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Formica fusca - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
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orko
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#49 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 23. November 2010, 09:11

Hallo

Hab lange nichts von mir hören lassen, da auch absolut nicht zu berichten war.
Es sind noch ein paar Arbeiterinnen gestorben und noch so ca. 15 übrig.
Seid 2-3 Wochen sind sie jetzt im Kühlschrank zur Winterruhe. Vorher kamen sie in den Keller um langsamen abzukühlen.

Für die Überwinterung habe ich eine kleine Box aus Styropor gebaut in die ich zwei Reagenzgläser gepackt habe. Beim Nest-Reagenzglas war der Wassertank schon sehr leer, deshalb noch ein Ausweich-Glas mit neuem Wassertank.

Mirko


Ich halte Formica fusca im 3ten Jahr.

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#50 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 23. März 2011, 17:27

So, da sind auch wir wieder.
Nach knapp fünfmonatiger Winterruhe hab ich mein Volk am Freitag langsam aufgeweckt. Jede Tag ein bischen höher im Kühlschrank.

Heute sind sie dann endlich ins Formicarium gezogen.
Hab ihnen erstmal ein wenig Honig und Wasser hingestellt.
Da der Wassertank des Reagenzglases leer ist, hab ich ein neues Reagenzglas
dazugestellt.

Bestandsaufnahme:
1 Königin
ca 18-20 Arbeiterinnen.
1 Tote

Mirko


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orko
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#51 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 29. März 2011, 09:15

Gestern wurde zum ersten mal richtig furagiert. Zwei Arbeiterinnen waren unterwegs und haben am Honig und am Heimchen genascht.

Die Tage vorher war ab und zu mal eine Arbeiterin draußen, aber auch nur um zu sterben. Sie ist, wie schon alle todgeweihten vorher, immer wieder umgefallen und auch nicht die Scheibe hoch gekommen oder direkt wieder runter gefallen.
Zwar ist sie noch nicht tot, aber meiner Erfahrung nach wird sie das leider in den nächsten Tagen sein.

Mirko


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#52 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 3. April 2011, 17:13

Hi

Nachdem in den letzten Tagen doch sehr regelmässig furagiert und sowohl Honig gegessen als auch Heimchenteile in das Nest getragen wurden, hielt ich heute meiner Neugier nicht stand.

Ich hab mein digitales Mikroskop geholt und mir das Nest ein wenig angeschaut. Und siehe da, die ersten Eier sind zu sehen. Ich bin froh das die neue Königin so gut ins neue Jahr startet. Hoffentlich gehts positiv weiter.

Mirko
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die_ersten_eier.jpg


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#53 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 11. April 2011, 10:17

Hallo

Heute mal ein etwas ausführlicherer Bericht, da ich beschreiben möchte was ich dieses Jahr geändert habe.

Zuerst der aktuelle Zustand der Kolonie.
[SIZE="1"](Die Werte sind sehr schwamming, da ich im Moment durch die rote Folie nicht viel sehen kann. Siehe Punkt 2)[/SIZE]

  • ca 15-18 Arbeiterinnen.
  • 1 Königin
  • ca 10 Eier.

[SIZE="4"]Was habe ich dieses Jahr geändert und warum?[/SIZE]

Zuerst vorweg: Ich habe sehr viel geändert, so daß sich leider im Rückschluss nicht sagen lassen wird, welche der Änderungen welche Auswirkung gehabt hat. Sie sie positiv oder negativ.

