Gründung Chthonolasius sp.

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
nortorn

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#1 Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 6. April 2017, 18:59

Hi,

ich möchte hier über meine Chthonolasius sp. Gyne berichten die gerade im Begriff ist eine Kolonie zu gründen.
Diskussionen sind in diesem Thread ausdrücklich erwünscht, ich lege keinen separaten Diskussionsthread an.
Ich verfolge bei meinem Versuch einen anderen Weg als Maddio, der sein Hauptaugenmerk auf eine möglichst naturnahe Gründung legt.
Sein Bericht ist unbedingt zu empfehlen! Hier gehts zu Maddio´s Bericht:

https://www.ameisenforum.de/topic55113.html

Die Gyne hat mir der User Xavo geschickt. Ich hatte ihm nach der Identifizierung der Gyne als Chthonolasius sp. per PN angeboten,
dass ich ihm ein paar Puppen meiner Lasius niger für den Versuch sende.
Wir haben uns letzten Endes darauf geeinigt, dass er mir die Gyne schickt damit ich den Versuch unternehmen kann.
Im Austausch habe ich ihm ein Gründervolk von Formica cunicularia aus dem letzten Jahr geschickt.

Gestern Mittag kam das Päckchen an. Nach ihrer Ankunft habe ich der Gyne erstmal eine Ruhepause von etwa einer Stunde gegönnt.

Vorab sei gesagt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es auf dem von mir geplanten Weg in der Natur zu einer Gründung kommt,
das läuft wohl in der Regel so ab wie Maddio es in seinem Bericht gemacht hat.
Es geht in dieser Dokumentation nicht um die möglichst naturnahe Gründung, sondern darum, die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Gründung so groß wie möglich zu gestalten.

Nach einiger Überlegung bin ich zu folgendem Plan bezüglich des Ablaufes gekommen.

Die Gyne kommt zusammen mit einer Lasius niger Arbeiterin in eine große Petrischale um sich die Arbeiterin greifen zu können und sich danach mit dem Koloniegeruch einzureiben.
In der Petrischale liegt etwas Sand und ein paar kleine Steinchen sowie Blattstücke damit sich die beiden ggf. aus dem Weg gehen können und sich voreinander verstecken können.

Nachdem sich die Gyne die Arbeiterin geschnappt hat und mit ihrem Ritual durch ist, wird sie in ein Behältnis gegeben in welchem ein kleines Reagenzglasnest mit ein paar unausgefärbten Arbeiterinnen und ein paar Puppen liegt.
Die Arbeiterinnen und die Puppen stammen ebenfalls aus meiner Kolonie aus der die erste Arbeiterin kam.

Die Gyne sollte hierdurch die besten Chancen auf eine erfolgreiche Gründung haben.
Mit nur einer einzigen Arbeiterin die sie sich greifen kann besteht nur ein geringes Risiko dass sie getötet wird, die Arbeiterin kann keine Verstärkung holen.
Das ist jetzt vielleicht nicht gerade der ethischste Ansatz, aber naja.
Die unausgefärbten Arbeiterinnen im Reagenzglas sind noch nicht auf den Koloniegeruch geprägt und reagieren deshalb nicht aggressiv auf ihre Adoptivmutter, so der Plan.


Es bleibt natürlich immer die Frage offen, ob das ganze auch nach Plan abläuft.
Ich hoffte, dass Murphys Gesetz nicht zuschlägt.


Kommen wir zum tatsächlichen Ablauf.

Den Sand, die kleinen Steinchen sowie Blätter in der Petrischale hätte ich mir sparen können. Direkt beim ersten Zusammentreffen hat die Gyne sich die Arbeiterin geschnappt, sie getötet, beleckt und auf ihr herumgekaut.
Sie legte hierbei immer wieder lange Pausen ein und hat sich ausgiebig geputzt. Aufgefallen ist mir, dass sie zuerst ihre 2 vorderen Beinchen beleckte und dann den restlichen Körper mit diesen bestrichen hat.
Später bog sie die Gaster zwischen den Beinen hindurch nach vorne und beleckte auch diese. Für mich ganz klar: Die Gyne nimmt den Geruch der Kolonie durch das belecken der toten Arbeiterin auf und verteilt ihn auf ihrem Körper.

