Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Kryolan
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#9

Beitrag von Kryolan » 13. März 2012, 15:04

Hallo,

ich möchte nochmal kurz einiges schreiben.


Auswertung Schockmoment:

In einem anderen Ameisenforum habe ich ein Antwort auf dieses auf die Seite legen der Königin bekommen. Scheinbar können sich die Königinnen wenn sie sich putzen auf ein - zwei Beinen abstützen und sich dann mit den anderen Beinen putzen. Vorallem im Reagenzglas kann dies durch die Krümmung aussehen als wenn sie auf der Seite liegen würde.

Dies nehm ich erstmal als Erklärung auf und da es meiner Königinn weiterhin sehr gut geht und sie recht fit aussieht, mache ich mir da nun keine weiteren Sorgen.


Letzte Ruhe? :

Den Gammarus, den ich letztens gab und den die Kleinen in ihr Nest trugen haben sie nach zwei Tagen rumknabbern begonnen mit Sand zu füllen. Nun ist er sogar fast vollständig vergraben im Nest.
Ich bin mir nicht sicher was sie damit bezwecken oder ob es ein Problem mit Schimmel geben wird. Ich werde einfach abwarten.
Vielleicht wollten die Ameisen wirklich, dass er seine letzte Ruhe bei ihnen findet. :tongue:


Ytongnest:

Das Ytongnest haben meine Arbeiterinnen inzwischen auf jeden Fall entdeckt und immer mal wieder war eine Arbeiterin dort drin und hat sich gründlich umgesehen. Teilweise beobachtete ich wie eine Arbeiterin mehr als 30 Minuten dort umherlief und forschte.

Nun habe ich heute allerdings beobachtet, dass eine Arbeiterin immer wieder zu den mit Sand-/Lehmgemisch gefüllten Kammern geht und dort einfach den Sand abholt und zum Reagenzglas bringt. Ich hatte ja schon fast die Hoffnung nachdem soviel erkundet wurde, dass sie dort vielleicht doch bald einziehen werden aber nun sind sie nur am Sand interessiert! :spin2:

Aber ich lass sie einfach machen.


Erste Puppe:

Gestern habe ich wohl die erste Puppe gesehen im Nest. Ich bin mir sehr sicher, dass ich richtig gesehen habe. Es scheint also den Kleinen gut zu gehen. Proteine und Honig sowie Wasser werden auch immer gern angenommen.


Bilder:

Heute kam mein Retroadapter und nun kann ich noch etwas bessere Bilder machen. Allerdings ist dies ohne Stativ eher ein Glücksspiel als alles andere. Kann auch wirklich gut ranzoomen um einzelne Arbeiterinnen zu beobachten aber wie ich nun genau Makrofotos mache muss ich noch erlernen.

Anbei aber zwei Bilder die doch einigmaßen ok sind, glaube ich.
Sind beide von oben aufgenommen, da kann ich nicht sehr nah ran ans Nest aber bei den seitlichen Bildern merkt man, dass im Reagenzglas doch eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, da an den Seiten des Reagenzglases Tröpfchen und Dunst hängen. Mit dem blossen Auge war dies gar nicht sichtbar.

Auch sieht man auf beiden Bildern den fast eingegrabenen Gammarus.

Ich weiß die Bilder sind nicht so toll, aber können erfahrene Halter etwas zu den sichtbaren Larvenstadien sagen? Oder seht ihr gar anderes als Larven? Eier, Puppen? Bin da mit eigenen Bildern noch nicht so sicher.

Hier findet ihr das Diskussionsthema.
Dateianhänge
Reagenzglasnest.JPG
Reagenzglasnest 2.JPG



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#10 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 26. März 2012, 09:58

So weiter geht es mit einigen Berichten zu meiner Kolonie.


Koloniestärke:

Es ist nicht ganz einfach alles zu erfassen was in dem kleinen Reagenzglas vor sich geht, aber das was ich sicher erkennen und zuordnen kann das habe ich auch in meine "Bevölkerungsstatistik" aufgenommen. Am schwersten ist es die Arbeiterinnen zu zählen, allerdings bin ich zuversichtlich, da ich noch nie eine tote Arbeiterin gesehen habe, dass noch alle vollzählig sind. Zu berichten gibt es hier insbesondere, dass die Königin in den letzten Tagen sehr viele Eier gelegt hat. Scheinbar hat sie sich nun gut eingelebt und fand es wäre nun an der Zeit mal etwas fürs Wachstum der Kolonie zu tun. Legen Lasius niger Königinnen eigentlich schubweise Eier oder eher kontinuierlich jeden Tag einige wenige?

