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Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

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#57 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 14:27

03.04.2011

Weiterhin 0 Außenaktivität; da ich dachte, dass evtl. noch Watte im Ausgang hängt, hab mich mal vorsichtig mit einem Schaschlikspieß in den Farmeingang gestochert: 1 Arbeiter kam raus. Ich bin dann außer Haus gegangen. Bei meiner Rückkehr war alles schwarz vor Ameisen.



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#58 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 14:50

04.-07.04.2011

Sie fressen wie die Scheunendrescher. Da ich aktuell nur gefrorene Pinky-Puppen vom letzten Jahr und Mehlwürmer habe, fällt's mir oft schwer, genug Zeug herzukriegen. Die restlichen Tiefkühlheimchen habe ich weggeworfen, die waren irgendwie nix mehr. Die nahe Hausumgebung ist wie üblich kaum ergiebig. Letztes Jahr hatte ich noch immer Glück an einem nahen Lindenbaum: dessen Zweige hingen so weit über zum Boden, dass man mit dem Rasenmäher nicht mehr bis zum Baum kam. D.h. dort war Gras immer ungemäht und hoch, dort gab's noch am ehesten Insekten. Aber der Baum wurde nun gestutzt. Und der übliche grüne Abstandsflächenrasen, der sich im Sommer in eine braune Steppe verwandelt, gibt nix her.
Ich habe jetzt Mehlwürmer zum verpuppen extra gesetzt, da tut sich aber auch noch nix.

Nach einigen Ausbesserungsarbeiten (ich musste nochmals Paraffin, v.a. in den Ecken, auftragen) hält der Ausbruchsschutz der Glasarena. Ich habe nun meine Keramikschale angeschlossen, auch hier hält die Ausbruchssperre!

Durch den Schlauch von der Glasarena zur Farm hatte ich schon im Vorjahr eine Schnur gezogen, damit sie besser durchkommen bzw. erstmal von der Arena aus den Zustieg finden. Nun bildete sich an der Schnur watteartiges Zeugs. Ich dachte erst, das ist Abfall, merkte dann aber schnell, dass es Schimmel sein muss. Das Zeug wurde immer mehr. Die Ameisen wirkten nervös. Es hielten sich immer viele Tiere im Schlauch auf, die sich stellenweise richtig durch die Haare kämpfen mussten. Die Tränke war ebenfalls stark frequentiert, obwohl das Granulat in der Farm noch feucht ist. (Ich kann jetzt die Folie an einer Farmecke bequem hochklappen und habe dadurch einen guten Einblick). Es sah eher so aus, als wollten sie in der Tränke graben.
Deshalb startete am heute die Aktion Schimmelentfernung. Ehrlich gesagt, ich rechnete mit einem ähnlichen Fiasko wie beim Einwintern. Also habe ich
- einen neuen Schlauch in passender Länge zurechtgeschnitten
- Stopfen bereit gelegt
- eine neue Schnur durch den neuen Schlauch gezogen
- den alten Schlauch von der Arena abgekoppelt, den Eingang zur Arena verstopft und den Schlauch zugehalten
- den Schlauch auch von der Farm abgekoppelt, Stopfen in den Farmeingang, Schlauchende ebenfalls zugehalten.
- den alten Schlauch so in die neue Keramikarena gelegt, dass die darin befindlichen Ameisen nicht über den Schlauch auf den Tisch krabbeln können
- Stopfen aus Arena-Eingang raus, Schnur durch, Schlauch angekoppelt
- Stopfen aus Farm-Eingang raus, Schnur durch, anderes Schlauchende dran
- die Ameisen aus dem alten Schlauch geschüttelt und den weggeräumt
Bilanz:
- ca. 4 Entwischte, 1 davon wurde beim Einfangen zerquetscht

Ein Blick in die Farm eröffnete noch einen weiteren großen "Wattebausch" direkt vor dem Ausgang, also schnell den Deckel hoch und mit einer Pinzette rausgezogen; ein paar Entkamen, allerdings keine Horden. Allerdings sehe ich nicht, ob ich nicht auf der Rückseite beim Draufsetzten des Deckels welche zerquetscht habe.
Im Hinblick auf die Menge der Tiere hat also alles wunderbar geklappt! :)

Der einzige Unterschied zu früher ist nun, dass die Schnur nicht mehr in der Farm befestigt ist (vor hatte ich die Schnur ein einem Stück Zahnstocher befestigt, das dann in der Farm quer lag; so wie die Aufhänger von Ostereiern).
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S1031926.JPG
Das große Fressen nach dem Winter
Das große Fressen nach dem Winter
Blick in die neue Keramikarena
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#59 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 14:54

09.04.2010

Die nun fehlende Befestigung der Schnur in der Arena brachte bislang keine Nachteile: die Schnur hält.

Die Ameisen wirken nun irgendwie entspannter: es sind keine Horden mehr im Schlauch und in der Tränke wird nicht mehr versucht zu graben.

