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Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Gilthanaz
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#49 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von Gilthanaz » 26. Januar 2012, 16:52

Entschuldige, die Art der Frage hatte ich gänzlich falsch verstanden :) Da so herum nun doch ein Schuh draus wird: Tatsächlich interessant!

Das Ameisenwiki sagt dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Urameisen#Ern.C3.A4hrung

Wundert mich aber jetzt nicht weiter; Es haben sich ja auch genug andere Tiere auf ganz bestimmte Nahrung spezialisiert - und zwar sowohl bei Aufnahme, als auch Verdauung und schließlich, Aufbereitung für den Nachwuchs. Man denke an den Pandabär, der gar nichts mit Ameisen zu tun hat, aber schön Beispielhafte Essgewohnheiten.

lg,
- G



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chris1994
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#50 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von chris1994 » 26. Januar 2012, 17:06

Hallo Christian

Da die Urameisen die ersten Ameisen im Stammbaum sind, vermute ich, dass sie noch gar nichts anderes "kannten" als reine Insektenkost. Die Fähigkeit sich aus so vielen anderen Quellen (Honigtau, Körner, Blätter) ernähren zu können trat erst bei den höher entwickelten Arten auf.

Dieser breite Speiseplan machte sie von der Jagd unabhängiger. Evolutionär ein grosser Vorteil.


LG


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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christian
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#51 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von christian » 26. Januar 2012, 17:07

Schon, aber sie bräuchten doch eine gegenüber omnivoreren Arten spezielle Anpassung, z.B. Symbionten, die die laut Imago für die Ameisen selbst gar nicht nutzbaren Proteine in was essbares umbauen.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, stellt er die Sache ja so dar, dass die Ameisen enzymatisch gar nicht in der Lage sind, die Proteine ab/umzubauen. Wenn das stimmt, liegt doch die Frage nahe, wie es denn dann die zoophagen Arten machen?

Ist es nicht eher so, dass die Ameisen in natura ihr nahrungsspektrum wegen chronischem Nahrungsmangel auch auf Trophobiose mit diversen Pflanzensaugern erweitert haben, damit sie die erbeuteten Arthropoden ihren Larven nicht wegessen und damit unterm Strich sehr viel mehr Tiere ernähren können? So habe ich die Sache jedenfalls verstanden.
Nur... Wie kann dann eine Ameise daran verhungern, dass sie nur MehlwĂĽrmer zu essen bekommt?
Dadurch würde sich auch klären, warum es nur wenige rein zoophage Arten gibt, die richtig große Kolonien bilden.

@chris
Klar, aber das war gar nicht die Frage :)
Es geht darum zu klären, wie es sein kann, dass sich die Ameisen (nicht die Larven) rein zoophager Arten auch von Insekten ernähren können, wo jetzt Imago geschrieben hat, dass sich der Imago (^^) nur von Glucose-Kost ernähren kann. Dann müssten nämlich alle zoophagen Arten mangels essen sofort verhungern :)
Meine Frage war dann, worin diese groĂźe Anpassung liegt, dass die ausgewachsene Tiere in der Lage sind, Proteine zu verwerten.



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chris1994
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#52 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von chris1994 » 26. Januar 2012, 17:14

Ich vermute, das die modernen Ameisenarten, wie die beschriebene Lasius niger, nicht mehr in der Lage sind, rein zoophag zu leben, weil sie sich auf Kohlehydrate in Form von Honigtau etc. spezialisiert haben. Darum wäre es sicher möglich, dass sie verhungern, wenn nur Mehlwurm angeboten wird.


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christian
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#53 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von christian » 26. Januar 2012, 17:16

weil sie sich auf Kohlehydrate in Form von Honigtau etc.


SCHON KLAR :)
Worin liegt denn nun das groĂźe Geheimnis der zoophagen Arten?



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chris1994
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#54 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von chris1994 » 26. Januar 2012, 17:35

Jetzt verstehe ich, worauf du hinaus willst. :D

Da bei Ameisen nur die Larven feste Nahrung zu sich nehmen können, nehmen adulte Tiere nur die Hämolymphe ihrer Beute auf. Ähnlich wie bei unserem Blut, ist auch bei den Insekten Glukose in der Hämolymphe vorhanden. Vieleicht reicht diese aus, um die Imagos mit Kohlenhydraten zu versorgen.

Auch Proteine können zu Glukose umgewandelt werden. Beim Menschen passiert das in der Leber. Diese Umwandlung ist aber sehr energieintensiv. Ich weiss nicht, ob sich das erstens lohnt, und zweitens ob Insekten dazu fähig sind.


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christian
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#55 AW: Diskussionen: Kolonien-Totentafel

Beitrag von christian » 26. Januar 2012, 17:42

Wenn dann folglich die Ponerinae als einzigste Anpassung an ihre Ernährungsweise einen besonders großen Stachel haben, wieso soll dann eine Lasius niger bei reiner Mehlwurmkost verhungern können?



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#56 AW: Kolonien-Totentafel

Beitrag von Institor » 26. Januar 2012, 17:55

hmm... Ameisen selber brauchen zum leben doch gar keine Proteine sondern nur Zuckerwasser/Honig.
Wenn sie keine Proteine aufgenommen haben hast du vllt. nur kein Nachwuchs mehr bekommen.

An den MehlwĂĽrmern kann das nicht gelegen haben.



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