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Pheidole pallidula - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Pheidole
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Niklas
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#1 Pheidole pallidula - Haltungserfahrungen

Beitrag von Niklas » 1. April 2009, 17:53

Hi! Dies ist mein Pheidole pallidula Haltungsbericht!

-.- Fängt ja gut an, den Bericht fast fertig geschrieben, und ich komme mit dem Fuß an die Stromleiste und *Siuuuu-pfft...Aus* :fluchen:, und alles noch einmal von neu schreiben. Dies Mal speicher ich das ganze erstmal ab.

Ich habe vor kurzem (vor 3 Stunden :D ) meine neue Kolonie Pheidole pallidula erhalten. Deshalb habe ich mich auch dazu entschlossen, da es ja leider sehr wenige noch geführte Erfahrungsberichte über diese Art gibt, einen Haltungsbericht zu führen!

Wer Lob, Kritik oder Fragen stellen will, kann dies gerne hier tun: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/diskussion-von-pheidole-pallidula-von-niklas-t35099.html

Vorab hier erstmal die bekannten Informationen über sie:
Pheidole pallidula

Eine Pheidole mit Soldaten-Kaste die in aller Regel monogyn ist.Diese Art ist je nach Lokalität anders gefärbt, meist braun, hellbraun und häufig auch schwarz,außerdem ist sie recht Temperatur-Unempfindlich, sie kann im ungeheizten Zimmer überwintern oder warm "durchgepflegt" werden.
Aus diesem Grund kann sie sich auch in Wohnhäusern einnisten und dort zur Plage werden.
  • Taxonomie: Unterfamilie Myrmicinae, Tribus Pheidolini
  • Farbe: hellbraun bis schwarz
  • Verbreitung: Südeuropa
  • Winterruhe: Ja (nicht unbedingt)
  • Nestbau: Erdnester unter Steinen
  • Nahrung: Allesfresser (Insekten, Fleisch & Wurst, Honigwasser, etwas Körner)
  • Bodenbeschaffenheit: Sand, Lehm, Steine

Zuerst der Aufbau:


Ich habe als Nest ein Gipsnest gewählt. Da ich aber weiß, das sie sich oft dadurch beißen, habe ich eine kleine Wanne herumgestellt und mit Talkum bepudert.

Ich habe als Freilauf 2 kleine Arenen aneinander geschlossen und mit Schläuchen verbunden.
Hier benutze ich als ausbruchsschutz einen PTFE Streifen, danach eine Schicht Talkum und natürlich Deckel.

Bodengrund habe ich nicht verwendet, um das ganze für den Anfang besser überschauen zu können.

Nun die Ersten Eindrücke

Ich habe die Kolonie mit nun ca. 100-200 Tieren erhalten, leider gab es auch einige Transportleichen, aber dennoch äußerst viel Brut!

Ich habe zuerst das Reagenzglas in das hinterste Becken gelegt, und den Wattestopfen herausgenommen, weil darin aber viel Brut klebte, habe ich das ganze erstmal in der Arena gelassen.

Leider bildeten sich zwei "Fronten":
Die Königin, mit dem größten Teil der Brut blieb im Reagenzglas, der andere Teil, vorallem viele Soldaten, versteckte sich mit einem anderen Teil an Brut und Arbeiterinnen unter der Watte-Wurst.

Ich lies sie sich zuerst einmal ca 2 Stunden orientieren (ich musste meine Mutter auf den Elternsprechtag begleiten...sind doch ihre Termine, nicht meine :fluchen:!)
Danach sah es immernoch genau so aus, wie vorher. Außer das ca 5 Ameisen den Weg in die 2. Arena gefunden haben.
Nach genauer Zählung und Dokumentierung hielt ich fest, das ca. 0 Tiere schon im Gipsnest waren.

So weit so gut, daraufhin habe ich ihnen einen Tropfen Wasser im Schälchen und ein paar kleine Stücke Bratenaufschnitt angeboten...vor 5 Minuten dann auch ein kleines Stückchen Apfel.

Ich bewundere diese Art wirklich sehr, nach dem ich dies gesehen habe: Sie haben es tatsächlich geschafft, sich mit 10 Frau in einen einzigen Tropfen Wasser zu stürzen, ohne das es eine ohne meine Hilfe wieder herausgeschafft hat...schlaue Tiere :D . :respekt:

Der Braten wird auch im Moment noch bearbeitet, aber nur ganz wenige Soldaten haben geholfen ihn zu zerlegen, die meisten lungerten noch im RG bei der Brut und der Königin herum. Aber ich denke, sie werden das schon irgendwie schaffen...wie gesagt, ich denke :D

Hier nun die Fotos, zum vorgrößern einfach draufklicken!
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#2 AW: Pheidole pallidula - Haltungsbericht

Beitrag von Niklas » 2. April 2009, 19:45

Guten Abend liebe Leute!


