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Crematogaster scutellaris - Gabriel's Haltungsbericht

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Gabriel
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#1 Crematogaster scutellaris - Gabriel's Haltungsbericht

Beitrag von Gabriel » 6. April 2014, 17:33

Hallo!

Schon wieder neue Ameisen?
Nun, das ganze Jahr nur Lasius niger, da hätte ich wahrscheinlich schon etwas Abwechslung gebraucht.
Es hat mich doch wieder dazu geführt, mir neue Ameisen zu kaufen.
Diesmal habe ich aber extra geschaut, dass diese nicht zu schwierig zum Halten sind.

Warum habe ich diese Art gekauft?:

Da die Feuchtigkeit bei mir immer ein bisschen zu einem Problem wurde, vor allem war es oft zu trocken, und da diese Art mit Trockenheit sehr gut umgehen kann, war das schon mal ein guter Grund mir diese Ameisen zu leisten. Ich wollte mir aber diesmal, eine pflegeleichte Art kaufen, über die man schon einiges weiss. Auch hat mich diese Art schon immer recht fasziniert, durch ihren roten Kopf, ihr Angriffs- oder Abwehrverhalten und ihr Wachstum. Ich fahre jeden Sommer an den gleichen Ort in Italien. Leider ist dort die Artenvielfalt extrem spärlich. Der Grund: Linepithema humile.
Leider hat diese Art dort auch schon fast alle anderen Arten vertrieben. Ich konnte bis jetzt nur drei andere Arten entdecken: Pheidole sp., etwas ausserorts: Aphaenogaster sp. und eben: Crematogaster scutellaris. Es gibt im diesem Hotel wo ich hingehe noch eine Kolonie dieser Art, die sogar länge Ameisenstrassen hat. Ihr dominantes Verhalten fand ich also auch sehr spannend.
Ich spielte also schon desöfteren mit dem Gedanken mir diese Art zu holen, aber leider hat es sich noch nie so richtig ergeben.
Durch die leider harten Verluste über den Winter, habe ich mir in den letzten Wochen wieder Gedanken gemacht, diese Art zu kaufen. Ich habe also alle Haltungsberichte die es gibt mehrmals durchgelesen und die Faszination stieg dadurch noch mehr an.
Ich bin mir dessen bewusst, dass es bei optimaler Haltung bei dieser Art einen richtigen Wachstumsboom geben wird. Ich habe mir also vorgenommen, zuerst viel zu füttern, damit die Kolonie stabil ist und von der Gründung "weg" ist. Erst nachher werde ich nicht mehr wahnsinnig viel füttern. Zwar schon noch, aber eben nicht mehr so viel. Die Kolonie wird sich wohl auf das dann einstellen müssen und zieht weniger Brut auf. Ich denke mal, in der Natur wachsen die Kolonien auch nicht so schnell, wie ich es in manchem HB gelesen habe.

Nun aber zu der Kolonie:
Am letzen Sonntag habe ich eine Kolonie mit mind. 5 Arbeiterinnen bestellt.
Am Mittwoch kamen sie schon an. Insgesamt waren 6 Arbeiterinnen, Larven und Puppen vorhanden. Es gab keine Verluste.
Die Arbeiterinnen sind wirklich sehr klein, weil es Pgymäen sind. Und diese roten Köpfe, ach wie schön. :)
Die Arbeiterinnen können recht schnell laufen, und wenn das mal hunderte sind, ist das sicher extrem wuselig.
Ich habe ihnen sofort Honig angeboten. Sie tranken dann etwa 10 Minuten daran, nachdem sie ihn auch gleich entdeckt haben. Sie gehen desöfteren an den Honig, also mehrmals pro Tag. Sie sind also schon tagaktiv. Proteine nahmen sie noch nichts an. Als ich ihnen eine kleine Mücke anbot, gingen sie nur in Abwehrstellung, das heisst, sie standen mit dem Hintern an die Mücken und sonderten ihre Abwehrflüssigkeit ab. Lustig anzusehen, da andere Arten mit ihren Manibeln zubeissen würden.
Auf grosse Erkundungstouren gingen sie noch nicht. Auch die Königin gefällt mir sehr gut. Sie ist sehr ruhig, aber trotzdem sehr beweglich.

