Seit knapp zwei Wochen habe ich eine kleine Kolonie der Art
Pheidole flaveria. Man findet so gut wie keine Informationen im Internet, insbesondere einen Haltungsbericht fand ich noch nicht im Netz.
Die Minor-Arbeiterinnen sind gelblich und die
Major-Arbeiterinnen (Soldatinnen) eher orange gefärbt. Sie sind etwa so groß wie
Pheidole pallidula, wobei die
Gyne etwas kleiner ist (vermutlich weil diese Art
polygyn ist, während
Pheidole pallidula monogyn ist).
- Drei Arbeiterinnen (zwei Soldatinnen und eine Minor-Arbeiterin) beim Zerlegen eines Heimchens. Man erkennt sehr schön die Farbunterschiede.
Die Art ist in Südchina (Guangxi, Henan, Hubei, Shaanxi) beheimatet. Bei der
Winterruhe scheiden sich die Geister eh Shops. Während ein Shop dazu rät eine verkürzte
Winterruhe einzuhalten (wie bei südeuropäischen Arten), schreiben die anderen Shops, dass diese Art keine
Winterruhe benötigt. Ich werde schauen, wie sich die Kolonie verhält. Falls sie Anzeichen von Inaktivität zeigt, werde ich sie wohl kurz in
Winterruhe schicken, ansonsten warm durchpflegen.
Die Kolonie ist etwa 30 Tiere stark und es sind ziemlich viele Soldatinnen für eine solch kleine Kolonie vorhanden. Momentan bewohnen sie ein Reagenzglasnest und ich werde ihnen auch vor dem nächsten Jahr kein neues Nest anbieten.
- Blick in das Reagenzglasnest. Die Gyne hat sich leider versteckt.
Brut ist in allen Stadien vorhanden, aber vor allem kann man
Puppen und Eier erkennen.
- Vergrößerung der Brut. Vor allem Puppen und Eier sind vorhanden.
Die Nahrungsaufnahme war bis jetzt eher mäßig. Zuckerwasser und zerdrückte Nusskerne (Walnuss) wurden vollständig ignoriert. Ein Heimchen, dass ich ihnen am ersten Tag anbot, wurde recht schnell zerlegt.
- Mehrere Arbeiterinnen zerlegen das angebotene Heimchen.
- Seitliche Ansicht einer Soldatin.
Interessant war, dass sie das Heimchen zum Teil mit Sandkörnern zugedeckt haben. Ich habe keine Ahnung, warum sie das gemacht haben.
- Eine Minor-Arbeiterin trägt ein Sandkorn zwischen ihren Mandibeln.
- Ein weiteres Bild der Arbeiterin, welche das Sandkorn transportiert.
In den knapp zwei Wochen bot ich der Kolonie weitere Futtertiere an (weitere Heimchen, Mehlwürmer, Spinnen und Fruchtfliegen). Interesse zeigten sie aber nur an den Spinnen und den Fruchtfliegen. Aber natürlich ist bei einer so geringen Koloniegröße und kaum vorhandenen
Larven der Hunger nach Proteinen immer sehr gering.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Wachstum dieser Kolonie im Vergleich zu anderen Pheidolearten sein wird.
Fragen und Anregungen können im
Diskussionsthread gestellt werden.