Polyrhachis dives - Haltungserfahrungen

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Zkaface
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#1 Polyrhachis dives - Haltungserfahrungen

Beitrag von Zkaface » 5. Januar 2009, 17:21

Hallo alle miteinander!

Info vorneweg: Diskussion findet sich hier:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/polyrhachis-dives-zkaface.html#post204256

Wer sich daran erinnert: Ich habe vor nicht allzulanger Zeit mal in den Raum gestellt einen Bericht, da gewünscht, über meine Polyrhachis dives zu erstellen. Hier ist er nun, zumindest als Startelement.
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1. Grundgedanke

Ich habe mir, nachdem ich schon eine längere Zeit Myrmica Rubra und Lasius Niger gehalten hatte, mir diese aber zu wenig "spektakulär" erschienen, gedacht ich brauche eine Herausforderung. Gesagt getan suchte ich mir über alle möglichen Foren Informationen zu exotischen Ameisen. Es sollte allerdings nichts teures sein, da mein Studium und meine weiteren Hobbys ziemlich ins Geld gehen. Meine erste Wahl waren also Polyrhachis dives. Ich habe mir jede Menge an Informationen zusammengesucht, wurde aber auch von diversen Haltern über die Risiken aufgeklärt - ausserdem berichteten einige Halter über diverse Massentode und gähnender "Langeweile" weil "einfach nix passiert".

Trotz dessen habe ich mich dann für die Polyrhachis dives entschieden. Es sollte keine falsche Wahl gewesen sein.

2.1 Behausungssuche


Zunächst wollte ich mir ein Becken von Antstore kaufen (Wohlgemerkt: Habe die "alten" von den Myrmica Rubra und Lasius Niger verkauft) und stöberte herum. Allerdings wollte ich keine "künstliche" Umgebung aufbauen, es sollte ein möglichst natürlicher Lebensraum werden. So forschte ich zunächst nach diversen gebrauchten Formicarien, die groß genug waren, jedoch waren immer nur kleinere im Angebot. Über eine Newsgroup habe ich dann in Aachen 2 gut erhaltene Aquarien ausgemacht (Maße [cm³]: 60|30|30).

2.2 Behaussungsbearbeitung

Natürlich war es (siehe ein alter Beitrag im Bau-Thread) ein Problem die Verbindung der Becken sicherzustellen ohne das Becken enorm zu beschädigen oder oben eine durchdringbare Öffnung zu belassen.
Im Endeffekt habe ich mir bei Ebay einen Glasbohrer auf...ich glaube 12 mm bestellt. Sehr günstig und für den Zweck absolut passend. Habe dann in 2 Stunden 2 Löcher gebohrt. Schön langsame Drehzahl und immer Kühlen mit Wasser (Gibt danach ne ordentliche Sauerei! Man findet noch 2 Wochen danach Glaspulver von gespritztem Wasser.) Ausserdem wollte ich zum Aquariendeckel (für die Beleuchtung) eine Schutzform erstellen. Allerdings sind mir mehrere Acrylglasplatten zersprungen, dann ließ ich es mit der Idee erst ein mal. Ich habe daraufhin 2 Türen eines alten Schrankes so zersägt dass er die Maße 65 * 45 cm besaß. An der Stelle wo später die Beleuchtung sitzen würde habe ich ein Loch eingefräst auf ca 45 * 25 cm. Diese Löcher habe ich dann mit einem Streifen feines Gaze abgedichtet, was eine ziemliche Frimelsarbeit darstellte, das Gaze wollte einfach keine glatte Form einnehmen. Die Ränder habe ich dann mit Heftzwecken befestigt und mit Panzertape überklebt.

2.3 Inneneinrichtung

Als Grundlage habe ich eine Mischung aus Blähtonkügelchen und ein diverses mineralisches Splitt. Darüber habe ich eine Schicht aus Kokoschips und Waldrinde angehäuft. An einigen Stellen habe ich dazu Kokosfasern und Xaximeinstreu verteilt. Habe dazu in jedem "Formicaquarium" eine Pflanze eingesetzt mit ein wenig Humus. Zusätzlich habe ich 2 Weißtorfziegel und einige Xaximplatten so zurecht geschnitten dass ich im 2 Becken einen "Teich" mit Nebler anlegen konnte. Diverse Moose und Laub rundeten alles insgesamt ab.

Die Becken sind mit einem 2 Meter langem Schlauch verbunden, so dass doch ein wenig Transportweg entsteht, ich überlege immer noch ob ich einen längeren nehmen soll!

3. Die Haltung

Habe die Ameisen dann (ich glaube!) Anfang Juni von einem Privatmenschen aus Österreich erhalten. Die Kolonie war gut erhalten und es gab nur wenige Tote. Zunächst zogen die Ameisen aus ihrem Hauptnest, welches ich vorsichtig in das eine Becken (nennen wir es "A") setzte, in das andere Becken ("B" genannt, das mit dem "Teich") an das Schlauchende. Nach einiger Zeit, ich habe daraufhin eine Ikea-Tischlampe ("KVART") als zusätzliche Wärmequelle/Beleuchtungsquelle an das Becken A gesetzt und eine Ausgehöhlte Kokosnuss bescheinen lassen. Dort zogen sie dann auch, bis heute, ein und haben an der Aussenseite, wo ich ein zusätzliches Loch gebohrt habe ihre Brut angebracht und "eingemauert". Eine Zusätzliche Wasserquelle (man will ja Vorsichtig sein), ein Reagenzglas mit Watte, wurde mit verwebt.

4. Kolonie

Die Kolonie schätze ich, betrug zu Beginn eine Stärke von knapp 300 Individuen. Mittlerweile müssten es knapp 800 sein. Wenn mich nicht alles täuscht, wird diese Kolonie von 4 Königinnen "erweitert", so nenn ich es mal galant. Habe eine große Anzahl an Eiern, verpuppte Individuen habe ich akut an die 30. Könnten aber mehr sein!

Demnächst folgen Bilder und weiteres Informatives, wenn gewünscht!


Eine Meerjungfrau ist nach ihrer Jungend nicht mehr Jungfrau

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