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Liometopum microcephalum - Haltungsbericht

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Laniena
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#1 Liometopum microcephalum - Haltungsbericht

Beitrag von Laniena » 24. Juli 2018, 20:17

Hallo!

Da es noch keinen Haltungsbericht zu dieser Art in diesem Forum gibt und ich auch gebeten wurde einen zu verfassen, werde ich versuchen dies hiermit bestmöglich zu tun.
Im Seifert (2007) gibt es auf Seite 258f einige Infos zu der Art. Ich möchte hier nicht das Buch abtippen, deswegen werde ich diese Beitrage hauptsächlich mit meinen eigenen Beobachtungen füllen. Vielleicht helfen diese ja dem ein oder anderen oder zeigen einigen von euch Fehler in meiner Haltung auf, die ich hoffentlich beheben kann.

Kurzinfos:
Größe: Königin ca. 10 mm, Arbeiterinnen bis jetzt ca. 2-3 mm
Fundort: Tschechien, Thayatal

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Gründung: Die Kolonie ist mit einer Königin gestartet, die ich Ende Mai gesammelt habe. Sie hat claustral in einem Reagenzglas gegründet. Die Puppen bilden keinen Kokon. Ich habe leider verpasst, wann die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Aber es ging schneller als bei Camponotus ligniperdus, die ich zur gleichen Zeit gesammelt habe. Mir schien es eine auffällig hohe Arbeiterinnenanzahl (mind. 15 Stück) für eine so junge Kolonie.

Haltung: Die Kolonie lebt immer noch im Reagenzglas, hat jetzt aber eine kleine Arena. Sie hat Zugang zu Wasser, Zuckerwasser (Zucker, Honig, Wasser) ad libitum und Insekten (Stabschrecken, Mittelmeergrillen, Mehlkäferlarven, Drosophila, junge Asseln). In die Arena habe ich etwas Totholz gelegt, da die Art gewöhnlich in totem Holz nisten soll und ich ihnen wenigstens die Möglichkeit bieten möchte sich Totholz mit in ihr Nest zu nehmen, falls sie es benötigen. Das Totholz soll ihnen aber noch nicht als Nest dienen, da ich die Tiere auch im Nest beobachten möchte und die Feuchtigkeit für mich mittels Reagenzglas einfach zu handhaben ist.

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Nahrung: Sie verbrauchen im Vergleich zu meiner 2 jährigen L. niger Kolonie unglaublich viel Zuckerwasser. Innerhalb von ca. 4 Tagen haben sie 1,5 ml Zuckerwasser verbraucht! Sie gehen bisher an alle Insekten, die ich ihnen angeboten habe. Die jungen Asseln wurden auch selber gejagt.

Weitere Beobachtungen: Sie leben jetzt ca. 6 Tage in der Arena und versuchen nicht die Wände zu erklimmen. Ich konnte bisher noch keine Mülldeponie ausmachen. Das angebotene Totholz, welches quasi am anderen Ende der Arena liegt, wurde sofort angenommen und die kleinen Teile wurden ins Nest gebracht. Ob es für die Ameisen relevant war, dass es Totholz ist, kann ich nicht beurteilen. Es könnte auch einfach das einzige für sie sinnvolle Material zum Nest verbessern gewesen sein, da keine anderen Materialien zur Verfügung stehen.

Ich bin gespannt, ob sie sich weiter so rasant vermehren. Sie sind wirklich unglaublich putzig anzusehen. :D

Wenn ihr Ideen, Verbesserungsvorschläge zur Haltung oder Fragen habt, antworte ich hier darauf gerne darauf: https://www.ameisenforum.de/diskussion-liometopum-microcephalum-haltungsbericht-t58625.html :)

Viele Grüße
Laniena
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