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Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
Formica_
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#1 Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 14. Dezember 2015, 17:36

Hey!

Schon länger spiele ich mit dem Gedanken, einen Haltungsbericht zu schreiben. Da es sich bei meiner Kolonie um Lasius niger handelt, ist der Bericht für einige vielleicht langweilig, dennoch habe ich mich entschieden, ihn zu beginnen. Einerseits für mich selbst, andererseits für den Neugierigen, der es doch nicht leid ist, Erfahrungen mit dieser Art zu lesen.

Das 1. Ameisenjahr

Warum Ameisen?
Auf den Gedanken, Ameisen zu halten bin ich mehr oder weniger zufällig gestoßen. Ich war seit längerem auf der Suche nach einem geeigneten Haustier. Auf Grund meiner jetzigen Lebenssituation habe ich nicht die Möglichkeit ein "Standarthaustier" zu halten. Allmählich habe ich mich mit dem Gedanken abgefunden, erst in einigen Jahren ein Haustier haben zu können ... bis ich durch einen Freund auf Ameisen aufmerksam geworden bin. Von da an konnte das Abenteuer Ameisenhaltung beginnen.

Welche Art?
Für mich stand außer Frage, dass ich eine einheimische Art halten wollte. Meine Wahl viel relativ schnell auf Lasius niger, weil ich diese persönlich sehr interessant finde. Ihre Körpergröße, ihr Lebensraum, ihr Charakter und ihre Aktivität sind für mich genau richtig. Nicht zu groß, leicht aggressiv, winterruhehaltend und durchaus vor dem Nest zu beobachten, aber in den Anfängen nicht in Massen. Zudem kann man schöne Wald- und Wiesenformicarien bauen.

Das Formicarium
Momentan besteht die Anlage aus einer kleinen Arena und einer klassischen Farm.

Arena
Maße: 20x10x10
Bodengrund: Sand-Lehm
Ausbruchsschutz: Abdeckung mit luftdurchlässigem Gitter und Paraffinöl

Die Arena möchte ich das erste (und eventuell das zweite) Jahr hindurch verwenden. Anschließend soll eine größere Arena angeschlossen werden, die in Waldrand- oder Wiesenoptik gestaltet ist.

Farm
Maße: 20x10x1,8
Füllung: eine Schicht Seramis am Boden, darüber ein feuchtgehaltenes Sand-Lehm-Gemisch
Ausbruchsschutz: Deckel und ich möchte versuchen, eine dünne Schicht Paraffinöl aufzutragen
Abdunkelung: eine Seite ist vollständig abgedunkelt, auf der anderen Seite ist rote Folie angebracht, wobei diese zu keiner Lichtquelle zeigt, sondern stets im Schatten liegt
Befeuchtung: momentan gar nicht, da ich offensichtlich zu viel Wasser bei der Erstbefeuchtung benutzt habe :rolleyes:

Für die Farm habe ich mich bewusst entschieden, da ich möchte, dass meine Kolonie sich selbst ein Nest gräbt. Das empfinde ich am natürlichsten. Später plane ich ebenfalls ein Erdnest, aber kein gewöhnliches, sondern eines, dass sich wie ein Ytong-Stein handhaben lässt. Allerdings muss ich mir noch überlegen, wie ich das umsetzen werde, oder ob ich meinen Plan ändern muss.

Als Verbindung von Arena und Farm dient ein Schlauch.

Beim Aufbau.
Beim Aufbau.

Beim Aufbau.
Beim Aufbau.

Der Einzug von Lasius niger
Nachdem das Formicarium aufgebaut war, habe ich meine Wunschameisen bestellt und bin von da an jeden Tag zum Briefkasten gerannt, bis sie wenige Tage nach der Bestellung endlich ankamen. Ich war (bin) ganz aus dem Häuschen und habe gleich ein Notizbuch mit einem Bericht begonnen. Diesen werde ich im Laufe der Zeit zunächst rückwirkend, dann zeitnah aktualisieren.

