Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
detritas
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#1 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von detritas » 8. Mai 2019, 19:35

Hallo Zusammen,

Vorab möchte ich mich kurz vorstellen. Dirk mitte der 30 und komme aus NRW.

Wie ich auf die Arten gekommen bin, ist recht simpel. Am Wochenende war ich in ein grĂ¶ĂŸeres ZoofachgeschĂ€ft, diese hatten diese Art unteranderen da. Mir ist bewusst das sie in den ersten 1 - 2 Jahren recht "langweilig / öde" sind (C.L.) C. ligniperda. Was mir wichtig ist, dass Sie einstiegsfreundlich sind. Wo ich außerdem auch draufgestoßen bin sind wie schon im Titel erwĂ€hnt die Messor barbarus.

Mir Persönlich ist es wichtig, das dass ganze Vorhaben Artgerecht & Ausbruchsicher ist. Dahin zielt auch schon die erste Frage. Ich möchte mir gerne eine Art Landschaft (Berge) nachempfinden. KĂŒnstliches Gras usw. hat jemand damit schon Erfahrung gesammelt? Die Messor barbarus sind Erdreichbewohner, wenn ich dies richtig Informiert habe. Wie befeuchte ich das Nest denn? Die Camponotus ligniperdus wollte ich in ein anderes Nest als Holz anbieten, da ich dies nur schwer umsetzten könnte. Welches wĂŒrde ihr denn nehmen?
Die Zwei arten sind hoffentlich fĂŒr den Einstieg geeignet. Wenn dieses nicht der Fall ist, bitte ich euch darum mir welche zu nennen, die ich fĂŒr mein vorhaben geeignet sind.
Kaufen ist immer schnell, Aber ich bin der festen Überzeugung das eine gute Haltung erst dann langfristige funktioniert, wenn die Tiere eine gute Umgebung haben. Daher möchte ich gerne vorher alle Unklarheiten beseitigen.

WĂŒnsche euch noch ein schönen Abend

Dirk



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Harry4ANT

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#2 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von Harry4ANT » 8. Mai 2019, 20:43

Ich persönlich wĂŒrde dir aus eigener Erfahrung M. barbarus fĂŒr den Einstieg empfehlen - nicht zuletzt auch Aufgrund der kĂŒrzeren und nur abgeschwĂ€chten Winterruhe.
Sind einfach tolle und interessante Ameisen.

Die Art ist auch quasi immer verfĂŒgbar, gĂŒnstig in der Anschafffung & Haltung und absolut Einsteigerfreundlich.
Es gibt auch jede Menge Infos und Haltungsberichte zu dieser Art.

Hier hast du viele Infos allgemein zur Ameisen-Haltung:
https://www.ameisenforum.de/vbseiten.php?id=12


Auch kann ich dir versichern, dass die ersten 1-2 Jahre alles andere als langweilig sind.
Du darfst natĂŒrlich nicht in den ersten Monaten gleich das große Gewusel erwarten aber es ist auch interessant die ersten Kundschafter zu beobachten und die Entwicklung der Jungkolonie mitzuerleben.

Als Nest (zunĂ€chst sowieso RG Nest) kann ich dir Ytong fĂŒr diese Art sehr empfehlen.

Hier kannst du meine damalige M. barbarus Kolonie und das Nest etwas sehen:

Arena, Nest und Bruteinsicht


Beim Jagen von Lebendbeute


Beim Vertilgen von Saftschinken - man sieht schön die GrĂ¶ĂŸenunterschiede der Arbeiterkasten:
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Harry4ANT fĂŒr den Beitrag (Insgesamt 2):
EjoyErne


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

BenVape
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#3 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von BenVape » 9. Mai 2019, 19:33

Wenn ich mich hier einklinken darf....

Ich wĂŒrde auch zu Messor barbarus tendieren.
Sind anspruchslos, robust, verzeihen AnfĂ€ngerfehler, machen kaum Arbeit, und man kann sie getrost mal 2 Wochen komplett sich selbst ĂŒberlassen (wenn man vorher eine entspr. Menge Körnerfutter und Wasser bereitstellt).
Zudem sind sie stark Polymorph, sprich, die Arbeiterinnen haben viele verschiedene GrĂ¶ĂŸenordnungen.
Von der kleinen Minor (ca. 5-6mm) bis zur beeindruckenden Major (15mm plus) ist alles dabei.
Sehr spannend zu beobachten, wenn die Kolonie so ab einer TruppenstÀrke um die 50 anfÀngt ihr Territorium wirklich in Besitz zu nehmen und mit steigender ANzahl an Arbeiterinnen immer aktiver wird. :)