Sichtbar und eindeutig zuzuordnen sind:

1 Königin
6 Puppen
9 Larven
29 Eier

ca. 20 Arbeiterinnen

Die Eier sind schön zu einem Paket zusammengelegt. Eigentlich erwarte ich schon seit einigen Tagen die ersten neu geschlüpften Arbeiterinnen, vielleicht habe ich dies auch schon verpasst. Jedenfalls macht dieses Wachstum mir Mut.


Schimmel oder Algen? :


Vor einigen Tagen hatte ich Probleme mit grünlich, schwarzen Flecken auf meinem Porenbetonnest. Es ist davon auszugehen, dass ich zuviel gewässert habe (1cl Wasser pro Tag auf ein 19x5cm Nest).
Durch Nachlesen habe ich herausgefunden, dass Porenbeton selbst nicht schimmeln kann, sondern nur organische Stoffe die auf ihm liegen.
Nun hatte ich begonnen diese Flecken abzukratzen, den Deckel entfernt um das Becken gut zu lüften und wässere nun nur noch jeden zweiten Tag und auch mit etwas weniger Wasser. Bisher sieht es gut aus und es hat sich nichts neues auf dem Nest gebildet. Werde dies mal weiter beobachten.


Neues Futter:


Vor zwei Tagen habe ich der Kolonie mal ein Stück Apfel angeboten und es wurde sehr gut angenommen. Generell fressen meine Ameisen so ziemlich alles was ich ihnen anbiete. Anfangs waren neun Arbeiterinnen am Apfel zu sehen und auch eine kleine Ameisenstraße hatte sich zum ersten Mal im Becken gebildet. Auch heute ist immer wieder mal eine Arbeiterin an dem Apfel zu beobachten. Ansonsten fressen sie momentan auch Bachröhrenwürmer und gegen Ende der Woche wird es erstmals einen Mehlwurm geben. Bin schon sehr gespannt.

Als Ergänzung:

Ich glaube fast Ameisen können zumindest tierische Proteine wittern. Wie genau kann ich nicht erklären, aber wenn ich z.b. eine Mückenlarve ins Becken gebe und eine Ameisen kommt in die Nähe, dann streckt sie ihren Kopf nach oben und lässt die Fühler sehr aufgeregt in der Luft kreisen, danach geht sie ziemlich zielgerichtet auf das Futter zu. Dies konnte ich nun oft beobachten, aber meist nur bei der ersten Ameisen die auch das Futter entdeckt. Zufall? Oder hat jemand auch diese Erfahrungen gemacht?


Ausbruchschutz:

Kurz noch etwas zum Ausbruchschutz. Ich habe ja neben dem Deckel auch einen Streifen 2-3 cm Paraffinöl angebracht. Eigentlich wollte ich diesen alle 2-3 Wochen erneuern. Ich glaube aber dies ist noch gar nicht nötig, da der Streifen an sich noch genauso aussieht wie am ersten Tag. Ab und an klettert eine Ameise mal so hoch und sobald sie den Streifen berührt zieht sie sich zurück und putzt sich. Also es scheint noch sicher zu sein, dies beobachte ich aber genau, möchte ja keine Ausbrecher haben.


Im Reagenzglas:

Im Reagenzglas ist immer wieder recht viel zu tun. Ständig wird neuer Sand eingetragen und bald wird das Reagnezglas bis auf die hintere Nestkammer an der Watte (ca. 2cm groß) komplett mit Sand gefüllt sein. Immer wieder ist auch zu beobachten wie die Nestkammer erweitert wird und Sand wieder nach vorn, zum Ausgang, getragen wird. Inzwischen graben sie auch langsam den bestatteten Gammarus wieder aus, weil sie wohl den Platz benötigen. Der Wassertank ist noch etwa zur Hälfte gefüllt, also ein bis zwei Monate wird es noch ausreichen denke ich. Danach muss ich mal schauen wie es weitergeht.

Bilder:

Hier nun noch einige Bilder der letzten Tage. Wie man sie direkt in den Text einbezieht muss ich mir in den nächsten Tagen mal aneignen. Deshalb hier nochmal als Anhang.

