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Camponotus rufipes - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Patrick
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#1 Camponotus rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Patrick » 4. Januar 2008, 00:21

[color="Red"]Camponotus rufipes[/color]

Herkunftsland: Argentienien
Taxonomie: Formicinae
Nahrung: Honig und Insekten
Winterruhe: Keine
Temperatur: 25-28°C
Feuchte: 60-80, sollte stets feucht sein.

Königin 16-18 mm

Arbeiterinnen:
Minor 5-8 mm
Media 8-10 mm
Major bis 14mm

---------------------------------------------


Demnächst werde ich eine Kolonie Camponotus rufipes halten. Diese bekomme ich am Montag von MainMan zugesendet. ( Vielen dank noch mal an dieser Stelle)
Die Kolonie umfasst an die 700 Tiere.


Nest:

Gesendet wird sie in einem 40x 20x 7 cm Y-Tong Nest.
MainMan hat mir gesagt, dass es darin in der nächsten Zeit etwas eng wird. Also beschloss ich, in 2 Wochen ein neues zu bauen. Dieses wird schön groß, damit sie Platz für längere Zeit darin finden. Desweilen werden sie noch in dem mitgesendetem Nest gehalten. Das nest wird jedoch extern, also nicht im Becken stehen. So kann ich alles besser kontrollieren.
Das Nest werde ich mit einer schwachen Wärmematte beheizen. Sodass es im Nest an die 25°C warm wird. Dies sollte für eine gute Brutentwicklung sorgen.

Becken:

Das Becken ist eine große Ikea Box, die Luftdicht abschließt. Ich habe in den Deckel jedoch ein Lüftungsgitter sowie 4 x 10 Watt Halogenlampen eingebaut, damit Wärme und gutes Licht im Becken herrscht. Als Bodengrund habe ich 3 verschiedene Arten.
Für den feuchten Bereich habe ich ein Moosstück und Erde, welche ohne giftige Inhaltsstoffe versehen sind. Im trockenen Bereich, getrennt durch weiße Kieselsteine, habe ich ein Sand- Lehm Boden. Dieser wird jedoch nicht durch und durch trocken gehalten. In der Mitte etwas seitlicher, wie auf den Bildern unten zu sehen, habe ich 2 Rindenstücke angeboten. Dort können sie sich wärmen, und dort werde ich auch das Honigwasser anbieten. Das Becken wärmt auf ca. 27 °C. Manchmal auch etwas höher. Da ich das Becken mehrmals am Tag öffnen werde, wird die Temperatur auch mal etwas absinken. Nachts ist die Temperatur bei ca 24°C

Ausbruchsicherung:

MainMan hat mir ebenfalls gesagt, dass sie alles erklimmen, was sie können und sher neugierig sind. Da es schon ziemlich viele sind, möchte ich auch nicht an der Ausbruchsicherung sparen. Deshalb habe ich mir was sichers ausgedacht. Als erstes wär der Deckel, der sowieso immer auf einem Becken sein sollte. Dazu habe ich eine doppelte Ausbruchsicherung mit Rutschmittel aufgetragen. Als untere Sperre habe ich eine Schicht mit Talkumpulver geschaffen. Darüber eine dicke Schicht Paraffinöl. Getrennt habe ich beides mit einem Dichtungsgummiband. Bisher hilf bei jeder Art nur Talkum, möchte aber sicherer sein mit einer doppelten Sperre.

Wünsche/ Ziele:

Ich möchte der Kolonie ein schönes Zuhause bieten, sodass sie auch schön hera wachsen. Dass die Kolonie mir zu groß wird, da habe ich keine Sorgen. Platz und Futter kann ich ihnen bieten. Ich hoffe, dass auch bald erste Geschlechstiere ans Licht kommen. Habe von einem Freund gehört, dass bei seiner Camponotus substitutus schon nach 1000 Tieren erste Jungköniginnen schlüpften. Dies wäre auch mein Ziel. Trotz dessen werde ich die Kolonie weiter halten.


Bilder des Becken:

Auf den Bildern ist das Becken zu sehen, welches ich ihnen anbieten werde.
Auf einem der Fotos ist zu sehen, dass ich etwas über bewässert habe… Es wollte beim ersten befeuchten nicht wirklich einziehen .. =)

Ich werde die ersten Haltungserfahrungen dann am Dienstag schreiben


Diskussion bitte hier :

http://ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussionsthread-zu-camponotus-rufipes-t31178.html#post173438
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Patrick
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#2 AW: Camponotus rufipes- Haltungserfahrungen

Beitrag von Patrick » 4. Januar 2008, 16:22

Letze Vorbereitungen:

Nachdem ich doch etwas skeptisch wurde nach MainMan's Post, dass sich die Camponotus doch unter die Rinde graben könnten, wenn es dort feucht ist, habe ich nun Änderungen vorgenommen. Ich habe die Ecke, wo die Erde und das Moos ist gelassen, dort liegt aber keine Holz etc herum.

