Hi Leute,
ich bin ein wenig unsicher.
Ich habe dieses Jahr 2 Lasius und ne Myrmica Könnigin bei mir zuhause gefunden. Die Schwarmflüge waren dieses Jahr ein bisschen verzögert. Es sind noch keine Arbeiterinen vorhanden, dennoch gehen die Temperaturen, bei mir im Ruhrgebiet schon runter. Also würd ich nun einwintern... Ich bin nur unsicher, ob ich nicht lieber auf die ersten Arbeiterinen warten soll, oder ob ich die Gynen samt larven einwintere. Dahinter verbirgt sich nicht die Frage ob das generell geht, sondern viel mehr was für die Sicherheit der Kolonie (Haltung) sinnvoller ist.
Generell würd mich mal interessieren, was in der Natur am häufigsten ist. Also ob vor der ersten Winterruhe schon Arbeiternen vorhanden sind oder nicht. Es gibt ja auch Arten die erst nach der ersten Winterruhe gründen. Wäre schön wenn jemand ein bisschen was darüber erzählen könnte.

lg
Lutz

In dem Fall würde mich an den Außentemperaturen orientieren.
Bei mir in Duisburg ist es noch relativ warm. 22° C morgen.

Angesichts der Nachttemperaturen werden aber alle meine Kolonien zusehen inaktiver und bereiten sich ganz klar auf die Winterruhe vor.
Sind die Larven schon größer oder noch recht klein?
Falls Sie noch klein sind werden sie vermutlich eh nicht mehr weiter wachsen und mit in die Winterruhe genommen.
Bei größeren Larven kann beides passieren. Entweder sie verpuppen sich noch oder sie wachsen ebenfalls nicht mehr weiter und verpuppen sich erst nächstes Jahr.
Ich würde das ganze noch eine Woche beobachten.
Solang die Larven noch wachsen würde ich warten.
Du solltest allerdings nicht (mehr) künstlich heizen.

Zur zweiten Frage:
In Sussex (England) ist heute Lasius flavus geschwärmt, und auch bei mir in Duisburg habe ich gestern eine Kolonie entdeckt wo ein paar Königinnen den Kopf rausgestreckt haben. Das Wetter ist halt entsprechend.
Bei diesen Königinnen kann man denke ich ausschließen dass sie dieses Jahr noch gründen, bestenfalls schaffen sie es noch bis zu Larven.

Eine Gyne die erst überwintert und dann gründet, ist denke ich nicht sonderlich im Nachteil.
Es gibt sozialparasitäre Arten die erst überwintern und dann, wenn die Wirtskolonie noch nicht wieder ganz 'wach' ist, ins Nest eindringen um dieses zu übernehmen.

Ein Raum, der unbeheizt ist und sich beinahe der Aussentemperatur angleicht tut hier gute Dienste. Da werden zwar die wärmeren Tage noch gut angenommen, aber die Ameisen kommen gut damit zurecht und reagieren dann auch dementsprechend darauf. Auch die kälteren nachttemperaturen dort lassen sie dann doch auf den Winter vorbereiten, auch wenn es tagsüber noch mal über 20° hat.
Auch die Larven bereiten sich so gegebenenfalls vor.