1. Bild: Eine Arbeiterin am Gammarus
2. Bild: Eine Arbeiterin an der Zucker-Honiglösung
3. Bild: Obere Ameise am Gammarus, untere Ameise an einer Mückenlarve
4. Bild: Eine Mückenlarve wurde halb ins Reagenzglas geschafft dort zweigeteilt und dann wurden drei Larven geholt und an das eine Stück der Mückenlarve gesetzt um zu fressen
5. Bild: Arbeiterinnen an einem Apfelstück
6. Bild: Hier kann man ganz gut ein Eierpaket sehen
7. Bild: Ein Blick ins Nest


Hier geht es zum Disskusionsthread, freue mich über jede Meldung:

http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... 46632.html
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Nest.JPG
Eipaket.JPG
Apfel.JPG
Larven Fütterung.JPG
futter besorgen.JPG
trinken.JPG
Gammarus.JPG



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#11 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 4. April 2012, 10:54

Frisch vor Ostern noch ein Update zu meinem Haltungsbericht über Lasius niger.


Fütterungen:

Vor etwa einer Woche habe ich zum ersten Mal frisches Futter angeboten und nicht wie bisher getrocknetes. Es gab einen Mehlwurm. Der mittig geteilte Mehlwurm kam wunderbar bei der kleinen Kolonie an. Sehr schnell fanden sie die Beute und teilweise waren 14 Arbeiterinnen gleichzeitig daran zu sehen.
Sie versuchten aber nicht wie gewohnt die Beute ins Nest zu bringen sondern bedienten sich direkt vor Ort. Als Fazit kann diese Mehlwurmverfütterung als voller Erfolg gewertet werden.

Einige Tage später gab es auch das erste Miniheimchen, welches aber mit aller Kraft versucht wurde ins Nest zu zerren. Als die ersten Versuche nicht gelangen wurden fachmännisch zuerst die Fühler abgetrennt und dann eines der Beine. Danach wurde wieder gezerrt und gezogen und nach ca. 4 Stunden hatten die kleinen das Heimchen aus der Fressschale herausgezogen und es ins Nest gebracht. Dort liegt es nun seit 5 Tagen, aber viel ist nicht mehr übrig.

Ich habe noch einen großen Vorrat an Mehlwürmern und Heimchen, sodass sich die Ameisen sicher noch einige Male die Gaster voll schlagen dürfen.


Koloniestärke:

Leider ist es wirklich schwer die Kolonie zu überblicken. Hauptsächlich befinden sich Eier und Puppen unter der Brut und nur sehr wenige Larven. Als vor einigen Tagen der Mehlwurm das Zentrum der Beachtung fand, konnte ich endlich mal die Arbeiterinnen gut zählen. Leider sind es allerdings immer noch nur 20 Arbeiterinnen, obwohl die älteste Puppe bereits 22 Tage alt ist. Aber dies kann wohl noch an den etwas niedrigeren Temperaturen von ca. 19-20°C liegen. Hier muss ich einfach weiter Geduld zeigen.

Noch zu erwähnen wäre, dass ich gestern eine Nacktpuppe im Reagenzglasnest fand. Dies kann wohl vorkommen, wenn eine Larve beim verpuppen nichts findet woran sie sich halten kann. Vor allem in Reagenzgläsern kommt dies doch schon ab und an vor. Trotzdem kann die Ameise sich entwickeln und schlüpfen, nur ist sie ein wenig anfälliger als Nacktpuppe gegenüber den Puppen im Kokon.

1 Königin

20 Arbeiterinnen
ca. 12 Puppen
ca. 5 Larven
ca. 50 Eier


Sonstiges:


Schimmel oder Algen sind bislang nicht mehr aufgetaucht. Dies scheint nun also mit der Wässerung zu funktionieren. Allerdings fiel mir in den letzten Tagen auf, dass sich die Tränke schneller leer als sonst. Jeden Tag fülle ich diese mit ca. 2 ml auf. Vorher war dies nur alle 3-4 Tage nötig. Entweder verdunstet nun mehr Wasser oder die Ameisen nehmen dort mehr auf. Allerdings kann ich nicht öfter als sonst Ameisen daran entdecken.


Honigabdeckung:

Zum ersten Mal konnte ich beobachten, was ich auch schon öfter gelesen hatte, dass die Ameisen eine Honigquelle abdecken. Sie haben einfach Sandkörner auf den Honigtropfen gelegt, um ihn vor eventuellen anderen Lebewesen zu verstecken. Zwei Arbeiterinnen trugen immer mehr Sand herbei und warfen ihn auf den Tropfen.


