Hallo,

um was geht es? : Ich suche eine Kolonie mit der ich speziellen Bodengrund testen kann, aus diesem Grund sollte es eine Art sein die gräbt, aber auch ein angebotenes Nest benutzt. Einheimische Arten scheiden eher aus da ich meine Versuche sonst auf die Aktivitätszeit des Volkes reduzieren müsste. Es soll getestet werden ab wann das unten genannte Material problematisch wird und untergraben werden kann.


Der Bodengrund besteht aus einem mineralischen Material nach Wunsch und wird gemischt mit einem rein pflanzlichen Bindemittel. Das Produkt ist zu 100% Biologisch, es können Landschaften gestaltet werden die auch form stabil sind. Denkbar hier z.b. Schutz von Aufbauten aus Styropor.
Das Material ist wasserdurchlässig und kann, je nach verwendeten mineralischen Füllstoff, auch Wasser speichern. Nun das Problem an der ganzen Sache: Ab einem bestimmten Sättigungsgrad mit Wasser wird der Bodengrund wieder etwas weicher, im trockenen Zustand ist, je nach Füllstoff, eine Festigkeit fast wie Beton zu verzeichnen.
Ich werde mal gelegentlich einen Block fertigen und unter der Presse die Festigkeit testen. Bis zu einer r.F. von ca 60% ist bisher nicht feststellbar das sich dieses Material verändert in der Festigkeit.
Angedacht ist irgendwann auch Tester zu gewinnen die dieses Material auch mal ausprobieren möchten, natürlich kostenfrei.
Momentan testet es meine Camponotus maculatus. Zwar war ich durch die ganzen Analysen zu 99% sicher das keine Schadstoffe darin sein können aber besser Vorsicht als Nachsicht

Über Infos zu entsprechenden Möglichkeiten würde ich mich freuen.

Gruß Ralf

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass du keine Art finden wirst, der so etwas nachgesagt wird. Im allgemeinen würde ich sagen, dass die Größe der Kolonie auch erheblichen einfluß auf die Lust am Graben haben wird. Eine kleine Kolonie Lasius niger die bereits in einem angebotenen Nest gezogen ist, wird erst dann anfangen zu graben und auch umzuziehen, wenn das Nest für sie zu klein oder unbehaglich wird. Eine umzugsfreudigere Pheidole, welche im allgemeinen alle sehr gerne und auch ausgiebig buddeln, wird vermutlich umgehend in alles Tunnel und Gänge hinein zaubern, dass auch nur ansatzweise grabbar ist...

Tja, wo ich den Text so schreibe, würde ich dir tatsächlich eine Pheidole empfehlen!
Die beziehen mit recht großer Wahrscheinlichkeit umgehend ein Nest das ihnen gefällt, und graben auch ohne Verzögerung Löcher in alles, was geht...

Jemand ne andere Idee?

Dein Projekt finde ich im übrigen GENIAL! Hoffe es klappt... in mir hast du schon einen willigen Tester

Grüße
kkloete

Hallo.

erstmal vielen dank für die Einschätzung und die Empfehlung, Als erstes entsteht gerade der Testaufbau mit der Üblichen Mischung: Quarzsand 0-0,8. Der Versuchsaufbau soll klären ob es möglich ist das Material von unten zu bewässern ohne dabei die Festigkeit zu verlieren, der zweite angedachte Schritt wäre als Füllstoff Ziegelmehl zu nehmen, der Vorteil: Extreme Wasserspeicherung und Abgabe über einen längeren noch zu ermittelnden Zeitraum.

Mit den von dir genannten Ameisen werde ich mich auseinandersetzen, wobei jetzt anfänglich im "Lehrzustand" die möglichen Parameter getestet werden.
Ich werde mal eine Verarbeitung Empfehlung erstellen und dir dann gerne Testmaterial zukommen lassen, nicht das Langeweile aufkommt

Gruß Ralf

Wie vorab schon geschrieben, um einen vernünftigen Test hinzubekommen,
muss ein größeres Volk darin gehalten werden.

Feuchtigkeit ist für viele Arten wichtig, zudem knabbern/buddeln diese gerade besonders gern in feuchteren Bereichen.

Ameisenarten die der Einrichtung ihrer Anlage einiges abverlangen sind z. B. Messor-Arten (Messor barbarus), auch Cataglyphis-Arten.

Hört sich interessant an Dein Vorhaben.