Es ist mir tatsächlich ein Rätsel, wie sie es schaffen, kollektiven Selbstmord so gut zu organisieren! Selbst im Honigwasser konnten sich weitere 7 ertränken, ich glaube aber sie konnten sich hinterher alle wieder aufraffen.
Mir sind jedoch 2 riesen große Baufehler aufgefallen!


Der 1. und wahrscheinlich schlimmste ist das Gipsnest. Es scheint so, dass das Silikon, das zu Teilen im Nest ist irgendwelche Gase abstößt. Irgendwetwas ziemlich schlechtes ist auf jeden Fall darin. Es waren inzwischen mehr und mehr Tiere im Schlauch zum Gipsnest, doch kurz davor kehrten alle wieder um!
Am heutigen Mittag habe ich dann gesehen, das im Schlauch verteilt mehrere tote Arbeiterinnen lagen, nicht dorthin gebracht, eher gestorben und liegen geblieben.
Jetzt habe ich das Gipsnest entfernt und dafür ein weiteres kleines Becken, mit ziemlich tiefer Sand-Erdschicht angeschlossen. An der Oberfläche dann etwas flachere Steine eingesetzt und einen Teil eines Bubiköpfchens eingesetzt. Es wurde schon gut begutachtet.


Das 2. Problem war das mittlere Becken. Sie kamen zwar rein, aber nur wenige raus, die meisten kamen nicht mehr raus, einige aber schafften es komischer Weise in den Schlauch zum Gipsnest, und..naja, verendeten dort an irgendwas.
Deshalb habe ich das 1. Becken in dem zuerst das RG lag entfernt und das RG in das 2. Becken gelegt. Bis sie sich eingelebt und -genistet haben wird das ganze dann so bleiben. Dann werde ich auch die beiden anderen Becken herrichten und fertig machen.

Gefüttert habe ich heute mit einer Erdbeere, sie haben sich mal wieder draufgestüzt. Am Apfelstückchen gestern hat es eine kleine geschafft sich zu verbeißen, oder irgendwo ( fragt sich halt nur wo) hängen zu bleiben.


Die gesamten Verluste habe ich eben dann auch entfernt, war leider ein ziemlich großer Haufen....

Bis dahin, Niklas!


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#3 AW: Pheidole pallidula - Haltungsbericht

Beitrag von Niklas » 4. April 2009, 16:14

Hey!

Habe ja endlich den Baufehler mit dem Gipsnest beseitigt und behoben.

Ich hab dafür eines der Becken eingerichtet, mit flachen Steinen und wie schon ein paar Mal gesagt mit einem Ableger von einem Bubiköpfchen-Bündel.

Als Bodengrund hab ich dann eine ziemlich tiefe Sand-Erde Mischung genommen, um die kleinen trotzdem noch sehen zu können, aber um das ganze nicht so staubig trocken aussehen zu lassen!

Habe dann das RG in das Becken gelegt, die letzten, die im anderen Becken noch rumliefen auch dazu getan und sie erstmal in Frieden gelassen, zur Feier das Tages hab ich dann Abends noch gegrillt :D, habe ihnen aber lieber Zuckerwasser angeboten, als ihnen ein gewürztes Stück Steak zu geben, ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren würden. Hat jemand vielleicht schon Erfahrungen damit?

Nachdem ich dann heute um ca 11:30 aufegewacht bin...liebevoll durch meine Mutter mit dem Staubsauger...und meinen Bruder mit nem Rasierer hab ich erstmal im Becken nachgeschaut.
HUH? Wo geht denn die Larve hin? Und der Rest der Crew? Schon nach so kurzer Zeit waren sie am Umziehen!

Habe sofort die Cam geholt und die Fotos so gut gemacht wie ich nunmal konnte.

Aber leider habe ihre Ihre Durchlaucht nicht mehr gesehen, sie war anscheinend schneller als ich unterwegs!

Hab dann grade innerhalb von einer halben Stunde ein paar Fotos hochgeladen, sehet und staunet:


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#4 AW: Pheidole pallidula - Haltungsbericht

Beitrag von Niklas » 14. April 2009, 13:44

Als ich über Ostern meine Oma besuchen fuhr sah das Becken noch ganz gut aus....als ich zurückkam, sah ich, dass ich eher eine Baustelle als eine Ameisenkolonie in meinem Zimmer hatte!
Sie haben es in 3 Tagen geschafft, in diesem kleinen Becken ca. 25 Löcher zu graben! Der ganze obere Rand ist mit kleinen Hügelbauten an der Scheibe besäht und in den Ecken und neben den Steinen findet man ebenso viele Ein- und Ausgänge.

Aber sonst siehts ganz gut aus.

Nachdem ich sie nurnoch in einer kleinen Arena halte gibt es auch nicht mehr so viele Verluste, wie 2-4 Tage nach der Ankunft bei mir zu Hause.

Habe mal versucht sie mit einer toten Diacamma Arbeiterin (gerade frisch gestorben, sie wurde noch von einer Kollegin abtransportiert) zu füttern, sie wurde leider als ein Feind betrachtet, kurz überrannt und dann wieder liegen gelassen...