1. Proteine als kleine Happen. Frischer und öfter
[INDENT]
2010:
  • Als Proteinlieferant dienten fast ausschließlich Heimchen, Grillen und Mehlwürmer. Da ich diese zur Fütterung meiner Geckos immer vorrätig habe war das für mich die einfachste Lösung. Die überbrühten Heimchen/Grillen/Mehlwürmer wurden noch in 3-4 Teile zerschnitten und dann ins Formicarium gelegt. Ganz selten gab es mal eine tote Stubenfliege.
  • Erneuert wurde das Essen alle 4-5 Tage. Da war es natürlich schon vertrocknet und wurde von den Ameisen nicht mehr angerührt.
  • Die toten Heimchen/Grillen/Mehlwürmer wurden zwar beim furagieren entdeckt und begutachtet aber extrem selten wurden Stücke davon ins Nest geholt. Da bei der kleinen Koloniegröße nur 1-2 Arbeiterinnen furagieren, ist es diesen einfach unmöglich so große "Beute" ins Nest zu schleppen. Auch wenn die Tiere zerteilt waren. Ich nehme an, das dadurch ein Proteinengpass entstand und die Königin deshalb nach der ersten Eiablage aufgehört hat weitere Eier zu legen.
  • Evt ist auch die helle Färbung einiger Arbeiterinnen vom letzten Jahr auf den Proteinengpass zurückzuführen. Vielleicht konnten sie deshalb nicht vollständig aushärten. Hierzu fehlt mir aber das Fachwissen um diese Rückschlüsse wirklich untermauern zu können.
2011:
  • Als Proteinlieferanten kommen dieses Jahr nur sehr kleine und leichte Tiere in Frage. Kleine Spinnen, Fruchtfliegen und Käfer sind die Tagesordnung. Auch die Beine einer Grille sind ok.
  • Die toten Tiere werden alle 1-2 Tage entfernt und neue hingelegt.
[/INDENT]

2. Ruhe
[INDENT]
2010:
  • Täglich habe ich mit einer Lupe ins Nest geschaut. Um die rote Folie nicht wegmachen zu müssen habe ich mit einer Taschenlampe ins Nest geleuchtet. Minutenlang war das Nest erhellt. Wieviel die Ameisen aufgrund der Folie mitbekommen haben, weiß ich nicht.
  • Um besser zu sehen was im Nest vor sich geht habe ich auch hier und da mal die rote Folie weggemacht.
2011:
  • Bis auf weiteres wird die rote Folie nicht entfernt und ich leuchte nicht in das Nest.
  • Zur Beobachtung des Nestes benutze ich mein USB-Mikroskop. Das ist erst mal ausreichend um zu sehen ob Eier gelegt wurden und wie aktiv die Arbeiterinnen sind. Alles sieht man natürlich nicht.
[/INDENT]

3. Wasser und Honig öfter wechseln
[INDENT]
2010:
  • Wasser wurde in einer Vogeltränke angeboten. Das Wasser stand oft mehrere Wochen im Formicarium. Da 10 Ameisen nicht so viel trinken das es sichtbar weniger wird, bestand auch kein Bedarf es aufzufüllen.
  • Honig wurde auf einer Uhrglasschale angeboten und sehr selten gewechselt. Teilweise erst nach einer Woche oder mehr. Die Menge war meist ein großer Tropfen.
2011:
  • Wasser wird weiterhin in der Vogeltränke angeboten aber alle 2-3 Tage gewechselt.
  • Der Honig wird jetzt alle 2-3 Tage gewechselt. Ich biete auf einer Alufolie bis zu 3 verschiedene Sorten an. Von jeder Sorte nur ein ganz kleiner Tropfen gerade eine Zahnstocherspitze voll.
  • Dazu biete ich Honigwasser auf einer Uhrglasschale an. Dazu mache ich einen Tropfen Honig auf die Schale und gebe per Pipette 1-2 Tropfen Wasser hinzu. Jeden Tag gebe ich wieder 1-2 Tropfen Wasser, wenn das Wasser vom Vortag verdunstet ist. Alle 3-4 Tage erneuere ich den Honig.
[/INDENT]

4. Formicarium steht an einem helleren Platz
[INDENT]2010:
  • Letztes Jahr stand das Formicarium im Arbeitszimmer welches sehr dunkel ist und auch kein richtiges Tageslicht bekommt. Um Tageszeiten und Sonnenlicht zu simulieren hatte ich LED Lampen über dem Formicarium angebracht.
2011:
  • Dieses Jahr steht es in der Küche am Fenster. Es gibt keine direkte Sonneneinstrahlung aber Tageslicht und -rythmus. Ich bin mir zwar nicht sicher ob das etwas bringt, da die meisten Ameisen eines Volkes ihr Leben im Nest und somit in Dunkelheit verbringen, aber ich wollte es einfach gemacht haben.
[/INDENT]

