Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

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Rapunzula

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#41 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Rapunzula » 15. Februar 2021, 19:46

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt:

post166618.html?hilit=Milben#p166618

Wenn ich noch etwas finde, werde ich es in diesen Post hineineditieren!

Molke:
Finger weg! Milben verenden, Ameisen nach spätestens 1-2 Tagen auch

Biosa Pet:
Finger weg von dem, Milben gehen zwar Hops, 50% der Ameisen leider auch!

Anisöl:
Könnte Funzen, jedoch Dosierung unklar!

Pinienrinde:
muss noch genauer eruiert werden!

Haltungsparameter ändern: Milben hätten es nicht gerne trocken! (Heißt es! Was auch immer das genau heißt!)

Gruss



PincoPallino

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#42 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 17. Februar 2021, 14:21

Hallo zusammen,

der erste Schock hat sich gelegt. Ich habe auch keine weiteren befallenen Tiere entdecken können. Aber da sind bestimmt noch mehr. Es wäre extrem unwahrscheinlich, dass ich die einzigen 3 Ameisen mit Milben zielsicher aus 20.000 heraussuche.

Vorgestern Abend habe ich als erste Maßnahme die betroffenen 3 Tiere in eine kleine Quarantäne-Anlage gesteckt. Zusätzlich auch noch eine Ameise ohne Milben, um zu testen, ob die Viecher überspringen. Gestern habe ich dann auch noch eine Zitrone reingelegt.
4 Ameisen in Quarantäne
4 Ameisen in Quarantäne
In die große Anlage habe ich auch Zitronen gelegt. Kann ja nicht schaden, Zitronen habe ich ihnen testweise früher schon mal angeboten.
IMG_20210217_135437.jpg
IMG_20210217_135457.jpg
Ob das etwas bringt, wird sich zeigen. Ich meine aber in der Quarantäne schon 2 Ameisen ohne Befall erkennen zu können. Das wäre ein gutes Zeichen.

Zu den anderen Maßnahmen aus dem von Rapunzula zitierten Beitrag schreibe ich später noch was. Jetzt muss ich erstmal wieder an die Arbeit.

Grüße vom Pinco

@ Rapunzula: Ich habe auch schon mal 2 oder 3 einzelne Weintrauben im Supermarkt gekauft :D
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#43 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 17. Februar 2021, 18:41

Hallo zusammen,

hier kommen die Ergebnisse meiner noch nicht ausgiebigen Recherche.

Zuerst mal zu den Hypoaspis-Raubmilben. Die werde ich nur einsetzen, wenn alles außer Kontrolle gerät. Sie würden zwar die Milben bekämpfen, aber leider wohl auch meine Springschwänze, Asseln und was sich sonst noch so in der Erde rumtreibt. Und vor allem besteht die Gefahr, dass sie auch die Ameisenbrut fressen. Wenn die in mein kleines Ökosystem kommen, stirbt wahrscheinlich alles außer den Ameisen selbst. Das ist also nur die allerletzte Möglichkeit. Ich habe aber das Angebot bekommen, ein paar gratis zum Testen zu bekommen. Ich könnte sie also mal in die Quarantäne-Anlage setzen und schauen, was passiert.

Zitronen können meiner Meinung nach keinen Schaden anrichten. Ich habe sie daher direkt in die Becken und die Quarantäne gelegt. Dort glaube ich tatsächlich erste Erfolge beobachten zu können. Die zuerst entdeckte Ameise hat zumindest weniger Milben als vorher. 2 scheinen komplett frei von Milben zu sein. Vielleicht hat die Zitrone doch eine Wirkung (ätherische Öle). Erwartet habe ich davon eigentlich nichts. Ich bleibe dran...

Die folgenden Mittelchen kenne ich nur aus diesem Bericht post166618.html?hilit=Milben#p166618.

Ameisensäure: Das ist bei meiner Koloniegröße und Art der Haltung nicht anwendbar.

Molke scheint mir zu gefährlich für die Ameisen selbst zu sein. Und auch hier: Das wird bei meiner Anlage schwierig.

