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Pheidole pallidula - Info

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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G UNIT 88
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#9 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von G UNIT 88 » 7. August 2007, 18:14

hey !
Der Dritte Ausbruchschutz interessiert mich nun.
Wie willst du das machen?Willst du das becken sozusagen in eine Wanne stellen und mit Wasser füllen?''Schwimmt'' dan das Becken nicht im Wasser?

Wegen der Ãœberwinterung:
Also erstmal gibt es keine Europäische Art die keine Winterruhe braucht.
Das heißt Pheidole pallidula brauch sie auch!
Aber sie hällt soviel ich weiß ''mehrere'' Jahre aus ohne Winterruhe.
Aber irgendwan brauchen sie ihn doch und müssen dan eine Diapause einlegen.
Man merkt es dan wenn sich die Kolonie weniger Produktiv verhält.Z.B wenn Königin keine Eier mehr legt oder wenn Tiere Sterben und Larven usw.So weit würde ich aber nicht gehen!
Daher empfehle ich die Winterruhe einzuhalten kann ihnen mal nicht schaden!;)
Und im Winter hast du dan die möglchkeit dein Formicarium eventuell auszubessern.

MFG G!8)



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Scooby
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#10

Beitrag von Scooby » 7. August 2007, 18:19

Hallo D4rk_Nemesis! :)

Bitte erlaube mir Dich zu korrigieren, denn es ist leider verkehrt, wenn Du jede Gyne fütterst, zumindest wenn diese Aussage über die Gattung Pheidole hinaus zielte. Ich muß ehrlich gestehen, daß ich, als ich vor Jahren begann mich für die Gattung Pheidole zu interessieren, die Gründungstiere der Art pallidula stets gefüttert hatte, unwissend ob sie semiclaustral oder claustral gründen... Eine FAQ/ Leitfaden speziell für diese Ameisen hatte ich nie gehabt, genauso wenig einen qualifizierten Ansprechpartner. Wenig später kam ich ins ANTSTORE-Forum, dann ins (alte) Ameisenforum und alles änderte sich... Ich hatte mit meinen Fütterungsaktionen ehrlich gesagt nie Probleme und die Königinnen zollten es mir stets mit prallen Gastern und viel Brut.
Wenn es jedoch (!) bereits im Vorfeld (!) klare Aussagen über 'claustrale-', 'semiclaustrale-' oder 'sozialparasitische' Gründung gibt, dann würde ich mich als Neuling auf jeden Fall daran halten. Hier aber nochmal: Ich für meinen Teil begann ohne das Wissen, das es Ameisenforen gibt oder das Pheidole als "gefährlich" einzustufen ist. Erst später kam ich auf den Trichter.
Ich weiß sehr wohl, daß Du nicht explizit danach gefragt hattest, jedoch war es mir wichtig die Worte von G-Unit zu unterstützen, denn sie spiegeln halt meine persönlichen Erfahrungen wieder... Yo!

So und nun genug der Vorgeschichte. (Das ich mich aber auch nie kurz fassen kann... :D )

Zu Deinen anderen Fragen:
Thema Überwinterung: In der kalten Jahreszeit habe ich die Art pallidula in deren Formicarium direkt auf der Fensterbank, nah am Fenster, überwintern lassen. Die Zentralheizung im Zimmer war AUS. Gefüttert wurde nicht, nur die Feuchtigkeit konstant gehalten. Außenaktivität war fast nie zu sehen, wenn, dann bewegten sich die Tiere langsam, träge und waren dann auch schon wieder weg.
Ich kann Jamos Aussagen in Sachen Hausameise nur unterstützen. In den Häusern, die im Winter auch geheizt werden, (logo) überleben sie, was dazu führt, daß sie hier in Deutschland überhaupt existieren können. Wohnungen, Gewächshäuser, der gute alte Zoo, etc. Überall, wo sie sich zurückziehen können, wenn's kalt wird.
Sie im Winter zu beheizen habe ich nie versucht und werde ich nie tun. Da ich weiß, daß es in meiner 2.Heimat (Kroatien), wo ich meine Tiere stets her hatte, im Winter auch kalt werden kann und es ebenso auch Schnee gibt.
Es lag mir stets nahe ihnen eine möglichst artgerechte Überwinterung zu bieten, also versuchte ich es mit der Fensterbank, es klappte und ich führte es so fort. Yo!
Sollten andere Leute unterschiedliche (hoffentlich positive und vor allem ehrliche) Erfahrungen gemacht haben, dann ist das auf jeden Fall O.K. Diese kann man als Neuling ebenso als Leitfaden nehmen, um die Art erfolgreich zu halten.

