Moin Jungs und Mädels,

habe nun schon eine ganze Zeit nichts mehr hier geschrieben. Aber das was gerade bei meinen Lasius niger passiert habe ich noch nie beobachtet.

Es handelt sich um ein Volk vom Schwarmflug letzten Jahres. Nachdem ich sie Anfang März ausgewintert habe, haben sie massiv Gas gegeben und tragen alles ins Nest was ich anbiete. Dementsprechend viele Larven und Eier sind auch vorhanden. Soweit so gut.

Nun scheint heute der Tag zu sein, an dem die ersten Puppen schlüpfen. Prinzipiell ein Tag der Freude. Das Problem dabei? Bis auf eine Arbeiterin werden alle als Totgeburten raus getragen und auf den Abfallhaufen geschmissen.

Als ich heute Abend reinschaute konnte ich ca. 4-6 weiße, zusammengekauerte Ameisen auf dem Abfallhaufen erkennen. Als wären sie so aus der Puppe geholt worden. Beim Inspizieren des Nestes konnte ich feststellen, dass eine ganz frisch geschlüpfte Arbeiterin es scheinbar geschafft hatte. Während ich gerade diese Zeilen schreibe lebt sie immer noch und sitzt im Nest. Allerdings wird gerade im Becken erneut eine tote weiße Arbeiterin heraus getragen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Könnte es am Futter liegen? Verfüttert wurden abgebrühte, flügellose, Drosophila, Mehlwürmer aus eigener Zucht und ab und an ein kleines Stückchen Wachsmade, ebenfalls überbrüht. Aber mehr als nur überwiegend Drosophila.
Könnte es an einer zu kurzen Winterruhe liegen?
Könnte es zu großer Stress sein?

Rätselhafte Grüße
Felix

Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Vielleicht haben die Larven auch einen Schaden durch die Winterruhe erlitten. Es gibt so viele Möglichkeiten. Ich würde einfach mal die nächsten Wochen abwarten und beobachten wie sich die Brut, die die Königin dieses Jahr hervorgebracht hat, entwickelt.

Fütterst du denn gar keine Kohlenhydrate?

Moin,

also Zucker/Honigwasser steht durchgehend zur Verfügung. Dürfte für die Entwicklung einer Larve, meines Wissens nach, allerdings eher uninteressant sein.
Ich mach das ja auch nicht erst seit gestern.

Gruß
Felix

Das aus Puppen keine gesunden/lebensfähigen Ameisen schlüpfen ist nicht unbedingt selten.
In der Entwicklung vom Ei bis zur Ameise können Faktoren wirken, die dazu führen, dass am Ende keine Ameise schlüpft.
Mögliche Ursachen, nicht immer ausreichendes/richtiges Futter, zu warm oder kalt, zu feucht oder zu trocken.
Selbst wenn einer dieser Faktoren nur kurzzeitig auftritt, ist es nicht mehr auszuschließen das es eine Fehlentwicklung zur Folge hat.

Auch ein Pilz- oder Mikroorganismenbefall ist möglich.

Grüße Wolfgang

Danke für Deinen Beitrag, Wolfgang.

Ich werde es nach Ostern einfach mal weiter beobachten und mir für jetzt erstmal keine weiteren Gedanken dazu machen.
Aber zum Thema "Falsches Futter": Ist das überhaupt möglich? Ich habe Ameisen als sehr wählerisch kennen gelernt.

Gruß
Felix

Hallo Felix,

Wenn du deine Ameisen fütterst, wirst du recht schnell erkennen, ob sie das Futter annehmen und verwerten. Sollte ihnen die Nahrung nicht zusagen, wird sie in der Regel ignoriert und liegen gelassen.

Da Ameisen meist Allesfresser sind, ist es schwer ihnen falsches Futter anzubieten. In Bezug auf die Brut fällt mir aber ein bestimmtes Szenario ein.

Es gibt ja auch Trockenfutter, welches man den Ameisen verfüttern kann, um ihnen Proteine zur Verfügung zu stellen. Dabei handelt es sich meist um getrocknete Insekten, wie beispielsweise Fliegen.

Ich habe dieses Futter selbst verfüttert, nachdem ich die Fliegen zuerst mit einem Tropfen Wasser angefeuchtet habe. Die Ameisen haben es fallweise angenommen, jedoch nicht so gerne wie frische Insekten.

Aufgrund des Trocknungsprozesses sind die Insekten schwer für die Ameisen zu verwerten, da ein Teil der Körpersubstanz und auch die Körperflüssigkeiten verloren gehen.

Ich persönlich sehe daher frisch gefangene Insekten, welche vor dem Verfüttern abgebrüht werden, als die hochwertigste tierische Nahrung für Ameisen an.

LG und frohe Ostern,

Flo

Falsches Futter ist von mir auch nicht richtig definiert.
Learicorn hat das Thema gerade weiter beleuchtet.

Ameisen brauchen unterschiedlich viel und unterschiedliches Futter, entsprechend dem Entwicklungsstand ihrer Larven.
Gibt es da Zeiten, wo Entsprechendes nicht ausreichend vorhanden ist, kann das zu Entwicklungsstörungen bei den Larven führen.

Frohe Ostern Wolfgang