeschaut, was da an ihrem Haus gewerkelt wird. Sie verschwand wieder, und wenige Sekunden später kam sie mit 2 weiteren wieder nach draußen. Der Eingang war schnell wieder zu, der letzte Stein wurde von innen angesetzt.
Gestern abend war es dann aber endlich soweit, es kam endlich mal wieder eine Arbeiterin nach draußen. Sie ist ein wenig durchs Becken gelaufen und blieb dann eine Weile beim Mehlwurm, welchen ich täglich auswechel, egal ob sie nach draußen kommen, oder nicht, stehen. Dort putzte sie ersteinmal ein wenig ihre Mandibeln, dann ihre Fühler und dann fing sie an, sie ging langsam auf den toten Mehlwurm zu. Zuerst biss sie einmal in den Panzer. Dann fang sie die bereits offene Stelle, wo ich den Kopf entfernt habe. Sie biss in das weiche Innere und zog einen weißen Brocken heraus. Damit lief sie sofort zum Nest, und übergab ihn wohl den anderen. Bereits wenige Sekunden später hatte sie schon den nächsten Brocken zwischen den Mandibeln. Dieser schien jedoch noch festzuhängen. Sie zog ein wenig daran, doch ließ relativ schnell ab. Nun wurde die Lage ersteinmal begutachtet. Die Arbeiterin krabbelte zum Ansatz des festhängenden Stückes und überlegte wohl, was sie tun sollte. Es gab die Möglichkeit einfach weiter zu ziehen, oder es mit den Mandibeln zu kappen. Sie entschied sich für letztere. Ein sauberer Schnitt, und das Essen konnte abtransportiert werden.
Nachdem auch dieses Stück zum Nest gebracht wurde verlor die Arbeiterin schnell das Interesse an dem Mehlwurm, er wurde noch einmal beäugt und dann links liegen gelassen.
Ich habe daraufhin das Becken aufgemacht und ihn entfernt. Anstelle eines neuen Mehlwurms habe ich jetzt allerdings ein mittleres totes Heimchen hinterlassen. Als die Arbeiterin mal wieder an der Futterstelle vorüber kam, wurde das Heimchen sofort inspiziert. Ein Bein zappelte noch ein wenig, das ist eigentlich immer so, wenn man ein Insekt gerade erst getötet hat. Ein gezielter Biss ins Bein und... Nein, es hörte nicht auf zu zappeln, im Gegenteil, es wurde noch stärker. Die Arbeiterin wurde hektisch und die langen Fühler fuchtelten schneller als sonst durch die Luft. Anscheinend nehmen Kolonien dieser Art anfangs lieber tote Futtertiere. Es ist einfach sicherer, es kann keine der in dieser Phase doch so wichtigen Arbeiterinnen verletzt werden. Das Heimchen wurde also erstmal inruhe gelassen, bis es vollkommen tot ist. Als ich heute morgen in das Becken geschaut habe war es verschwunden. Weglaufen konnte es nichtmehr, es wurde also von den Ameisen eingetragen.
Ich hoffe natürlich, dass nun Larven vorhanden sind, denn ich habe die Bedingungen nicht verändert bevor sie nach draußen gekommen sind. Vielleicht mussten sie sich jedoch auch einfach nur einleben. Erst wollte ich die Temperaturen noch erhöhen, ich dachte, dass die fehlende Aktivität die Folge zu niedriger Temperaturen sei, doch anscheinen ist dem nicht so.
Ich hoffe, dass sie jetzt weiterhin so aktiv bleiben, und ich euch ein wenig öfter ein Update liefern kann.


MfG Jan



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#7 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:44

Montag, 17. September 2007





Ja ich weiß, es ist sehr viel Zeit vergangen. Und ja, es hat sich natürlich viel bei den Ameisen getan. Da ich jedoch nicht so viel schreiben möchte, nur eine kurze Schilderung der Ereignisse. Vielleicht weiteres zu einem späteren Zeitpunkt.

