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Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

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Wolfi
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#1 Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Wolfi » 29. Juli 2010, 21:55

Tag,
Habe einen Interessanten Artikel ĂŒber Hornissen im Internet gefunden!!
Ich persönlich, finde diesen Artikel sehr informativ, weil viele Menschen die Hornisse als gefÀhrlichen Killer sehen! Hier kann man sich mal ein anderes Bild von den schönen Brummern machen!

Artikel:
Schwarz-gelbe Brummer in Gefahr

Sommerzeit ist Hornissenzeit – aber ihr Bestand ist stark gefĂ€hrdet
Mit einem gewaltigen Sprung rettet sich der Bauer in den Fluss. Es pflatscht, das Wasser spritzt hoch, gleich nochmal und nochmal und nochmal – seine drei Kinder, die mit zum Heuen auf der Wiese waren, sind so schnell wie möglich hinter ihm her- gesprungen und tauchen alle ab ins kalte Wasser. Da, wo der Bauer eiligst abgestiegen ist, steht der Traktor mit laufendem Motor, um ihn herum schwirren laut brummend aufgebrachte Hornissen, deren Nest teilweise zerstört wurde.

Ostalbkreis. So dramatisch spielen sich Begegnungen mit Hornissen selten ab. Dass die schwarzgelben Brummer aber nicht untÀtig zusehen, wie ihr Nest zerstört wird, kann man ihnen schlecht verdenken. Normalerweise wollen sie aber gar nichts vom Menschen und sind erstaunlich friedfertig.
War der Sprung ins rettende Wasser also unnötig? Zuerst einmal: der Stachel einer Hornisse ist 3,4 bis 3,7 mm lang – zum Vergleich: der einer Biene hat 2,5 mm, der einer Wespe unwesentlich mehr. Ein Hornissenstich tut also weh, da gibt es nichts zu beschönigen. Ein Sprung ins kĂŒhlende und rettende Nass ist in so einem Fall sicher die bessere Variante.
Doch auch, wenn sie groß sind und laut brummen, die vielen Horrorgeschichten stimmen nicht: „Es ist völliger Quatsch, dass Hornissen mit drei Stichen einen Menschen und mit sieben ein Pferd töten können!“, sagt Robert Ripberger, Hornissenexperte aus Lorch. „Einem gesunden Menschen kann ein Stich nichts anhaben.“ GĂŒnter Friedmann von der Demeter Imkerei aus Steinheim erklĂ€rt sogar: Wer eine Bienenstichallergie hat, hat im Normalfall keine Allergie gegen Hornissenstiche. „Das schließt sich gegenseitig aus.“ Allergische Reaktionen treten ĂŒberhaupt nur bei zwei bis drei Prozent der Bevölkerung auf. Um einen gesunden Menschen zu töten, brĂ€uchte es mehrere hundert bis tausend Stiche.
Selbst das stĂ€rkste Hornissenvolk könnte das nicht bewerkstelligen, zudem kommen niemals alle Arbeiterinnen aus dem Nest, um sich zu verteidigen. Außerdem stechen die friedliebenden Tiere selten und Hornissengift ist zudem weniger stark als das von Bienen.
Bienen mĂŒssen ihren Stock nĂ€mlich gegen SĂ€ugetiere verteidigen, die auf den Honig scharf sind, deshalb sind ihr Stachel und Gift auf grĂ¶ĂŸere Feinde eingestellt. Hornissen lĂ€hmen mit ihrem Gift dagegen lediglich Beuteinsekten. Den Menschen meiden sie eher, bei Störungen belassen sie es oft bei DrohgebĂ€rden.Wenn man sie in Ruhe lĂ€sst, lassen sie einen auch in Ruhe.
Deshalb: Kein hektisches Rumgewedel mit den HĂ€nden, kein panisches, ruckartiges Aufspringen, wenn sich einmal eine Hornisse an den Tisch verirrt – was sie nebenbei gesagt, eher selten tut. Panik ist völlig fehl am Platz. Im SchwĂ€bischen gibt es heute kein anderes Wort fĂŒr Hornisse, vielleicht, weil es sie nur noch so selten gibt, vielleicht, weil eine schwĂ€bische Verniedlichung nicht passen wĂŒrde. Eine Hornisse ist einfach eine Hornisse und ihr Name klingt schon nach dem Schwirren vieler angriffslustiger InsektenflĂŒgel.