Wenigstens nehmen sie das Honigwasser halbwegs an, meistens kommen so 10 Arbeiter zufällig dran vorbei, nehmen was mit, kommen wieder zurück und schmeißen Sand rein -.-!

Solange sie nicht verhungern oder sterben solls mir rechts sein!


Niklas


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#5 AW: Pheidole pallidula - Haltungsbericht

Beitrag von Niklas » 18. April 2009, 19:20

So, da bin ich wieder!

Heute bin ich erstmal in den Baumarkt gefahren und habe eine neue Box Heimchen gekauft.

Die Diacamma haben sogar ganze 5 verdrückt, die Pheidole aber leider nur 1.

Zuerst haben sie erstmal draußen versucht, das fremde etwas zu zerkleinern oder erstmal festzuhalten, weil ein Bein Zuckte, aber sonst komischer Weise nichts :confused:.

Weil sie es nach 30 Minuten noch nicht geschafft hatten das Heimchen irgendwie unter den Stein zu befördern, habe ich es erstmal zerteilt.
Kurz darauf haben sie es irgendwie unter den Stein buksiert.
Ich sollte dochmal ein Stück Rinde unterlegen und die Nahrung darauf aufspießen, damit sie nichts mit ins Nest zerren können...

Dafür durften sie mir aber nochmal Modell stehen :D.

Als Nebenspeise gabs dann Grassamen und wahrscheinlich(:D) Nachtkerze Samen.

Ich glaube es hat ihnen sehr gut geschmeckt, weil sie sich auf beides sofort gestürzt haben.

Ich wusste nicht genau welcher Untergrund für das zweite Becken wohl der beste wäre?
Kann mir das jemand sagen? Würde gerne einen nehmen, auf dem man sie gut sehen kann, aber auch einen, in den sie sich sofort einnisten.
Kann ich da auch Kieß nehmen? Was würdet ihr sagen, wäre schön, wenn jemand mir damit im Diskussionsthread weiterhelfen könnte,


Hier jetzt die Bilder, etwas ungeordnet, aber damit wird man wohl klarkommen ;)

Bild Hier nochmal das gesamte Becken von oben!

Ab hier gehts dann los mit der Fütterung, heute gabs dann Heimchen :) :

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Ich wollte euch mal die am meisten benutzen Eingänge zeigen, beim 1. Bild ist eine Hügelbaute gut zu sehen:

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Ich dachte auch mal ich zeig euch mal was sie noch so mögen, Grassamen und Nachtkerzesamen:

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Kurzes Update:

Habe noch ein Heimchen verfüttert, diese mal auf einem Stpck von einem Korken mit einer Nadel tot aufgespießt.

Ich dachte mir so: So Niklas, du Genie du, du ersparst dir erstmal Arbeit und musst danach nicht den Müll entfernen....denkste -.-
War ja klar das die das kleine Tierchen in der Mitte zerteilen und wieder komplett mitnehmen... Naja, ich machs troztdem weiter so, ist mir irgendwie lieber, immerhin nehmen sie das Futter so auch an!


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#6 AW: Pheidole pallidula - Haltungsbericht

Beitrag von Niklas » 7. Mai 2009, 19:47

Hi!

Ich dachte mir so, dass ich mal wieder was schreiben sollte.

Die kleinen FressSäcke vertragen inzwischen jeden tag schonmal ein Heimchen oder ne kleine Grille. Ich schnei ihnen das ganze aber lieber vorher, bevor sie das guuuute Essen noch stehen lassen, sind ja noch sooo klein.

Ich habe auch, weil sie andauern versucht hatten die Beckenwand zu erklimmen, die 2. Arena angeschlossen.

Das ganze hat das Problem dann auch gelöst, sie wollten also nur mehr Platz.

Über die Tage habe ich dann mal einen kleinen Blick unter den obersten Stein geworfen und nurnoch Soldaten und Arbeiter gesehen, das hatte ich mir auch schon so gedacht. Im Schlauch zur 1. Arena konnte ich nämlich schon vor einer Woche Sand entdecken, kurz darauf wurde der Schlauch eingang zugebaut und einen Abend nach einer Feier hab ich mir den Schlauch mal angeguckt und die Königin mit ihrer Gefolgschaft entdeckt.
Die Fotos sind natürlich im Hyper-Dyper Nachtmodus dem entsprechend gut geworden :D.

Lohnt sich also nicht wirklich die hochzuladen...mit Pampa-Inet.

Am nächsten morgen sah ich dann einen Gang, der sich bis zum Boden zieht, aber mittendrin abzweigt und im Sand verschwindet.

Offensichtlich haust irgendwo dort jetzt die Königin mit der Brut, da unter den Steinen der Sand wohl nicht so feucht sein kann, wie dort. 2 cm vom Eingang entfernt ist nunmal meine Befeuchtungsstelle.

Dieses mal gibts leider keine Bilder, hab einfach nichts zum fotografieren gefunden...

Niklas

Dieser Haltungsbericht wurde beendet und ist daher geschlossen.

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