Nach meinem letzten Update war es bei meinen Pachycondylas eine ganze Weile vollkommen ruhig. Es hat sich kaum etwas getan, ich hatte keinen Einblick ins Nest und wusste nicht, ob sie überhaupt Brut haben. Das sollte mich aber nicht weiter stören und ich habe alle Bedingungen so gelassen.
Nach einigen Wochen ist dann plötzlich eine Arbeiterin aufgefallen. Sie ist vollkommen unkoordiniert durchs Becken gelaufen, hat sich in alles mögliche verbissen, ist auf den Rücken gefallen und hat gezappelt wie ein Käfer. Ihr gesamter Körper hat verrückt gespielt.
Nach wenigen Tagen, vielleicht 2 oder 3, ist sie dann gestorben. Sie lag etwa 30cm vom Nesteingang entfernt. Es hat mich sehr gewundert, dass sie von den anderen Arbeiterinnen nicht weggetragen wurde. Doch leider blieb es auch nicht bei diesem Einzelfall.
Wenige Tage später wollte ich gerade füttern, als sich plötzlich (für die damaligen Verhältnisse) sehr viele Arbeiterinnen im Becken wanden, zappelten, sich überschlugen und sich ineinander verbissen. Ich habe mich natürlich sehr erschrocken, da ich ja wusste, was mit all diesen Arbeiterinnen passieren wird. Auch hatte ich keine Ahnung, ob sie Brut haben, um die Verluste auszugleichen, oder vielleicht schon mehr geworden sind.
Über die nächsten Tage hinweg starben also alle Arbeiterinnen, die ich draußen gesehen habe. Auch sind noch einige mehr herausgekommen, sodass es am "Ende" ca. 8 tote Arbeiterinnen waren. Zu dem Zeitpunkt dachte ich schon, dass die Kolonie sterben könnte, doch immerhin konnte ich mir sicher sein, dass sie bereits Arbeiterinnen großgezogen haben, da nämlich trotz Ausfall der gesamten Zahl gelieferter Ameisen immernoch Arbeiterinnen fraßen und am Nest weiterbauten.
Nach einigem Bangen war es dann soweit. Sie hatten sich bis zur Glasscheibe vorgearbeitet. Es war eine sehr große Kammer von etwa 10*4*5cm, welche teils im, teils unter dem Holz verlief. Ich konnte über die gesamte Länge ins Nest gucken. Geschützt habe ich die Kammer mit einem Stück Pappe, welches jedoch nur rangelehnt ist, sodass sie es nicht ganz dunkel haben. Stört sie aber nicht.
Ich war überglücklich, als ich die Königin, mindestens 7 Arbeiterinnen und einige Eier, Larven und Puppen sehen konnte.
Was ich jedoch nochnicht wusste, weshalb die Arbeiterinnen gestorben sind. Das Sterben konnte jeder Zeit wieder beginnen und ich wusste immernochnicht, was ich hätte tun solln. Darüber hinaus fing auchnoch eine tote Arbeiterin, welche ich testweise im Becken gelassen habe habe um zu sehen, ob sie noch weggeschafft wird, an zu schimmeln. Ich dachte zumindest, sie würde schimmeln. Ich nam sie also heraus, um zu vermeiden, dass auch die Gegenstände im Becken Schimmel bekommen.
Aus der Arbeiterin kamen etwa 1cm lange Stängel heraus, welche am Ende einen Fruchtkörper hatten. Zuerst dachte ich, es wäre ein gewöhnlicher Schimmelpilz, welcher sich auf der bereits toten Arbeiterin angesiedelt hat. Als dann jedoch auch die anderen toten Arbeiterinnen, welche ich in einer Plastiktüte und einer Dose aufgewart habe, anfingen, die gleichen Stielchen zu bekommen, machte ich mir doch Sorgen, dass es sich um eine andere Art von Pilz handelt.
Ich schrieb Herrn Buschinger an, ob er mir helfen könne, doch leider wusste er auch nicht, was man dagegen machen kann bzw. wusste den Pilz nicht einzuordnen. Also rief ich den Anbieter an. Er vermutete auch, dass es sich um einen Pilz handelt, der die noch lebenden Tiere befällt und sie zu diesen Aktionen bringt und sie schlussendlich tötet. Er riet mir, die Luftfeuchtigkeit drastisch zu verringern.
Also hörte ich fast vollkommen auf zu Sprühen und befeuchtete den Boden auch kaum noch. Und siehe da: Es starb keine Arbeiterin mehr.
Jetzt war ich also sicher, dass die Kolonie Brut hat und das Problem mit dem Pilz war auch gelöst. Hab ich echt glück gehabt, dass die Königin nicht befallen war.
Eine ganze Weile habe ich die Feuchtigkeit noch so gering wie vorher gehalten, jetzt habe ich sie jedoch wieder leicht erhöht. Schließlich leben diese Ameisen normalerweise im Regenwald und mögen es nicht trocken. Ich hoffe, dass es nicht wieder Probleme gibt und falls doch, weil ich ja, was zu tun ist.
Das Unschöne an der Lösung ist bloß, dass ich nach dem Austrocknen des Beckens keine Pflanzen mehr hatte. Bild
Deshalb habe ich jetzt einige einheimische gesäht und auch schon einige aus dem Baumarkt gekauft, um sie vom Gift zu befreien und später einzupflanzen. Außerdem gab es vor ca. 2 Wochen einen Umbau im Becken, ich habe einen neuen hohlen Ast angeboten, welcher bis zur Hälfte in halb verrotteter Sägespäne vergraben ist. Dieses 'Substrat' sieht gut aus, da es an Waldboden erinnert (schon dunkel), gut zum Graben geeignet ist und die Feuchtigkeit sehr gut hält.
Die Ameisen haben auch gleich am ersten Tag angefangen zu graben. Sie haben den Ast bereits erreicht und ich glaube, dass sie auch schon mit einigen Arbeiterinnen darin leben. Trotzdem sind einige im alten Nest zu sehen, auch Puppen. Mal sehn, was sie lieber mögen, oder ob sie vielleicht sogar in beiden parallel leben.
Einen kleinen Zwischenfall gab es noch: Als ich die Pflanzen gegossen habe, kamen plötzlich sehr viele Arbeiterinnen aus dem Nest geströmt. Es waren bestimmt 20-25 Tiere. Als ich dann aber die Königin zwischen ihnen sah, habe ich mich wirklich sehr erschrocken. Die Arbeiterinnen bildeten einen Kreis um sie und schnellten immerwieder nach vorne und packten sie. Sie drehte sich dann mit den Mandibeln zu dem "attackierenden" Tier und wehrte sich. In dem Moment wusste ich nochnicht, dass anscheinend Wasser in eine Kammer gelangt war und die Königin vor diesem flüchtete. Die Arbeiterinnen sind dann wohl zu ihrem Schutz herausgekommen.
Im ersten Augenblick dachte ich, es wären Rangkämpfe ausgebrochen und die Arbeiterinnen würden die Königin wirklich angreifen oder vertreiben wollen. Dabei wollten sie sie bloß zurück ins Nest zerren. Nach etwa einer Viertelstunde ist sie dann jedoch von alleine zurück gelaufen.
Neben diesen Ereignissen kann ich noch berichten, dass jetzt auch lebende Heimchen erbeutet werden. Nach einem einzigen Stich können sie sich nichtmehr bewegen. Sieht wirklich extrem aus, wenn eine Arbeiterin ein Heimchen schnappt, es wie wild zappelt, die Arbeiterin ihren Hinterleib unter dem Thorax nach vorne streckt und zusticht. Das Heimchen hält auf der Stelle still. Ich hätte gedacht, dass es sich noch etwas länger wehrt, habe das so garnichtmehr von Steven in Erinnerung.
So, dass solls erstmal gewesen sein. Villeicht gibts jetzt zum Winter hin bzw. im Winter wieder mehr Updates, wenn ich nicht so viel zu tun habe und vor allem die Halter mit einheimischen Arten bei ihren eigenen nicht so viel zu sehen haben. Ich hoffe das hier reicht euch erstmal.




