da der im Titel erwähnte Pilz meist bei exotischen, besonders bei ponerinen Arten für Tote sorgt ist dieser Thread im Teil für exotische Arten lokalisiert, zu einem anderen Fall s. hier. Weitere Beobachtungen, Lösungen und sonstiges können natürlich gerne angefügt werden.
Folgendes erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit, ist aber nicht nur von mir sondern auch anderen beobachtet worden.
Bei mir verlief das Ganze so:
1. Es handelt sich um einen (zu) feuchten Behälter, bepflanzt oder nicht, mit (zu) wenig oder keinen Springschwänzen, der schlecht belüftet ist.
2. Die meist tropische Art (vor allem Ectatomma, Harpegnathos, P. apicalis -Ponerinen) verwertet das angebotene Futter nicht vollständig, trägt zuviel ein und wirft alles was zuviel ist wieder aus dem Nest heraus.
3. Besonders in den Übergangsjahreszeiten, bzw bei feuchtem kalten Wetter kann es dann passieren, dass diese Futterteile den gelben Pilz ausbilden. Im besten Fall sieht man sie herumliegen und entsorgt sie sofort. Im schlechteren Fall sind diese Teile versteckt, z.B. in Erdspalten, sodass man den "Schimmelherd" nicht gleich erkennt und den im nächsten Punkt genannten Effekt erleben muss.
4. Eine Arbeiterin torkelt umher, versucht zu rennen und stolpert. Man kann beobachten, dass Fühler manchmal eingerollt sind und Beine nicht mehr voll beweglich. Das betroffene Tier ist dem Untergang geweiht. Die Quelle des Übels muss gefunden und entfernt werden, zusätzlich sollte man (auch bei feuchtigkeitsliebenden Arten) für eine viel stärkere Belüftung sorgen um die Konzentration der in der Luft befindlichen Sporen herunterzufahren.
5. Man merkt zunächst nichts von der beschriebenen Situation, eine (oder mehrere) Arbeiterinnen sterben, bleiben in der in Punkt 1 beschriebenen Umgebung liegen und es kann innerhalb von (wahrscheinlich) 20 Stunden der Pilz auf den toten Arbeiterinnen entdeckt werden.
In dieser Situation ist die Aubreitung des Pilzes auf andere Becken und sonstige offene Behälter sehr wahrscheinlich.
Ganze Kolonieen sind mir im Zusammenhang mit diesem gelben Pilz noch nie verstorben, dies liegt jedoch wahrscheinlich daran, dass ich beinahe täglich nachsehe ob alles stimmt. Die heimische Camponotus herculeanus macht den Eindruch als sei sie wenig empfindlich für den vermeintlichen Pilz obgeich verstorbene, von anderen Pilzen befallene, gründende
Einzelbeobachtungen:
Die
Eine Gigantiops destructor hatte die Wahl zwischen zwei frisch hergerichteten Zuckerwassertränken und wählte immer nur die eine. Näherte sich eine Ameise der zweiten Tränke zögerte sie kurz und kehrte dann um: Bei genauerem hinsehen konnte eine beige schimmelnde Fliege neben der Tränke entdeckt werden. Es scheint also mehrere unterschiedliche "ungesunde" Schimmelpilze zu geben, die von den Ameisen als schädlich erkannt werden.
Therapie nach dem Befall:
Lüften (!), und zwar das ganze Zimmer sowie die Behälter. Es muss genau nach weiterem Schimmel gesucht werden. Eine Fütterung sollte zunächst unterbleiben, bei Wiederaufnahme der Fütterung wird logischerweise etwas weniger angeboten, sodass alles von der Kolonie verwertet wird.
Vorbeugung:
Gut belüftete Becken sind die Basis für eine Schimmelfrei Ameisenhaltung. Der Antstore Glasdeckel hat eine mit Drahtgaze verschlossene Öffnung die ohne zusätzlichen Ventilator (mit Transformator, Stromverbrauch und Surren) nicht zur Vermeidung von (diversen) Schimelpilzen geeignet ist!
Extrem hilfreich sind tropische Springschwänze, die sich, wenigstens bei mir, noch nie an der
Eine auf die Koloniegröße, bzw die Larvenmenge und herschende Temperatur abgestimmte Futtermeng ist auch von Vorteil: Wenn alles gefressen wurde kann auch nichts mehr Schimmeln.
Mit den genannten drei Punkten läuft die Haltung bei mir weitgehend schimmelfrei, selten kommt ein gelbes Futerteil zum Vorschein und wird sofort entfernt.
Deutungsansätze:
- Der Pilz ist giftig.
- Die Sporen sind giftig.
- Die Sporen geraten in die Tracheenöffnungen, verstopfen diese und verursachen Sauerstoffmangel.
- Die Sporen geraten ins Tracheensystem und bilden dort Mycel und Hyphen, die es verstopfen und so für Sauerstoffmangel sorgen.
Soweit meinerseits zum unangenehmen, gelben (Aspergillus) Pilz.
Grüße und eine pilzfreie Ameisenhaltung!