Bilder:

1. und 2. Bild: Fütterung mit einem Mehlwurm
3. und 4. Bild: Blick ins Nest
5. und 6. Bild: Fütterung mit einem Mini Heimchen
7. Bild: Heimchenbein ins Nest getragen
8. Bild: Königin liebt ihr Heimchenbein
9. Bild: Nacktpuppe
10. Bild: Die Königin

Hier geht es zum Diskussionsthread, freue mich über jede Meldung:

http://www.ameisenforum.de/meinungen...n-kryolan.html
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Königin.JPG
Nacktpuppe.JPG
Königin frisst.JPG
Heimchenbein.JPG
Heimkchen II.JPG
Heimchen.JPG
Blick ins Nest 30.03.JPG
Larve Schlupf.JPG
Mehlwurm Invasion.JPG
Mehlwurm Invasio.JPG



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#12 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 24. April 2012, 09:13

Hier ein neues Update zu meiner Lasius niger Kolonie:


Koloniegröße:

Ja, es gibt gutes zu berichten. Am 14. März schlüpfte nach ca. 31 Tagen Puppenzeit die erste Arbeiterin.

Wie man sieht eine doch sehr lange Phase in meiner Kolonie, was vermutlich mit den relativ geringen Temperaturen 19-21°C zu tun hat.
Inzwischen sind doch einige Arbeiterinnen geschlüpft und die späteren hatten auch eine etwas kürzere Puppenphase von ca. 25 Tagen.

Sehr schön sind die geschlüpften Ameisen durch ihr fast weißes Aussehen zu finden. Innerhalb eines guten Tages sind sie aber nicht mehr von den anderen zu unterscheiden, sind ausgehärtet und auch dunkel gefärbt.

Vielleicht erkennt ihr auf diesem Bild ja den Unterschied von frisch geschlüpft zu älterer Arbeiterin:

Bild

Hier noch eines etwas später aufgenommen:

Bild

Schwer zu zählen ist die Kolonie allemal, deshalb nur ungefähre Angaben:

1 Königin
ca. 28 Arbeiterinnen
ca. 4 Puppen
ca. 8 Larven
ca. 70 Eier


Müllentsorgung:

Kurz erwähnen möchte ich die nun fast vollkommen funktionierende Müllentsorgung aus dem Nest heraus. Alle neueren Futtertiere die ich anbiete werden ca. zwei Tage im Nest behalten und dann herausgebracht. Leider nicht wie oft gelesen möglichst weiter weg vom Nest, aber daran können sie ja noch üben. Statt die Futterreste in eine Ecke der Arena abzulegen, legen sie diese vor das Reagenzglasnest ab. Einzig der erste Gammarus den ich vor knapp 6 Wochen anbot, der liegt noch immer mit Sand gefüllt bei ihnen im Nest.


Versuchter Ausbruch:

Am 10. März ist es doch tatsächlich einer meiner Arbeiterinnen gelungen die Paraffinschicht des Beckens an einer kritischen Stelle (Ecke) zu überwinden. Zufällig beobachtete ich dieses Schauspiel und fing die Ausreißerin mit einem Stück Papier vorsichtig ein um sie wieder in die Arena zu setzen. Ergebnis: Keine drei Sekunden später eilte die Kleine wieder genau an der selben stelle die Beckenscheibe hinauf. Bild
Bis dahin hatte ich die Paraffinschicht nicht erneuert gehabt. Was ich an diesem Tag aber gleich nachholte. Als zusätzlichen Schutz habe ich aber noch einen Deckel auf dem Becken, also war es deshalb kein richtiger Ausbruch. Aber ich überlege zusätzlich auch noch eine Talkumschicht ganz oben am Rand anzubringen. Sicher ist sicher!

Generell sind die Arbeiterinnen in den letzten Tagen öfters mal an den Scheiben des Beckens zu sehen. Meint ihr das Becken ist ihnen zu klein? Größe: 35x25x20.


Neues Futtertier:

Am 12. März habe ich zum ersten Mal eine selbst gefangene Spinne angeboten und sie waren doch recht begeistert. Allerdings konnten sie sie nicht selbst aufbrechen und somit nur wenig verwerten.

Bild

Bild

Nun gab es neben der Honig- Wasserlösung auch mal reinen Waldhonig, welcher auch sehr gern angenommen wurde.
Trotz relativ wenig Larven im Moment, stürzen sie sich doch auf alles was man ihnen zum fressen vorwirft. Moment fast alles, eine getrocknete Fliege haben sie komplett ignoriert nicht mal ein wenig daran "geschnuppert".

