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Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Gast
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#17 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von Gast » 14. Mai 2009, 19:51

Du weißt gar nicht, wie viel eine Operation kostet, wenn ein Pitbull (ich hab keinen ^^) einem Mädchen das Gesicht entstellt hat.

- Operationskosten
- Schadensersatz
- Rente evtl.

Oder anderer Fall:

Hund entwischt dir, rennt auf die Straße, Fahrer weicht aus, fährt gegen einen Baum, ist schwer verletzt oder Tod
- Anklage wegen Fahrlässiger Körperverletzung oder Totschlags
- Schadensersatz
- Kosten für Krankenhausaufenthalt, Reha usw.

Deshalb sollte jeder Hundehalter eine Hundehaftpflichtversicherung mit min 2Mio Deckungssumme haben.


Die Fälle sind sicher sehr selten, aber das sind die Horrorszenarien die hier mit Ameisen durchspielt werden auch ;).



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G UNIT 88
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#18 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von G UNIT 88 » 14. Mai 2009, 20:00

Da hast recht!

Man kommt aber zu solchen Informationen auch nur wen es welche gibt die sich damit befassen und es veröffentlichen.Mich interessiert z.b. was sie noch alles durchbeißen können.Es heißt sie könnten auch Aluminium durchbeißen.Ob es sich hierbei um Folie,Gaze oder Streifen handelt weiß bisher glaube ich keiner.Wenn meine Kolonie ein bestimmtes ausmaß hat werde ich Tests machen.

Und ich verstehe dich sicher nicht falsch.^^
Ich bin selbst immer wieder über ihre "Wunder" beeindruckt und eingeschüchtert.

Ich verzichte deswegen auch auf meinen Sommerurlaub am Meer in Italien oder auf eine Snowboard fahrt in den Bergen für 3-4 Tage obwohl mir das sehr am Herzen liegt.Ebenso verzichte ich auf andere Ameisen.Ich widme mich nur einer Kolonie und das sind meine Pheidole pallidula.

Das ist etwas,welches ich gerne in kauf nehme weil sie mich so sehr interessieren und ich mehr wissen will (z.b. was sie alles durchbeißen können oder Verhalten).

Aber ob jeder sich so "opfern" würde wage ich zu bezweifeln.
Aber ich mache das nicht ohne Grund, weil ich die "Monster" nicht unterschätze.Und immer wieder was neues lerne.

Man muss wissen wie man am besten mit der Gefahr umzugehen hat.Und danach auch handeln.Jeder in seinem sinne manche gehen damit leichtfertiger um andere eben vorsichtiger.

MFG G!8)



PHiL
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#19 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von PHiL » 14. Mai 2009, 20:06

Ich behaupte, die Kosten eines schlimmen Ameisenbefalls können das noch toppen. War es nicht eine Ameise, die ein mehrere Millionen teures Biosphären Projekt zunichte machte...? Und schon die langzeit Kosten eines großen Befalls ziehen nach sich, da nach kurzer Zeit weitere Haushalte oder gar das gesamte Ökosysthem betroffen sein kann, und die Kosten steigen ins unermessliche. Vielleicht kennst du Solenopsis invicta? Stell Dir mal vor, Du lässt so eine Ameise in Deutschland los, und die Kosten werden alle an Dich gestellt- unbezahlbar :D

Ist mir aber irgendwie zu blödsinnig so eine Disskussion, wer teuer ist.

Grüße, PHiL



Gast
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#20 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von Gast » 14. Mai 2009, 20:51

Du weißt schon, dass Pharaoameisen etwas anderes als die pheidole sind, mir ist kein Shop bekannt, der die Verkauft, oder irgend ein Halter und es geht um Kosten, die von Ameisen verursacht werden, die auch gehalten werden.



Deim
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#21 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von Deim » 14. Mai 2009, 22:12

Tach... hier nur ein kleiner Bekämpfungstipp für Pheidole, den ich für effektiv und kostengünstig halte:

Im Winter einfach bei minus Geraden im entsprechenden Hausteil die Fenster aufmachen und richtig Kälte rein lassen. Notfalls für 'n paar Tage. Natürlich auch alle Zimmerpflanzen raus, sonst sind die auch hin.
Hab die Methode übrigens noch nie getestet aber Pheidole sind meiner Meinung nach relativ kälteempfindlich.



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Boro
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#22 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von Boro » 14. Mai 2009, 22:15