Im Gegensatz zur Honigbiene nur mĂ€ĂŸig erforscht
Daran liegt es aber sicher nicht, warum sich die Angst vor den großen Insekten bis heute hartnĂ€ckig gehalten hat, eher an der Unwissenheit ĂŒber ihr Verhalten. Die bis zu 35 mm große, schwarz-gelbe Hornisse, ihr wissenschaftlicher Name lautet Vespa Crabro, ist im Gegensatz zur Honigbiene nur mĂ€ĂŸig erforscht. Sie gehört zu den sozialen Faltenwespen. Ihre Nester baut sie in hohle BĂ€ume, VogelnistkĂ€sten, Dachverschalungen, Erdhöhlen und eben auch in RolladenkĂ€sten oder andere von Menschen gemachte GehĂ€use: Robert Ripberger hat schon ein Hornissennest in seinem Motorradhelm gefunden oder in einem Gummistiefel. „UrsprĂŒnglich suchen sich Hornissen hohle BĂ€ume zum Nisten, da es die aber kaum mehr gibt, mĂŒssen die Tiere eben auf etwas anderes ausweichen“, sagt er.
Der Bestand ist stark bedroht und regional sind sie sogar ausgestorben. Deshalb gehört die Hornisse seit dem Januar 1987 zu den besonders geschĂŒtzten Arten, die nicht getötet und deren Nester nicht zerstört werden dĂŒrfen. Bis zu 50 000 Euro Bußgeld kann die Behörde bei Zuwiderhandlung verlangen. Im Aalener Landratsamt ist ein solcher Fall aber noch nicht dagewesen.
Erst in den letzten Wochen gab es dort Anrufe, dass Hornissennester an unwillkommener Stelle gefunden wurden. Überhaupt sind die Hornissen dieses Jahr nur sehr langsam aus den Startlöchern gekommen. Robert Ripberger fĂŒhrt dies auf frĂŒhe KĂ€lteeinbrĂŒche letztes Jahr und das verregnete FrĂŒhjahr zurĂŒck. „Sehr viel NĂ€sse ist ein Problem“, sagt er.

Wo Hornissen leben gibt es weniger Schnaken
Auch GĂŒnter Friedmann hat beobachtet, dass dieses Jahr extrem wenig Hornissen zu sehen sind. „So wenig gab es die letzten dreißig Jahre nicht!“ findet er und glaubt, dass daran auch die vielen ausgebrachten Insektizide schuld sein könnten. Seit ĂŒber dreißig Jahren arbeitet Friedmann mit Bienen, den Hornissen gilt sein besonderes Interesse. „Hornissen sind Insektenfresser. Sie fressen zwar auch Bienen – Wespen sind aber eine weitaus grĂ¶ĂŸere Bedrohung fĂŒr ein Bienenvolk, weil sie versuchen, es auszurĂ€ubern, wĂ€hrend Hornissen nur vereinzelt Tiere töten.“ FĂŒr Friedmann sind Hornissen noch faszinierender als Bienen – „es ist ein kleiner Kitzel mit dabei“– er beobachtet sie, hĂ€ngt HornissenkĂ€sten auf, berĂ€t, wenn man ein Hornissennest zuhause hat, aber nicht haben will. „Wenn ich die Leute frage, ob ihnen etwas aufgefallen ist, seitdem die Hornissen da sind, merken sie oft, dass kaum Schnaken da sind. Nach einer Beratung können viele sich mit den Hornissen arrangieren.“
Das ist auch nötig, denn eine Umsiedlung wird nur in den FĂ€llen gemacht, in denen es gar nicht anders geht. „Im Eingangsbereich eines Freibades war ein Nest, das mussten wir auf jeden Fall entfernen“, erzĂ€hlt Ulrich Knitz von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt. „Aber wir haben auch schon bei KindergĂ€rten Hornissen gehabt und das Nest dort gelassen. Kinder sind verstĂ€ndig genug, nicht ans Nest zu gehen, wenn man es ihnen sagt. Es wird dann mit einem Band großrĂ€umig abgesperrt.“ Im nĂ€chsten Jahr benutzen die Tiere das Nest nĂ€mlich nicht wieder.
Ohnehin ist ihre Lebensdauer recht kurz, Arbeiterinnen leben nur drei bis vier Wochen, Königinnen ungefĂ€hr ein Jahr. Die Jungkönigin, die im Herbst geboren und begattet wird, ĂŒberwintert als einzige an einem geschĂŒtzten Platz und erwacht Mitte April, wenn es warm genug ist. Sie ernĂ€hrt sich von BaumsĂ€ften und Beuteinsekten, macht ErkundungsflĂŒge und baut dann aus morschem Holz und ihrem Speichel den Grundstock fĂŒr ein neues Nest.
In sechseckige Waben legt sie die im Vorjahr befruchteten Eier, aus denen dann die Arbeiterinnen nach fĂŒnf Puppenstadien schließlich schlĂŒpfen. Arbeiterinnen sind nicht begattungsfĂ€hig, sie sind zustĂ€ndig fĂŒr den Innenausbau des Nestes, die Pflege und ErnĂ€hrung der Brut und der Königin. Sie sind etwas kleiner als die 35mm große Königin. SpĂ€ter im Jahr legt die Königin gezielt Eier, aus denen MĂ€nnchen, Drohnen genannt, oder Jungköniginnen schlĂŒpfen. Diese Geschlechtstiere verhalten sich völlig passiv. Ihre Zeit ist gekommen, wenn sie im Herbst ausschwĂ€rmen. Dann begatten die MĂ€nnchen die Jungköniginnen, welche ĂŒberwintern, wĂ€hrend sie selbst bald sterben.