Ich finde M. barbarus sind sehr sehr "dankbare" Ameisen, mit denen man absolut nichts falsch macht. :)
Vielleicht können dir auch meine ersten Schritte und Erfahrungen helfen:
blutiger-anfanger-mit-erster-kolonie-t58703.html


Was auch eine Option wÀre: Camponotus barbaricus.
Wie die M. barbarus eine sĂŒdeuropĂ€ische Ameisenart.
Sind generell grĂ¶ĂŸer, aktiver, quirliger und agressiver als M. barbarus.
Auch recht anspruchslos, brauchen aber etwas mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung vom Halter.
Haben im Vergleich zu C. ligniperdus den Vorteil dass die Kolonie sich schneller entwickelt.
Meine sind aktuell bei 5 plus Königin, und sind schon recht aktiv in der Arena.



detritas
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#4 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von detritas » 9. Mai 2019, 21:00

Hallo,

Danke fĂŒr eure Antworten. Das habe ich mir fast gedacht, dass ihr mir die Messor ba. barbarus vorschlagen werdet. FĂŒr mein Vorhaben muss ich mir erstmal ĂŒberlegen, wie der Ausbruchschutz umzusetzten ist. Das macht mir aktuell ein wenig Kopfzerbrechen.



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Serafine

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#5 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von Serafine » 9. Mai 2019, 23:36

Also vielleicht ist mein Volk einfach nur außergewöhnlich faul, aber dass C. barbaricus sehr aktiv sind (außer nachts) kann ich nun wirklich so nicht unterschreiben. DafĂŒr sind sie aber auch sehr dankbar in der Haltung und machen nie Probleme und man kann sie schön beobachten (im Gegensatz zu anderen Ameisen wuseln sie nicht permanent durch die Gegend sondern sitzen gerne bewegungslos an ihren Lieblingsorten).



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#6 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von BenVape » 10. Mai 2019, 10:28

Serafine hat geschrieben:Also vielleicht ist mein Volk einfach nur außergewöhnlich faul, aber dass C. barbaricus sehr aktiv sind (außer nachts) kann ich nun wirklich so nicht unterschreiben. DafĂŒr sind sie aber auch sehr dankbar in der Haltung und machen nie Probleme und man kann sie schön beobachten (im Gegensatz zu anderen Ameisen wuseln sie nicht permanent durch die Gegend sondern sitzen gerne bewegungslos an ihren Lieblingsorten).


Ja, das mit dem "einfach rumhocken und sinnfrei in die Gegend gucken" machen meine auch ganz gerne. :D
Is aber auch immer mal eine die bisschen rumlÀuft und sich umschaut.
Und wenn der Halter stört (und man weiß dass es dann i.d.R. frisches Futter gibt), dann wird zu viert rumgelaufen und geguckt was es neues gibt.
Neuerdings hockt man sich wĂ€hrend der Störung gerne genau dahin wo normalerweise der Futternapf steht, damit der Menschling seinen Spaß beim Hinstellen vom Napf hat... :rolleyes:

DafĂŒr sind andererseits meine M. barbarus recht faul.
Im Digfix-Nest Graben, oder die Arena umpflĂŒgen (wofĂŒr M. barbarus ja berĂŒhmt/berĂŒchtigt sind)? Och nö, lass ma..... :rolleyes:



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#7 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von Erne » 10. Mai 2019, 20:03

> Camponotus barbaricus <
Habt Ihr mal versucht den Brotkorb etwas höher zu hĂ€ngen, sprich nur soviel Futter anzubieten, das sie nicht ĂŒberfĂŒttert werden?
Meine entwickeln dadurch reichliche AktivitÀten.

GrĂŒĂŸe Wolfgang



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#8 Fragen zu Camponotus ligniperda & Messor barbarus

Beitrag von Serafine » 12. Mai 2019, 02:44

Ich fĂŒttere mittlerweile schon garnicht mehr tĂ€glich (außer SĂŒĂŸes zum trinken) und es ist ja auch nicht so dass keine AktivitĂ€t da wĂ€re wenn es Futter gibt (besonders bei Schaben und Fliegen gehen sie richtig ran), aber insgesamt sind sie doch eher ruhige Ameisen, die nicht permanent wild durch die Gegend rennen. Selbst wenn es eine Woche lang kein Futter gibt kann ich wenig VerĂ€nderungen feststellen (die Anzahl der Arbeiterinnen in der Arena - vor allem der die einfach nur rumsitzen - ist eher dann höher wenn Futter vorhanden ist).



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