Bis dahin bedanke ich mich für das Lesen!

LG Formica
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#2 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica

Beitrag von Formica_ » 22. Dezember 2015, 09:08

Der Einzug von Lasius niger II
Nachdem ich die erste Eintragung in meinem Notizbuch beendet hatte, habe ich das Päckchen geöffnet. Zwar hatte ich gelesen, dass Ameisen in Reagenzgläsern versendet werden, doch richtig vorstellen konnte ich es mir nicht. Es mag merkwürdig klingen, dennoch war ich sehr aufgeregt, als das Reagenzglas in Sicht kam. Es war mit Klebeband fixiert, damit es beim Transport nicht umherrollen konnte. Zudem war es mit Küchenrollenpapier umwickelt. Ich löste also vorsichtig die Befestigung und nahm das Papier ab.
Zum Vorschein kam ein mit roter Folie umwickeltes Reagenzglas. Ein Stopfen verschloss den Eingang. Durch die rote Folie sah ich zum ersten Mal meine Kolonie. Die Königin - meine erste Sorge - lebte und war wohlauf. Daneben haben alle Arbeiterinnen den Transport überlebt. Keine Transportleichen! Sie krabbelten durch das Reagenzglas, vermutlich wegen der Erschütterungen aufgeschreckt. Zur Sicherheit habe ich die Kolonie wieder mit dem Küchenrollenpapier umwickelt und an einem kühlen Ort gelagert. Wir befanden uns schließlich nahe an der Winterruhe.

Ein Name für die Königin
Jetzt, da die Kolonie gut angekommen war, benötigte sie einen Namen. Also habe ich mich hingesetzt und nach Namen von berühmten Frauen aus Deutschland recherchiert. Meine Art ist einheimisch (natürlich weiß ich, dass Lasius niger in Europa verbreitet ist), demnach bekommt sie einen Namen einer Frau, die in Deutschland lebt oder gelebt hat. Letztendlich habe ich mich für Charlotte von Stein entschieden. Sie lebte im 18./19. Jahrhundert und pflegte Kontakte zu Goethe, Herders und Schiller in Weimar. Ich taufte meine Königin auf den Namen: Charlotte I.

Stand der Kolonie bei Erhalt
1 Königin
8 Arbeiterinnen
Eier, Larven und Puppen waren keine zu erkennen, was mich angesichts der nahen Winterruhe erfreut hat. Ich hoffe, das ist kein Trugschluss gewesen?

Ich bedanke mich für das Lesen!

LG Formica



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#3 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 30. Dezember 2015, 14:30

Ende Oktober 2015
Seit ungefähr zwei Wochen ist Charlotte mit ihren Arbeiterinnen bei mir. Seitdem lagert sie kühl an meinem nicht besonders dichten Fenster. Da ich mir die Kolonie spät bestellt habe, und davon ausgehe, dass die Winterruhe bereits eingeleitet war (keine Eiablage, Larven, Puppen), habe ich sie ohne Umschweife wieder eingewintert. Bisher läuft alles wie geplant, immerhin habe ich mich bewusst dazu entschieden, die Ameisen direkt vor bzw. bereits in der Winterruhe zu holen, um Erfahrungen nicht erst bei einer größeren Kolonie sammeln zu müssen. Für einige mag das unsinnig sein, ich fühle mich allerdings viel wohler mit diesem Vorgehen. Nach den zwei Wochen in Dunkelheit und Ruhe am Fenster, habe ich das Reagenzglas in den Kühlschrank gebracht. Es ist mit roter Folie, Küchenrollenpapier und einem Gummi umwickelt. Ich habe es, in der Hoffnung Erschütterungen zu minimieren, mit Paketband im Kühlschrank festgeklebt. Zudem spare ich so Platz für mein eigenes Essen, um den Winter zu überstehen :D

Während der Diapause
Ich möchte mein Formicarium optimieren. Es ist als Übergangsformicarium gedacht, dennoch muss ich noch kleine Umbauarbeiten daran vornehmen:

- Schlauch in einem "Erdhügel" befestigen
- Bewässerungssystem umbauen/testen

Mein Nest ist mittlerweile gut getrocknet, so dass ich über den Winter eine kleine Beobachtung zur Bewässerung durchführen werde. Die erste Bewässerung erfolgte zu 3 ml. Ich bin gespannt, wie sich die Feuchtigkeit verhält.