Anisöl und andere ätherische Öle wären einen Versuch wert, aber so wie Stefan es beschrieben hat, müsste ich gleichzeitig auch die Lebensbedingungen für die Milben drastisch verschlechtern, also alles austrocknen lassen. das würde wiederum den Tod meines Dschungels bedeuten und ewig dauern. Der Dschungel trocknet nicht so schnell aus. Da ist Wasser in den Steinen und der Erde... Im anderen Becken sollte es kein Problem sein, aber das reicht leider nicht.

Die mechanische Bekämpfung dürfte bei meiner Anlage und Koloniegröße gegen unendlich gehen. Außerdem kann ich das Becken nicht einfach reinigen. Das ist aussichtslos.

Das war leider schon alles, was ich bisher an Behandlungsmöglichkeiten gefunden habe. Ein Volltreffer war leider noch nicht dabei und auch sonst nicht viel. Da bleibt dann erstmal nur die Hoffnung, dass es keine "bösen" Milben sind oder es nicht mehr werden. Ich werde wohl erstmal bei der Zitronentherapie bleiben, weiter recherchieren und vor allem beobachten. Ich hoffe, ich muss die Quarantäne-Station nicht erweitern.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Grüße vom Pinco



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#44 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 20. Februar 2021, 19:00

Hallo zusammen,

ich bin heute auf eine Webseite aufmerksam geworden, die ich noch nicht kannte: antweb.org. Das ist eine Ameisen-Datenbank. Natürlich habe ich gleich mal meine eigene Art gesucht und bin auf eine komische Info zum Vorkommen gestoßen. Laut dem Eintrag kommen sie auf den Nicobaren (was für eine Überraschung!), in Myanmar und Hongkong vor. So weit so gut. Außerdem aber noch in Nordamerika und speziell in der Gegend um Chicago und Seattle! Häää?

Wie soll das denn gehen? Das ist jeweils fast Kanada, also extrem nördlich. Angeblich findet man sie dort in Buchen-Ahorn-Wäldern. Ich bin etwas irritiert...
Nicos in Chicago?
Nicos in Chicago?
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#45 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 20. Februar 2021, 20:49

Hallo zusammen,

hier noch ein Milben-Update.

Mittlerweile sind 8 Ameisen in Quarantäne. Das ist natürlich wenig, aber ich gehe davon aus, dass viel mehr betroffen sind. Allerdings weiß ich nicht, ob die Milben überhaupt gefährlich sind (eigentlich weiß ich nicht mal, ob es Milben sind). Es gibt durchaus Milben, die die Ameisen nur als Transportmittel nutzen und hoffen, so in eine für sie bessere Umgebung zu kommen. Im Dschungel habe ich noch keine befallene Ameise entdecken können. Daher habe ich die Hoffnung, dass die Milben mit den Pflanzen oder der Erde aus dem Dschungel in meine Anlage gekommen sind. Ein paar haben sich in das trockene Becken (dazu gleich mehr) verirrt und sich dort dann an Ameisen geklammert. Das ist so meine positivste Denkrichtung, es könnte auch viel schlimmer sein. Zeigen wird das nur die Quarantäne-Anlage. Wie lange leben die 8 noch? Bisher zeigen sie keine Anzeichen von Schwäche.

Vor ein paar Wochen habe ich, wie berichtet, entdeckt, dass wohl die erste Generation gerade stirbt. Aus dem Müllhaufen ist mittlerweile eher ein Friedhof geworden. War ja klar, dass das so langsam passieren musste. Aber was, wenn meine erste Boomer-Generation noch gar nicht so weit ist und das alles das Werk der Milben ist?
Ameisenfriedhof
Ameisenfriedhof
Gibt es eigentlich noch andere Tiere, die Friedhöfe anlegen? Mir fallen da nur die legendären Elefantenfriedhöfe ein. Wie machen das Bienen oder Termiten?

