Die Mauerbiene nistet bei mir in ca. 15 cm dicken Stammquerschnitten von Kiefer bzw. Kirsche, in vorgebohrten Löchern von ca. 10 cm Tiefe und 8-9 mm Weite. Seit vielen Jahren!
Jetzt in den ersten FrĂŒhlingstagen werden die Lehmdeckel aufgestoĂen oder durchgebohrt, und die MĂ€nnchen schlĂŒpfen als Erste. Ihre Zellen waren auch ganz vorne im Gang, weiter hinten, in sicherer Position, hatte ihre Mutter im letzten FrĂŒhjahr die Zellen fĂŒr Weibchen angelegt.
Bild 1 zeigt eine Gruppe von MĂ€nnchen, die sich vor einem Loch versammeln. Sie warten auf ein auskriechendes Weibchen. Bald muss sie kommen!
Bild 2: Doch ach, was da dem wartenden Burschen entgegenschaut, ist ja auch nur ein weiteres MĂ€nnchen, kenntlich an dem BĂŒschel weiĂer Haare im Gesicht! â Aber der Möchtegern-Freier merkt das nicht gleich. Kaum ist âSieâ drauĂen, setzt er sich erst mal, im wahrsten Sinn des Wortes âbesitzergreifendâ, auf den Neuankömmling. Der wartet ein paar Sekunden, wie um zu ĂŒberlegen: âWas stimmt denn da nicht?â. Dann schĂŒttelt er den âFreierâ ab und fliegt selbst auf Brautschau.
Bild 3: Endlich ist eine Lady aufgetaucht! Und schon wird sie
Jetzt aber doch noch eine Besonderheit:
Drohnen, die Futter sammeln!
Bild 4: Die VĂ€ter im Wartestand, die âDrohnenâ, wenn man so will, haben ja anders als bei den Honigbienen keinen Bienenstock, in dem sie Vollpension bekommen. Und so mĂŒssen sie in der Wartezeit doch immer wieder selbst auf Nahrungssuche gehen. Hier am ĂŒppig blĂŒhenden Seidelbast, auch an den ersten Veilchen, und
in den gerade erblĂŒhten Kuhschellen (Pulsatilla vulgaris). Ich hatte mir zuvor auch noch nicht klar gemacht, dass MĂ€nnchen solitĂ€rer Bienen tatsĂ€chlich in nennenswertem Umfang BlĂŒten besuchen und wohl auch bestĂ€uben!
Die Pulsatilla ist ĂŒbrigens auch Futterquelle hier fĂŒr eine junge
Wie man sieht, darf sie sich dabei auch mal ausruhen. Es ist noch kalt am Morgen, und so kuschelt sie sich in eine der Sonne zugewandte BlĂŒte, die sie immerhin so lange als Solarium nutzte, bis ich im Keller die Kamera geholt hatte!
Es sind wirklich schöne Tage jetzt, in meinem âFreilandformikariumâ!
A. Buschinger