Fünf Wochen später kann ich nun endlich die erste positive Nachricht vermelden.
Zunächst war der Bestand an Arbeiterinnen auf 13 zurückgegangen - alles Media und Major. Minor habe ich keine mehr.
Es hatte Ewigkeiten gedauert, bis die Kolonie vom RG ohne Wassertank wenigstens in das mit Tank umzog. Dennoch: bei jeder Kontrolle lief alles wild umher und insbesondere die Königin neigte dazu, binnen Sekunden aus dem Nest zu laufen.
Selbst das Futter tauschte ich daher nur noch 1x wöchentlich aus.

Positiv war allerdings, dass ich keine taumelnde Ameise mehr sah, keine Verlangsamung oder Lähmung.
Letzte Woche dann konnte ich eine Media beim Fouragieren beobachten. Nachdem sie einige Tage lang jeden Abend zu sehen war, traute ich mich noch einmal die Abdeckung vom RG zu nehmen und siehe da:
Königin und Arbeiterinnen sitzen in ihrem Nest und verhalten sich endlich wieder wie Ameisen.
Noch schöner: Es gibt ein Brutpaket in der Größe einer Erbse.
Ich habe wirklich nur kurz geguckt um den Erfolg nicht gleich zu gefährden, aber ich bilde mir ein, dass sogar schon kleine Larven dabei waren. +)
Jetzt hoffe ich, dass die brut noch dieses Jahr aufgezogen wird (für diese Kolonie eigentlich fast schon etwas spät). Hatte ich zwischenzeitlich schon alle Hoffnungen schwinden sehen, glaube ich nun wieder daran, dass die Kolonie es schaffen kann.

Hach ja, die Aufs und Abs dieser Kolonie in diesem Jahr!

Zunächst die gute Nachricht: Die Königin lebt noch.

Im Lauf des Sommers sind alle "alten" Arbeiterinnen verstorben, in die Winterruhe ging die Königin mit 4 Minor.
Das sind exakt genau so viele Arbeiterinnen, wie in ihrer ersten Winterruhe vor 6 Jahren.

Es gibt etwas Brut, allerdings nicht viel.
Was mich am meisten sorgt ist, dass sie ein leeres RG bezogen haben. Direkt neben ihnen liegt eines mit Wassertank, aber die letzten Monate bevorzugten sie eben das ohne Tank. Sie kommen also an Wasser und die Luftfeuchtigkeit versuche ich mit feuchtem Küchentuch zu erzeugen, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht.
Ihr seht hier ein Bild, dass diesen Sommer in Oberösterreich entstanden ist. An diesem Tag konnte ich Camponotus cf herculeanus zum ersten Mal in der freien Natur beobachten. Bei mir kommen sie leider nicht vor und selbst der Fundort meiner Königin liegt so 2-3h Autofahrt südlich von hier.
Mag es ein Kampf um die Kolonie gewesen sein, so bin ich doch sehr froh endlich "wilde" Camponotus außerhalb Afrikas gesehen zu haben.
Eine ganz besondere Herzensangelegenheit hat sich gleichzeitig für mich erfüllt: Nach fünf Jahren und drei Monaten habe ich endlich unserem Sajikii einen Besuch abstatten können. In diesem Sinne: Es lebe das Ameisenforum!