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Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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Safiriel

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#9 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 28. Juni 2014, 00:44

Ein Blick ins Reagenzglas

Ich konnte die Gyne mal sehen.
Und ich habe die Brut gezählt.
Also, nicht die Eier. Nicht ohne Lupenbrille oder zu viel Zeit.


1 Gyne wohlauf
ca 55 Arbeiterinnen
27 Puppen
> 25 Larven
X ungezählte Eier


Das wird wuselig! Ich freu mich drauf!



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#10 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 28. Juni 2014, 19:42

:furchtbartraurig:Leider muss ich mich heute noch einmal melden.
Ich habe die zweite tote Arbeiterin entdeckt.
Die erste fand sich ja bei der Ankunft im Reagenzglas.
Die zweite hatte sich bereits angekündigt. Mein Freund meinte schon vor etwa einer Woche eine "Humpelmeise" entdeckt zu haben. Eine Ameise die humpelt konnte ich aber bei meinen Beobachtungen nicht finden - bis gestern. Sie befand sich auf dem Müllhaufen, den sie sich gerade anlegen und war mit einem Körnchen beschäftigt. Mir fiel auf, dass ein Bein unbeweglich schien. Irgendwann kippte sie von ihrem Körnchen herunter auf die Seite und musste sich erst wieder aufrappeln.
Bis zum Honig hat sie es wohl doch noch geschafft. Der Kopf steckte drin, Wiederbelebungsversuche scheiterten. Schade.
Ich hoffe ich hab den Tod nicht irgendwie verschuldet? Wüsste aber auch nicht womit. Altersschwäche scheidet jedenfalls aus: Die Kolonie ist erst ein Jahr alt...



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#11 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 29. Juni 2014, 20:48

Anscheinend wurde die verstorbene Humpelmeise bereits wieder ersetzt: Ich habe am Reagenzglaseingang zwei leere HĂĽllen entdeckt!



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#12 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 1. Juli 2014, 19:15

:furchtbartraurig:
Habe heute eine Tote auf dem Müllhaufen gefunden, und ich weiß nicht warum. Langsam mache ich mir doch Gedanken, ob etwas schief läuft. Ich weiß nur beim besten Willen nicht was!



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#13 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 5. Juli 2014, 16:30

:spin2: Super super Nachrichten! Die Schokominze auf meinem Balkon ist wieder von Läusen befallen! Offensichtlich machen die Ameisen schon mein Hirn weich, schließlich kann ich sie selbst so nicht benutzen. :verrueckt:

Ich nehme den Kleinen jetzt ihr Futter weg, denke mit eine Apparatur aus in der abgeschnittene Minze mit Wasser versorgt wird ohne dass die Ameisen reinfallen und melde mich wieder, wenn sich etwas tut!



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#14 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 5. Juli 2014, 17:40

Futteromat fast Natur

Dieser Futteromat wurde fast komplett aus Dingen gebaut, die ich immer für alles Mögliche verwende:
- 1 Spitzer (Unterteil)
- Watte
- Frischhaltefolie (damit hab ich sogar meine stachelige 2m große Euphorbie für den Umzug transportfähig gemacht
- Haargummi (Haushaltsgummi hab ich nicht am Handgelenk)
- Zahnstocher (eigentlich zum Honig UmrĂĽhren und um dessen Konsistenz zu testen)

Der Spitzer ersetzt die kleine Vase. Eigentlich müsste ich einige winzige Vasen haben wie Oma sie gerne aus dem Urlaub mitbringt. Da ich sie sehr oft verwende, habe ich sie offensichtlich besonders gut weggetan. Ich tippe auf Umzugskarton ungeöffnet im Keller oder die Ablage P.
Die Watte hält den Stängel gerade und dient der Sicherheit falls doch eine Ameise irgendwie im Wasser landen sollte. Die Folie ist nur vom Stängel durchstochen und trennt das Wasser von den Ameisen.
Das Haargummi hält die Folie dichter am Behälter als Klebeband oder Adhäsion und Kohäsion. Zur Erleichterung gibt es noch eine Brücke aus Zahnstochern.

Nach gefĂĽhlt 0,5 Sekunden saĂź eine Ameise auf dem untersten Blatt. Ich rannte zur Kamera (2m), beim Einschalten lief die Kleine gerade den Zahnstocher herunter.
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Was verspreche ich mir davon? Eine richtige Trophobiose kann ich wohl nicht erwarten, wohl aber einen "Snack Marke Natur". Vielleicht kann ich beobachten, wie Läuse gemolken werden, dann haben sie die für sie natürlichste Kohlenhydratquelle. Wenn nicht, dann fressen sie vielleicht die ganzen Läuse, auch gut. Was die Ameisen übrig lassen, bekommen die Kaninchen.

