Zeitungsbericht ĂĽber Antstore

Nachrichten aus den Medien und der Wissenschaft.
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Fraaap
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#9 AW: Zeitungsbericht ĂĽber Antstore

Beitrag von Fraaap » 7. November 2007, 19:08

Passend zum Thema Medien gab es vor einiger Zeit einen Thread im softairforum, welche die Strategie von diversen Reportagen mal verdeutlicht. Ich erlaube mir einfach mal, einen Teil des Textes zu zitieren. Der Text hängt natürlich mit dem Thema "Softair" zusammen, doch lässt sich leicht auf die Ameisen und alle weiteren Themen übertragen.

So, mal ein paar Zeilen zur Arbeitsweise der Medien.
Mein Onkel ist beim WDR, ich weiss also durchaus, wie das vonstatten geht.
Schritt 1.
Ein Thema fällt auf. Hier: "Killer-Hobby des kranken Amok Psychos" (Untertitel: "Werden unsere Kinder alle zu Mördern?")
Schritt 2.
Redaktionssitzung
Hier wird besprochen, was gesendet werden soll. Zum Killer-Hobby wird dann (in etwa) folgendes gesagt: "Wir brauchen Schlachtszenen und wir brauchen Kommentare, die dieses Killer-Hobby verharmlosen. Wir brauchen Hinrichtungsszenen und wir brauchen Bilder vom Killer. Wir machen folgenden Bericht..." dann wird besprochen, wie das ganze zusammengeschnitten wird und was die Stimme aus dem Off sagt. Noch bevor ein Meter Band belichtet ist!
Schritt 3.
Die Kontaktaufnahme
Es werden verschiedene Teams angeschrieben. Dabei wird darauf geachtet, dass man freundlich schreibt, möglicherweise sogar Gemeinsamkeiten herausstellt.
Schritt 4.
Die Filmaufnahmen
Hierbei wird darauf geachtet, dass eine freundliche Atmosphäre geschaffen wird. Die Gefilmten sollen sich nicht bedrängt fühlen. Es werden viele, scheinbar zwanglose Fragen gestellt. Aus vier Stunden Band (zB.) wird dann das benötigte herausgeschnitten.
Schritt 5.
Der Schnitt
Jetzt wird alles zusammengeschnitten. Fies: Unseriöse Sender schneiden Antworten auf Fragen, die so nie gestellt wurden.
Da wurde euch dann die Frage gestellt: "Kann es sein, dass euch einige Leute krank finden?" und einer antwortet: "Ja, das kann sein. Vor allem nach dieser Sache...aber wir machen weiter, immerhin - es macht SpaĂź."
Die Frage, die dann die Stimme aus dem Off stellt, ist: "Kann es sein, dass manche Leute das zum Training für Amokläufe nutzen?", da wird dann die Antwort: "Ja, das kann sein...(noch mit Bild des Interviewten) ...(Jetzt Szene, wo durch die Pampa gerannt wird) ....immerhin-es macht Spaß.
Egal, was ihr sagt, die Medien drehen euch einen Strick daraus. Selbst, wenn ihr Airsoft in höchsten Tönen lobt, so wird euch allerhöchstens vorgeworfen, dass ihr die Realität verleugnet.
Schritt 6.
Die Sendung
Nun wird ein betroffen schauender Moderator hingestellt, der zur Entsprechenden Sendezeit dann sagt: "Der Amokläufer von Emsdetten hatte ein Hobby - Airsoft. Hierbei spielen junge Männer im Wald Schlachten nach und beschießen sich mit Plastikpatronen. Hans Schneckenbühler hat sich mit den jungen Freizeitrambos getroffen...und ist dabei auf ein erschreckendes Maß an Realitätsverleugnung getroffen."

Ende, Aus, euer Verein ist gesellschaftlich unmöglich.
Was kann man dagegen tun?
Nix.
Selber ne Doku drehen ist ein richtiger Schritt.
Aber ihr könnt nichts gegen schlechte Berichterstattung tun, wenn ihr euch erstmal in die Fänge der Medien begeben habt.


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M@rkus
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#10 AW: Zeitungsbericht ĂĽber Antstore

Beitrag von M@rkus » 7. November 2007, 19:54

Ein sehr interressanter Beitrag, obwohl der Bericht, glaub ich, nicht so krass verändert worden ist


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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LifeStyler
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#11 AW: Zeitungsbericht ĂĽber Antstore

Beitrag von LifeStyler » 8. November 2007, 00:40

Hallo,

also ich hatte auch mal ein Interview zu einen Bericht in der regionalen Zeitung ĂĽber unsere Hobby zuhause mitgemacht (letzten Februar). Thema sollte um "Reptilien als Haustiere" handeln und nachher stand in der Zeitung "Wohnen mit sechs Witwen", da wir unter anderem auch eben schwarze Witwen bei uns halten.