Ich habe sie machen lassen und zwischendurch nachgeschaut.
Nach etwa 25 Minuten schien die Prozedur vorerst abgeschlossen zu sein. Sie lief durch die Petrischale, sichtlich auf der Suche nach etwas.

Ich versuchte es. Die Gyne wurde von mir in das Behälnis mit dem vorbereiteten Reagenzglasnest gegeben. Die tote Arbeiterin habe ich, bewundernswert intakt, mit in das Behältnis plumpsen lassen.
Die Gyne fand zuerst die tote Arbeiterin, nahm sie mit den Mandibeln auf und bewegte sich schnellen Fußes suchend durch das Behältnis. Am Eingang des Reagenzglases wurde sie plötzlich sehr vorsichtig.
Gerade im Eingang des Reagenzglases ließ sie die tote Arbeiterin fallen und ging Schritt für Schritt weiter hinein, die Fühler wippten währenddessen langsam auf und ab. Wer schonmal Lasius gehalten hat weiß ganz genau wie das aussieht.
Die Gyne erreichte gerade die Puppen und die unausgefäbten Arbeiterinnen und dann nichts wie raus. 2 der 4 Arbeiterinnen haben den Braten wortwörtlich gerochen und sind der Gyne sichtlich aufgebracht hinterher. Sie waren, obwohl sie noch sehr blass waren, offensichtlich schon auf den Koloniegeruch geprägt.
Ich entfernte sie beide und setzte sie zurück in die Arena meiner Lasius niger Kolonie.
Mutig ist die Gyne, sie wagte direkt danach den nächsten Versuch, wieder sehr vorsichtig.
Bei den Puppen und den 2 verbliebenen Arbeiterinnen angekommen passierte es, beziehungsweise passierte es nicht. Keine Aggression, nein nicht einmal eine Reaktion seitens der Arbeiterinnen.

Die Gyne nahm die Einladung offensichtlich an. Sie ging zum Eingang des Reagenzglases, hob die tote Arbeiterin auf und nahm sie mit zu den Arbeiterinnen und der Brut.
Dort angekommen, wieder belecken, kauen, putzen.

Mit der Zeit wurde sie sichtlich ruhiger und entspannter.
Sie begann damit die Arbeiterinnen ebenfalls zu putzen. Ich hielt es für einen guten Zeitpunkt das Reagenzglas mit Watte zu verschließen und mit Alufolie zu verdunkeln.
In regelmäßigen Abständen schaute ich kurz rein, weiterhin war augenscheinlich alles im grünen Bereich.

Als nach der fünften Sichtkontrolle im Abstand von etwa 20 Minuten keine Veränderung im Verhalten der Arbeiterinnen oder der Gyne zu erkennen war bin ich schlafen gegangen.

Heute Morgen sah es etwas anders aus. Das ständige putzen hat aufgehört. Als ich die Watte entfernte um mit einer Kanüle einen winzigen Tropfen Zuckerwasser anzubieten kam die Gyne vorsichtig, mit den Fühlern wippend, in Richtung Öffnung,
drehte auf halber Strecke aber um und sprintete quasi zurück zu den beiden Arbeiterinnen und der Brut. Die beiden Arbeiterinnen sind jetzt etwas aktiver und agiler als gestern, den kleinen Tropfen Zuckerwasser haben sie entdeckt und aufgenommen.
Bei der Königin angekommen wurde direkt Fühlerkontakt gesucht und es hat eindeutig eine Trophallaxis stattgefunden.

Der aktuelle Stand der Dinge ist, dass die 3 gemeinsam auf den Puppen hocken und sich gelegentlich gegenseitig putzen. Soweit also nicht anders als in einer normalen Lasius niger Gründerkolonie, lediglich die Königin passt nicht ins Bild.
Ich möchte von nun an nicht mehr alle paar Minuten oder Stunden nachschauen, der schwierigste Teil, wenn hiervon bei einer dermaßen vergünstigten Ausgangssituation überhaupt die Rede sein kann, scheint geschafft.

