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Blattschneiderameisen im Betrieb

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poker-face
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#1 Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von poker-face » 18. Juli 2014, 07:13

Hallo Leute

Da ich in einem Betrieb arbeite der ab und zu Kunden ins Büro lockt, kam da die Idee ob man an einer Wand eine Blattschneiderameisenkolonie halten kann. Dies wäre ein riesen hingucker und auch für das Büropersonal sehr Interessant.

Die Frage stellt sich halt ob man diese als Anfänger halten kann? Ich denke wohl eher noch nicht?. Klima, Feuchtigkeit und Pflege stellen da doch ganz andere Herausforderungen an den Halter als bei den einheimischen Ameisen.

Der Aufbau des Formicariums wäre da kein Problem. Im Büro hätten wir da mehr als genügend Platzt um div. Kammern zu Platzieren. Auch ein Röhrensystem würde hier seinen Platz finden.

Danke für eure Hilfe und Ratschläge..:fettgrins::braver:


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Sajikii
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#2 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von Sajikii » 18. Juli 2014, 07:46

Hallo!

Naja, das wichtigste in der Attini-Haltung ist die konsequente, stabile hohe Luftfeuchtigkeit (80-90%) sowie stabile Temperatur (25-28 Crad) in den Pilzbecken. Hier ist natürlich Technik gefragt, also ein Thermostat im Pilzbecken, verbunden mit einer leichten Heiztechnik (darf nicht zu hoch heizen weil das schlecht für den Pilz auf Dauer wäre).
Anfangs wäre es sowieso empfehlenswert, die Kolonie in einem speziellen Substrat gründen zu lassen (da gibts ein paar gute Tipps, einfach die Sufu anwerfen), so hat man die Luftfeuchtigkeit gut im Griff und man muss nur alle paar Tage Wasser sprühen (Hygrometer!). Wichtig ist, dass der Pilz nicht direkten Wasserkontakt hat, sonst stirbt er ab.
Dann, wenn die Kolonie so 2-3 Jahre alt ist, braucht es schon wesentlich mehr Blätter (hier seit dann ihr gefragt, die Nachfrage der Blattschneider wird immer größer), diese werden aber vor der "Fütterung" schön angefeuchtet, so tragen die Ameisen dann das nasse Blattwerk in die Pilzkammern, so hält sich dort dann die Luftfeuchtigkeit meistens von alleine (man geht ja schon davon aus, dass der Pilz weit aus dem Substrat ragt und ein sprühen direkt zu gefährlich wäre).

Wenn du eine Anlage aufbaust, solltest du diese erstmal einige Wochen "trocken testen" um zu sehen was du machen musst, damit die Bedingungen (Luftfeuchtigkeit, Temperatur) immer konstant bleiben!!! Der Pilz verzeiht keine groben Fehler, das würde nur Ärger bringen.
Erst wenn du das geschafft hast und ein gutes Gefühl entwickelt hast, könnte man eine Kolonie wagen. Meistens bekommt man nur kleine Kolonien, einen Krater ins Substrat gedrückt, sollte man die Kolonie vorsichtig umsiedeln, dann eine halbe Kokosnußschale oder Tontopf drüber und... ab jetzt ist stressfreies Leben und absolute RUHE für die Kleinen angesagt.
In der Gründungsphase sind Attini besonders anfällig und brauchen wirklich Ruhe! Mit etwas Glück und Feingefühl, bekommt man das dann aber schon hin.

Überlegs dir aber wirklich gut. Die Kolonie wächst, sobald sie die kritische Grenze überschritten hat, unermüdlich weiter. Atta sp. nimmt ungern dauerhaft Haferflocken usw. an, da müssen bald wieder frische Blätter, in der Gründungsphase sollte man sowieso hier mit anderem Futter sparen und weiches Blattmaterial anbieten. Bei Acromyrmex sp. gehts da schon anders zu, die nehmen auch gerne anderes Futter, sie sind nicht so die strikten Blattnarren.

Man muss sich einfach im klaren sein, dass das irgendwann nur mehr ARBEIT bedeutet, wer macht das dann in der Firma?