Des Weiteren beschäftige ich mich über den Winter mit meinem neu geplanten Formicarium. Eine Arena ist schon in meiner Vorstellung vorhanden, aber das zukünftige Nest bereitet mir Schwierigkeiten. Das heißt, dass ich einige Entscheidungen treffen muss. Zwar weiß ich, dass es ein Erdnest sein wird, aber noch nicht genau, wie es später aussehen soll.

Damit bedanke ich mich für das Lesen!

LG Formica
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#4 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 10. Januar 2016, 19:19

Anfang November 2015
Die Kolonie ist seit 24h im Kühlschrank. Da ich sie trotz meiner Neugier nicht stören möchte, habe ich grandiose Selbstdisziplin bewiesen und die Küche komplett gemieden. Nur einen Tag später konnte ich mich nicht mehr beherrschen und habe nach ihnen gesehen. Und ich habe festgestellt:

- alle Individuen leben
- sie bewegen sich kaum bis gar nicht
- sie habe keine Wintertraube gebildet, sondern sitzen relativ weit auseinander

Mir erschien alles gut zu sein. Um einen Tod durch Ãœberflutung zu vermeiden, habe ich das RG etwas aufgerichtet, da es zuvor waagerecht gelagert war.

Während der Diapause II
Ich habe den Schlauch wie geplant in einem "Erdhügel" befestigt. Dazu habe ich einen Sand-Lehm-Hügel gebaut, was erstaunlich schwierig war. Es benötigte viel Wasser und Fingerspitzengefühl. Jetzt ist der Schlauch allerdings zur Hälfte im Sand-Lehm befestigt :cool:

Meine Beobachtung zur Feuchtigkeit läuft bisher gut. Die ersten Tage nach besagter 3ml Bewässerung konnte ich keine Veränderung feststellen. Das Sand-Lehm-Gemisch war leicht fecht und in der Farm gab es kein Kondenswasser. Die Temperatur betrug 22-23 Grad in dem Raum, wo das Formicarium steht. Die Außentemperatur draußen betrug um die 15- 16 Grad.

Die Planung des neuen Formicariums gerät ins Stocken.

Zudem habe ich begonnen, hier im Forum Erfahrungsberichte über Lasius niger zu lesen. Die meisten waren leider sehr schnell ohne richtiges Ende wieder vorbei, doch einige waren wirklich informativ und aufschlussreich!

Damit bedanke ich mich für das Lesen!

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#5 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 19. Januar 2016, 09:02

Anfang/Mitte November 2015
Die Kolonie ist seit etwa einer Woche im Kühlschrank, deswegen habe ich sie erneut kontrolliert. Ich habe festgestellt:

- alle Individuen leben
- sie bewegen sich kaum bis gar nicht
- sie haben eine Wintertraube gebildet
- der Wasserstand im RG ist sehr gut

Es scheint alles gut zu sein. Ich habe beschlossen, die Kontrolle auf einmal im Monat zu beschränken. Leider habe ich bei dieser Kontrolle meine Klebebandkonstruktion beschädigt.

Während der Diapause III
Den Umbau des Bewässerungssystems habe ich verschoben bis meine Beobachtungen abgeschlossen sind.

