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Minimalistische Anlage mit Intelligenztest für Ameisen

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Vespa Crabro
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#1 Minimalistische Anlage mit Intelligenztest für Ameisen

Beitrag von Vespa Crabro » 8. Dezember 2015, 19:06

Hallo,

eine bessere/treffendere Beschreibung für diese von mir erdachte Anlage fällt mir nicht ein. Was war hier der Hintergrund? Nun, erst wollte ich mit den gesammelten Natursteinen versuchen, eine Anlage des legendären Toblins zu adaptieren, sprich, die Steine aufschichten, mit Gips die Lücken füllen und ein schönes Abbild eines deutschen Urwaldes nachempfinden. Da ich aus der eigenen Bastler-Vergangenheit aber weiss, dass ich am Ende ohnehin nicht damit zufrieden gewesen wäre (weil immer etwas misslingt), dachte ich mir, warum nicht einfach mal einfach?

20151208_184815.jpg


Tatsächlich kommt hier nur noch ein sandiger Bodengrund zwischen die Steine und es werden keine weiteren Anhöhen, etc., mehr integriert, da liegen nur die gefundenen Steine so drin, wie jetzt zu sehen, bzw., wie ich es für das eingebaute "Feature" für sinnvoll halte.

20151208_184828.jpg


Bei diesem "Feature" handelt es sich um ein Metallzylinder (ich hoffe, der ist rostfrei, sonst nehme ich etwas anderes), der in der unteren, hohen Petrischale steht, die ich anschließend mit gfiltertem Wasser dauerhaft befüllen will (gefiltert wegen der Kalkflecken und vielleicht ist es auch besse für die Tiere?). Auf den Zylinder kommt eine weitere Petrischale, auf der dann Nahrung platziert werden kann. Die Idee dahinter ist: Ich will wissen, ab wann die Ameisen einen langen Umweg über Brücken als kleinen Zweigen/Dübelstange o.ä. akzeptieren, obwohl sie unten vor der Petrischale stehend nur wenige cm von der Nahrungsquelle stehen. Eine vergleichbare Situation kann ich mir in der Natur nicht vorstellen. Hier müssten sie erst auf einen der großen Steine, um dann den Umweg über genannte Stege und Brücken zu überwinden. Auch interessant stelle ich mir die Beobachtung vor, ab wann die Ameisen beim zeitnahen Platzieren von Nahrung an anderer Stelle kapieren, dass sie auch woanders schneller an Futter kommen und ab wann sich eingefahrene Transportwege wieder auflösen.

Dieses Spielchen hat natürlich nur dann Sinn, wenn man eine Ameisenart wählt, die auch in größeren Gruppen zu Nahrungsquellen hin ausschreitet, sodass man wirklich hinsehen kann, wie lang die "Betriebsblindheit" anhält. Und genau das fehlt bislang auch, eine Entscheidung, an welcher Ameisenart man das gut ausprobieren könnte. Mir kämen da am ehesten Lasius niger oder Myrmica rubra in den Sinn, die schnell wachsen und auch insgesamt einen großen "Wuselfaktor" aufweisen.

Bislang ist es also mehr eine fixe Idee. Eine schnell veränderbare, pflegeleichte Einrichtung (man muss nur die Steine anheben und alten Grund entfernen, wenn man es reinigen will), mit der ich die Ameisen "verarschen" will, wenn man es so salopp sagen darf. ;)

Reagenzglas und Holzklotz in der Ecke sind nur modellhaft dahingelegt, da lebt nichts drin und der Klotz wird wahrscheinlich doch durch Ytong ersetzt...
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#2 Re: Minimalistische Anlage mit Intelligenztest für Ameisen

Beitrag von Erne » 9. Dezember 2015, 10:30

Könnte interessante Beobachtungen bringen.

Wie Du schon schreibst, die passende Art muss gefunden werden.
Bei einheimischen Arten denke ich noch an Formica fusca.
Die sind schnell und besonders lauffreudig.

Aus meiner Sicht auch wichtig, es muss ein größeres Volk sein.
Kleinere Völker finden längere, komplizierte Wege zum Futter nicht immer.

Sand als Bodenbelag kann für manche Arten zur Strapaze werden, wenn sie Futter (Insekten) transportieren.
Mit feinem Kies habe ich bessere Erfahrungen gemacht.
Entfernen lässt der sich genauso wie Sand.

Grüße Wolfgang



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#3 Re: Minimalistische Anlage mit Intelligenztest für Ameisen

Beitrag von Vespa Crabro » 9. Dezember 2015, 18:06

Wie konnte ich Formica fusca vergessen? Ich vermute fast, ich hab sie immer "ausgeblendet", weil ich mir dachte, eine Sklavenameise, die keine Herren-Ameisen hat, die beraubt man in der Haltung zu sehr einer ihrer natürlichen Besonderheiten. Blödsinn eigentlich aber so werd ich's wohl abgebucht haben. Werde mir diese Art also auch noch einmal genauer ansehen...

welche Kies-Art hast du denn verwendet? Ich hätte wohl Sand-Lehm-Gemisch aufgestreut und angefeuchtet, damit es ordentlich fest wird...

wo wir dabei sind: Wie sieht es mit Raptiformica sanguinea aus? Ich erinnere mich, diese Tiere (zumindest sahen sie so aus) als Kind in Form riesiger Anzahlen haufenweise auf Hügeln gesehen zu haben, schmiss man da eine tote Fliege rein, wurde die einfach unter Ameisen "vergraben". Über den shop bekomme ich die Information, diese Tiere "bräuchten" zwingend zumindest am Anfang ihre Sklavenameisen...
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#4 Re: Minimalistische Anlage mit Intelligenztest für Ameisen

Beitrag von Erne » 11. Dezember 2015, 09:22

Ein durchgehärtetes Sand/Lehm Gemisch lässt sich gut von Ameisen belaufen.
So wie ich Dich verstanden hatte, sollte der Bodenbelag auswechselbar sein, das geht damit nicht so besonders.
Für solche Fälle verwende ich einen feinen Kies, Körnung etwa 0,8 – 1,5 mm.


Formica sanguinea würden auch gehen, sind allerdings etwas schwieriger zu halten.
Wenn Arbeiterinnen vorhanden sind, lassen sich diese Ameisen auch ohne Sklavenameisen halten.

Formica sanguinea bauen nur unscheinbare, kleine Hügel.
Die großen Hügel von denen Du schreibst, werden wohl eher von den geschützten Formica polyctena oder Formica rufa gewesen sein.

Grüße Wolfgang



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