in letzter Zeit lese ich öfters hier im Forum Fragen über Polyrhachis dives die in einem anderen Ameisenforum schon öfters beantwortet wurden. Anscheinend gibt es Leute die sind nur hier angemeldet, für diese und natürlich alle anderen Interessierten werde ich nun auch hier im Ameisenforum öfters mal über meine Polyrhachis dives Kolonie, insbesondere über das Wachstum berichten.
Ich habe meine Kolonie Ende Juni/Anfang Juli bekommen, da waren es 4
Ein paar Wochen später zogen sie um in die Korkröhre rechts im Bild, ihre
Ständig versuchten die Ameisen über den Ausbruchschutz zu laufen und verdreckten sich mit dem Paraffinöl, ein Zustand der mich nervte auch wenn sie nie ausbrechen konnten wollte ich verhindern, dass sie ständig am Öl krabbeln weil so die kleinen Scheiben des Formicariums nach und nach mit kleinen Öl-Spuren überzogen waren.
Auch trugen sie immer wieder mal eine tote Ameise hin und her ohne sie abzulegen, damals sagte man mir das läge an zu kleinen Becken, heute weiss ich dass das nicht stimmt aber dazu nachher mehr.
Schnell war der Entschluss gefasst ihnen ein grösseres Becken anzubieten, diese kleinen Antstore-Becken machten auch optisch nichts her. Ich habe ein 80x35x40 Aquarium vorbereitet. Als Deckel verklebte ich eine Plexiglasplatte, den Ölfilm trug ich nur unter dem Deckel auf so dass die Scheiben nicht verschmieren konnten. Ihr Nest konnte ich leicht umsetzen, es befand sich ja in der Korkröhre.
Sie töteten sich trotzdem weiterhin immer wieder gegenseitig.
Um nichts unversucht zu lassen ging ich bald den nächsten Tips nach, Luftfeuchtigkeit zu gering, zu wenig Futter, zu trockener Bodengrund.
Ich wechselte also den Bodengrund von Sand zu einem Gemisch aus Humus, Terrarienerde und Rindenmulch. Damit sich die Arbeiterinnen auf Futtersuche nicht ständig auf die Füsse traten habe ich ein weiteres Becken vorbereitet. Wie ihr seht hielt ich die Kolonie übergangsweise im rechten Bild ohne Substrat, man lässt ja nichts unversucht wenn sich die Tiere gegenseitig töten.
Zwischenbemerkung: Wie ihr seht, ich schreibe immer in der Vergangenheit als wäre das schon Jahre her dabei sind es gerade einmal 6 Monate die die Kolonie bei mir lebt und es änderte sich schon so viel.
Das nächste Problem, wie beheizt man eine Fläche von 160x35x40cm auf tropische Temperaturen. Hinter dem Nest hatte ich eine 8 Watt Heizmatte, an einer Scheibe des neuen Beckens klebte ich eine 16 Watt Matte. Temperatur links 19 Grad, rechts 21 Grad, viel zu wenig.
Zusätzlich habe ich dann eine Lichtanlage installiert, im Moment 2x 50 Watt Sonnenlicht-Strahler aus dem Terraristikladen. Nun habe stellenweise bis zu 27 Grad im ansonsten unbeheizten Hobby-Kellerraum, perfekt. Die Luftfeuchtigkeit regeln zwei tropische Terrarienpflanzen die ich natürlich regelmässig giesse. Ich lege aber keinen Wert auf exakte Werte bei der Luftfeuchtigkeit, die Art scheint da sehr flexibel zu sein.
Über einen drei Meter langen Schlauch habe ich ein kleines 30x20 Becken angeschlossen, ich erhoffte mir dass sie dort ihre toten Arbeiterinnen und Müll ablegen. Funktionierte eine ganze Woche, dann war ihnen auch dieser Platz nicht mehr gut genug. Seitdem nehme ich wieder jede einzelne tote Arbeiterinn von einer "Trägerin" mit der Pinzette ab, extrem zeitraubend.
Im Moment zum Zeitpunkt wo ich den Bericht hier im Ameisenforum beginne, ist die Kolonie nach einem halben Jahr auf schätzungsweise 1000 Individuen angewachsen. Ständig furagieren um die 300-400 Ameisen. Monatlich verfüttere ich ca. 600 Heimchen und 15 Schalen Honig. "Heizkosten" belaufen sich auf 2 Heizmatten, 2 50 Watt Strahler sowie zwei Lüfter die stündlich für kurze Zeit anspringen.
Eine wunderschöne Ameisenart, abgesehen von den Kämpfen untereinander zeigen sie sehr interessante Verhaltensweisen, bieten immer Aktion und ich bilde mir ein, dass sie mich sehr wohl bemerken. Ständig im Hinterkopf sind die Überlegungen und Planungen, wie die Auslauffläche 2009 maximiert werden kann, habe da im Moment einen 2 Meter hohen und 70cm breiten DVD-Glasschrank übrig, versuche diesen Abzudichten und mit adäquater Belüftung zu versehen, halte euch über den Ausbau auf dem Laufenden. Soviel zum Thema der bestgeeignete Exot für Anfänger...
Hier noch ein paar aktuelle EindrĂĽcke:
Die aktuelle Anlage mit zentralem "Knotenpunkt" im 30x20 Antstorebecken und zwei weiteren freien 27mm AnschlusstĂĽcken.
Das (momentan) gescheiterte MĂĽllbecken
RĂĽckansicht vom Nest, geht ca. 6cm in die Tiefe
Täglich füttere ich 15-20 Heimchen, manchmal gibt es aber auch eine extra-Ration Fliegen.
Der kleine Haupteingang zum Nest, es gibt aber auch noch ca. 10 Nebeneingänge.
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