Leider sind die Bilder, die ich von den Läusen gemacht habe, unbrauchbar. Ich werde also das Zusammenspiel aus Läusen und Ameisen kaum dokumentieren können, aber ich werde beschreiben was ich beobachte.

Hoffentlich sind die Ameisen nicht auf bestimmte Läuse spezialisiert. Andererseits handelt es sich um Lasius cf. niger und um die "typische" grüne geflügelte Blattlaus die so gern auf den Ahornbäumen vor dem Haus sitzen, dass niemand sein Auto darunter stellen mag. Ich hoffe also, Lasius cf. niger stehen auf Ahornsirup.



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#15 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 5. Juli 2014, 19:55

Bei mir ist die Hölle losgebrochen! Und die Sintflut!

Heiliger Bimbam! So viel war noch nie los bei mir! Ein wildes Hin- und Hergerenne von mindestens acht Ameisen. Die Minze rauf und runter! Zum Nest, am Eingang Trophallaxis, und wieder zurĂĽck!

Es hat sich kurzzeitig sogar fast so etwas wie eine AmeisenstraĂźe gebildet! Das gab es noch nie! Leider war die auf Bildern nicht gut zu erkennen.

So lange die Läuse brav mit dem Kopf an der Pflanze kleben und hinten was Leckeres rauskommt, bleiben sie unbehelligt. Die Ameisen rennen scheinbar ziellos auf den Blättern rum und nippen hier und da aufgeregt an den klebenden Tröpfchen.

Aber eine große, bereits geflügelte Laus ist wohl beim Einbringen in die Arena vom Blatt gefallen, und war nicht schnell genug wieder auf der Pflanze. Die wurde ohne auch nur zu probieren wie sie schmeckt von einer einzelnen Arbeiterin (die ja auch nicht viel größer ist) in das Nest geschleppt. Läuse, haltet euch fest, sonst wisst ihr, was euch blüht! Ich glaube nicht, dass die Gefangene im Nest gefüttert wird, nur um sie dann zu melken!

Noch eine Verbesserung des letzten Eintrags: Zwar kommen die Läuse vermutlich mal wieder vom Ahorn, aber jetzt leben sie ja auf der Minze. Ich hoffe also nicht, dass die Ameisen Ahornsirup mögen, sondern Pfefferminzbonbons. Ich vermute jedenfalls, dass der Pflanzensaft auch ätherisches Öl enthält und demnach müssten die Hinterlassenschaften der Läuse ja schmecken wie ein Pfefferminzbonbon.

Dann kam die Sintflut!
Ich habe die Kapillarkräfte unterschätzt! Um den Behälter hat sich eine Lache gebildet, in der direkt mal zwei Ameisen ertrunken sind. Der Behälter steht inzwischen auf Klopapier, falls noch etwas mehr Physik nachkommt, die beiden Ameisen wurden turbogetrocknet (mit Lampe, die einen Teil der Arena auf sommerliche 30°C gebracht hat), und sind kaum hatten sie sich geputzt ohne Umwege wieder zur Minze gelaufen. Seither gibt es unkoordiniertes Gewusel. Die Damen verstehen nicht, was das mit dem Papier soll und finden nur noch über die "Brücke" hoch, allerdings scheint das eher Versuch und Irrtum unterlegen. Von fünf Ameisen kommt eine hoch, und vier rennen aufgeregt um das Papier herum.

Was habt ihr denn für Erfahrungen mit Blattläusen gemacht?



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#16 AW: Lasius niger - Farm "Ja wo laufen sie denn?"

Beitrag von Safiriel » 7. Juli 2014, 00:04

Die drei von der Tankstelle
Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, meine Lasiusse sehen Frischhaltefolie ebenfalls als Baustoff und Bastelmaterial an: Sie haben das Loch um den Stängel so weit erweitert, dass sie hindurch passen und so an das köstliche Wasser mit der Watte gelangen können. "Was langsam geht, das geht auch schnell" heißt es bei uns im Handwerk, oder "Was du einmal kannst, das musst du immer können." Das trifft auch auf Ameisen zu.
Drei Ameisen fand ich schön in Reih und Glied aufgestellt UNTER der Folie. Ich musste die Apparatur abbauen. Kurzerhand habe ich den Stängel in die Vogeltränke gesteckt, damit die Läuse daran noch etwas länger leben. Warum nicht gleich so simpel?

Es war gar nicht so einfach, die drei von der Tankstelle wieder von der Watte herunter zu bekommen.

Diese Lasiusse sind übrigens sehr pragmatisch. Wer nicht fleißig saugt, sondern herunterfällt oder sich aus einem anderen Grund nicht auf der Pflanze aufhält wird ins Nest eingetragen. Wer weiter arbeitet, darf weiter leben.



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