Ja, das Thema Ausbruchschutz klingt leidig, ist aber unabdingbar, das Wichtigste hier und darf niemals vernachlässigt werden. Is numa so! :D

Fütterung: Fange mit den Mücken an. Sobald Pygmäen da sind, kannst Du langsam (auch) auf Mehlwürmer (!) zerteilt (!) übergehen und testen, ob sie drangehen, ansonsten sind Mücken neben Fruchtfliegen das beste "Gründungsfutter", das ich kenne. Sobald adulte Minors und der erste Soldat da sind würde ich beginnen Microheimchen, Stubenfliegen oder auch mal einen angeschnittenen Mehlwurm zu verfüttern.
Wenn die Kolonie größer ist, also 100 Tiere (+) und über mehr als zwei Soldaten verfügt können unangeschnittene Mehlwürmer, große Heimchen, Schmeißfliegen, etc. rein.
Erfahrungsgemäß ist dieser Punkt ein Jahr später nach korrekter Haltung und Überwinterung erreicht. Dann geht es steil bergauf mit der Anzahl an Arbeitern...



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G UNIT 88
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#11 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von G UNIT 88 » 7. August 2007, 18:38

Hey Scooby
Wie war dan ungefähr die Temperatur auf der Fensterbank?
Schon im bereich 10-15°C?
Ich finde vorallem ihre Kraft beeindruckend wie sie ihre beute zerlegen.Hab gesehen das sie es sogar schaffen eine robuste Wespe zu zerlegen.
Das haben bisher meine Ameisen noch nie geschaft!(Lasius und Myrmica)

MFG G!8)



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Raimund
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#12 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 7. August 2007, 20:09

Also ich habe bis jetzt wirklich jede Gyne gefüttert. Ich meine, das ihr das doch einiges an Bemühungen erspart. Du sagst nicht, weshalb sich ein Neuling daran halten sollte!? Ich bin jetzt ehrlich etwas verwundert. :confused:

alltours - Zielgebietsseite Malta

Dem Link zu Folge wäre also eine Überwinterung von Dezember bis März/April angebracht. Daran werde ich mich dann wohl auch halten. Auf der Fensterbank bekomme ich es wohl nicht so kalt (zumindest nicht in meinem Zimmer). Daher kommen sie dann in den Kehler. Dort ist es konstant 15-20 Grad. Dies entspricht auch den Temperaturen auf Malta in den Wintermonaten.

Extra heizen werde ich jedoch jetzt noch nicht. Zumindest noch nicht, solange sie im RG leben. Ich werde mir wahrscheinlich eine Heizlampe besorgen, wenn es eine wirkliche Kolonie ist (10-25). Vielleicht kann ich das RG ja mit einer Wärmflache ein paar Stunden beheizen. Aber gerade jetzt zur wärmsten Zeit des Jahres halte ich eine deratige Anschaffung für sinnfrei. Ich hoffe doch, das sie bis dahin ohne Lampe auskommen. ;)

Fütterung: Mücken werden langsam rar, da ich diese selber fange. Kleingetier findet sich aber auch draußen noch genug für eine Minikolonie. Ich habe noch gefriergetrocknete Mückenlarven, welche meine anderen Ants leider verschmähen...mal sehen...

