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Rote Folie bei Messor barbarus

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Daniel1968
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#1 Rote Folie bei Messor barbarus

Beitrag von Daniel1968 » 17. Dezember 2013, 00:30

Hi,
ich hÀtte da noch eine Frage.

Die Rote Folie dient ja dazu das die Ameisen sich im Nest nicht Gestört fĂŒhlen und man sie gut beobachten kann oder ?

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Es ist mir in BeitrĂ€gen aufgefallen das viele Halter keine Rote Folie benutzen, wie sind den eure Erfahrungen mit Roter Folie notwendig oder Überbewertet. Ich habe Rote Folie vor dem Ytong Nest und an der Seite der Kornkammer, aber ehrlich gesagt finde ich es schon etwas störend beim beobachten.

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Ich wĂŒrde gerne eure Meinungen dazu hören, wie haltet ihr eure Ameisen, mit oder ohne Folie?

mfg Daniel

Ich halte meine Messor barbarus mit Folie, die ich beim großen C..... gekauft habe.



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Octicto
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#2 AW: Rote Folie bei messor barbarus

Beitrag von Octicto » 17. Dezember 2013, 01:34

Ich habe der Folie schon vor lĂ€ngerer Zeit "den RĂŒcken gekehrt". Ich verwende fast ausschließlich dicke Pappe bei Nestern und Alu-Folie bei RGs.
Vor den meisten Nestern habe ich zwar noch ein StĂŒck rote Folie angebracht, aber das nur als zweite Sicherheit, sollte ich mal vergessen, die Pappe wieder davor zu stellen, o.Ă€..
Die Wirkung der roten Folie ist ja immer noch umstritten, soweit ist zumindest mein letzter Kenntnissstand. Der eine sagt, dass das wunderbar funktioniert, eine andere ist sich nicht ganz so sicher und Person Nr. 3 sagt, dass das ĂŒberhaupt nichts bringt. Zumindest sind sich alle einig - wenn schon Folie, dann aus dem Ameisenhandel, da spezielle Farbfilterfolie (komisches Wort).



Gast
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#3 AW: Rote Folie bei messor barbarus

Beitrag von Gast » 17. Dezember 2013, 09:58

Hallo Octicto,

„Die Wirkung der roten Folie ist ja immer noch umstritten“

Das gilt nur in Halterkreisen. Die unterschiedlichen „Erfahrungen“ sind nicht vergleichbar, da die Randbedingungen in der Regel nicht angegeben werden. Mögliche Unterschiede in der SensibilitĂ€t verschiedener Arten sind ungeklĂ€rt, doch sind keine Ameisen bekannt, die ihre Nester mit der Brut dauerhaft im vollen Tageslicht an der OberflĂ€che anlegen wĂŒrden.


„Zumindest sind sich alle einig - wenn schon Folie, dann aus dem Ameisenhandel, da spezielle Farbfilterfolie (komisches Wort).“

Ich bin nicht einig! :)
Siehe Ameisenwiki:
http://ameisenwiki.de/index.php/Rote_Folie
„Diese speziellen (und teuren!) Filterfolien sind jedoch [b]NICHT
in jedem Fall einer normalen Folie wie z. B. einem Heftumschlag vorzuziehen: Wichtig fĂŒr die Ameisen ist, dass es im Nest deutlich dunkler ist als in der Umgebung/ Außenwelt. DafĂŒr reicht bereits ein Blatt Papier oder ein StĂŒck dĂŒnnen Kartons.“

Nichts fĂŒr ungut, aber man sollte darauf achten, dass hier nicht WidersprĂŒchliches zu den Angaben im AWiki gepostet wird. Oder, falls man gut begrĂŒndete Alternativen kennt, die Angaben im AWiki durch diese ersetzen! ;)

MfG,
Merkur



Matze
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#4 AW: Rote Folie bei Messor barbarus

Beitrag von Matze » 17. Dezember 2013, 17:04

Hallo Daniel,

ich halte es mit der roten Folie meist genau so wie Octicto geschrieben hat.:
Ich habe der Folie schon vor lĂ€ngerer Zeit "den RĂŒcken gekehrt". Ich verwende fast ausschließlich dicke Pappe bei Nestern und Alu-Folie bei RGs.


Bei manchen Kolonien von mir konnte ich beobachten, dass mit Pappe oder Ă€hnlichem die Kolonie weniger "schreckhaft" bei StĂ¶ĂŸen war als mit einer roten Folie. Da ich allerdings auch nicht verschiedene Folien ausprobiert habe, kann es auch an der Folie selber gelegen haben.