Im Moment sieht das Formicarium noch etwas karg aus, da ich noch kein Holz hineinlegen wollte. Sie könnten sich ja evt. hineinbohren und umziehen. Gerade so etwas möchte ich am Anfang noch vermeiden. Später werde ich allerdings einen Ast oder so anbieten, um auch mal zu sehen, wie sie in Holz hausen. So werden sie mehrere Zweignester machen und eins davon wird evt. auch ein Korknest, damit ich auch noch was zu sehen bekomm.
Aber dass sind wieder mal meine grossen Vorausplanungen und letzendlich wird es eh anders. :D
Im Moment ist zwar noch recht wenig los, auch was die Brut angeht, aber ich denke ich kann im Moment noch die Ruhe geniessen, bevor es dann nur noch wuselt.^^

So wie es sich gehört, habe ich auch noch zwei Bilder gemacht. Normalerweise ist das RG abgedunkelt und in die Arena scheint eine Lampe, aber zum Fotografieren mussten sie halt kurz ans Licht. Sie machten aber kein grosses Drama. Im Moment kann man halt noch nicht so viel fotografieren. (Beim Fotografieren wurden sie schnell aus dem Formicarium genommen, deshalb dieser "komische Bodengrund".)

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Stand vom 06.04.2014(Nach 5 Tagen)
Königinnen: 1
Arbeiterinnen: 6
Eier: 0 (?)
Larven: 3 (?)
Nacktpuppen: 3
(Es hat zwar so kleine, weisse "Klumpen", aber die sehen für mich nicht nach Eiern oder Larven aus.)

Ich hoffe, ich werde mit dieser Kolonie viel Spass haben.

Hier geht's zum Diskussionsthread

LG Gabriel


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Crematogaster scutellaris - 5 A.

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#2 AW: Crematogaster scutellaris - Gabriel's Haltungsbericht

Beitrag von Gabriel » 7. April 2014, 21:37

Hallo

Es gibt eine gute, aber leider auch eine schlechte Nachricht.

Zuerst die Gute:

In der letzten Nacht hat die Königin ein paar Eier gelegt! Das ist schonmal ein gutes Zeichen!

Nun die schlechte Nachricht:
In der letzten Nacht ist eine Arbeiterin verschwunden, wahrscheinlich ist sie ausgebrochen. Ich habe unter allen Steinen und wo man sonst noch nachsehen kann, geschaut. Leider ist sie nicht mehr aufgetaucht. Irgendwie ist sie ausgebrochen, dabei habe ich extra schon am Anfang auf einen guten Ausbruchschutz geachtet. Doch irgendwie hab sie es trotzdem geschafft, eine Lücke zu finden und dann sich noch durch den Deckel zu quetschen. Aber so klein wie die Ameisen sind, ist das gut möglich. Deshalb habe ich heute noch mal den Ausbruchschutz verbessert. Und ich dachte, sie machen noch keine grossen Erkundungstouren...^^

Auch musste ich heute etwas Schmunzeln. Ich leuchte mit einer Bürotischlampe am Tag in's Formicarium. (Das RG ist dabei immer abgedunkelt)
Als ich also mal wieder in's RG blickte, schaute ich blöd in die Wäsche. Nur noch die Königin sass da. Als ich etwas genauer hinsah, merkte ich, dass die Arbeiterinnen samt Brut an der Decke des RG hingen. Die Arbeiterinnen, vor allem die Brut, mag also wärmere Temperaturen. ( Ich war so frech, und habe nur oben und auf einer Seite vom RG abgedunkelt, auf der anderen Seite kann ich noch ein bisschen hineinschauen. Licht kommt dabei kein's in's RG. Deshalb habe ich zuerst die Arbeiterinnen nicht gesehen, sondern nur die Königin.
Die Temperaturen sind etwa immer bei 26 Grad Celcius (Am Tag) im RG. Ich messe regelmässig.
Was die Brut angeht, habe ich heute nochmals genauer hingeschaut. Hier aktuellsten Daten.

Stand vom 07.04.2014(Nach 6 Tagen)
Königinnen: 1
Arbeiterinnen: 5
Eier: ca. 5 (Sehr schwer zu erkennen, zumal sie fast immer unter der Königin sind.)
Larven: 3
Puppen: 1

Hier geht's zum Diskussionthread. Ich würde mich über Meinungen freuen. :)

LG Gabriel


Lasius niger - ca. 30 A.
Crematogaster scutellaris - 5 A.

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