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Formica fusca, monogyne Variante?

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marcel

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#1 Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von marcel » 29. April 2017, 20:28

Hallo,

ich bin in meinen über 14 Jahren Ameisenerfahrung schon öfters in meiner Wohngegend auf eine merkwürdige Formica fusca Variante getroffen, die strict monogyn zu sein scheint.
Ich empfinde diese Variante sogar als minimal aggressiver als die polygyne Formica fusca Variante und im Schnitt so 0.5 mm größer.

Und es handelt sich dabei zu 100% nicht um Formica cinerea ich hatte schonmal 2 Kolonien von denen und habe Formica cinerea oft in Österreich in der Natur beobachtet. In meiner Stadt ist zudem Formica cinerea sehr selten.

Diese Kolonien haben immer 2 Merkmale, Arbeiterinnen sind wie schon oben erwähnt etwa 0.5 mm manchmal sogar 1mm größer und selbst Kolonien mit 500-1000+ Arbeiterinnen mit geschätztem Alter von 2-4 Jahren(d.h einige Schwarmflüge hinter sich) bleiben strikt monogyn. Die Königinnen in den Kolonien welche ich ausgegraben oder in einem Stück Holz mit nach Hause nahm im Laufe der Jahre hatten dazu noch 1 erkennbares Merkmal: stark physogastrische Königin. Ich hatte einmal parallel eine polygyne und eine dieser monogynen Formica fusca gehalten und gab beiden Königinnen dazu. Die polygynen Formica fusca waren in der Lage eine neue Jungkönigin vom Schwarmflug zu adoptieren, während die monogyne Formica fusca Variante diese Königinnen tötete. Mich wundert es nun, ob dies vielleicht eine andere Serviformica sein könnte mit fast identischen Aussehen wie Formica fusca, kann die beiden mit dem Auge 0 auseinanderhalten. Ich sah zudem das es bei Formica fusca 4 Untergruppen gibt:

Formica fusca alpicola Gredler, 1858[2]
Formica fusca fusca Linnaeus, 1758[3]
Formica fusca fuscolemani Samsinak, 1951[4]
Formica fusca tombeuri Bondroit, 1917[5]

Hat jemand vielleicht einen Tipp um was es sich dabei handelt, bei den monogynen Formica fusca oder was dazu führen könnte, dass es monogyne sowie polygyne Formica fusca bei uns gibt? Ich kenne das normalerweise nur von Myrmica ruginodis welche micro (polygyne) und makro(monogyne) Gynen besitzen. Diese haben ähnliche Merkmale, nämlich das die monogynen auch so 0.5 mm - 1 mm im Schnitt größer sind und nie Königinnen adoptieren und monogyn bleiben. Ob das die Formica fusca bei uns so ähnlich machen?

Ich wohne übrigens in Böblingen bei Stuttgart, Baden-Württemberg. Wenn jemand etwas zu diesem Thema weiß oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat würde ich mich sehr darbüer freuen.


Gruß,

Marcel
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#2 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von Maddio » 29. April 2017, 20:43

Hi, das Thema ist vor kurzem schon mal hoch gekommen, schau mal hier:

https://www.ameisenforum.de/formica-fusca-t55911-24.html#p396671

Informationen dazu sind rar, von den vier verschiedenen Nomenklaturen habe ich jedenfalls bisher noch nichts gelesen. Bin gespannt was noch zutage zu fördern ist!



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Serafine

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#3 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von Serafine » 29. April 2017, 21:14

Ob ein Ameisenstaat monogyn oder polygyn (oder gar eine Superkolonie) ist genetisch bedingt und bei einigen Art garnicht so eindeutig festgelegt wie immer behauptet wird.

Habe schon einige Haltungsberichte mit polygynen Tetramorium spE gesehen und (dauerhaft) polygyne Solenopsis invicta scheinen sich in den USA auch zunehmend auszubreiten (gerade zu denen laufen gerade interessante Versuche bei denen man auch schon Gene bestimmen konnte die zur Polygyne beitragen). Auf der anderen Seite erweisen sich angeblich polygyne Arten in der Haltung durchaus auch mal als doch nicht so polygyn, was aber auch mit einem Mangel an Platz oder Nahrung zusammenhängen kann.
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trailandstreet
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#4 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von trailandstreet » 30. April 2017, 00:16

In dem Fall könnte dir wohl nur Herr Seifert selbst weiterhelfen, wenn du wissen möchtest, um welche Unterarten es sich handelt.
Möglicherweise wäre er sogar an deinen Beobachtungen interessiert.