Liebe GrĂŒĂŸe
Mathias


Meine Haltungsberichte: Messor barbarusund Messor minor hesperius

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Diffeomorphismus
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#5 AW: Rote Folie bei Messor barbarus

Beitrag von Diffeomorphismus » 18. Dezember 2013, 18:09

Hallo,

auch von mir ein paar Worte zu roter Folie: Es ist nun einmal so, dass ein Großteil der Arten, welche gehalten werden, in ihrem natĂŒrlichen Habitat Nester bewohnen, in welche kein (oder zumindest kaum) Licht einfĂ€llt. Möchte man seine Ameisen also so naturnah wie möglich halten, bleibt folglich nur eine vollkommene Verdunklung des Nestbereichs; z. B. durch Aluminiumfolie etc.

Wollte man gewĂ€hrleisten, dass eine teilweise transparente Folie den gleichen Effekt hat, mĂŒsste man fĂŒr jede Art wissen, welchen Bereich des fĂŒr den Menschen sichtbaren Lichtes diese Art

(i) gar nicht wahrnimmt
(ii) nur schwach wahrnimmt.

Im Falle von (ii) wird man also nie eine wirklich zufriedenstellende Lösung finden. Im Falle von (i) brÀuchte man nun ein Folie, welche nur Licht aus diesem Bereich durchlÀsst.

Das Ganze wird somit in der RealitÀt mangels Informationen und/oder Vorhandensein einer entsprechenden Folie scheitern.

Rote Folie wird somit immer nur einen Mittelweg darstellen: Der Halter hat Einblick in das Nest, und die Ameisen haben einen, relativ zur sonstigen Umgebung, dunkleren Nestbereich.

Aus der Beobachtung, dass Ameisen Bereiche, welche mit roter Folie abgedeckt sind, bevorzugen, zu schließen, dass die Tiere das Licht, welches die jeweilige Folie durchlĂ€sst, nicht wahrnehmen, ist falsch; sie suchen sich einfach nur den dunkelsten Ort.

Wie bei sei vielen Dingen in der Ameisenhaltung muss nun der Halter entscheiden, welche Möglichkeit er wÀhlt; wobei rote Folie wohl immer noch als besser anzusehen ist, als gar keine Abdeckung.

Falls es eine wissenschaftliche Untersuchung zur Korrelation von Lichteinfall in das Nest und der Kolonieentwicklung gibt, wÀre es nett, wenn jemand die zugehörige Veröffentlichung hier verlinken könnte.

Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss:

Zumindest sind sich alle einig - wenn schon Folie, dann aus dem Ameisenhandel, da spezielle Farbfilterfolie


Solch eine verallgemeinerte Aussage ist nicht zulĂ€ssig; wie obig aufgefĂŒhrt, mĂŒsste man genaue artspezifische Angaben haben.

Dies bringt mich auf einen allgemeinen Punkt, der immer wieder auffĂ€llt. In der Ameisenhaltung werden viele Dinge als Fakten prĂ€sentiert, die in keinster Weise, oder zumindest nicht in verallgemeinerter Form, wissenschaftlich belegt sind. Eine Aussage, die nicht bewiesen wurde, hat einen Aussagegehalt von Null; denn schon die Aussagenlogik lehrt uns, dass aus einer falschen Aussage alles Mögliche gefolgert werden kann. Daher sollte man solche Aussagen immer mit Begriffen wie Vermutung, Annahme etc. versehen; alles andere wĂ€re, zumindest aus wissenschaftlicher Sicht (und das gilt fĂŒr jeden wissenschaftlichen Fachbereich), grob fahrlĂ€ssig!

GrĂŒĂŸe

Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrĂŒhrt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte LĂŒge, eine LĂŒge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)


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Diffeomorphismus
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#7 AW: Rote Folie bei Messor barbarus

Beitrag von Diffeomorphismus » 19. Dezember 2013, 21:42

Vielen Dank fĂŒr den Hinweis auf den interessanten und aufschlussreichen Thread.

Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrĂŒhrt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte LĂŒge, eine LĂŒge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)

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#8 AW: Rote Folie bei Messor barbarus

Beitrag von Gast » 20. Dezember 2013, 09:39

Hier ist noch ein wichtiger Thread zum Thema, aus 2011:
http://www.ameisenforum.de/neues-aus-medien-wissenschaft/42323-visuelle-wahrnehmung-und-farbwahrnehmung-bei-ameisen.html
Wichtig besonders, da sich bei entsprechend intensiver Nachforschung herausgestellt hat, dass eine Forscherin Murks gemacht hat. :mad:

MfG,
Merkur



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