LG Jan



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#8 AW: Haltungsbericht - Pachycondyla apicalis

Beitrag von Gaster » 16. März 2008, 22:44

Samstag, 17. November 2007





So, ich werde dann mal wieder ein kleines Update tippen, ist schließlich schon wieder 2 Monate her seit dem letzten.

Es hat sich mal wieder einiges bei meinen Pachys getan. Wieder ein mal habe ich mich sehr erschrocken und hatte Angst um meine Kolonie, denn an einem Abend habe ich im Becken eine tote, entflügelte Königin gefunden. Es fehlten ihr fast alle Gliedmaßen, alles bis auf wenige Stummel von Beinen war von ihr abgetrennt. Als ich das sah, dachte ich schon, es wäre vorbei mit der Kolonie, doch noch am selben Tag stellte sich heraus, dass meine Kolonie schon geschlechtsreif war. Im Nest war eine geflügelte, also junge Königin zu sehen. Das ließ mich wieder hoffen, dass es sich nur um eine Jungkönigin handelte, die von den Arbeiterinnen entsorgt wurde, da sie nur Nahrung verbrauchte. Sicher war das jedoch noch nicht, bevor ich nicht die richtige Königin zu Gesicht bekommen würde.
Blöder Weise dauerte es eine ganze Weile, bis sie sich mal wieder in der Kammer, in die ich Einblick habe, aufhielt. Ich machte mir wirklich Sorgen um die Kolonie. Als sie sich dann aber endlich zeigte, viel mir natürlich ein Stein vom Herzen - meine Kolonie wird nicht sterben und zudem ist sie auchnoch geschlechtsreif.

Zur Entwicklung der Kolonie lässt sich nicht besonders viel sagen. Im Nest gibt es sehr viel Brut, viele Eier, besonders viele Larven und auch recht viele Puppen. Mit Sicherheit wird die Kolonie bald nochmal stark wachsen. Was mich allerdings etwas stört ist, dass bei Fütterung meist nicht mehr als 10 Arbeiterinnen draußen sind. Und das, obwohl es doch schon ziehmlich viele im Nest sind. Mal schauen, ob sich das vielleicht noch ändert.
So, das solls gewesen sein.




LG Jan



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