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Haltungsbericht Camponotus gigas

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
PhilippF.
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#1 Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 31. Januar 2015, 17:22

Hallo zusammen, bevor es mit dem Haltungsbericht losgeht hier der Link zum Diskussionsthread



Hier einmal die Artbeschreibung von Gaster (http://www.ameisenforum.de/gaster-u1924.html):

Camponotus (Dinomyrmex) gigas

Taxonomie
-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Camponotini
----Genus: Camponotus Mayr 1861
-----Subgenus: Dinomyrmex Ashmead, 1905
------Species: Camponotus gigas (Latreille, 1802)
-------Subspecies: Camponotus gigas borneensis Emery, 1887; Camponotus gigas gigas (Latreille, 1802)


Allgemeines
Heimat: Süd-Ost-Asien, von Sumatra bis Thailand.
Habitat: Sümpfe der Mangrovenwälder, sowie die Bergregenwälder bis zu 1500m über dem Meeresspiegel.
Kolonie: wahrscheinlich monogyn
Koloniegröße: mehrere 1000 Arbeiterinnen
Koloniealter: ?
Gründung: claustral
Arbeiterinnen: polymorph
Nestbau: nistet oft im Wurzelbereich riesiger Bäume, auch in Totholz.
Nahrung: Trophobiose, verhältnismäßig wenig Zoophagie, auch Vogelkot.
Winterruhe: keine (siehe Herkunftsland)
Fortpflanzung: ?


Aussehen/Färbung
Camponotus gigas
Minors: Kopf, Thorax und Beine schwarz, Gaster braun/schwarze Querstreifen (enger als bei Königin gestreift, nicht so auffallend).
Media/Majors: Kopf, Thorax und Beine schwarz, Gaster braune/schwarze Querstreifen, sehr schwaches schwarz an der Gaster, Kopf der Majoren sehr breit und kräftig.
Königinnen: Kopf, Thorax und Beine schwarz, Gaster braun/schwarze Querstreifen, Thorax sehr groß.
Männchen: ?

Camponotus gigas borneensis
Siehe Camponotus gigas, einziger Unterschied: gelbe/helle Beine.


Größe
Königin: ca. 31 mm
Minors: ca. 21 mm
Majoren: ca. 28 mm
Männchen: ca. 18 mm


Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: ?
Eier - Larven: ?
Larven - Puppen: ?
Puppen - Imagines: ?


Bemerkungen
Die Koloniestruktur von Camponotus gigas ist sehr veränderlich und umfasst bei einer mittelgroßen Kolonie zwischen 8 und 14 meist unterirdische Nester (Pfeiffer, 1997).
Innerartliche Auseinandersetzungen werden meist durch den Schaukampf zwischen zwei Soldaten der Kolonien geklärt. Dabei zeigen sie ihre volle Größe und versuchen, ihren Widersacher mit ihren Mandibeln einzuschüchtern. Zum Kampf zwischen zwei Camponotus gigas-Nestern kommt es nur äußerst selten.
Furagiert wird meist nachts, tagsüber sind nur wenige Tiere unterwegs.

Ãœber die Haltung von Camponotus gigas ist noch wenig bekannt. Es gibt einige wenige Halter dieser Art, jedoch leider noch keine Berichte.
Es sei noch gesagt, dass die Haltung in Gipsnestern mehrmals misslungen ist.


Haltung
Empfohlen für Anfänger: ungeeignet
Temperatur: ?
Feuchtigkeit: ?
Nest: ?
Formicariengröße: ?
Formicarienzubehör: ?
Bodenbeschaffenheit: ?
Sonstige Haltungsinformationen: -

// Vielen dank dafür :)



Vorwort:

Jeder der diese Art halten möchte, sollte sich im klaren sein das C. gigas sehr gleichbleiben Temperatur und Luftfeuchte benötigt. Hier können geringe veränderungen zu Stress führen, was Entwicklung des Brut und Lebensdauer der Arbeiterinnen beeinträchtigt. Starke Abweichungen können sogar den Tod der Tiere zur folge haben!
Auch sollte man den Kostenfaktor allein für die Tiere jedem bewusst sein, auch für die Ausrüstung der Becken. Dies kann bei etwa 500€ - 1000€+ liegen.



Haltungsbericht:

Seid langer Zeit habe ich mir schon überlegt C. gigas zu halten und immer wieder in den letzten 4 Jahren bei verschiedenen privaten Leuten, Shops angefragt. Und mir immer wieder selbst gesagt, nein lieber nicht.
Dieses Jahr war es dann soweit, das ich mir sagte - lass es dich Probieren.