Zu dem wenn man sich einmal versprochen hat und es sofort selbst korregiert hatte, wurde es anscheind mit notiert was mich im Nachhinein sehr verärgerte, aber ich habe nichts unternommen, da mich bisher niemand darauf komisch angesprochen hatte und ich es ja eh nicht mehr rückgängig machen konnte.

Gut kann ich mich daran errinnern wie ich dem Interviewer sehr klar und deutlich erklärt habe (kann es nicht mehr wortwörtlich): Viele Halter beginnen mit Echsen oder Schlangen, da diese in den meisten Fällen keine allzu hohen Haltungsbedingungen benötigen wie Pfeilgiftfrösche. Trotzdem sind unter den Schlangen und Echsen von Art zu Art die Haltungsbedingungen sehr unterschiedlich und darum sind nur ein paar geringe Arten als Anfängertiere zu bezeichnen.

Kurz und knapp stand es nun mal so im Zeitungsbericht: „Schlangen und Echsen sind eher Anfängertiere“


Jedoch habe ich in der Hinsicht auch noch etwas gutes zu kopieren, was ich nicht vorenthalten möchte, damit nicht jeder denkt das Medien nur schlechte Texte schreiben.

Das ist das einzig Richtige was der Interviewer mal von mir auch wortwörtlich übernommen hatte:
Die Schwierigkeiten erfordern einiges Know-how. Jeden Tag frisst sein Hobby etwa drei Stunden. Dadurch habe er sich zu einem „Experten“ entwickelt, meint sein Vater. Dieses Know-how sei notwendig, erklärt Simon: „Probleme entstehen, wenn sich die Leute nicht richtig über die Tiere informieren.“ Um Fehler zu vermeiden, müsse man sich erst das Wissen und dann die Tiere zulegen.


Also es soll jetzt nur mal so nebenbei ein Beispiel sein, wie schnell man in eine missliche Lage rutschen kann und somit ist es sehr schwierig, nichts falsches zu erklären, denn dann kann man den Medien lieber einen Brief schreiben indem alles wichtige und richtige nachzulesen ist. Aber das macht auch keiner.

Jedenfalls kam RTL ca. 1 Monat später auch an (telefonisch) und wollte das ganze mal im "We are Family"-Style festzuhalten, aber da haben wir dann sofort gesagt das wir soetwas nicht mehr machen, da es einfach nicht okay ist wie die Medien mit den Interviewten umgehen, Rufmord usw. Haben beim ersten Anruf 100€/Kopf der im Film etwas sagt angeboten bekommen. Wieder eine Woche später ein erneuter Anruf wo das Angebot (ohne überhaupt nachzuhaken) auf einmal 500-1.000€/Kopf betrug! Also die versuchen echt alles! Und: Nein, wir haben trotzdem dankend abgelehnt.

Hab nicht alles Negatives hier jetzt gepostet, aber wenn es euch interssierrt, dann könnt ihr meinen noch immer im Netz nachlesen, dann schreibt mir eine PN. Den Link veröffentliche ich eben nicht so gerne. Oben genannte Gründe.


GruĂź, Simon

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swagman
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#12 AW: Zeitungsbericht ĂĽber Antstore

Beitrag von swagman » 18. März 2008, 15:55

Jetzt hat es die Ameisenhaltung auch in unser Lokalblatt geschafft.

Titel: Das groĂźe Krabbeln im Wohnzimmer.
Haustiere In Berlin gibt es ein Fachgeschäft für Ameisen.

Na ja es geht in dem Artikel um Antstore und um die Haltung von Ameisen als Haustiere.
Leider wird auch hier wieder einiges Wiedergegeben was wir aus dem Fernsehinterview schon kennen.
Zum Beispiel, dass sie nicht viel Platz brauche und Pflegeleicht sind.
Als Anfängerart werden Weberameisen genannt und so weiter.
Auch das er etwa 60 Arten im Angebot hat. Was so nicht stimmt, aber dass ist wieder ein anderes Thema.
Wenigstens habe sie ein schönes Bild einer Atta Art zum Artikel gemacht.

Na ja, ich denke für die Zeitung ist das allemal einen Beitrag wert. Wer hält schon Ameisen in der Wohnung?



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