Nach etwa fünf Tagen Beobachtung der Nestfeuchtigkeit war das Sand-Lehm-Gemisch noch immer leicht feucht. Die Parameter haben sich nicht geändert. Ein paar Tage später - nach einer Woche - war das Nest sichtbar trockener, also habe ich erneut mit 3 ml bewässert.
Zwischenstand: 3 ml reichen bei 22-23 Grad Innentemperatur und 15-16 Grad Außentemperatur bei einer kleinen Farm für 1 Woche!
Nach einer Woche habe ich wieder nach dem Nest gesehen und es war zu feucht. Ungefähr ein Drittel der Farm war von Kondenswasser betroffen. Wieder eine Woche später ergab sich keine Veränderung; das Kondenswasser hatte sich gehalten. Entweder war ich zu voreilig mit der neuen Bewässerung oder die Wassermenge war zu hoch. Die dritte Möglichkeit war, dass sich die Parameter verändert haben. Es ist im Raum und Außen um 1-2 Grad kühler geworden. Es waren 21-22 Grad Innentemperatur und 13-14 Grad Außentemperatur.

Die Planung des neuen Formicariums stockt weiterhin.

Nachdem ich die Haltungsberichte im Forum gelesen habe, habe ich mich im Forum angemeldet :D

Damit bedanke ich mich für das Lesen!

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#6 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 28. Januar 2016, 17:42

Dezember 2015
Die Kolonie befindet sich seit einem Monat in der Winterruhe. Bei der folgenden Kontrolle habe ich Folgendes festgestellt:

- alle Individuen leben
- sie bewegen sich kaum bis gar nicht
- sie haben eine Wintertraube gebildet
- der Wasserstand im RG ist sehr gut
- die Watte hat sich am Rand leicht verfärbt
- ein einzelnes Ei lag am Boden des RGs (ich muss es wohl in der Watte übersehen haben)

Es scheint alles gut zu sein. Die nächste Kontrolle erfolgt wieder einen Monat später.

Während der Diapause IV
Inzwischen 4 Wochen nach der erneuten Bewässerung mit 3 ml zeigen sich erste Austrocknungsspuren. Zwar gibt es noch immer Kondenswasser, aber deutlich weniger als zuvor. In den drei Wochen davor stand sehr viel Kondenswasser an den Scheiben, so dass ungefähr ein Drittel der Farm von Kondenswasser betroffen war. Da es Anfang Dezember kühl geworden ist, habe ich die Heizung verstärkt genutzt. Es herrschten 21 Grad Innentemperatur und 6-8 Grad Außentemperatur.

Eine weitere Woche später hatte sich die Feuchtigkeit in der Farm weiter halbkreisförmig zurückgezogen und bloß noch ein Viertel war von Kondenswasser betroffen. Eine weitere Bewässerung war allerdings nicht nötig.

Nach 6 Wochen ist die Feuchtigkeit wieder angestiegen. Ich vermute, dass es daran lag, dass der Raum nur noch 20 Grad warm war, während es draußen noch etwas kälter geworden ist.
Zwischenstand: 3ml reichen bei 20-21 Grad Innentemperatur und 4-8 Grad Außentemperatur bei einer kleinen Farm für 6 Wochen!

Bei der Planung meines neuen Formicariums bin ich weiterhin davon überzeugt, meine Kolonie in einem Erdnest leben zu lassen. Ich habe überlegt, ob es sinnvoll ist, die Farm überhaupt anzubieten, wenn ich sie ohnehin rasch wieder umziehen lassen möchte. Allerdings kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht weiß, wann mir eine praktikable Lösung einfällt, so dass sie gerne umziehen können, wenn sie wollen. Vielleicht bleiben sie auch im RG. Des Weiteren habe ich mir Gedanken zu Gestaltung des Erdnestes gemacht und mir diverse Pläne ausgedacht. Mein neues Nest muss:

- grabfähig
- bewässerungsfähig
- herausnehmbar
- erweiterbar
- einsehbar

sein. Dazu muss ich entscheiden, ob das Nest steht oder liegt, und, ob es innerhalb oder außerhalb der Arena seinen Platz findet.

Damit bedanke ich mich für das Lesen!