Und zum Glück hatte Herr Kalytta noch 2 Gynen (eine mit 3 Minor / eine mit 6 Minor), aber bevor es soweit war das eine der beiden bei mir einziehen würden musste das Becken eingerichtet und auf richtige Temperatur / Luftfeuchte gebracht werden. Nach etwa 3 Wochen getüftel mit Heizamtten, Keramikheizstrahler und sonstigen Wärmequellen hatte ich schon die richtige Temperatur, allerdings war immer die Luftfeuchte zu niedrig. Nun hieß es wieder ausprobieren, schließlich verringerte ich den Luftdurchfluss.
Bild
Nach etwa 5 Wochen der Tüftelei, noch 2 Wochen Probelauf.

Die Kleinkolonie befand sich bei einem Freund von Kalytta. Da er nicht so weit weg wohnte besuchte ich ihn, um mir seine Haltungsbedingungen genauer anzusehen. Und um evt. Verbesserungen in meinem Becken vorzunehmen. Nach über 6 Stunden Informationsaustausch fuhr ich mit dem Wissen das ich diese bedingungen erfüllte nach Hause.

Aber eine frage blieb noch offen, wie sollte ich die Temperatur genau steuern ohne mein beisein? - Genau, ein TempController musste her!

>> Endgültige ausstatung meines Beckens:

- Glasterrarium 60cm breit X 40cm tief X 40cm hoch; 25Watt ExoTerra Heizmatte (27,9cm X 43,2cm); JBL Keramikheizstrahler 60W in einer Trixie Keramikfassung.
- Die Erde ist ein Lehm-Sand gemisch, etwa 3 Tassen Lehm und 1 Tasse Sand "Ja ich habe das mit einer Tasse gemischt ;)"
- Das Nest besteht aus Kork und ist an den Seiten offen um Erdkontakt zu erzeugen. Werde Korknester beibehalten da der Freund von Kalytta alle seine Jungköniginnen in diesen aufzieht und selber 2 Kolonien mit etwa 200 Arbeitern und ersten Majoren hat.



Und nun war es soweit, heute am 31.01.15 holte ich meine Kleinkolonie mit Gyne, 6 Minor und etwas Brut bei einem Freund von Kalytta ab.

Hier ein paar schnelle Bilder kurz nach dem Intigrieren der Gründungskammer im Becken.
Bild
Bild



Nach etwa einer halben Stunde fingen sie mit dem Ausbau ihres Eingangs an.


Ich werde euch weiter von der Entwicklung meiner C. gigas berichten.

Und hier nochmal der Link zum Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/diskussionsthread-zu-philippf-s-camponotus-gigas-t53408.html

Lg. Philipp
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PhilippF.
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#2 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 8. Februar 2015, 11:05

Hier mal ein Wöchentliches Update.

Innerhalb dieser ersten Woche ist eine der Arbeiterin geschlüpft und die ersten paar Larven sind da. Hoffe das der Rest des Eierpackets auch schnell nachzieht.
Habe bis jetzt an Futter Steppengrille, Heimchen, Fliegen und Mehlwurm ausprobiert. Mehlwurm und Fliege haben sie am schnellsten angenommen.
Zuckerwasser wird auch sehr gerne genommen, wird gerne mit Lehmklümpchen abgedeckt wenn sie genug haben.

Auch habe ich gemerkt das sie bewegendes Futter lieber annehmen.

1Gyne; 7Minor; 3-5 Larven; ca. 15-20Eier



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#3 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 15. Februar 2015, 10:59

In der letzten Woche ist die zweite Puppe geschlüpft, so das ich 8 Minor habe. Allerdings fängt jetzt das Warten an, da sich alles entwickeln muss.
Auch ein großes Eierpacket ist hinzugekommen und die Larven sind ein kleinwenig gewachsen.
Aber wenigstens kann ich nun die genaue Entwicklungszeit. Denn die zwei Eierpackete werden von zwei Frauen getragen. Durch den Farbunterschied sind diese auch leicht auseinanderzuhalten.