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung der Kolonie. Vor allem da nun die ersten Arbeiterinnen endlich geschlüpft sind und noch jede Menge Brut vorhanden ist.

Da der Wassertank im Reagenzglas sehr stark dem Ende entgegen geht, werde ich morgen ein frisches anbieten. Mal schauen wie sie darauf reagieren. An dem Ytongnest haben sie bisher nicht sehr großes Interesse.

Hier könnt ihr Fragen stellen, Anregungen geben oder einfach kurz schreiben, dass der Bericht euch gefällt :yellowhopp: .
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... 46632.html



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#13 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 30. April 2012, 08:49

Vorschau: Re: Lasius niger - Haltungsbericht

Ja, wie das Leben so spielt. habe ich heute leider eine sehr Unerfreuliche Nachricht.

Obwohl sich die Kolonie wunderbar entwickelte und es immer genügend Nahrung gab, so das die Gaster immer prall gefüllt waren von den Arbeiterinnen, lag heute morgen die Königin tot im Reagenzglas.

Ursachen zu finden fällt mir schwer. Futter gab es genug, sie machte die letzten Tage immer einen guten Eindruck, die Kolonie entwickelte sich innerhalb von 2 Monaten von 20 auf ca. 30 Tiere mit noch jeder Menge Brut. Selbst in den letzten zwei warmen Tagen stieg die Temperatur nicht zu hoch (25°C). Einzig könnte ich den fast nicht mehr vorhanden Wassertank sehen. Allerdings stand bereits ein neues Reagenzglasnest bereit, ein befeuchteter Ytong und eine Tränke.

Futter gab es immer vom Händler und überbrüht, Apfel den ich gab war Bio und noch gewaschen. Keine Arbeiterin starb bisher nur die Königin.
Bin ein wenig traurig, da dies auch so überraschend war, ohne Anzeichen.

Ein wenig schimmelt auch die Watte im Nest. aber ich habe bei so vielen dies bereits gesehen und wesentlich ausgeprägter als bei mir, dass ich dies auch fast ausschließe.

Nun ja. Untersuchen kann ich die Königin nicht, da sie noch im Nest liegt. Ich finde Lasius niger so eine tolle Art und da es nun keine Zukunft gibt werde ich die kleinen bald vermissen.

Nun die Frage wie geht es weiter? Brut ist ja noch viel da, die sich wohl auch weiter entwickeln wird, denke ich. Die Gewissensfrage ist natürlich die Überbrühung der Kolonie. Ich habe darüber schon einiges gelesen und es ist ja umstritten ob die Kolonie ohne Königin leidet oder nicht. Mir selbst würde eine Überbrühung sehr schwer fallen. Also halte ich sie vielleicht einfach weiter bis alle eines natürlichen Todes gestorben sind?!

Würde mich freuen wenn ihr dazu im Diskussionsthread schreiben würdet.

Da ich die Art allerdings so schön finde, werde ich mir versuchen eine Königin nach dem Schwarmflug zu kaufen und ganz von vorn beginnen.

Hier noch ein letzten Bild, gemacht vor drei Tagen von der Königin:

Bild

So liegt sie nun im Reagenzglas:

Bild

Hier bitte diskutieren:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... 46632.html



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#14 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 5. Mai 2012, 09:40

Hey, Fehlfarbe war ja schon auf dem richtigen Weg. Eigentlich hatte ich vor ca. im Juli zu versuchen eine sozial parasitäre Jungkönigin in die Kolonie zu integrieren. Leider läuft aber nicht alles gut im Moment.

Kurzes Update:

In der Nacht vom 29. auf den 30.4 starb die Königin.

Ursache unklar, einzig einen Hitzetod kann ich ausschließen. Ob sie verdurstete obwohl der Wassertank des Reagenzglases noch 1/3 gefüllt ist mag ich nicht sagen. Zusätzlich wurde ab 24.4 ja ein neues Reagenzglas angeboten.

Nun das Problem. Momentan gibt es sehr viele Puppen 20+ und auch eben so viele Larven und noch mehr Eier. Allerdings fiel mir seit dem 3.5 auf, dass es nach weniger Arbeiterinnen aussah. Nun habe ich auch die ersten toten Arbeiterinnen gefunden. Innerhalb der letzten zwei Tage sechs an der Zahl. Also scheint doch etwas nicht zu stimmen im Formicarium?! Das einzig neue was außer dem Futter ins Becken kam, nämlich das neue Reagenzglas habe ich erst mal wieder entfernt um dies als Möglichkeit auszuschließen. Futter wird immer über brüht. Sollte es doch das wenige Wasser im Wassertank sein?