Licht zieht auch Hornissen an,
Schutzmaßnahmen fĂŒr Mensch und Hornisse sind außer dem Vermeiden panischer Bewegungen das Installieren von Insektengittern an den Fenstern, wenn in direkter NĂ€he ein Nest ist, denn Hornissen fliegen auch nachts und klappern gerne Fenster nach Spinnen und anderen Insekten ab. Sind die Lichter im Haus an, zieht es die Tiere nach innen. Außerdem ist es wichtig Abstand zu halten vom Nest, besonders bei Bodennestern, bei Fallobst sind Schuhe angesagt und auf Spritzmittel im Garten sollte man verzichten. HĂ€lt man diese Regeln ein, lĂ€sst es sich gut miteinander auskommen. Sollte man doch einmal gestochen werden, werden Mensch und Hornisse es jedenfalls ĂŒberleben. Friedmann findet: „Das gehört dazu. Natur ist nicht nur Strand und Sonnenschein!“

Hier das Original. Link:

http://www.schwaebische-post.de/502477/



Vespa Crabro
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#2 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Vespa Crabro » 30. Juli 2010, 22:32

Hallo,

schön, dass noch jemand diese wirklich eindrucksvollen Tiere mal hervorhebt - der Irrglaube ist ja tatsĂ€chlich noch verbreitet. Die Hornisse ist ein imposantes und vor allem wirklich menschen-scheues Tier, das sich aufgrund fehlender, natĂŒrlicher Feinde nicht an der Kuchentafel vergeht und auf Teufel komm raus Nahrungsquellen absichern will und sie ist als SchĂ€dlingsbekĂ€mpfer ein wertvoller Gast, der auch MeisenpĂ€rchen oder Spatzen-Scharen in den Schatten stellt.



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Wolfi
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#3 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Wolfi » 31. Juli 2010, 10:56

Wow nicht schlecht!!!!! Habe fĂŒr dieses Thema eine schlechte Bewertung bekommen!! Ich möchte sowas nicht öffentlich machen, und mir sind Bewertungen sowas von egal, aber das ist doch eine Frechheit!!!! Man muss sich nicht wundern, wenn irgendwann keiner mehr sich die MĂŒhe macht, interessante Artikel ins Forum zu stellen!! Und wenn, dann könnte man es wenigsten mit Namen machen!!



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#4 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Boro » 31. Juli 2010, 14:25

Hallo Wolfi!
Danke, dass du deinen Artikel eingestellt hast. Finde ich gut, dass du dir aus nicht nachvollziehbaren (anonymen) Beurteilungen nichts machst. Ich habe noch nie jemanden ĂŒber das Renommee-System positiv od. negativ bewertet, aber von mir persönlich bekommst du hier schriftlich eine positive Bewertung!!
Mich faszinieren diese seltenen Brummer außerordentlich. Ich habe mich mit ihnen und anderen Wespen schon des öfteren beschĂ€ftigt, z. B. hier:http://ameisenforum.de/andere-insekten-spinnentiere/treffen-mit-vespa-crabro-t24805.html
L.G. von Boro



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Wolfi
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#5 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Wolfi » 31. Juli 2010, 21:32

Danke Boro
Ja sollen die ruhig schlecht bewerten. Mir ist es egal. Wollte es halt nur mal erwÀhnen!
Also ich persönlich finde Hornissen auch sehr interessant! Sind wirklich friedliche und schöne Tierchen!

PS: Danke fĂŒr den Link, sind sehr schöne Fotos dabei.



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#6 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Sajikii » 1. August 2010, 11:14

Na hoffentlich lesen auch viele Menschen, die sonst Angst vor ihnen haben, diesen Artikel! *gg* Leider musste ich feststellen das dieses Jahr tatsĂ€chlich ein sehr schlechtes Hornissenjahr ist, ich sah bislang noch keine einzige Arbeiterin fliegen, nirgends! Die kleinen Wespen kommen auch erst jetzt in Schuß, erst seit zwei Wochen versuchen die ersten Zwergarbeiter die Bienenvölker zu rĂ€ubern.


LG

Gentleman
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#7 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Gentleman » 1. August 2010, 14:44

Also ich habe eine Phobie vor jeglichen Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen.
Zum GlĂŒcke geht es jetzt, ich trau mich endlich richtig nah ran :D.

ZurĂŒck zum Thema:
Ich finde den Text sehr informativ, und ich finde es super von dir, dass du den Text hier prÀsentierst.


"Der Mensch hat keinen Einfluss auf sich, seine Umgebung macht ihn zu dem, was er ist."
Maximilian S.

Vespa Crabro
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#8 AW: Hornissen haben nur einen schlechten Ruf!

Beitrag von Vespa Crabro » 1. August 2010, 17:13

@Sajiki: Schöner Spitzname, nehme an, du hast auch "Die Völker" gespielt?

Konnte bisher die gleiche Beobachtung machen. Von Hornissen keine Spur, ein Nest der gemeinen Wespe habe ich im Rolladenkasten (und weniger MĂŒcken als in den Jahren davor). Eine Hornissenkönigin habe ich dieses Jahr im Garten fliegen sehen, letztes Jahr waren es mehrere. Schade, schade.



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