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marcel

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#5 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von marcel » 30. April 2017, 01:16

@trailandstreet

Und wie könnte ich den Herrn Seifert denn Kontaktieren?

Ich habe vorhin mit einem Freund von mir der aus der Nähe von Nürnberg kommt telefoniert und dieser fand ähnliche Formica fusca Kolonien in der Natur.

Ist sehr interessant zu wissen, dass es tatsächlich polygyne Arten gibt, die sogar in der Lage sind monogyne Varianten zu haben.
Ich denke, dass es doch sowas wie extrem dominante Königinnen geben muss die z.B. etwas kräftiger oder überfüttert werden während der Aufzucht und später sogar bei der Gründung stärkere Pheromone absondern, oder es gibt einfach Unterarten mit minimal genetischen Unterschieden.

Gruß,

Marcel



Basti87

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#6 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von Basti87 » 30. April 2017, 20:17

Ich konnte das auch schon in den lezten Tagen beobachten.
Was mir dazu aufgefallen ist noch, das die monogynen Gynen kleiner sind und die Arbeiterinnen etwas größer.
Kanns daher sagen das ich zurzeit 4 Kolonien habe wo ich es genau beobachten kann.
Muss auch sagen das sie bei ca gleicher Volksstärke etwas aggressiver sind, Wachstum ist etwas langsamer gegenüber der polygynen Variante



marcel

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#7 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von marcel » 1. Mai 2017, 19:45

@Basti87

Das Wachstum nicht unbedingt. Mir ist etwas extremes aufgefallen bei dem wachstum mancher Kolonien. Ich fand 2 komische Situationen.
Junge Kolonien die stark polygyn und leicht polygyn/monogyn sind holen sich ein in der 3.-4. Generation. Das liegt glaube ich and der Versorgung der Königinnen. Umso weniger queens, umso mehr Versorgung. Ich denke das monogyn un polygyn eine bedeutendere Rolle bei großen Kolonien 4000+ Arbeiterinnen spielt und das Kolonien mit 400-800 Arbeiterinnen besser monogyn dran sind.

Ich habe bei uns monogyne Myrmica ruginodis, Formica fusca und deren polygyne Variante ein paarmal ausgebuddelt oder im Holz gesammelt und die Brutmenge die ich bei monogynen Kolonien fand mit aehnlicher Menge an Arbeiterinnen war minimal mehr. Es könnte auch an der Nestlage und Futterversorgung liegen, da mir dies aber öfters aufgefallen ist, wie z.B. bei meiner aktuellen monogynen Formica fusca die ich fand mit einem Monster Eierberg bin ich mir manchmal nicht sicher ob monogyn nicht doch Effektiver ist für das Wachstum einer Kolonie.



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#8 Re: Formica fusca, monogyne Variante?

Beitrag von Basti87 » 2. Mai 2017, 17:54

Ist wirklich interessant was unser kleinen da noch alles für Geheimnisse vor uns haben.
Ich kann auch nur von meinen kolonien ausgehen, bei der mit 10 Gynen ist Brut in allen stadien so extrem vorhanden. Gut kann auch an den 10 Gynen liegen, die anderen Kolonien mit 1-3 Gynen kommen da nicht hinterher.
Die Kolonie mir 3 Gynen sind sehr agressiv, Wachstum würde ich sagen ist normal.
Nur hingegen die 2 Kolonien mit 1Gyne wachsen relativ langsam wobei eine sogar sehr langsam ist, hat grade mal 10-20 Eier.
Alle Kolonien haben die selben Temperaturen und Futter im Ãœberfluss.
Nur die Kolonie mit den 10 Gynen bekommt den Hals nicht voll, wobei bei die anderen nur das sammeln was sie grade brauchen.
Die 10er Kolonie( nenne sie jetz mal so) verwertet auch alles in einer geschwindigkeit.Futter wird immer in einer kammer gelagert, wo die Larven und 3-5 Gynen sich über das Futter her machen.
Bin mal gespannt was so nächstes Jahr zu berichten gibt was das für ein Unterschied bei 1, 1, 3, 10 Gynen pro Kolonie.



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