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#4 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 21. Februar 2015, 12:22

Diese Woche ist nicht allzu viel passiert. Einige wenige Eier sind hinzugekommen und die Larven etwas fetter.
So ziemlich alles was Fliegen kann oder konnte wird gierig angenommen. Larven, Puppen oder voll Insekten von fliegenden Tierchen. Hauptsache es wird mal fliegen :)
Alle anderen auf Einzeljäger größe abgestimmten Proteinlieferanten werden nur bedingt angenommen. Was sie lieber annehmen als reines Zuckerwasser ist Apfelsaft, mitlerweile mische ich Zuckerwasser und Apfelsaft.
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#5 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 4. März 2015, 19:12

In den letzten anderthalb Wochen ist wenig passiert. Sie nehmen jeden Tag gierig zwei Fliegen an. Und der Eierhaufen wächst und wächst. Allerdings haben sie alle Larven bis auf 2 gefressen oder vor das Nest geworfen. Die Larven vor dem Nest sind innen dunkel, als wären sie innerlich verblutet o.O
Wenn einer mir das erklären kann, bitte im Diskussionsthread melden.

Naja solange es mit dem Rest vorangeht solls mir egal sein.



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#6 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 14. März 2015, 16:57

Momentan läuft es bei den gigas eher so mittelmäßig. Der Eierhaufen wird kleiner, allerdings sehe ich keine Larven - Proteine werden trotzdem wie verrückt angenommen. Dann sind Larven da, so groß wie der halbe Eierhaufen am Anfang, dann sind diese wieder weg aber ein großer Eierhaufen wieder da. Vielleicht legen die kleinen ja die Eier und Larven zusammen. Aber nagen die Larven nicht die Eier an?!

Ich lege jeden Tag ein mini-Heimchen und 4 Fliegen vor das Nest, alles wird eingetragen und ordentlich zerlegt. Es sind später nur noch Köpfe bzw. Körperteile übrig. Zuckerwasser wird 2 mal angeboten, mit dem wechsel vom Frischwasser.

Vorgestern hatte ich mir auch Sorgen gemacht das etwas nicht stimmen könnte, da 4 von 6 Arbeiterinnen außerhalb des Nests am fouragieren waren. Dachte zuerst die Gyne ist tot. Aber bei der war alles gut, nur keine Eier/Larven mehr da. Heute noch mal nachgeschaut ein Eierhaufen so groß wie der Gyne ihr Gaster. Eventuell sind da Larven dazwischen die ich nicht sehe :/
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#7 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 4. Mai 2015, 18:15

Hallo zusammen,

nach langer Pause mal ein Update und viele fragen an die erfahren gigas Halter ;)

Ich habe meine kleinen seid mitte Januar, die 2 Puppen die dabei waren sind geschlüpft und alle Arbeiterinnen leben noch. Auch ein paar Larven sind kurz nach der Ankunft bei mir geschlüpft wurden allerdings nach kurzer Zeit gefressen.

- Nun meine Frage, das Eierpacket das nun vorhanden ist wird aus meiner sicht nicht kleiner bzw größer auch schlüpfen keine Larven aus ihnen (sind etwas nachgedunkelt auf etwa 1nem Monat) obwohl diese nun 2 Monate+ alt sein dürften. Woran könnte das liegen? Luftfeuchte, Temperatur, Erschütterung oder fällt euch noch etwas ein?

Ich mache meine Kontrollgänge bei dem das Nest geöffnet wird alle 2Wochen. Zucker wird in Form von Natursaft mit Zucker, reinem Zuckerwasser oder Fruchtstücken angeboten, Proteine in Form von Mehlwürmern, Fliegen und Schaben. Zuckerwasser Wöchentlich und Proteine alle 2 Wochen beides wird angenommen (beim aufnehmen beobachtet oder zerlegtes Futtertier gefunden / gefüllter Gaster).

In dem Becken befinden sich weiße Asseln und Springschwänze.
Temperatur:
Über Nacht und Morgends etwa 24°C
Ab Mittag bis Abend 26°C

Relative Luftfeuchte Morgends etwa 80-90% auf Nachmittag dann zt. 65 / 70%.
- Übersprüht wird Täglich mit etwa 25°C warmen Wasser (Wasser wird 70/30 Teichwasser/Leitungswasser verwendet) und einmal die Woche leicht nachgegossen.


Bei Wunsch nach Bildern kann ich diesen gerne nachkommen.

Danke für eure Vorschläge und Mitthilfe im vorraus :)



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#8 Re: Haltungsbericht Camponotus gigas

Beitrag von PhilippF. » 13. Juni 2015, 17:59

Mal ein Update, ein sehr erfreuliches Update.
Seid langer, langer Zeit konnte ich wieder Larven entdecken, und diesmal eine ganze Menge.
Wenn ich es richtig gezählt habe 15 Stück. :clap: :clap:

Hoffe das bleibt so und geht absofort nur noch aufwärts.
Wünsche euch noch einen schönen Abend.

Weiterhin könnt ihr hier Fragen und Anregungen zu diesem Haltungsbericht einbringen.
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