Dort wo die Rinde lag, habe ich als Boden ganz kleine Steinchen genommen.( ganz kleine Kieselsteinchen.) Darauf liegt nun die Rinde. Da die Rinde so oder so trocken bleibt, ist dies die beste Lösung. Der Sand- Lehm Boden in der anderen Ecke bleibt so. Diese Stelle sowie die Erd und Moos Stelle werde ich befeuchten. Da dürfte eigentlich nichts passieren, da ich es dünn aufgetragen habe.

Das ganze finde ich, sieht jetzt abwechslungsreicher aus und bietet ihnen viel bessere Möglichkeiten.

Wenn die Kolonie hier dann ankommt, werde ich erst noch ein Loch bohren müssen, um das Nest anzuschließen, das wäre dann aber auch das letze was ich an dem Becken dann machen werde. Sonst ist alles soweit fertig.

Mitbewohner:

Habe gestern auch vor erstaunen sehen müssen, dass 3 Leptothorax Kolonien in der Rinde hausen. Ich konnte 2 der Nester schon ausmachen. diese sind doch ganz schön groß, dass es sich aber um eine große Kolonie zusammen handelt kann ich auschließen. Es sind 3 Rindenstücke drin, die ich von 3 verschiedenen Orten habe. Habe ihnen schon Futter und Zuckerwasser angeboten, wurde auch angenommen. Eine Kolonie scheint sehr groß zu sein. An die 100 Arbeiter.
Probleme mit den Camponotus denke ich werden sie keine haben. Sie sind viel zu klein und viel zu schnell zwischen irgendeiner Ritze von der Rinde.

Am Dienstag dann mehr...

Viele Grüße



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Patrick
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#3 AW: Camponotus rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Patrick » 8. Januar 2008, 21:35

[color="Red"]Haltungserfahrungen[/color]


8. Januar


Heute morgen sind sie angekommen! So schnell wie ich konnte machte ich das Paket vorsichtig auf. Ich war überrascht, die Ameisen waren munter und aktiv. In dem Schlauch der mit gechickt wurde waren ordentlich viele Ameisen an der Arbeit, den Watteverschluss aufzubeißen. Sie waren ganz schön weit. Wären sie noch ein paar Stunden länger drinne geblieben, wären sie raus gekommen. Der Watteverschluss war echt weit offen, da sie viel abgerissen haben. Trotzdem muss ich MainMan loben für diese super gute Verpackung und, dass Du MainMan echt gute Arbeit geleistet hast, nicht nur bei der Verpackung sondern bei dem Nest und die Kolonie so weit gebracht hast! Echt prachtvolle große Tiere muss ich sagen. Habe noch nie so schöne Tiere gesehen. Bevor sie aber in ihr neues Becken kamen, musste ich etwas drüber denken. Der Schlauchverschluss war oben am Nest, das hat doch nicht so ganz zu meiner Planung gepasst. Ich überlegte mir, wie ich am besten ein Loch in das stehende Nest seitlich bohre. Mir viel was ein, viele Zentimeter unter dem Wassertank bohrte ich ein Loch von 5 cm.
1 cm weiter und ich wäre an der Kammer. Ich passte das Loch dem Schlauch an. Als es passte drückte ich mit einem Schraubenzieher den letzen Zenitmeter durch und stopfte ganz schnell Watte an den Schlauchausgang.
Nun bohrte ich noch ein passendes Loch ins Becken und alles war perfekt. Also kam ich nun dazu, den Schlauch anzuschließen und den Verschluss mit Watte zu lösen.
Hunderte von Ameisen kamen innerhalb 5 Minuten raus. Die Arena war voll. Die Hälfte der Kolonie ging heraus. Währendessen schüttelte ich leicht die anderen 100 Tiere, die in einer Box mit geliefert wurden in die Arena. Panik brach aus... Noch mehr Camponotus. Ich musste dabei feststellen wie 10-20 Majoren an meiner Hand bissen.
Es tat höllisch weh, sie bissen an weiche Stellen. Auaaaa xD.