5. konstantere Temperatur
[INDENT]
2010:
  • Das Arbeitszimmer in dem das Formicarium stand war dunkel und nicht sonderlich warm. Aber auch nicht kalt. Im Sommer waren es so 23 Grad.
  • Durch die Lampen mit denen ich Tageslicht simulieren wollte kam auch Wärme rein und das Formicarium wurde teilweise 28 Grad warm. Ich habe allerdings ziemlich viel mit verschiedenen Lampen experimentiert sodass keine konstante Temperatur vorhanden war, sondern ziemlich viele große Schwankungen.
2011:
  • Neben dem Formicarium steht jetzt eine Schreibtischlampe mit einem 40 Watt Spot darin. Diese Lampe leuchtet 8 Std am Tag und bringt die Temperatur auf ziemlich konstante 23 Grad. Die Lampe leuchtet hauptsächlich in eine Ecke des Formicariums in der auch die Temperatur gemessen wird. Im restlichen Formicarium ist es ca 2-3 Grad kälter.
[/INDENT]

6. detailiertes Tagebuch
[INDENT]2010:
  • Kein Tagebuch
2011:
  • Ich versuche ein detailliertes Tagebuch zu führen. Jedes Ereignis wird mit Datum festgehalten. Sei es furagieren, Essen/Wasser erneuern, Temperatur im Formicarium, Wetter allgemein etc. Da ich nur einen kleinen Bruchteil des Tages vor dem Formicarium verbringe, kann das Tagebuch nur ein Ausschnitt von dem wiedergeben was wirklich passiert. Aber es hilft mir zu sehen wann ich das letzte mal Essen erneuert oder Wasser gewechselt hab.
    Zusätzlich hilft es alles objektiver zu betrachten, z.B. wenn mal wieder gefühlte 2 Wochen keine Arbeiterin furagiert ist, kann man in Tagebuch sehen, das gerade mal 2 Tage vergangen sind.
  • Aus den Daten des Tagebuchs werde ich versuchen eine Tabelle zu erstellen. Eventuell kann ich ja einige Ereignisse in Zusammenhang bringen.
[/INDENT]

[SIZE="4"]Erste (gefühlte) Ergebnisse[/SIZE]
  • Die Arbeiterinnen furagieren viel öfter und regelmäßiger
  • Es furagieren viel öfter auch mal 2-3 Arbeiterinnen
  • Die Insekten werden ins Nest geholt und dort verspeist
  • Es wird viel öfter Honig gegessen und Insekten ins Nest geholt
  • [SIZE="1"]Die Königin hat viel früher Eier gelegt [/SIZE]
    Korrektur: Stimmt nicht. Ich habe meinen Haltungsbericht nochmal durchgelesen und gesehen, das die letzte Königin letztes Jahr ähnlich schnell nach der Winterruhe Eier gelegt hat.
  • Das ganze Volk erscheint mir lebhafter
  • Die Arbeiterin die zum sterben raus kam ist nicht gestorben.


[SIZE="4"]Abschlußgedanke[/SIZE]

Hauptsächlich dürfte der Grund für das viel lebhaftere Volk darin liegen, das ich Proteine in kleineren Portionen anbiete, sodass diese von den Arbeiterinnen auch transportiert werden können. Dadurch ergibt sich die übliche Kettenreaktion: Proteine - Königin legt Eier - Arbeiterinnen umsorgen Eier - Arbeiterinnen brauchen Honig - Eier werden zu Larven - ....

Letztes Jahr war das Volk anfangs auch sehr lebhaft was aber mit der Zeit umschlug. Ich hoffe das ich das dieses Jahr verhindern kann.


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#54 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 5. Mai 2011, 10:21

Hallo

Meinem Volk scheint es sehr gut zu gehen. Sie haben mindestens 1 großes Eipacket und schon 2 sehr große Larven. Die Larven stehen kurz vor der Verpuppung. Ich nehme an das versteckt im nicht einsichtigen Teil des Nestes noch einige Larven liegen.
Es wird viel furagiert und es kommt immer häufiger vor das mehr als 2 Arbeiterinnen gleichzeitig furagieren. Vor einigen Tagen waren sogar 10 Arbeiterinnen draußen und haben an zwei Käfern rumgezogen. (Siehe Bilder)

Es sind diese Saison noch keine Arbeiterinnen gestorben und alle scheinen recht aktiv zu sein und sich um die brut zu kümmern.