Ãœberlegs dir gut ;)


LG

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Bücherwurm
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#3 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von Bücherwurm » 18. Juli 2014, 07:46

Hallo,
also wenn du dies wirklich vorhast ist es ja schonmal gut im vorraus das du dich informierst UND das ihr wohl genügend Platz habt:respekt:
Es stimmt wohl das Blattschneiderameisen eine andere #umgebung wohlen als jetzt zB. Lasius niger aber es soll User geben da waren die ersten Ameisen auch Blattschneider und die haben keine Probleme gehabt!
Außerdem kommst ja auch drauf an was man für Technik zur Verfügung hat...ich denk wenn man alles voller Technik wie Meßer und all das Zeug hat, könnte auch ein "blutiger" Anfänger erfolgreich eine Kolonie halten.
Dann müsstest du nebenbei noch wissen wo du die Blätter ranschaffst(besonders im Winter)...eine kleine Kolonie wird zwar nicht viel vertilgen aber du willst sie ja nicht klein halten,oder?;)
Ich würde dir dennoch raten erstmal die heimschen Arten ne Weile zu halten bevor du dich an diese ranpirscht..
Wie wäre es eig. auch eine schöne Messor kolonie oder dergleichen im Büro?
Oder warum keine Einheimische...gibt auch schön was zu beobachten!(Wenns wegen der Winterruhe wär...dann halt eine südeuropäische Art mit keiner/leichten Winterruhe).
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#4 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von poker-face » 18. Juli 2014, 07:59

@ All

Natürlich finde ich die Art des Piltzbaus, der Transport der Blätter und die Entwicklung einer solchen Kolonie sehr faszinierend. Da ich quasi im Büro Lebe, also fast 24 h auf der Arbeit bin finde ich da immer zeit um die Kolonie zu betreuen. Sie soll ja durch den Tag auch etwas beruigendes mitsich bringen. Im Betrieb hat es unter anderem auch noch einen Ameisenhalter, der jedoch nur einheimische Ameisen pflegt, dieser könnte bei einem Ausfall die Kolonie weiter betreuen.

Natürlich kommen da auch andere Arten in die weiter Auswahl. Ob Winterruhe oder nicht spielt mir da weniger ne Rolle. Da ich aber eher eine Grosse Kolonie aufbauen will wäre es vielleicht besser wenn sie keine Winterruhe hällt? Da Das Formicarium sehr viel Platz benötigen wird und eher nicht mehr verstellt werden soll / kann.


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#5 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von Sajikii » 18. Juli 2014, 08:11

Wie wärs mit einer afrikanischen Messor sp.?
Ich bin mir sicher, die machen mindestens genau so viel fun, noch dazu ist die Futterbeschaffung wahnsinnig einfach und ein Betriebsurlaub wäre da auch kein Problem ;)

Nimm dir Zeit bei der Wahl!

Viel Erfolg!


LG

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#6 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von Bücherwurm » 18. Juli 2014, 08:12

Wenn es ja nicht unbedingt Atta/Acromyrmex sein muss könntest du ja eine Messor sp. nehmen. Große Kolonien,gut zu beobachten(interessant da polymorph),keine/leichte Winterruhe,interessantes Verhalten wie ich meine!
Zudem sind sie ja doch günstiger und pfegeleichter als Blattschneider...also MIR wäre es eine Überlegung wert mit irgendeiner südeurpäischen Art vielleicht(Messor,Pheidole,eve.Cataglyphis).
Es gibt soviel andere Möglichkeiten...schau dich doch mal um und entscheide dich dann welche Art wohl bei deinen Kunden gut rauskäme:
Körnerfresser Messor,Pilzzüchtende Atta/Acromyrmex,Wuselnde Flut an Pheidole,oder flitzende Cataglyphis??? Wer weiß,wer weiß...
mfg dominik


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#7 AW: Blattschneiderameisen im Betrieb

Beitrag von poker-face » 18. Juli 2014, 08:21

Messor würde auch in Frage kommen. Körnerfresser sind ebenso Interessant. Nestbau in trocken und nasseinteilung sollte auch klappen.

Wie entwickelt sich denn eine Messor Kolonie? Bis ins unaufhaltbare?


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#8

Beitrag von trailandstreet » 18. Juli 2014, 09:14

Messor können auch sehr koloniestark werden. M barbarus so um die 100.000. das macht auch schon was her. Ich würd allerdings zu einer afrikanischen greifen, wegen der winterruhe. Bezüglich der Gestaltung müsste man hält überlegen, ob man was basteln kann, das man sozusagen N die wand hängen kann. Röhrensysteme dürften auch kein Problem sein.


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