Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

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#1 Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Gast » 12. August 2012, 11:43

Aus: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Literaturempfehlungen

Die Schöpfungslüge – Warum Darwin recht hat. Von R. Dawkins (2012). Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin. Taschenbuch, 527 S., einige Farbtafeln, € 9,99. *)

Kommentar: Das Buch ist eine Ăśbersetzung von Dawkins (2009): The greatest Show on earth, ein Titel, der fĂĽr mich wenig attraktiv erschien. Nun bekam ich die deutsche Fassung in die Hand und habe sie mit groĂźem Interesse gelesen!

Zwar handelt das Buch nicht von Ameisen, aber es ist eine komprimierte (trotz 527 Seiten!) Evolutionsbiologie, in der viele Grundlagen und Nachweise von evolutiven Vorgängen für Laien liebevoll erläutert werden.

Auch der Fachmann kann aus diesem Buch noch lernen; zumindest ist es eine willkommene Auffrischung dessen, was man ĂĽber viele Jahre an Kenntnissen angesammelt hat.

Der Stil ist teilweise etwas plakativ, besonders dann, wenn der Autor sich mit dem Kreationismus und den Vertretern der Schöpfungslehre auseinandersetzt. Man kann das verstehen, wenn man erfährt, dass rund 40 % der Amerikaner von der Schöpfungslehre überzeugt sind und von Evolution nichts wissen, ja, nichts wissen wollen. In Europa ist das kaum besser.

Auch die Entstehung der Ameisen und ihres Sozialverhaltens lässt sich nur als evolutiver Vorgang verstehen, und ich selber danke Dawkins noch heute für die klare Interpretation der Hamilton-Hypothese seinerzeit in seinem Buch „The Selfish Gene“ (1976). **)

Ich denke, dass man dieses Buch lesen sollte, auch wenn man „nur“ Ameisen halten möchte: Immer wieder kommt in den Ameisenforum das Gespräch auf die Evolution von sozialen Insekten und die Herkunft der Ameisen sowie ihrer Verhaltensweisen. Steht ein „intelligenter Designer“, ein „Schöpfer“, dahinter? - A. Buschinger 20:22, 8. Jul. 2012 (CEST)

MfG,
Merkur

*) Ganze € 9,99! Preiswerter könnt Ihr naturwissenschaftliche Bildung kaum irgendwo erwerben!

**) Auf Deutsch: Das egoistische Gen, von Richard Dawkins, Wolfgang Wickler und Karin de Sousa Ferreira, u.a. Rowohlt Tb. (Taschenbuch - Mai 1996).
Die „Hamilton-Hypothese“: Nach W. D. Hamilton ist der „Altruismus“ der sozialen Tiere in Wahrheit ein verkappter Egoismus, der wie jegliches Verhalten von Organismen der - unter den gegebenen Umständen - optimalen Ausbreitung der eigenen Gene dient.



NuEM
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#2 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von NuEM » 12. August 2012, 13:28

Danke für den Tipp. Ich verfolge die "Auseinandersetzung" (wenn man trotz des Niveau-Unterschiedes davon sprechen kann) zwischen Wissenschaft und Kreationismus (Intelligent Design etc.) seit Jahren. Leider scheint auch in Europa Aberglaube und Dogmatismus nicht ausgestorben zu sein, von der Lage in Amerika ganz zu schweigen. Ich habe das Gefühl, dass in unserem Bildungssystem, angefangen bei den Schulen bis hin zu den Universitäten, die Fähigkeit zu kritischem Denken sowie selbst Grundlagen der Erkenntnistheorie sträflich vernachlässigt werden. Stattdessen verdienen sie die Besitzer von Astro-TV und Co. dumm und dämlich.



Gast
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#3 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Gast » 12. August 2012, 20:56

@ NuEM,

Ich kann Dir nur Recht geben!
Hoffentlich liest wirklich jemand das Buch und schreibt hier auch etwas dazu. Eigentlich ist es fĂĽr das Weltbild eines jeden Menschen wichtig. Man muss nicht jede Einzelheit verstehen, und manches ist fĂĽr unseren Verstand einfach unvorstellbar.
Dass etwa das gesamte Universum zu Beginn in einem Punkt konzentriert war, aus dem es sich mit dem Urknall entwickelt hat. Dass es sich seither, seit Milliarden von Jahren, mit unvorstellbarer Geschwindigkeit immer weiter ausdehnt. Das wird in dem Buch abgeleitet und erläutert: Alle Beobachtungen laufen einfach darauf hinaus, dass man den Beginn und den weiteren Ablauf der Entstehung der Welt auf diese Weise berechnen kann.

Und so weiter; das Buch enthält eine Fülle von Informationen!

MfG,
Merkur



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Padde
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#4 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Padde » 12. August 2012, 21:24

Danke fĂĽr den Buchtipp!
Hört sich sehr interessant an werde mir das Buch mal zulegen, zumal der Preis auch mehr als erschwinglich ist.

