Hallo zusammen,
die hier gezeigten Ameisen habe ich auf der Insel Usedom im Mai gefunden. Diese Ameisen (knapp 10 mm groß) saßen bei Bansin in Hecken und Büschen, die den Strand von der Strandpromenade trennten. In diesen Hecken und Büschen saßen auch viele Marienkäfer. Ganz in der Nähe des Fundortes war ein kleines Stück "naturbelassener" Strand mit Gebüsch, Kiefern, ... Einen Ameisenhügel habe ich nicht entdecken können. Allerdings schienen die Ameisen aus den Resten eines morschen und abgebrochenen Holzstempen zu kommen (vgl. Bild). Die Fundstelle liegt übrigens so, dass sie im Sommer praktisch den gesamten Tag über in der Sonne liegt. Welche Ameisenart habe ich da gesehen? Die üblichen Verdächtigen passen irgendwie alle nicht ganz. Bisher hat mir hier noch niemand helfen können; Ihr seid meine letzte Hoffnung in dieser Sache. Vielen Dank.
Liebe Grüße
Klaus

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich dabei um Formica s.str. handelt, also die hügelbauenden Waldameisen.
Auf jeden Fall ist die Gattung Formica.
Kann gut sein, dass dir anhand der Bilder keiner genaueres sagen kann.

Der Holzstempen würde auf F truncatus hindeuten. Der höhere Rotanteil der beiden letzteren würde auch passen.
Ist aber jetzt nur ein Versuch. So firn bin ich nicht damit.
Wenn kein Wald in der Nähe ist und eher Wiese, könnte es auch noch F pratensis sein.

Servus,
vielen Dank für die Antwort.
Ich bin da bei den Ameisen überhaupt nicht besonders fit; deshalb vorab für mich zur Klarstellung: ich finde Formica truncatus nicht, sondern nur Camponotus truncatus; gehe ich recht in der Annahme, dass beide Artennamen synonym verwendet werden?
Eigentlich war eine erste, natürlich sehr laienhafte Bestimmung meiner Ameisen: Formica pratensis. Vom Bild paßt das alles ganz schön zusammen. Was mich irritiert hat ist der Umstand, dass ich nirgends einen auch noch so kleinen Ameisenhügel entdecken konnte. Das muß in dem etwas unzugänglichen Gebiet natürlich nicht heißen, dass es keinen gegeben hat. Ca. 50-100 Meter von der Fundstelle gab es dann so etwas wie einen kleinen "Wald"; er lag zwischen Ostseeufer und Strandpromenade im Bereich des Dünenschutzgebietes. Dort gab es viele Bäume und Sträucher, insbesondere, aber nicht nur, Kiefern. Der bewaldete Strandstreifen war etwa 30-50 Meter breit und erstreckte sich schon auf eine Länge von geschätzt 500 Metern. Auf der anderen Seite des "Waldes" war dann die typische Dünenbewachsung zu finden: Gräser u.s.w. Aber als Wiese würde ich dies nicht zwingend bezeichnen; ob dies Ameisen anders sehen, weiß ich natürlich nicht.
Liebe Grüße, Klaus

Hallo Klaus,
die seltene Strunkameise Formica truncorum hat nichts mit der Stöpselkopfameise Camponotus truncatus zu tun, die Arten unterscheiden sich sowohl im Aussehen wie auch im Verhalten stark. Formica truncatus existiert meines Wissens nicht und für Formica truncorum haben mir die Ameisen eindeutig zu viel Schwarzanteil auf Kopf und Thorax.

Es gibt 8 Arten der echten Waldameise (Formica s. str.) von denen wohl mindestens 5 in Frage kommen und die auch Experten auf Bildern kaum bestimmen können. Dazu gibt es noch weiter Kerb- und Raubameisen, die man auch leicht verwechseln kann…

Servus Reber,
jetzt ist wieder Ordnung in meiner Vorstellung. Danke.
Liebe Grüße
Klaus

Danke Reber, das war wieder mal ein Verschreiber meinerseits. Natürlich muss es truncorum heißen. (Hab grad bemerkt, dass das meine Autokorrektur auch ausbessert)
Die Gruppe Ameisen auf dem ersten Bild ist mir dafür aber auch zu dunkel.
Im übrigen bauen die genannten Arten keine so eindeutigen Hügel wie Du sid wohl kennst Klaus.

Hallo, ich hatte mir so etwas schon gedacht: ein Verschreiber oder so etwas ähnliches. Für mich wird meine Ameise unter "Formica sp." in meiner Bilddatenbank geführt; alles ist damit ok. Vielen Dank und ein schönes Wochenende.
Gruß, Klaus