Ich bin übrigens bei der Namensgebung weiter. Ich habe mal nach Namen von Wüsten oder Steppen gesucht. Dort sollen sie ja in freier Wildbahn vorkommen (und dann natürlich noch in Buchen-Ahorn-Wäldern :D ). Die Gobi wäre zumindest eine asiatische Wüste, passt als Sandwüste aber gar nicht. Ich bin dann bei Pampa(s), einer Steppe, hängen geblieben. Das ist schön kurz und bekannt. Hier in Westfalen sagt man zumindest, dass man jemand gern in die Pampa schicken würde. Also, das trockene Becken heißt ab jetzt "Die Pampa". Und das große Korknest nenne ich nach einem ihrer Vorkommen laut antweb.org "Hongkong". Viele Bewohner auf kleinem Raum, passt doch gut. Damit bleibt für ihr allererstes Nest, das kleine Korknest, das sie auf keinen Fall aufgeben wollen, nur noch ein passender Name. Inspiriert von ihrem Ursprung, der auch die Namensgebung beeinflusst hat (die Nicobaren, eine Inselgruppe im Indischen Ozean), heißt es ab jetzt "Camp Nico".

Grüße vom Pinco
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#46 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 26. Februar 2021, 00:27

Hallo zusammen,

die Quarantäne bringt keine Heilerfolge, zumindest bislang nicht. Zum Glück habe ich kaum neue befallene Ameisen entdeckt. Einen größeren Ausbruch scheint es noch nicht zu geben. Leider fehlen mir aber erfolgversprechende Heilmittel. Insgesamt sind 11 Ameisen in Quarantäne gegangen. 9 davon leben noch. 2 tote Ameisen sind aber noch kein Beweis für die Tödlichkeit der Milben.

Ich bleibe dran.

Irgendwie tun mir die separierten Ameisen leid. Sie haben nichts zu tun außer fressen und trinken. Und obwohl sie es nicht wissen, warten sie auf den Tod. Nur mit viel Glück werden sie ihre Schwestern "in Freiheit" wiedertreffen. Leider sieht es in der Welt der Menschen gerade nicht viel anders aus. Sorry, diese Parallele konnte ich mir enínfach nicht verkneifen.

Grüße vom Pinco

PS: Habe heute eine flügellose Prinzessin beim Zerpflücken eines Heimchens beobachtet. So langsam scheinen sie ihr Leben als Teil der Gemeinschaft zu akzeptieren.
seht ihr sie?
seht ihr sie?
sorry für die verwackelten Fotos, aber ich war so aufgeregt :)
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#47 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Erne » 26. Februar 2021, 12:56

Ist wirklich schade das mit dem Milbenbefall.
Camponotus nicobarensis sind robust, nicht auszuschließen das sie das überstehen, drücke jedenfalls die Daumen das es wird.
Selber konnte ich Milben bei einer Camponotus ligniperda Königin beobachten.
Milben.jpg
Sie hat es überstanden.

Wie sieht es im Volk aus, gibt es da Verhaltensveränderungen?

Grüße Wolfgang



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#48 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 1. März 2021, 18:17

Hallo zusammen,

ich habe Grund zur Hoffnung!

Nach 2 Wochen Quarantäne leben noch 9 von 13 Ameisen. Und bei mindestens 2 davon habe ich eben keine Milben mehr gesehen, vielleicht sind es sogar drei. Manche sind aber auch erst seit ein paar Tagen drin. Und das eigentlich ohne Therapie. Zitrone hatte ich nur die ersten Tage drin. Es gibt auch keine mehrfach Befallenen mehr und die Quote der Opfer scheint nicht höher zu werden.

Allerdings, und das darf man nie vergessen, habe ich kaum Einblick in die Nester. Das, was ich sehen kann wirkt alles normal. Überall wuseln kleine Viecher rum, mittags schwärmen sie, dann ist Ruhe bis sie ihr Futter erwarten und wieder aktiver werden. Es könnte aber auch sein, dass sie schon deutlich dezimiert wurden. Ich weiß es einfach nicht. Vor 2 Wochen habe ich das letzte Mal eine Arbeiterin mit einer Puppe gesehen. Im Camp Nico sehe ich nur eine Larve. Das ist schon eher ungewöhnlich, muss aber auch nichts bedeuten.

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