GruĂź
Padde



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Antastisch
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#5 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Antastisch » 16. August 2012, 15:58

Welch Zufall, gerade lese ich von Dawkins "Der blinde Uhrmacher". Habe schon vor ca. 2 Jahren "Das egoistische Gen" gelesen und fand es sehr sehr interessant. "Der Gotteswahn" und "Der entzauberte Regenbogen" von selbigem Autor habe ich auch noch rumstehen, werden ebenfalls bald angegangen, zuvor ist aber noch ein Buch von Jared Diamond dran. Jaja, auch BWL-Studenten können sich vielseitig interessieren. :P
FĂĽr eine kurze Zusammenfassung fehlt mir leider momentan die Zeit, ich bitte dies zu entschuldigen. Aber auf jedenfall empfehlenswert! :)



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Javis
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#6 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Javis » 16. August 2012, 20:07

Hallo Merkur
Das Buch klingt ja schon mal sehr Interessant, mal sehen ob es das auch als E-Book gibt. Jetzt vielleicht etwas, was man als Off- Topic nehmen kann.
Muss sich Wissenschaft und Religion immer ausschlieĂźen?
Ich finde nein, das muss es nicht.
Ich bin ein sehr Religiöser Mensch, Christlich Evangelisch. Und doch glaube ich auch an die Evolution.
Wie soll das gehen werden manche denken?
Nun ich hatte mal einen sehr guten Religionslehrer (ja die gibt es auch) der sagte uns, die Bibel ist fĂĽr unser Seele gemacht, und soll kein Wissenschaftliches Buch sein. Und so halte ich es auch.
Es gibt heutzutage immer noch die “Abergläubischen” aber ebenso sehr gibt es die Wissenschafts Fanatiker, die denken alles sei durch Wissenschaft zu erklären.
Ich halte das fĂĽr falsch.
Gut der Urknall eines der großen Rätsel unserer Zeit.
Gab es Gott wahrscheinlich gar nicht? Ist das Universum aus sich selbst heraus entstanden?
Irgendjemand, irgendwas hat den Urknall Initiiert und damit alles in gang gesetzt.
Und in meiner Vorstellung war das eben Gott.
Was ich auch schlimm finde ist das viele Wissenschaftler in Bereiche vorstoßen die für uns Heutzutage eigentlich Tabu sein sollten, besonderst die, die sich mit der Genetik und dem erschaffen neuen Lebens beschäftigen.
Ich finde es lachhaft das manche Wissenschaftler sich auf eine Stufe mit Gott stellen und behaupten würden sie könnten neues Leben erschaffen.
Nach meiner Ansicht hat Gott alles erschaffen, wenn auch nicht so Bildlich wie in der Bibel. Die Wissenschaftler spielen doch nur mit den Bausteinen herum und erfinden ja eigentlich gar nichts neu.
Aber jeder soll und muss fĂĽr sich entscheiden wie er das selber sieht.
Ich finde der Mensch braucht viel mehr als Kalte Wissenschaft gerade in der Heutigen Zeit. Viele haben den Glauben (welchen auch immer) verloren und suchen sich irgendeinen Ersatz.
Wie z.b. Sektenanhänger, Ufo Gläubige, und manche betrachten gar die Wissenschaft als Religion.
Wissenschaft ist gut und wichtig, ich finde es ist aber nur eine Seite des Lebens.
In dem Sinne einen schönen Tag noch.
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

PHiL
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#7 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von PHiL » 16. August 2012, 20:25

Ich habe mir bereits zwei Bücher von Dawkins zu Müte geführt (der Gotteswahn vor 2 Jahren & das Egoistische Gen vor 3 Jahren), die ich sehr interessant fand. Auch wenn ich den Gotteswahn teilweise schon zu "flach" (na, ist wohl der falsche Ausdruck...) fand, für mich stand da nichts wirklich neues drin, aber für Leute, die noch etwas im Zweifel sind, ist es sicherlich eines der besten Bücher welche dieses Thema behandeln. Dawkins ist zweifellos sowohl in wissenschaftlicher und ganz besonders auch in populärwissenschaftlicher Hinsicht einer der bedeutendsten Biologen und Atheisten, er kann wirklich ausgezeichnet erklären und argumentieren.
Allerdings erschien mir sein Werk hinsichtlich Kreatonismus schon irgendwie vollständig, ich habe das neue Buch nicht gelesen, kann mir aber schwer vorstellen dass sich darin großartig viel neues findet im Vergleich zu seinen anderen Büchern. Ist das so, oder irre ich mich da?
Mein nächstes Buch von Dawkins wird jedenfalls eher "Der erweiterte Phänotyp" sein, hört sich interessanter an und ist endlich auch ins Deutsche übersetzt worden.

GrĂĽĂźe, Phil



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Herkules
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#8 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Herkules » 16. August 2012, 22:30

Es gibt div. "Lager" von Wissenschaftlern.
Viele sind durch die Wissenschaft erst zum Glauben gelangt

Hier ein interessanter Link betreffend dem genannten Autor des Threadthemas:
http://www.evolutionstheorie.info/naturalismus/praxis/naturalism-dawkins-atheismuswahn.htm

Oder ein Buchtipp der mir empfohlen wurde:
http://www.seifertverlag.at/de/programme/2011_fruehjahr/detail_bauplaene-der-schoepung.php

Von beiden Sparten gibt es div. andere BĂĽcher.

Ich wundere mich immer wieder, wie man eine EvolutionsTHEORIE gegen eine THEORIE begründet auf einer Schöpfung auf biegen und brechen gegeneinander auszuspielen versucht.
Beide schliessen sich nicht aus.
Beide sind fĂĽr den Menschen nicht vollendet begreifbar.
In der Genesis der Bibel geht es darum das Gott erschaffen hat und nicht wie Gott erschaffen hat, da hier die Prämisse vorliegt und dem Schreiber dies wichtig war.
Gruss Sascha



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