TAG 596

Eine Neue Hoffnung

In der letzten Woche habe ich 2 Adoptionsversuche unternommen, die beide leider scheiterten. Kurze Berichte dazu hatte ich in meinen Diskussionsthread geschrieben.
Der erste Versuch lief weniger erfolgreich, als der Zweite, bei dem die Arbeiterin gut 3-4 Stunden problemlos bei der Königin blieb:




Auch um die Brut wurde sich schon gemeinsam gekümmert!






Trotzdem verbiss sich die Arbeiterin nach einiger Zeit in das Bein der Königin. Diese konnte sich aber nicht wehren, weil sie irgendwie nicht an die Arbeiterin rankam. Ich hatte sie versucht zu trennen, aber sie war so fest verbissen, dass ich der Chefin das Bein mit abgerissen hätte.

Nach 2h habe ich dann die Arbeiterin mit der Pinzette töten müssen

Wichtig ist aber an dieser Stelle, dass ich die toten Arbeiterinnen jeweils im RG gelassen habe. Ich hatte gehofft, dass sich dadurch der Geruch weiter angleicht.
Nun das war vielleicht wirklich keine schlechte Idee, wie sich rausstellen wird.

Inzwischen habe ich die Königin im "neueren" Reagenzglas gehabt (Sie zog immer innerhalb von 10 min in das Glas, welches jeweils abgedunkelt war, sodass ich sie problemlos von einem RG ins andere ziehen lassen konnte - je nach Notwendigkeit.)
Das Ursprungsnest der Königin habe ich wieder als Tränke für die Kolonie bereitgestellt, und 2 Tage abgewartet.
Heute konnte ich dann feststellen, dass die Puppe der Königin sich langsam braun einfärbt, also wusste ich, dass nicht mehr viel Zeit blieb.

Die Königin musste also erstmal in ihr altes RG ziehen, das jetzt hoffentlich wieder einige Duftspuren der Kolonie enthielt. In das andere RG sollte jetzt die Adoptivtochter rein.

Um an meine Arbeiterinnen zu kommen, verwende ich einen kleinen Trick. Ich habe eine Infrarotlampe so postiert, dass der Eingang vom Nest erwärmt wird. Nach 20 min tummeln sich dann dort einige Arbeiterinnen und ich konnte die Kleinste vorsichtig mit der Pinzette entnehmen. Diese kam dann ins Glas und erstmal ab auf den Balkon. Genauso die Königin in ihrem eigenen RG.

Nach etwa 15 min Kühlzeit habe ich dann die beiden Gläßer verbunden. Dieses mal aber nicht drinnen, sondern weiterhin alles auf dem Balkon. Dort hatten wir heute im Schatten 16-17°C (Hab das gleich mit gemessen und vermerkt)

Es passierte das Gleiche, wie beim letzten Mal. Die Arbeiterin begann nach kurzer Zeit sich um das Nest zu kümmern. Als ich dann sah, dass die Arbeiterin die Brut zusammentrug und sich darum kümmerte und die Königin gleichzeitig das Nest Richtung Ausgang verteidigte (nach etwa 20min), wusste ich, dass ich den nächsten Schritt wagen konnte.

Ich hatte in einem französischen Forum über gelungene Adoptionen bei Messor barbarus gelesen. Dort wurde geschrieben, dass man aller 30 min eine neue Arbeiterin dazu setzen kann, wenn sich kein aggresives Verhalten zeigt. Und zwar erst die jüngsten und kleinsten und dann die größeren bis zu den Majoren. Nun leider kann ich nicht frei jede Arbeiterin aus meinem Ytong rauben aber dennoch habe ich versucht in aufsteigener Größe Arbeiterinnen dazu zu setzen. Erst Eine nach 20 min, dann wieder Eine nach 15min, dann nach 15 wieder ....usw:








Als die Aktivität der Ameisen immer geringer wurde, habe ich dann das Experiment etwas nach drinnen verlagert. Bei geöffneter Balkontür waren es immernoch 18-19°C

Im nächsten Bild schön zu sehen - Die neuste Arbeiterin befühlert behutsam die Chefin. Die blieb ganz gelassen und cool. Auch kein Wunder bei den Temperaturen





Hier sind es schon 5 Ameisen




Inzwischen habe ich 8 Ameisen bei der Königin, konnte davon aber noch keine schönen Bilder machen, da es jetzt zu wuselig wird. Ich denke mal ich lasse sie erstmal eine Nacht in Ruhe und schaue dann morgen, wie ich die Familien dann am Besten vereinen kann.

Vielleicht baue ich das Reagenzglas einfach wieder nahe dem Eingang zum Ytong und hoffe, dass sich dann alle verstehen. Oder was meint ihr?