@G-Unit: Ich nehme für den Anfang ein erweiterbares 30*20 Becken (oder 20*10 wenns nicht gut läuft) und stelle dies in eine flache Schale, bzw. einen Untersetzer. Da kommen ein paar Zentimeter Wasser rein und vllt auch noch Spüli. Wie ich mit dem Wasser mein Becken zum Schwimmen bringe, will ich erst mal sehen.^^

Danke für eure Antworten, das hilft mir wirklich sehr weiter. :)


Letzte Frage (fürs erste...hehe =) ): Können Pheidole über Wüstensand laufen? Meine MYrmica rubra hatten damit arge Probleme, weshalb ich dann doch Blumenerde genommen hab (bei Pheidole verwende ich die jedoch nicht ;) )?!



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Scooby
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#13

Beitrag von Scooby » 7. August 2007, 20:38

Hallo D4rk_Nemesis hallo G-UNIT 88!

Hm? Was für Bemühungen bleiben ihr erspart?? Wenn sie claustral gründet, dann ist es halt so und ein von Mutter Natur gegebenes Verhalten...
Neulinge sollen sich am Verhaltensmuster, bzw. nach den Bedürfnissen einer gründenden Königin richten, weil sie ihr sonst mehr schaden als was Gutes tun. Dies ist aber auch mit der Suchfunktion hier im Forum nachlesbar und wurde bereits behandelt... ich glaube es zuletzt bei einem Camponotus Thema gelesen zu haben, welche claustral gründen.
Ich wollte einfach nicht allzu sehr darauf eingehen und sehe es als gegeben an, daß sich die User auch mit der o.a. Suchfunktion beschäftigen.

OK genug davon.

Ich habe die Temperatur nicht gemessen, kann jedoch mit Funk und Recht behaupten, daß es kühl war - ich weiß... ist ne schwammige Aussage. *sorry* :(
Die Tiere im Keller zu überwintern liest sich ganz gut. Bei diesen Temperaturen könnte aber auch noch immer Aktivität im Nest sein => Beobachten, denn ggf. ist dann auch wiederrum Füttern vonnöten.

Extra geheizt wird/ wurde immer gern bei Haltern und lässt sich in manch einem Erfahrungsbericht nachlesen.
An dieser Stelle bitte aufpassen, daß die Tiere nicht totgeheizt werden und die Möglichkeit bekommen sich ggf. an einen kühleren Ort zurückzuziehen. Auf Malta ist es zwar heiß, aber tiefer in der Erde kühl. Die Ameisen können also, je nach Bedürfnissen, sich darauf einstellen... das muß man stets beachten.

Mückenlarven hatte ich noch nie versucht zu verfüttern. Ich spekuliere einfach mal, daß sie, da sie aquatisch leben, nicht in ihr Beutespektrum hineinpassen - ist aber nur eine reine Vermutung...

Zum "schwimmenden Becken": Denke bitte immer daran, daß das Wasser, welches als Ausbruchschutz dient, immer mal wieder gewechselt wird, sonst bildet sich ein Bakterienfilm darauf, der es den Tieren zusätzlich erleichtert darüber zu laufen. Das pallidula den Ruf hat ohnehin über Wasser laufen zu können, ist Dir/ Euch sicher bekannt, denke ich mal.
Das Mitglied Mandragore hatte mal über diesen Bakterienfilm in einem Erfahrungsbericht über seine Crematogaster sp. berichtet...

Artgerechte Haltung:
Ich würde Pheidole pallidula nicht mit Wüstensand halten. Diese Art lebt nicht auf rein sandigen Arealen, sondern da wo es Erde und Steine gibt. Demnach wäre es falsch sie auf Sand laufen zu lassen.
Die Tiere zerlegen zwar die Beute vor dem Nesteingang, aber nur solange, bis sie in der Lage sind sie aus eigener Kraft abzutransportieren. Wenn man sie in Sand setzt, werden sie keinen sauberen Halt haben und sich an ihrer Beute dumm und dämlich zerren.
Ich rate daher auf jeden Fall davon ab.