Von gestern auf heute wurde viel Müll in die Glasarena geschafft: kleine Erdbrocken und Granulatstückchen, 1 Fetzchen Schimmel, viele Pinky-Puppenhüllen; letztere liegen heute sogar sauber aufgestapelt in einer Ecke. Die werde ich dann mal entsorgen.

So langsam hat der Wolfshunger nachgelassen. z.Zt. gibt's früh und abends Honig sowie 3-4 Pinky-Puppen, teilweise ergänzt durch 1 Spinne, Mehlmotte oder Mücke. Außer Haus ist grad nicht viel zu finden.



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#60 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 15:05

11.04.2011

Gestern habe beim Umpflanzen auf meinem Balkon entdeckt, dass auch trockenes Granulat dunkel glänzen kann. Da sich wieder viele Ameisen um die Tränke tummeln, habe ich 1ml Wasser in die Farm gegeben.
Heute habe ich mal die rote Folie etwas weiter hochgeklappt: das Substrat erscheint mir im Vergleich zu dem in der Arena dunkler und glänzend....ich glaub', ich werde das nie kapieren mit dem Wasser, das nächste Nest wird ein Y-Tong! Blöderweise kann ich von oben nicht mal mit einem Holzspieß rein, da die Ausbruchssperre ja faktisch fehlt. Das würde mir echt helfen! Aber da werde ich wohl auf den nächsten Winter warten müssen...
Ich habe mal wieder Pinky-Maden gekauft und grade 5 davon rein (abgekocht). Mal sehen, wie die heuer ankommen. Muss morgen mal im Internet nachsehen, was die Pinkys fressen, das weiß ich nämlich nicht mehr.
Zudem habe ich 8 Mehlwurmpuppen entdeckt. Die müssen frisch sein, da sie teilweise bei Berührung noch zappeln. Wenn ich gewusst hätte, dass die Mehlwürmer jetzt doch mal in die Pötte kommen, hätte ich die Pinkys nicht gekauft. Habe die Puppen jetzt mal in eine Extra-Schachtel, morgen probier' ich sie aus.



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#61 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 15:31

22.04.2011

Der neue Stern am Ameisenhimmel: Mehlwurmpuppen! Die sind richtig näsch danach! Die Puppen sind prima: groß und werden nicht hart. Nur hatte ich jetzt natürlich nicht so viel auf einmal. 1 Käfer kam raus, der wanderte dann halt über die Balkonbrüstung. Gestern habe ich neue Mehlwürmer angesetzt, erstmal nur zwei. Ich werden dann alle 1-2 Tage neue Mehlwürmer aus dem Kühlschrank dazusetzen und hoffe, dann Puppen in sinnvollen Abständen zu erhalten.

Derzeit gibt's morgens gefrorene Pinky-Puppen, abends frische Pinky-Puppen und -Larven oder Mehlkäferpuppen. Auf die Jagd um's Haus geh ich eigentlich gar nicht mehr. Die Mengen würde ich eh nicht zusammenbekommen.

Vorgestern gab's den ersten richtigen Ausbruch: ich kam mit 'ner Pizza unterm Arm heim und freute mich auf einen schönen Abend am Balkon (Bombenwetter!) und später noch Ostereierfärben. Stattdessen sah ein eine Ameisenstrasse von der Keramikarena quer über den Tisch in den Topf einer Zimmerpflanze, die ebenfalls auf dem Tisch steht. Da war dann erstmal Hektik Trumpf!
Es stellt sich heraus, dass der Schlauch in die Keramikschale so verrutscht war, dass er an eine Plastikpflanze in der Schale stieß. Über diese krabbelten dann die Ameisen auf den Schlauch und gelangten so hinter den Paraffinring am Schlauchende und so bequem auf den Schalenrand und dann runter.
Ich beseitigte erstmal die Brücke und pinselte das ganze Schlauchstück mit Paraffin, auch der Sperring wurde erneuert (da saß auch eine drauf). Zum Glück hatte ich erst neues Paraffin gekauft. Dann kam das große Sammeln: ich nahm die Pflanze aus dem Übertopf und letzteren einfach über die Keramikarena. Da saß auch die Masse drin. Dann graste ich mit der Federstahpinzette den Tisch ab. Nicht wenige waren auch am Boden, zwischen Pappröhren unter dem Tisch. Den ganzen Abend krabbelten immer wieder aus allen möglichen und unmöglichen Ecken im Zimmer Ameisen raus. Erfreulicherweise hab ich's geschafft, eher wenig zu zerquetschen. Dafür fand ich viele vertrocknete, offenbar ältere Leichen am Boden, v.a. in einem Holzhäuschen, das für meine Rennmäuse unter dem Tisch mit den Ameisen steht. Vermute mal, das waren ältere Ausreißer (der Bewässerungsschlauch war vor einigen Tagen auch mal wieder undicht), die einfach vertrocknet sind.
Ich frage mich nur, was an dem Blumentopf so toll war: die Topferde war wirklich strohtrocken (die Pflanze mag nicht viel Wasser). Nest zu feucht? Oder zu klein? Arena zu hell/sonnig/trocken? Ich habe nun in die Keramikarena mehr Kiesel, einen größeren, flachen Stein als "Dach" über den Schlauchausgang und einen Wassernapf (Schale mit feuchter Watte) gestellt, letzteren v.a. wegen der vielen Leichen am Boden. Vielleicht ist die eine Tränke doch zu wenig bzw. von der Keramikschale zu weit weg (die Tränke befindet sich in der Glasarena im Regal).
Ein Feuchtigkeitstest im Nest scheiterte, da mir beim Anheben des Deckels gleich ein Trupp entgegenrollte....Ich werde auf jeden Fall demnächst im Urlaub die 2. Keramikschale fertigmachen. Die beiden vorhandenen Arenen sind langsam echt zu klein.
Ich überlege auch, eine zweite Farm zu kaufen: vorgestern ist mir abends das Wasser übergelaufen: sie haben dann versucht, sich in den feuchten Sand rund um die Tränke einzugraben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das 1. wirklich zu klein wird oder nur wegen der Nässe ungeeignet ist. Im Schlauch lagern viele Puppen, es sind aber auch welche in den obersten Nestkammern sichtbar. Die Königin ist nicht zu sehen, obwohl viele Kammern offen sichtbar sind.
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Farm (hinter der weißen Pappe) mit Glasarena. Rechts führt ein Schlauch zur beschriebenen Keramikschale auf dem Tisch neben dem Bücherregal
Farm (hinter der weißen Pappe) mit Glasarena. Rechts führt ein Schlauch zur beschriebenen Keramikschale auf dem Tisch neben dem Bücherregal