Noch einmal zur Verdeutlichung. Solche Bedingungen wie ich sie geschaffen habe dürften in der Natur nur sehr selten vorkommen.
Es ist in meinen Augen nicht sehr wahrscheinlich, dass eine solche Gyne eine einzelne Arbeiterin ihrer Wirtsart(en) packen kann, genug Zeit hat um sich mit dem Geruch zu tarnen, und danach gemütlich in das zugehörige Nest mit nur ein paar Puppen und 2 frisch geschlüpften Arbeiterinnen spaziert um sich dort einzunisten.
Komplett ausschließen möchte ich es nicht, aber die Regel scheint es zu sein, dass die (erfolgreiche) Gyne es schafft, in ein Nest mit oder ohne Königin einzudringen und dort ggf. die Königin zu töten oder von den getäuschten Arbeiterinnen töten zu lassen um die Kolonie zu übernehmen.

Ich habe von Beginn an Fotos und Videos gemacht, leider ist der anfängliche Teil, der erste Kontakt mit der Arbeiterin in der Petrischale und das einschmieren danach, verloren gegangen.
Der Computer wollte das Dateisystem der SD-Karte vor dem anzeigen der darauf befindlichen Dateien unbedingt 'reparieren'.
Selbst mit 2 extra Tools und einem anderen Betriebssystem konnte ich nicht vorher an die Daten ran, ich musste die Karte erst vom Computer kaputtreparieren lassen.
Wirklich schade, alle Fotos und Videos die kurz nach dem betreten des Reagenzglases gemacht wurden waren aber da.

Anbei noch ein paar Bilder zum Geschehen.

Kurz nachdem die Gyne das Reagenzglas zum zweiten Mal betreten hat.
img0001.jpg

img0002.jpg


Als ich gerade das Reagenzglas verschlossen habe, nachdem ich mir sicher war dass alles gut läuft.
Gut zu sehen: Das Gastgeschenk der Gyne zur Einweihungsparty. Die tote Arbeiterin brachte sie wie oben geschrieben mit.
img0003.jpg


Sie ist dafür dass die Gyne sich ausgiebig an ihr bedient hat noch gut in Schuss, nur eben tot :D
img0010.jpg


Immer wieder wird der Kontakt zueinander gesucht.
img0004.jpg


Gelegentlich lümmelte die Gyne noch an der toten Arbeiterin herum und putzte danach sich selbst,
img0005.jpg

img0011.jpg


oder die 2 Arbeiterinnen. Das erste Bild ist leider nur im Vordergrund scharf. Die Arbeiterin lässt die Putzerei über sich ergehen wie eine Katze die eigentlich keine Lust hat gestreichelt zu werden.
Hierzu lade ich auch noch ein Video hoch.
img0006.jpg

img0009.jpg


Ansonsten sah es gestern Abend so aus. Seelenruhig sitzt man zusammen.
img0008.jpg



Im Bild eine AA Batterie und ein normales 160x16mm Reagenzglas im Vergleich zum 75x12mm Reagenzglas was ich für diese Gründung verwende.
Die so entstandene "Gründungskammer" ist so groß wie die einer im freien gründenden Lasius niger Königin.
Ich bin mir sicher dass die Frage kommt, deswegen beantworte ich sie direkt vorab.
Der Stopfen in dem großen Reagenzglas ist ein abgeschnittener Finger von einem Baumwollhandschuh, gefüllt mit Watte.
Die Ameisen können den Stopfen so nicht auseinander zupfen und im Reagenzglas verteilen. Man hat außerdem immer einen Zipfel um den Stopfen zu entfernen und muss ihn nicht mit einer Pinzette rauspopeln. Funktioniert bei Arten die sich gerne mal selbst ertränken indem sie die Watte vom Wassertank rauszupfen auch super um das zu verhindern.
img0007.jpg