Nun, ich möchte wirklich keine "weltanschauliche" Debatte nähren, sondern die Dinge nur aus meiner Erfahrung ins rechte Licht rücken, da ich mit Pheidole pallidula sowohl in Istrien wiederholt Erfahrungen sammeln konnte und sie bei mir daheim sozusagen im "Freien" wohnen.
1. Pheidole pallidula ist wirklich eine faszinierende Art.
2. Die Art wohnt bei mir im Gewächshaus (21 m²), aber unter Verschluss, d. h. dass keine Geschlechtstiere ins Freie können.
3. Die Art hält bei mir im Gewächshaus trotz hoher Lufttemperaturen ab Februar (bei Sonnenschein leicht 25°) regelmäßig 5 Monate Winterruhe ein. Sie leben unter den Betonplatten am Boden, die sich offensichtlich nur langsam erwärmen.
6. Die Art kann auch milde Winter im Freien überstehen und zeigt eine gewisse Frosthärte. Ich hatte bereits einigermaßen zerknirscht gestanden, dass ich unwissentlich einmal ein Volk in einem Blumentopf im Freien überwintert hatte. Das Jännermittel der Temp. betrug damals - soweit ich mich erinnern kann - -1°. Das war für unsere Verhältnisse ein sehr milder Winter, im Rheinland wäre es ein eher kalter! Jedenfalls war der Blumentopf zeitweise trotzdem durchgefroren!
7. Pheidole pallidula kann bei uns im Freien nicht auf Dauer überleben. Einerseits wegen der kühleren Sommer bzw. zu kurz anhaltender Hitzeperioden und andererseits wegen einiger Lasius-Arten, vorweg wegen der überall vorhandenen Lasius niger. Ich hab`s im AF schon an anderer Stelle geschildert: Mir ist keine Ameisenart bekannt, die so darauf versessen wäre, Pheidole pallidula-Nester aufzuspüren, anzugreifen und zu vernichten. Die Volkstärke der pallidula-Nester od. die Anzahl der vorhandenen Soldaten spielt keine Rolle. Ich habe auf dem Sektor schon eine Menge erlebt, ich will das hier gar nicht mehr erzählen!
In Istrien, woher meine Pheidole stammen, habe ich weit und breit kein Nest einer dunklen Lasius-Art gefunden, wohl aber gelbe Lasius-Arten.
Wie die Interaktion zw. Lasius sp. und Pheidole pallidula z. B. im Tessin abläuft, kann ich nicht sagen. Möglicherweise bewohnt Pheidole dort nur heiß-trockene und steinige Lebensräume, die z. B. Lasius niger nicht zusagen.
Beste Grüße v. Boro



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Lord Helmchen
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#23 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von Lord Helmchen » 15. Mai 2009, 12:15

Hallo Zusammen

Ja Boro Pheidole pallidula kann in der Tat in Nordeuropa nicht auf die Dauer im freien überleben, da geb ich dir vollkommen recht.

Das Problem ist aber, dass sie in Häusern, Wintergärten, Gewächshäusern und ähnlichen Habitaten sehr wohl überleben können, dort sind auch oft keine Lasius niger u.ä. Arten vorhanden, welche ihnen den Garaus machen.

Die bei uns heimischen Lasius arten d.h. vor allem Lasius niger sind wirklich sehr effizient im angreiffen und töten von Pheidole Arten, wobei auch andere Heimische Arten angegriffen werden, dass ist ihre Natur und auch gut so.

Anderseits ist es so, dass eingeschleppte Arten auch fremde Schädlinge d.h. Krankheiten mit sich bringen KÖNNEN. Diese Krankheiten sind für Menschen harmlos, können aber unserem Ökosystem sehr wohl Schaden zu fügen und ganze Arten ausrotten.
Ein topp Beispiel hierfür ist die Varroa Milbe, welche von Amerika eingeschleppt wurde und Jährlich millionen von Bienenvölkern in Europa das Leben kosten.
Natürlich sind hier andere weitaus gefährlichere Arten bekannt, aber Pheidole sp. ist auch nicht zu unterschätzen. Das Problem ist, wie ich schon erwähnt habe, dass eine genaue Bestimmung sehr aufwändig ist und die wenigsten Händler zu 100% Pheidole pallidula als solche verkaufen. Da ist eben eines der Hauptprobleme.

Ich möchte aber ganz klar sagen, dass ich einen Vergleich zu Pharaonen Ameisen total übertrieben finde. Pharaonen Ameisen sind extrem polygyn und vermehren sich rasend schnell, zudem übertragen sie auch für den Menschen schädliche Krankheiten. Pheidole pallidula besitzt sicher niemals ein solches Gefahrenpotential.

Ein Verbot halte ich für sinnlos. Wenn Jemand an die Tiere kommen will, wird er/ sie dass auch mit Verbot kommen. Zudem gibt es auch Halter, welche wirklich gewissenhaft mit den Tieren umgehen, solche Halter können auch Pheidole sp. halten, aber nur, wenn man sich vorher INTENSIV mit der Art und deren Gefahren, Kolonie Grösse, Ausbruchsneigung u.ä. auseinandersetzen. Bei einer, doch relativ einfach zu pflegenden, Art wie eben Pheidole sp. ist aber auch der Anfänger schell begeistert und Kauft sich eine Kolonie, was daraus passieren kann wisst ihr ja. Deshalb meine Meinung wenn Pheidole pallidula, dann nur sicher bestimmte und ausschliesslich für sehr erfahrene und verantwortungsvolle Halter.

@Deim Ich würde sage, solch eine Bekämpfung bringt nix, sie weichen in ein anderes Zimmer, oder eine andere Wohnung aus und in Kürze sind sie wieder da.

Ah, @ Phil Wegen Lasius brunneus, wer sich diese Art hält ist in meinen Augen extrem fahrlässig. Eine solche Art sollte auf keinen Fall gehalten werden. Es gibt auch so schon genug Probleme mit dieser und ähnlichen Arten.
LG Lord Helmchen


Stop poaching, hunt a poacher!!!

donbilbo
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#24 AW: Pheidole pallidula in Privathänden, Ja oder nein!

Beitrag von donbilbo » 15. Mai 2009, 12:21

Für Anfänger interessant? Wohl kaum. Spätestens wenn sie die Ameisen das erste mal in Händen halten und die Augen zusammenkneifen müssen, weil sie die Arbeiterinnen kaum erkennen können ist auch die Begeisterung durch die Soldaten verflogen. ;)

Mich würde wirklich sehr interessieren, durch welche Materialien sich grössere Kolonien durchbeissen können. Aluminium? Ich bitte euch! War Pheidole pallidula nicht sogar die Art, die Menschen im Schlaf überrascht und frisst?



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