Nun bot ich ihnen erstmal Honigwasser und Heimchen an. Alles wurde sofort angenommen und von ihnen verarbeitet. Kleine Stücke trugen sie ins Nest. Im Nest herrschte keine Panik. Alles war normal und sie lagerten die Brut in 3 Kammern, welche ich mit einer Wärmematte leicht beheizte.
Die Gyne ist echt wunderschön, konnte sie einige Male schon sehen.
Hab auch gesehen, wie sie Eier legte... war verblüfft es jetzt schon sehen zu können.


Nun verarbeiten sie immer noch alle Heimchen..
Die großen Majoren zerteilen hauptsächlich und stehen vor dem Eingang wache, so wie es sich gehört ;).

Die Brut wird an der Scheibe gelagert, an der auch die Wärmematte ihre Wärme abgibt. So kann ich immer schauen, ob Brut da ist und wie viel vorhanden ist. Brut kann ich viel erkennen.
Sehr viele kleine Larven aber auch sehr viele mittlere bis größere Larven.
Die vielen Puppen liegen alle getrennt von den Larven in der oberen Kammer.


In der Dämmerungszeit sind sie wirklich sehr aktiv und auch höchst aggressiv. Sobald ich den Deckel in der Arena hebe rennen alle mit offenen Mandiblen in der Arena herum und beißen sich ja schon fast gegenseitig. Futtertiere die ich ihnen dann hinein lege sind ruck zuck zerteilt.
Auch mit lebenden großen Heimchen haben sie keine Probleme.
Diese sind sehr schnell erledigt und von den Majoren zerteilt.

Am liebsten haben sie aber bisher zerteilte Mehlwürmer und Mehlwurmpuppen angenommen. Diese sind bereits ausgehöhlt.
Honigwasser konnte ich jetzt schon 3 x 3ml Spritzen nach füllen. Man sieht wie viel sie doch verbrauchen….Heimchen haben sie schon 10 große zerlegt, die hälfte ist aber noch da und wird weiterhin verarbeitet. 10 Mehlwürmer/Puppen haben sie bekommen, diese sind schon gefressen.


Da ich heute noch nicht viel beobachten konnte, werde ich die Tage weiter schreiben und weiter beobachten.
Ich komm einfach nicht von ihnen weg und kann nur zuschauen.

Viele Grüße



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#4 AW: Camponotus rufipes - Haltungserfahrungen

Beitrag von Patrick » 1. Februar 2008, 17:59

1. Februar

Ich melde mich mal wieder nach langer Zeit!
Den Camponotus geht es bestens. Ich denke mal, dass es mittlerweile mehr als 1000 sind. Es ist massenhaft Brut vorhanden. Ich denke mal an die 300 Puppen, Larven an die 200 und Eier haben sie zur Zeit 15 Eierpakete mit rund 30-50 Eiern. Da kommt so einiges zusammen. Ich habe ihnen auch ein neues Nest angeboten, es ist riesig und sie haben dort sehr lange Platz. Es wird wieder mit einer Heizmatte gewärmt. Sie sind innerhalb 5 Std umgezogen. Die ganze Brut ins neue Nest tragen braucht so seine Zeit. Zu guter letzt ist auch die Gyne umgezogen. Im neuen Nest angekommen wurde wieder das Eierlegen begonnen. Das Becken habe ich auch mittlerweile umgestaltet. Ich musste alle Äste und Rinden herausnehmen, da sie die Futtertiere oft unter diese zogen.

Es scheint ihnen sehr gut zu gehen. Alles passt.Im Becken sind immer an die 200 Tiere unterwegs, das ist ziemlich viel, aber die meisten sitzen nur herum und sonnen sich. Es gab bis jetzt auch schon 16 Tote, dies waren aber sehr kleine und schwache Tiere.
Zum Thema Futter kann ich nur eins sagen: Sie nehmen alles!
Egal ob Mehlwürmer oder Fliegen, es wird einfach alles verzehrt. Seit neustem habe ich noch Reste von den Futterprotein Jellys angeboten. Das war letzte Woche. Bedankt wurde ich mit vielen weiteren Eierpaketen.
Es ist einfach unzählbar... ! Ich konnte auch schon erste Männchen ausmachen... Ich denke auch eine riesen Puppe gesehen zu haben. Gibt es demnächst auch Jungköniginnen? Würde mich auf jeden Fall riesig freuen...

Anbei noch ein paar Bilder! habe zur Zeit keine gute Kamera, tut mir leid, aber ich habe immernoch die Probleme mit dem Akku!

Aktueller Stand:

1000 Arbeiterinnen / 300-350 Puppen von groß bis klein / < 200-300 große und kleine Larven / < 300 Eier


Nächster Bericht folgt...

Dieser Haltungsbericht wurde beendet und ist daher geschlossen.

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