Hallo liebe Ameisenfreunde,
ich möchte gern mit der Ameisenhaltung beginnen und meine Lieblingsart ist Atta cephalotes. Diese möchte ich mir gerne halten, aber ich weis, dass sie sehr schwer und nur für Profis geeignet ist.
Deswegen wollte ich fragen ab wie viel Jahren Ameisenhaltung man so viel Erfahrung gesammelt hat das man sich Atta cephalotes halten kann.

Hallo & willkommen ,

Ich denke das kann man so pauschal nicht beantworten

Wenn du beispielsweise Terrarien Erfahrung hast, dürfte das mit dem Klima für den Pilz (Luftfeuchtigkeit und Temperatur) kein größeres Problem sein.
Mit entsprechender Vorbereitung, Vorlauf & etwas gesundem Menschenverstand bekommt man das aber auch ohne Erfahrung hin.


Was halt bei Atta Ameisen kritisch dazu kommt sind Dinge wie

- Platzbedarf; langfristig bildet diese Art gigantische Kolonien und wollen entsprechend mit Becken und Laufwagen versorgt werden. Wirklich artgerecht kann das eigentlich niemand in einem Privathaushalt bieten bin ich der Meinung.

- Futterbedarf, später mehr oder weniger täglich große Mengen Blätter & co sammeln

- Handhabung; wenn die Kolonie etwas gewachsen ist stellt einen z.B. die Reinigung des Müllbeckens vor gewisse Probleme

Falls du dich für Blattschneider entscheidest würde ich dir generell empfehlen einige Haltungsbericht zu lesen und das Formicarium vor den Ameisen zu besorgen, aufbauen und etwas einlaufen lassen.
Die Kolonie (wenn möglich) selbst mit dem PKW abholen und nicht zu klein anfangen - wenn der Pilz schon eine gewissen Größe hat ist die Kolonie stabiler und verzeiht Anfänger Fehler besser.

Statt Atta wäre z.B. Acromyrmex echinatior eine "vernünftige" Alternative, da diese nicht so gigantische Kolonien bilden.
Hier würde ein großes Pilzbecken und je ein Futter- & Müllbecken fast schon ausreichen.

Generell kann ich dir noch unseren Wissenbereich ans Herz legen - da steht eigentlich alles drin was man als Anfänger wissen sollte:

https://www.ameisenforum.de/app.php/wis ... 5fc6a37e58

Ansonsten einfach hier im Thread oder Forum fragen


Links unten in meiner Signatur wäre ein HB zu meinen damaligen Acromyrmex octospinosus verlinkt bei Interesse.

Ich halte sowohl Atta cephalotes las auch zwei Acromyrmex Arten (Acromyrmex octospinosus und A. echinatior). ...mit den bisher gesammelten Erfahrungen würde ich zur Haltung von Acromyrmex raten. Arbeiter sind größer, nicht so ausbruchsfreudig wie Atta, machen nicht so viel Arbeit, Platzbedarf ist überschaubarer bzw. eher zufrieden zu stellen,...

Lieber Martin,
danke für deinen Beitrag aber ich habe gehört das Acromyrmex öfter ausspricht, weil die sich immer neue Futterwege suchen. Und Atta hingegen nicht so oft ausspricht, weil sie sehr "Nahrungsweg" getreu sind. Außerdem sollen sie nicht so oft an der Scheibe hoch krabbeln.

Ja, wenn sie die Gelegenheit haben, sprich mal eine Anschlussröhre rausrutscht oder man den Deckel offen lässt, dann brechen Acromyrmex auch aus. Das waren zumindest bei mir bisher die Situationen, wo ich kleinere Ausbrüche hatte. Bei Atta habe ich ständig, vor allem von den ganz kleinen, welche rumlaufen. Die haben sehr kleine Arbeiter, die sich durch die kleinen Ritzen durchquetschen. Zudem nagen sie an den Silikonnäten - bin gespannt ob die irgendwann nachgeben. Bei Acromyrmex habe ich das noch nicht beobachtet. Auch versuchen sie über den überstehenden Ausbruchsrand (Unterseite geölt) so lange drüber zu laufen, bis sie es schaffen. Muss ich bei Atta öfters nachölen als wie bei Acromyrmex.

Bei Atta hast Du in den Laufwegen zwar mehr Gewusel, dafür viele sehr kleine Tiere, und nur wenige Tragen Blattschnitt. Bei Acromyrmex laufen zwar weniger rum, dafür sind sie größer und mehr Tiere die Futter tragen. Zudem tragen sie deutlich größere Blattstücke.

Hallo Martin

Also könnte ich nicht eine Röhre haben die dann in ein Seil übergeht da die Ameisen dann aussprechen würden, oder?

VG Ameisehalter120

Ameisehalter120 hat geschrieben: ↑

5. Juli 2020, 15:06

Also könnte ich nicht eine Röhre haben die dann in ein Seil übergeht da die Ameisen dann aussprechen würden, oder?

Es gibt Halter die haben solche Konstrukte. Aber man muss sich halt drauf einstellen, dass immer wieder Blätter und hin und wieder auch Ameisen runterfallen. In der Blattschneidergruppe auf Facebook hatte jemand ein Bild seiner Anlage gepostet, wo zwei Glaswannen mit Ausbruchsschutz nebeneinander standen. In beiden war eine senkrechte Holstange, die mit drei Seilen verbunden waren. Wenn Ameisen runter gefallen sind, sind sie in die linke oder rechte Wanne gefallen. Sprich wieder in die Anlage rein und nicht dann draußen rumgelaufen. Allerdings wurde nur das untere der drei Verbindungsseile genutzt, sprich den kürzesten Weg

Ich klinke mich hier mal ein weil der Thread von mir hätte sein können. Da es bei mir eben auch um "Anfänger" "Platzproblem" und so geht scheint Atta wohl auch eher wegzufallen und statt dessen Acromyrmex zu werden. Wobei ich Platzproblem als relativ sehe. Ich habe eine ganze Raumecke die ich von Boden bis Decke nutzen könnte und mit zwar nicht meterlangen, jedoch verwinkelten Rohren dort langführen könnte. Wobei sich das noch ändern könnte wenn ich den natürlichen Feind der Ameisen (Freundin des Halters) weiter Interesse wecke. Dafür, dass sie Ameisen nicht mag hat sie mir heute für meine camp. rufoglaucus 2 minizapfen aus dem Wald und ein kleines Stück Moos mitgebracht. Ich bin also guter Dinge das bis etwa Oktober gemanaged zu bekommen. Vielleicht könnte mir der ein oder andere mal Bilder Posten (gerne auch per PN wenns sonst den Thread sprengt) wie so eine Anlage aussehen könnte/sollte. Volumen oder Maße der Einzelbecken/Zylinder und so weiter.