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Pachycondyla sp. - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Neoponera / Pachycondyla
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fab
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#1 Pachycondyla sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von fab » 18. August 2005, 20:07

angefangen hat alles vor geraumer zeit mit einer einzelnen königin dieser wunderschönen art. frisch bei mir zu hause eingetroffen war ich vor allem von der größe dieser glänzend schwarzen ponerine beeindruckt, die alle bisherigen ponerinen, die ich im laufe der zeit lebend vor die augen bekam,, in den schatten stellte. mein nächster blick fiel auf die nicht wie üblich runden, sondern stäbchenförmigen, länglichen eier, die wie ein packet aneienander klebeten und von der königin belieäugelt wurden. sogleich setze ich die königin in ihr neues zu hause, feucht tropisch eingerichtet - passend für eine ponerine aus dem regenwald.
leider waren meine versuche, sie in einem beobachtungsnest zu halten, immer nur von kurzer dauer. anscheinend passten die bedingungen nicht oder waren zumindest nicht innerhlab des toleranzbereiches - egal ob wärmer, kühler, tocken oder feucht, jedes mal wurde das nest nur kurzfristig angenommen.
eine neues lösung musste her, diesmal sollte es ein den natürlichen bedingungen am meisten entsprechendes nest sein, so baute ich aus baumrinde, pienienborkenhumus sowie zahlreichen moosen ein neues nest, wieder an einer der seitenscheiben, um einen möglichst guten einblick bei der brut - und kolonieentwicklung zu haben und siehe da - es passte. diesmal wurde das nest dauerhaft angenommen und ich hatte freie einsicht was mich natürlich freute. leider musste ich ewig auf nachkommen warten, da die brutentwicklung bei dieser art mehr als "lange dauert", vor allem die zeitspanne vom frischgelegten ei bis zum schlupf der larve. sobald die ersten larven geschlüpft waren wurde un auch die königin ausserhalb des nestes aktiver, von mir bereitgestelletes futter in form von eiweiß wurde gerne und zu hauf angenommen. wichtig ist hierbei vor allem die kontinuität - gelegentliches füttern reicht hier nicht aus, regelmäßig müssen heimchen, grillen, insekten bereitgestellt werden, da sonst die larven der königin zum opfer fallen sprich, gefressen werden.
auch nach dem schlupf der ersten zwei arbeiterinnen nam die aussenaktivität nicht erheblich zu, was bei einer noch so jungen kolonie wo der verlust eines jeden tieres schmerzhaft wäre logisch ist. erst jetzt in letzter zeit, nach gut eineinhalb jahren, scheint die kolonie förmlich zu explodieren. die einst so scheuen und ängstlichen tiere zeigen mitunter die genau umgekehrten verhaltensextreme: sobald ich mich dem becken nähere und durch leichte vibrationen auf mich aufmerksam machen, ströhmen zahlreiche arbeiterinnen aus dem nest. doch nicht etwa weil sie sich gestört fühlen oder ihr nest verteidigen wollen, nein, sie wissen, dass es jetzt futter gibt! sofort wird wie gewohnt das komplette becken abgesucht, einzeln oder in kleinen gruppen und jegliches futtertier in kürze überwältigt, mit einem schnellen aber gezielten stich zur strecke gebracht und eifrig ins nest verschleppt. vor allem die schnelligkeit und das "aufgeweckte" verhalten mit dem sie durchs unterholz pirschen, jegliche bewegung aufnehmend, ist mehr als interessant.
leider hat sich die kolonie von der vertikalen eher in die horizontale verzogen, das nest erstreckt sich nun nicht mehr entlang der beobachtungscheibe, sondern entlang der bodenscheibe, was meinen einblick etwas einschränkt, jedoch nicht komplett verhindert. ständig werden leere puppenhüllen aus dem nest gebracht, ein mehr als gutes zeichen für ein erfolgreiches wachstum der kolonie. die aussenaktivität ist unteranderem rapide gestiegen, vor allem zu nächtlicher stunde gehen die tiere gerne auf jagd. demnächst werde ich noch ein paar aufnahmen machen, solange müsst ihr euch mit den alten aufnahmen begnügen ;)

hier der alte link: klick mich!



fab
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#2

Beitrag von fab » 1. September 2005, 21:34

die kolonie entwickelt sich prächtig, nahezu wöchentlich steigt die aussenaktivität der kleinen kolonie. frisches lebenfutter wird stets innerhalb weniger minuten im becken gefunden, überwältigt und direkt an die larven verfüttert. auch zwei riesige eipackete konnte ich erkennen, das aussehen ähnelt einem zusammengebundenen päckchen aus dynamit stangen ;) , mindestens 20 eier pro packet. und genau wie die anzahl der larven steigt, so steigt auch der appetit der kolonie, alles, aber auch wirklich alles was man an eiweiß anbietet wird sofort in neue brut umgesetzt. dieser kolonie beim wachsen zuzuschauen ist einfach beispiellos.



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Frank Mattheis
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#3

Beitrag von Frank Mattheis » 2. September 2005, 20:37

Freut mich sehr, dass Deine Kolonie sich so prächtig entwickelt, Fabian. Auch meine Pachycondyla-Kolonie begann sich gerade gut zu entwickeln, als es leider die Königin wegraffte ;(.
Da ist leider ein Problem von vielen bei den Freilandfängen, wir wissen nie, wie alt die Tiere bereits sind und wieviel Zeit ihnen auch bei guter Pflege noch bleibt. Ich hoffe sehr, dass Du etwas mehr Glück hast und Deine Kolonie sich weiterhin so gut entwickelt.
Die Kolonien jener Art, die ich pflegte und die Du noch pflegst, sind wohl nie sehr volkstark und so kann es sein, dasss bei weiterhin guter Vermehrung irgendwann bei Dir Geschlechtstiere auftauchen. Im besten Falle Männchen und Weibchen, vieleicht gelingt es dann ja sogar, diese Tiere zur Kopulation zu bringen.
Grüsse, Frank.



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