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Raimund
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#14 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 7. August 2007, 20:56

Hi Scooby,
das mit dem Wasserwechsel dürfte kein Problem sein. Einen möglichen Bakterienfilm kann ich sicher abschöpfen. Außerdem müssten erstmal alle Ausbruchhürden überwunden werden. Und selbst wenn es eine Ant über das Wasser schafft, ist mir das in dem Moment eher egal. Sicher werde ich dann in Zukunft etwas dagegen tuen, aber ich bezweifel stark, das diese zurückkehren kann und den anderen von ihrem Auslauf berichtet. ;)

Mückenlarven fallen nach meinen Informationen in kein Beutschema irgendeiner Ameise. Aber wieso nicht einfach mal alternative Dinge füttern. Schinken fressen sie ja normal auch nicht, wenn nicht ein totaler Ameisenfreak daherkommt und sie damit füttert. :D

Zum Sand: Tut mir Leid, aber hier in unseren Breiten leben keine Pheidole (noch nicht :flame:) deren Verhalten ich studieren könnte. Das mit dem Sand ist mir daher gänzlich neu. Einerseits will ich natürlich, das sie gerade Beutetere an der Oberfläche zerlegen, anderersets will ich sie natürlich halten. Bis jetzt stellte sich bei mir nur die Frage welcher Sand. Jetzt ist die Frage: Was sonst? Wie du sicher aus eigener Erfahrung weißt, buddeln sie sich bei jedem noch so bisschen Erde ein und man sieht nix mehr. Dem wollte ich mit Sand und Serami vorbeugen. Ist es vielleicht möglich den Sand mit Seramis zu mischen, also nicht schichtweise? Wäre das eine Alternative?


PS: Meine Beiträge werden in dem Thema irgendwie automatisch lang. ^^



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#15 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von G UNIT 88 » 7. August 2007, 21:04

Super!!
Ja das Wasser sollte dan die letzte Sicherrung sein da ich leider kein Geld für den Glasrand habe.Also die Konstruktion mit dem Glasrand und dem PTFE der von Gaster.

Ich glaube du weißt nicht das es beim Gründen unterschiedliche Methoden/Arten gibt.Daher Liste ich es dir kurtz auf.

semiclaustral:
Königin geht auf Nahrungssuche und brauch futter!

claustral
selbständig abgeschlossen gründend; Die erste Brut wird ausschließlich aus den Fett- und Flügelmuskulaturreserven der Königin(nen) ernährt.
Anders gesagt gründet in einer geschlossenen Kammer und brauch keine Nahrung bis die ertsen Arbeiterrinnen da sind.

Hier noch Ausfühlicher aus Wikipedia!

Okey in meinem Zimmer werde ich es einfach ausprobieren werde schon sehen wie es ihnen bekommt.
Man kann auch in meinem Haltungsbericht ablesen wie sie dieses/letztes Jahr waren.

Also ich setze als Bodengrund Sand/Lehm gemisch ein udn setze Quartzsteine dan mit auf den Sand.Ins Becken tu ich nur soviel Sand rein damit gerade so der Boden bedeckt ist.Es also keinen Sinn für sie hat sich dort einzugraben.

MFG G!8)



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#16 AW: Pheidole pallidula - Info

Beitrag von Raimund » 7. August 2007, 21:13

G UNIT 88 hat geschrieben:Super!!
Ja das Wasser sollte dan die letzte Sicherrung sein da ich leider kein Geld für den Glasrand habe.

Das habe ich auch nicht. Daher nehme ich dann eine einfach Pflanzschale die groß genug ist, oder ich gehe zum Glaser. Der hat meistens bei der Werkstatt einen Container mit Abfällen. Da gibts 100% auch Streifen von 3cm oder ähnlich. Ansonsten direkt vor Ort schneiden lassen. Dann noch einen billigen Bilderrahmen kaufen, das Glas entfernen und die Streifen (fertig geschnitten) mit Silikon gut befestigen. Und Voila. :)



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