Ich weiß, man kann nur spekulieren und vermutlich werden wir es auch nie erfahren woran dies nun liegt. Ich finde es halt sehr schade, an sich lief ja alles so gut.

Äußerlich kann ich nichts feststellen an den Toten. Bleibt mir wohl nur abzuwarten und zu hoffen, dass sich die Kolonie wieder fängt.

Hier bitte diskutieren:
http://www.ameisenforum.de/meinungen...n-kryolan.html



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#15 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 22. Mai 2012, 11:12

Ja, heute melde ich mich nochmal mit einem Update zu meiner Lasius niger Kolonie, welche seit dem 30. April ohne Königin lebt.

Nestsituation:

Die Kolonie bewohnt nun zwei nebeneinander liegende Reagenzgläser. In eines hatten sie zuerst die Brut gelagert und viel Sand hineingeschlept, nach einigen Tagen trugen sie die Puppen in das andere Reagenzglas und behielten nur die Larven in dem ersten. Inzwischen haben sie die gesamte Brut ins zweite Reagenzglas geschafft mit ganz wenig Sandkörnern und im ersten Reagenzglas sind die Sandkammern und einige Arbeiterinnen verblieben.

Das Nest ca. um den 15. Mai herum:
Bild


Futter:

Ich biete ständig eine zusätzliche Wasserquelle sowie Honig und Honigwasser an. Dies wird alles auch ab und an angenommen, nicht in großen Massen aber die Kolonie ist im Moment ja auch recht klein.

Jeden 2-3 Tag biete ich einen halben Mehlwurm oder ein kleines Heimchen an. Dies wird momentan, vermutlich wegen der geringen Anzahl an Larven und dem fehlen der Königin kaum angenommen.


Koloniegröße:

Erfreulich kann festgehalten werden, dass nach dem Zwangsumzug nur noch zwei tote Arbeiterinnen auftauchten und seit dem 12. Mai gab es keine sichtbaren Verluste mehr. Die Koloniegröße "stand" (Stand: 20. Mai) bei ca. 16 Ameisen. Dennoch schmerzt mich der Verlust der Königin und der ca. halben Kolonie noch immer sehr. Vor allem weil man keine Anhaltspunkte auf die Ursache hat und somit immer im Hinterkopf schwebt es könnte ja wieder passieren.

So nun ist seit knapp zwei Wochen also wieder Ruhe eingekehrt und es tauchen keine Toten mehr auf. Nun gibt es seit gestern Abend nochmal erfreuliches zu berichten: Die ersten zwei neuen Arbeiterinnen sind geschlüpft. Verstärkung für die Weisellose Kolonie!


Zukünftige Planungen:

Zunächst einmal bin ich sehr froh, die Kolonie nicht überbrüht zu haben. Mir gefallen die kleinen sehr gut und ich mag sie sehr! Leider bin ich wohl nicht der geborene Ameisenhalter, da mir immer irgendetwas unvorhergesehenes passiert. Deshalb habe ich auch lang überlegt ob ich überhaupt weiter Ameisen halte und den Versuch mit einer sozial parasitären Jungkönigin versuche. Da ich auch bei meinen Camponotus vagus Probleme vor allem mit der Brut habe, dachte ich auch schon, dass vielleicht etwas an meiner Wohnung nicht stimmt. Keine Ahnung, man macht sich viele Gedanken wenn etwas nicht funktioniert. Nun habe ich mich aber entschieden den Versuch zu wagen. Wenn also dann die Schwarmflüge der Parasitären Arten beginnen Juni/Juli/August und jemand von euch findet eine Jungkönigin, dann denkt bitte an mich Bild


Hier könnt ihr mir eure Meinungen schreiben:
http://www.ameisenforum.de/meinungen-fr ... 46632.html



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#16 AW: Lasius niger - ganz vom Anfang - Erstlingsprojekt

Beitrag von Kryolan » 24. Mai 2012, 11:48

Kurzer Nachtrag: In den letzten knapp zwei Tagen sind sehr viele junge Arbeiterinnen annähernd zeitgleich geschlüpft. Die ersten seit dem Tod der Königin. So etwas habe ich als neuer Ameisenhalter bisher nicht erlebt. Die Kolonie ist damit von ca. 16 Arbeiterinnen auf ca. 40 angewachsen, in der kurzen Zeit! Da hat die Königin kurz vor ihrem Tod wirklich noch viel "gearbeitet".



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