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#7 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 6. Februar 2016, 12:48

Januar 2016
Seit der letzten Kontrolle im Kühlschrank ist über ein Monat vergangen. Ich habe festgestellt:

- alle Individuen leben
- sie bewegen sich kaum bis gar nicht
- sie haben eine Wintertraube gebildet
- der Wasserstand im RG ist leicht gesunken (nach 2,5 Monaten)

Schock 1: Was letzten Monat eine Verfärbung der Watte war, ist inzwischen zu einem größeren grauschwarzen Etwas geworden.
Schock 2: Aus dem einzelnen Ei letzten Monat sind zwei Eipakete, vier Larven und eine weitere Arbeiterin geworden :huh:

Ich habe also die Winterruhe gestört, die Kolonie aufgeschreckt und die Brut durcheinandergeworfen, um einen besseren Blick auf die Entdeckung zu haben.

Stand der Kolonie während der ersten Winterruhe
1 Königin
9 Arbeiterinnen (?)
2 Eipakete aus jeweils ca. 8 Eiern
4 Larven
0 Puppen

Unter der Voraussetzung, dass ich mich bei den Imagos nicht verzählt habe. Die Eier- und Larvenanzahl stimmt definitiv.

Ich habe die Kolonie wieder in den Kühlschrank gelegt und hoffe, dass sie meinen Eingriff gut überstehen. Die nächste Kontrolle erfolgte auf Grund dessen gleich einen Tag später. Zu meiner Freude hat die Kolonie wieder eine Wintertraube gebildet und ihre Brut eingesammelt. Gegen den (vermutlichen) Schimmel habe ich ein Seramissteinchen in das RG geschoben, damit dieser die Feuchtigkeit reguliert.
Nach einigen Tagen erfolgte die Abschlusskontrolle und was soll ich sagen? Alles sieht sehr gut aus :cool:

Während der Diapause V
Inzwischen sind 9 Wochen nach der 3ml Bewässerung vergangen. Die Feuchtigkeit, die vor einem Monat noch gesunken war, ist angestiegen. Vermutlich liegt das daran, dass der Raum eine Temperatur von 18-19 Grad erreichte und draußen Minusgrade im zweistelligen Bereich herrschten.
Zwischenstand: 3ml reichen auch bei niedrigen Temperaturen in einer kleinen Farm für 9 Wochen, sofern man es denn so kalt haben möchte.
Als Reaktion darauf habe ich die Heizung wieder angedreht (Raum: 21 Grad) und einen Verschlussstopfen an der Farm entfernt, um einen besseren Luftaustausch zu gewähren. Diesen habe ich nach einem Tag wieder eingesetzt. Zudem habe ich bemerkt, dass die Oberfläche des Sand-Lehms ausgetrocknet war. Also habe sie zerstochen und aufgelockert.
Kurz nach meinen beiden Maßnahmen war das Kondenswasser bis zur Seramisschicht gewichen. Eine Woche später war es vollständig verschwunden. Einzig die Seramissteinchen waren dunkelorange, was bedeutet, sie tragen Feuchtigkeit in sich. So soll es sein (stabilisiert).
Zwischenstand: Zwischen der Temperatur und dem Kondenswasserstand gibt es eine Verbindung. Je niedriger die Temperatur, desto mehr Kondenswasser bildet sich. Immer darauf achten, ob ein Luftaustausch nicht durch eine ausgetrocknete Sand-Lehm-Schicht behindert wird. Wenn das Kondenswasser zu sehr stört, kann die Belüftung angekurbelt werden.
Achtung: Bei mir waren keine Ameisen in der Farm. Es bestünde ansonsten bei solchen Maßnahmen natürlich Ausbruchsgefahr!


Auf Grund der Ereignisse geriet die Nestplanung ins Stocken. Sie wird aber vermutlich in den nächsten Aktualisierungen aufgegriffen.

Ich bin mit dem Bericht in der Gegenwart angekommen. Von nun an werde ich wahrscheinlich nicht mehr ganz so regelmäßig schreiben.