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#62 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 15:35

08.05.2011

Geisterameisen gesichtet, d.h. es schlüpfen wieder neue.

Gestern habe ich (mal wieder) die rote Folie am Nest ein Stück hochgezogen, um vielleicht irgendwie die Feuchtigkeit abschätzen zu können: zunächst ein Schock! Oben erstreckte sich eine weißgraue, waagerechte Schicht, also eine Schimmelbarriere oben im Nest! Es dauerte eine Weile, bis mir dämmerte, dass es sich um den Heißkleber handelt, der ursprünglich mal die oben aufgebrachte Paraffinschicht am runterlaufen hindern sollte und der unter der roten Folie kaum zu sehen ist...



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#63 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 15:42

11.07.2011

Es liegen permanent Puppen im Schlauch und im Nest. Besondere "Wellen" sind nicht mehr wirklich erkennbar, wobei ich sagen muss, dass ich die letzten beiden Monate eher wenig mit dem Ameisen gemacht habe. Heute sind wieder deutlich Geisterameisen zu erkennen.
Gestern habe ich zum ersten Mal seit dem Umzug in die Farm die Königin gesichtet: sie verschwand dann aber vor der Taschenlampe in den Hintergrund.

Futter: Honig und Fleisch morgens und abends, i.d.R. Pinky- oder Mehlwurmpuppen. In letzter Zeit gab's auch öfters mal Fliegen, bei warmem Wetter, ist da mittlerweile die Abstellfläche für die Mülltonnen vor dem Haus recht gut. Nach der Sanierung wurde die vom tiefsten Schatten in die (stellenweise) volle Sonne verlegt.
Ab und zu gibt's noch Mücken/Schnaken etc. aus Wald und Wiese, z.B. heute Bremsen aus der Fränkischen Schweiz.

Am Balkon liegt ein Y-Tong für den Bau eines neues Nestes, auch einen Billigschraubenzieher zum Bearbeiten habe ich besorgt. Da ich diese und nächste Woche Urlaub habe, soll's jetzt dann mal losgehen. Gestern habe ich mich im Internet deswegen nochmal schlaugemacht. Bin ja mal gespannt, ob's was wird!
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Heute gibt's Fliegenmade
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#64 Re: Lasius niger seit 2008 - der rückwirkende Bericht

Beitrag von Skia » 13. Februar 2015, 15:46

14.07.2011

Heute habe ich den Y-Tong ausgehöhlt. Ging viel leichter, als gedacht, sogar das Eingangsloch. Ich habe daher beschlossen, auch die Rückseite des Steins zu bearbeiten. Diese will ich dann erst mit Watte abdichten und später freigeben. Das sollte als Nest dann 'ne ganze Weile halten. Hoffentlich bricht der Stein nicht durch.

Im Holzhaus unterm Tisch liegen auf dem Boden 11 eingesponnene Ameisen. Keine Spinne im Haus, aber dafür 3 an der Zimmerdecke. Ich muss das Ganze mal beobachten, irgendwie hab' ich nämlich den Eindruck, es werden trotz massenhaft Nachwuchs nicht mehr Ameisen. Ich würde so eine Spinne ja mal zu gerne in flagranti erwischen....



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