Heute morgen war alles super. So sah es aus.
Die tote Arbeiterin wurde am Watteverschluss abgelegt und ich habe sie nun entfernt.
img0014.jpg


Nachdem die beiden Arbeiterinnen den kleinen Tropfen Zuckerwasser aufgenommen hatten, wurde gleich mit der neuen Mutti geteilt.
img0012.jpg

img0013.jpg


Auch sonst gehen die Ameisen sehr vorsichtig und fürsorglich miteinander um.
Für mich ist es spätestens jetzt klar, dass diese Gründung unter einem guten Stern steht. Die beiden Arbeiterinnen behandeln die Gyne wie ihre eigene Mutter.
Klar, noch ist nicht viel geschafft oder erreicht, aber ich denke bis jetzt siehts gut aus.
Ich werde hier weiter berichten wie es voran geht.
Die Videos lade ich zeitnah hoch und schreibe dann noch einmal gesondert etwas dazu.

Bis dahin.
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#2 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von Erne » 7. April 2017, 20:58

Ist immer wieder interessant, was in der Ameisenwelt so abläuft.
Dir ist eine prima Dokumentation gelungen, die detailliert festhält, wie eine derartige Gründung ablaufen kann, untermauert mit tollen Bildern.

Drücke die Daumen, das Dein Vorhaben eine Fortsetzung findet.

Grüße Wolfgang
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#3 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 10. April 2017, 12:24

Ich habe über das Wochenende nicht ein einziges Mal nachgesehen.
Heute morgen habe ich einen ganz kurzen Blick gewagt.
Die Gyne und ihre 2 mittlerweile ausgefärbten Arbeiterinnen leben. Im Reagenzglas liegen ein paar dunkle Krümel herum, ich nehme an, sie haben eine schlüpfende Arbeiterin zerlegt.

Für mich ist das kein Grund zur Sorge, ein paar Puppen haben sie ja noch. Ich werde das aber im Auge behalten.
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#4 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 12. April 2017, 22:11

Sie leben immer noch! Noch immer sind sie zu dritt, eine weitere Arbeiterin ist bisher nicht geschlüpft.

Eier gibt es auch noch keine, nicht dass ich welche erwartet hätte. Es wird sicher noch einige Zeit dauern bis sich etwas nennenswertes tut.

Morgen mache ich nochmal ein paar Fotos und lade endlich mal die Videos hoch.

Bis dahin.
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#5 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 22. April 2017, 09:31

So, jetzt aber!

Ich war zeitlich sehr eingespannt die letzte Woche, das posten der Bilder und Videos habe ich im Chaos schlicht und einfach vergessen.

Die Bilder von letzter Woche lohnen jetzt auch nicht mehr, denn mittlerweile sind es wieder mehr Arbeiterinnen geworden. 5 sind es an der Zahl, alle schon komplett ausgefärbt. Das führt mir vor Augen, dass ich schon eine Weile gar nicht mehr nachgesehen habe, aber das muss gerade in der Gründungsphase ja nichts schlechtes sein. ;)

Bei meinem kurzen 2 Minuten Kontrollblick eben gerade gab es nichts auffälliges zu beobachten. Die Königin ging zum Verschlussstopfen und wurde von einer Arbeiterin wieder auf die 3 verbliebenen Puppen gezogen. Eier gibt es noch immer keine, ich heize das kleine Röhrchen aber auch nicht und im Ameisenraum sind es tagsüber momentan nur etwa 15 Grad, nachts ca. 12 bis 13. Ich denke wenn es endgültig warm wird werden wir mehr Glück haben :)

Das solls auch erstmal gewesen sein.

Diese beiden Videos sind vom ersten Tag und zeigen das Verhalten der Königin kurz nach dem eindringen in das Nest und die darauf folgende Interaktion mit den zu diesem Zeitpunkt 2 unausgefärbten Arbeiterinnen sowie den hinzugegebenen Puppen.

https://youtu.be/EBbeh11QvsA

https://youtu.be/7nUxCqHn3d4


Hier noch 2 Bilder von gerade eben.