Das ich nun kleinere Futtertiere anbiete kommt sehr gut an. Die Fruchtfliegen, Mini-Heimchen, Spinnen etc werden meist schon nach wenigen Stunden ins Nest gezogen und dann nach Tagen wieder "ausgespuckt". Fruchtfliegen sind im Moment die absoluten Lieblinge, da sie wohl leicht von einer Arbeiterin allein zu transportieren sind.

Das Formicarium musste ich leider wieder vom Küchenfenster entfernen, da sich doch direkte Sonneneinstrahlung einstellte. Jetzt steht es wieder im Arbeitszimmer auf seinem Schrank. Um es aber trotzdem hell zu haben, hab ich zwei neue Birnen für die Formicarienlampe gekauft. Eine für die Wärme und eine für helles Licht. Außerdem habe ich den Vorhang vom Fenster daneben entfernt um noch mehr Licht zu haben.

Die Luftfeuchtigkeit hat sich um die 50-55% eingependelt. Die Temperatur liegt bei max 23 Grad. Nachts ca 17 Grad.

Mirko
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IMG_2579.jpg


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#55 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 12. Mai 2011, 08:08

Hi

Gestern konnte ich die erste Nacktpuppe entdecken. Warum sich die Larve nicht verpuppt hat, weiß ich leider nicht. Man kann bei der Puppe schon alle Gliedmaßen sehen.

Seid ich die ersten großen Larven entdeckt habe scheint der Hunger zurück zu gehen. Die Außenaktivitäten sind weniger bis rar geworden und Futter wird gar nicht mehr ins Nest geholt. Allerdings befindet sich im Nest selbst auch noch so einiges an Insekten.

Den wahren Stand der Kolonie kann ich im Moment nur raten. Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Dinge Ameisen auf kleinstem Raum unterbringen können. Die Watte im Reagenzglas sieht unscheinbar aus, aber manchmal kann ich sehen, das sich dort ein Haufen Eier befinden und auch einige wenige kleinere Larven. Und dann sehe ich die letzten Tage immer mal wieder richtig große Larven und kann einfach nicht feststellen, ob es sich immer um die selbe handelt oder ob es schon mehrere sind die immer gut versteckt an der Watte liegen.

Auf jeden Fall freue ich mich auf den ersten Zuwachs in dieser Saison.

Mirko


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#56 AW: Formica fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von orko » 30. Mai 2011, 21:47

Hallo

In den letzten Wochen ist die Aktivität merklich zurück gegangen und alle Puppen und die eine Larve, die ich gesehen habe sind verschwunden.
Im Reagenzglasnest war die Watte schon seid Ende der Winterruhe so gut wie ausgetrocknet. 2 Wochen später war die Watte komplett durch getrocknet. Aber trotz eines weiteren Reagenzglasnestes im Formicarium sind sie nie umgezogen.

Letzte Woche dann habe ich das zusätzliche Nest direkt parallel neben das alte Nest gelegt, sodass die beiden Eingänge direkt nebeneinander liegen. Seid dem sind sie so langsam am umziehen. Fast alle Arbeiterinnen und fast alle Eier sind im neuen Nest.

Wahrscheinlich sehen sie das nicht als neues Nest, sondern nur als zusätzliche Kammer zum alten Nest und sind deshalb so schnell dort rein.

Die Larven und die Puppe sind einfach weg. Ich nehme an sie sind vertrocknet. Die jetzige Brust besteht fast ausschließlich aus Eiern und 1-2 kleinen Larven. Eigentlich müssten schon viele Puppen und Larven da sein.
Entweder sind diese auch alle vertrocknet oder die Eier vom Anfang dieser Saison wurden künstlich im Anfangsstadium gehalten weils so trocken im Nest war. Aber an letzteres glaube ich nicht so recht.

Mirko


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