Grüße Wolfgang

Hi Wolfgang,
auch dir erstmal danke für deine Einschätzung.
Habe heut mal die "Druckprobe" mit dem Finger gemacht bei Material das nun 4 Tage im Wasser stand. Die Oberfläche war zwar etwas weich aber im gesamten dennoch Form stabil. Am Wochenende werde ich mich mal aufmachen ins Herstellerwerk und meine Wünsche äußern Ich hoffe mal das nicht der hier kommt
Aber ich bin guter dinge da wir schon in anderen Bereichen 10 Jahre zusammen arbeiten.
Hab mal versucht 2 Bilder von meinem Camponotus maculatus Becken anzuhängen damit man das Material mal zu Gesicht bekommt.
Kann dort seit 4 Wochen konstant 60% LF halten. Allerdings einmal nachgewässert mit ca 1,5 Liter Wasser, der Rest ist noch im Becken vom Aufbau. Bodenaufbau wie folgt : 2 Porenbetonsteine mit 60 x 20 x 7,5 cm, 25 Liter Blähton in Körnung bis max 0,8 mm zur Verfüllung des Hohlraums zwischen den Steinen, Teichschutzflies zum abdecken. ergibt eine Bodenhöhe von ca 12 cm im durchschnitt.

Darauf wurde eine Bodenheizung mit 75 Watt installiert und das ganze abgedeckt mit dem Spezial Boden.
Der Grund für den Aufbau war das ich zwar wusste das ich darin Ameisen halten möchte aber bis zum Schluss wusste ich nicht welche Art. Somit musste es zu jeder Zeit von auf über 30 Grad zu heizen gehen und eine RL von bis zu 90% dauerhaft halten.
Nun durch die Camponotus maculatus war zwar die Heizung wichtig aber die LF konnte ja somit gesenkt werden.

Anzumerken bleibt: Heizkabel sind bei diesem Boden unsinnig da es eine Starke Isolierwirkung gibt, vermutlich bei 5 mm Deckung könnte es klappen, was mir persönlich aber zu gefährlich wäre. Die Wasserspeicherung ist enorm und deshalb sollte bei Einsatz eines "saugenden" Nestes dieses zumindest in Teilen von dem Boden Isoliert werden um der Hydroskopie entgegenzuwirken, durch die Kapillarwirkung gibt es sonst im Nest nasse Füsse.
Mindest stärke sollte 2 cm nicht unterschreiten und es sollte ein Zwischenraum geschaffen werden z.b. Styropor oder Blähton um das Stauwasser aufzunehmen, sofern es sich entwickelt. Später sind viele Farben möglich durch hinzufügen von verschiedenen mineralischen Füllstoffen, grau und schwarz z.b. durch Basalt, auch Diamanten sind möglich, sofern einer zuviel davon hat


Vermutlich nach dem nächsten WE würde ich interessierte gerne zum mittesten einladen. Die entsprechende Menge die man verbraucht würde ich noch ausrechnen. Nach Nennung der Menge würde ich euch das Kostenfrei zukommen lassen. Freuen würde ich mich natürlich im Gegenzug über entsprechende Erfahrungsberichte.

Gruß Ralf


Edit: Das Becken für die Camponotus maculatus ist 80x60 Grundfläche bei 80 cm höhe abzüglich Bodenaufbau mit 13-16 cm.

Hallo,

hat zwar jetzt doch länger gedauert aber morgen kann ich die verschiedenen Mischungen abholen. ( tja manche müssen halt auch am Feiertag schufften )

Vorab als Info: wir haben jetzt einen Wasserdurchlässigen Bodengrund als auch einen Wasser speichernden, das ganze in 3 verschiedenen Farben und 3 verschiedenen Körnungen. Auch der Wassertest lief erfolgreich, wenn das Wasser die Möglichkeit hat in einen Wasserspeicher unterhalb des Bodenbelags zu laufen und dann wieder kontrolliert über den Boden abgegeben werden kann kommt es nicht zu Materialaufweichungen. ( eine dünne Schicht mit Blähton ) leistet hier gute Dienste.

Das Graben kann bei "Grabwütigen" verhindert werden durch Einsatz entsprechender Körnungen.

Gruß Ralf




@Admin ich bin mir nicht sicher ob der Beitrag noch in der richtigen Kategorie verweilt oder entsprechend in ein Unterforum gehört, möglicherweise mit anderem Titel ?