Wer genau zählt, sieht 5 Arbeiterinnen. Etwas unscharf, ich habe leider nicht die Zeit um groß mit der Beleuchtung zu spielen für gute Fotos. Auf der anderen Seite will ich euch nicht noch länger in der Luft hängen lassen. Diese Qualität muss vorest ausreichen, beim nächsten Mal gebe ich mir wieder etwas Mühe ;)




[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170422/60e3214fbd6a05666addb5485457d922.jpg[/img]

[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170422/fe57b138408a8408035ea9d72e453bc9.jpg[/img]

Gruß
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#6 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 26. Mai 2017, 14:04

Ja, sie lebt noch!

Etwa ein Monat ist vergangen in welchem quasi überhaupt nichts passiert ist.

Gelegentlich gab es einen Tropfen Zuckerwasser und ein kleines Schabenbein. Beides wurde augenscheinlich gefressen, die Tropfen waren kurz darauf immer verschwunden und von den Schabenbeinen lagen wenige Tage später nur noch kleine Teile der Chitinhülle herum.

Ich hielt es für nicht sonderlich erwähnenswert, dass die kleine Kolonie das tut, was jede kleine Ameisenkolonie tut, nämlich fressen und "faulenzen".

Nun, es ist mittlerweile eine Änderung eingetreten. Die Königin hat ein kleines Bündel Eier gelegt.
Wieviele genau, das kann ich nicht sagen. Ich wollte die Kolonie schnell wieder in Ruhe lassen, etwa 5 Eier sind es aber mindestens.

Hier sind drei Fotos:

[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170526/a63a61215363198c2fb1c3f109a2239f.jpg[/img]

[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170526/865964c8810cb9fdd6d2e5926841c3f9.jpg[/img]

[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170526/8dc9ad815429d56aef297ab6fa589e84.jpg[/img]

Man kann sehr schön die Eier sehen.
Die Puppen sind nicht mehr vom Anfang übrig. Ich hatte zwischenzeitlich 5 weitere hinzugefügt, einfach um den Entwicklungsstand in einem Freilandnest um diese Jahreszeit zu kopieren.
Auch eine Larve haben sie bekommen.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht, ich bin es jedenfalls ;)

Bis demnächst.
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#7 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von trailandstreet » 26. Mai 2017, 23:02

Es scheint sich ja langsam aber stetig weiter zu entwickeln.
Eine Frage hätte ich aber noch. Die L niger Gyne war doch lange noch dabei. Ist die jetzt entfernt worden oder wurde die getötet oder ist die immer noch dabei?
Irgendwie ist mir das wohl entgangen.


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#8 Re: Gründung Chthonolasius sp.

Beitrag von nortorn » 30. Mai 2017, 18:25

trailandstreet hat geschrieben:Es scheint sich ja langsam aber stetig weiter zu entwickeln.
Eine Frage hätte ich aber noch. Die L niger Gyne war doch lange noch dabei. Ist die jetzt entfernt worden oder wurde die getötet oder ist die immer noch dabei?
Irgendwie ist mir das wohl entgangen.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Hi!
Da muss ich dich korrigieren, es war nie eine Lasius niger Gyne dabei.
Die Gründung erfolgte von Anfang an nur mit der Lasius umbratus Gyne, ein paar unausgefärbten L. niger Arbeiterinnen und ein paar Puppen.

Ein weiteres Update:

Alle Puppen sind jetzt weg, die Arbeiterinnen geschlüpft. Die letzte schlüpfte am Abend meines vorherigen Beitrags. Insgesamt 24 Lasius niger Arbeiterinnen sind es im Moment. Ich gebe jetzt keine neuen Puppen mehr hinzu, für die Versorgung der Gyne und der (hoffentlich) anstehenden Brut sollten 24 Arbeiterinnen absolut ausreichen.

Das Eierpaket wächst indessen weiter, nach grober Schätzung gehe ich von etwa 20 Eiern aus.

Hier ist ein aktuelles Foto :)

[img]https://uploads.tapatalk-cdn.com/20170530/cf1ca896dd5450fbcb961407add76f7f.jpg[/img]
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