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#8 Re: Lasius niger - Haltungsbericht von Formica_

Beitrag von Formica_ » 14. Februar 2016, 12:22

Anfang/Mitte Februar 2016
Seit der letzten Kontrolle ist schon wieder ein Monat vergangen. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Ich habe festgestellt:

- alle Individuen leben
- sie bewegen sich kaum bis gar nicht
- sie haben eine Wintertraube gebildet
- der Wasserstand im RG ist gut
- das grauschwarze Etwas ist in sich zusammengeschrumpelt und sieht nicht sonderlich ästhetisch aus

Offenbar hat mein Seramissteinchen seine Wirkung nicht verfehlt. Es ist übrigens von der Kolonie beschlagnahmt worden. Ursprünglich wollte ich es wieder entfernen, aber nun sitzt Charlotte I. oben drauf und Arbeiterinnen und Brut liegen daneben :D Was die Zahl der Arbeiterinnen angeht, habe ich nochmal intensiv nachgezählt. Es stimmt. Es sind tatsächlich 9 Arbeiterinnen.
Allerdings ist Brut verloren gegangen, was ich jedoch erwartet habe, da ich mich gegen eine Zufütterung entschieden hatte. Immerhin kann eine frei lebende Kolonie kaum das Glück haben, dass ihnen ein Honigtropfen oder ein Insekt in die Kammer läuft ... bei den geringen Plusgraden, die in meiner Winterruhe herrschen. Zudem waren sie in ihrer Wintertraube. Keine Arbeiterin ging auf Nahrungssuche, (weil vermutlich die Eier gefressen wurden).

Stand der Kolonie während der ersten Winterruhe
1 Königin
9 Arbeiterinnen
1 Eipaket aus maximal 6 Eiern
5 Larven
0 Puppen

Die nächste (und letzte) Kontrolle erfolgt wieder in einem Monat. Danach werde ich die Kolonie auswintern.

Während der Diapause VI
Nach insgesamt 13 Wochen (drei Wochen hielt sich die Feuchtigkeit konstant), habe ich bei 21 Grad Zimmertemperatur und milden Außentemperaturen mit 3 ml bewässert. Nach einer weiteren Woche hat sich ausschließlich an der Seramisschicht ein wenig Feuchtigkeit abgesetzt. Ich bin damit völlig zufrieden.

Wie ich bereits erwähnte, gestaltet sich die Planung meines Nestes etwas schwierig. An anderer Stelle habe ich bereits meine Anforderungen an das Nest notiert, jetzt möchte ich ein wenig mehr ausholen:

Ich hat geschrieben:Mein neues Nest muss:

- grabfähig
- bewässerungsfähig
- herausnehmbar
- erweiterbar
- einsehbar

sein. Dazu muss ich entscheiden, ob das Nest steht oder liegt, und, ob es innerhalb oder außerhalb der Arena seinen Platz findet.


Ein klassisches Erdnest in der Arena kann ich mir nicht erlauben, da ich nicht die Möglichkeit habe, eine Arena im Kühlschrank zu lagern. Einen Balkon, Dachboden oder Keller habe ich nicht. Demnach muss das Nest entweder extern stehen oder aus der Arena herausnehmbar sein. Nach langem Überlegen habe ich mich dafür entschieden, dass es extern sein soll. Im Moment fühle ich mich mit der getrennten Handhabung von Nest und Arena wohler. Als nächstes musste ich entscheiden, ob das Nest stehen oder liegen soll ... ich habe mich natürlich für eine liegende Variante entschieden, um Erdeinstürze zu minimieren.
Es folgt der herausforderndste Teil, nämlich die konkrete Gestaltung.

Dazu habe ich mehrere Nestentwürfe gezeichnet und wieder verworfen, bis ich bei der engeren Auswahl von drei Varianten angelangt bin. Sie sind alle noch nicht ausgereift, aber auf einem guten Weg. Was aus diesen Ideen wird, werde ich sehen und im Bericht notieren.

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