Hallo alle zusammen.
Ich habe mich seit längerem mit dem Gedanken angefreundet mein eigenes, kleines Ameisenimperium zu schaffen. Ich denke Lasius niger ist die perfekte Wahl... verzeiht Anfängerfehler... aktiv... ich kann mir selber eine Königin sammeln (habe mal draußen drauf geachtet (lebe auf´m Land) und habe innerhalb von 3 Min. 4 Nester entdeckt (hoffe Lasius niger, waren zumindest schwarz und klein)).
Könntet ihr evtl. einem blutigem Anfänger Tipps geben, welche Nestbauart/welcher Ausbruchsschutz für die kleinen Schufterinnen der Beste wäre? Habe da keine Ahnung:confused:. Außerdem würde ich gerne wissen ob 10-13 Grad Celsius zur Überwinterung reichen, da mein Keller diese Temperatur hat.

Hallo Ploop!

Lasius niger ist eine gute Wahl, nicht nur für einen Anfänger, sondern weil generell die Gattung Lasius sehr faszinierend sein kann, wenn man sich darauf einlässt!

Richtig, auf traditioneller Art und Weise wird eine Königin nach dem Schwarmflug eingesammelt. Wenn man nicht in den Sommer hinein warten will, kann man natürlich auf einen der Shops zurück greifen. Kann jeder für sich entscheiden - zumindest könnte man, wenn man auf den Schwarmflug wartet, nicht nur Geld sparen, sondern auch noch einiges an Infos zur Haltung und zur Art selber sammeln und hier erlesen!
Normal fängt man mit einer frisch gesammelten Königin in einem Reagenzglas mit Wassertank an. In diesem Kunstnest beginnt die Gründung, und eigentlich heißt es dann nur mehr in Ruhe lasse und abwarten. In diesem Jahr wird die Kolonie kaum recht nennenswert groß, man kann eventuell das Reagenzglas mit der Kolonie darin in eine kleine Arena stellen, sobald rund 15 Pygmäen unterwegs sind.
Bereits im nächsten Jahr wird die Kolonie sicher fleißig wachsen und wird auch irgendwann das Reagenzglas ausfüllen. Hier kommt dann in Frage: angepasste Beobachtungsnester in Ytongstein oder Gips bzw. größere Arena. Und so weiter und sofort . Zur Ausbruchsicherung kann ich Paraffinöl empfehlen, wenn du aber die Suchfunktion zum Beispiel benutzt, wirst du noch mehrere Typen von Ausbruchsicherung kennen lernen bzw. Haltungsberichte zu Lasius finden. Was die Winterruhe betrifft, sind 10 Crad okay, kann aber auch etwas unter 10 Crad fallen, so lang es keine Minusgrade werden, da könnte es dann gefährlich werden.

Jetzt heißt es viel lesen für dich, hier in diesem Forum wirst du gewiss super fündig, viel Spaß beim stöbern

Und nicht vergessen: die Suchfunktion kann dir viele viele Fragen beantworten, sie ist sowas wie eine unendliche Bibliothek voller Infos und tollen Ideen

Danke für die lange Antwort, aber meine Frage (entschuldige, wenn ich sie nicht klar genug dargestellt habe) war eher welche Art der Haltung am besten für Lasius niger ist (kann Lasius niger z.B. ein Fliegengitter zerbeißen und, wenn nein, wie klein müssen die Löcher sein, dass die Arbeiterinnen nicht durchpassen?).
Achja, natürlich habe ich mich hier im Forum schon umgeschaut und viele Infos über Haltung und so gelesen.

Ploop hat geschrieben:...(kann lasius niger z.B. ein fliegengitter zerbeißen und wenn nein wie klein müssen die löcher sein das die arbeiterinnen nicht durchpassen?).

Wenn der Wille da ist, zerbeißt dir jede Ameisenart ein gewöhnliches Fliegengitter.

Ansonsten, schau dir einfach die Haltungsberichte an. Von Lasius niger müsste es eh genug geben .

Ok, danke,
gibt es evtl. einen teamspeak server oder chatroom des Ameisenforums???

Hallo Ploop

Als Gitter empfehle ich Gaze. Das ist ein sehr feines Metallgitter. Um Geld und Nerven zu sparen benutze ich Spritzschutzdeckel aus der Küche. Die gibt es für wenig Geld und das Metallgitter ist sehr sehr fein. Ich schneide es einfach mit einer Metallschere heraus. Jedoch musst du auf deine Finger aufpassen. Das Gitter ist sehr scharfkantig.

Ich selbst halte eine Kolonie Lasius niger. Sie bewohnen bei mir ein 54l Aquarium. Den Deckel habe ich aus Plexiglas und Spritzschutzdeckelgitter selbstgebaut. Als zusätzlichen Ausbruchsschutz verwende ich Paraffinöl welches ich dünn am oberen Rand des Beckens und an der Innenseite des Deckels angebracht habe.
Verfüttern tue ich zur Zeit (draußen gibt es noch kaum Insekten) gefrorene Heimchen. Diese habe ich lebendig gekauft und dann eingefroren. Diese werden gut angenommen. Zustätzlich füttere ich Honig, Obst oder Zuckerrübensirup, manchmal auch Zuckerlösung.
Meine Ameisen leben in einem Porenbetonnest welches ich alle zwei Tage bewässere. Dabei benutze ich die Menge Wasser die in ein halbes Schnapsglas passt.

Zusätzlich dazu haben meine Ameisen immer Zugang zu Wasser.

Noch Fragen ?

LG
Ina

Ja. Vermehrt sich Lasius niger wirklich so heftig? Kann es schlecht einschätzen, aber 10000 Arbeiterinnen sind echt viel, denke ich.

Klar ist das viel aber andere Kolonien werden noch viel größer und es werden sowieso immer mehr im Nest sein als im Becken also teilt es sich gut auf