Gigantiops destructor die "
groĂĂ€ugige Zerstörerin" stammt aus SĂŒdamerika. Woher die Artbezeichnung "destructor" stammt ist mir absolut schleierhaft, möglicherweise zerstört sie das Totholz in dem sie wohnt. Sie ist lt. Alex Wild die Ameise mit den
gröĂten Augen aller Ameisenarten u. zudem die friedlichste Ameise, die ich je zu Gesicht bekam (wenn man etwa v. Myrmecina graminicola u. ein paar anderen Arten absieht, die sich bei Gefahr totstellen). Ich konnte nicht die geringste Aggression feststellen, man kann z. B. unmittelbar in das Nest greifen u. es passiert garnichts. Der Sehsinn ist sehr gut ausgebildet, das erkennt man bei der AnnĂ€herung mit der Hand; es erfolgt sofort die
frontale Ausrichtung auf den bedrohlichen Gegenstand und gleichzeitig hohe AktivitĂ€t mit dem FĂŒhlerpaar. Sie laufen auf meiner Hand herum, sie "betrachten" alle GegenstĂ€nde, die sich nĂ€hern; und sie können
springen, nach meinen Messungen bis zu 15 cm weit. Das mag die Fortbewegung in den BĂ€umen des tropischen Waldes erleichtern.
Es ist die einzige auĂereurop. Art, die ich je gehalten habe. Es war ein Geschenk von
Frank Mattheis, der mir eine kleine Kolonie anlÀsslich seines
Besuches 2009 schenkte. Nun, ich hab in der Haltung auch Fehler gemacht, einen Winter nur bei Zimmertemperatur gehalten, dies hatte ein starkes Absterben der Arbeiterinnen zur Folge. Gestern haben wir (mein Sohn u. ich) das
erste Mal eine Ăbersiedlung in ein neues Terrarium + Ytongnest + Pflanzen u. Erde vorgenommen. Und der Sohn hat seine Canon D 60 ausgepackt!
1. Gruppenbild: Oberhalb erkennt man eine alate
Gyne, rechts vor der Arbeiterin die
Königin.
Gyne u. Arbeiterin unterscheiden sich kaum in der GröĂe, aber die
Gyne hat einen etwas breiteren Kopf, einen nach oben gewölbten
Thorax und eine etwas breitere
Gaster.
2. Hier sehen wir einige Kokonpuppen.
3.
Larven und ein Ei
4. Eine
Larve spinnt sich ein. Erde und kleine HolzstĂŒckchen wurden v. Arbeiterinnen um sie angelegt. Wenn man genau schaut, erkennt man einen Spinnfaden, der von den
Mandibeln der
Larve wegfĂŒhrt.
5. Laterale Ansicht einer Arbeiterin. Man beachte die durchgehend konvexe Linie der RĂŒckenpartie.
6. Gut zu erkennen sind die riesigen Augen, die in der GröĂe denen von Bienen und den verwandten Wespen entsprechen.
7. Nur damit man die Augen heimischer Ameisen, denen ein relativ besseres Sehvermögen attestiert wird, vergleichen kann: Kopf einer Formica cf. rufa.
8. dorsale Ansicht des Kopfes.
9. Die Ameisen sitzen noch immer im geöffneten Ytongstein, sie sind
kaum lichtempfindlich, eine BegrĂŒndung fĂŒr dieses Verhalten habe ich nicht. Ich hoffe, dass sie bald in ihr neues Nest mit "Dschungel-feeling" einziehen werden.
L.G.Boro