Hallo,

ich lese seit geraumer Zeit bei euch mit, sodass ich die meisten meiner Fragen schon beantworten konnte.

Nun gibt es allerdings verschiedenste Foren und Webseiten über das Thema Fütterung. Ich habe zwei Kolonien (Lasius niger) (Königin im Juli gefunden, seit Ende August erste Arbeiterinnen da).
Beide habe ich mit Reagenzglas in kleine Transportboxen gelegt, mit einer Sand-Lehm Mischung knapp 1 cm oder weniger hoch.
Kolonie B ist sehr aktiv, hat keinerlei Angst aus dem Reagenzglas (Nest) herauszutreten und alles zu erkunden. Kolonie A war im Reagenzglas die aktivere und sich am schnellsten entwickelnde Kolonie. Nun - in der Arena hingelegt (RG) - trauen sie sich gar nicht aus dem Nest. Sehr stark nehme ich an, dass sie in der Nacht herauskommen. Bei Essensgabe geht Kolonie B nach wenigen Minuten dorthin, Kolonie A ignoriert das Essen bis es trocken ist. Heute ist Tag 6 für Kolonie A in der Arena. Nun sind sie mal tagsüber draußen (RG ist bei beiden übrigens komplett mit roter Folie umwickelt) und sammeln einen Haaaaaufen an Sand (Großprojekt) unter dem RG und in der näheren Umgebung, um es ins Nest zu schaffen.

Nun kennt ihr die Situation.

[b1. Frage - Fütterung[/b]

Ich war bei Fressnapf und habe dort Mehlwürmer und Grillen eingekauft. Ich habe ein Mehlwurm genommen und ihn mit kochend-heißem Wasser übergossen bis er tot war, in der Mitte zerschnitten und reingelegt. Die Ameisen haben sich zwei Tage nicht interessiert, sodass ich ihn steinhart - wie er war - entfernte. Sie scheinen den Mehlwurm nicht zu mögen. Kolonie A bekam dann auch einen (ich wollte sie erstmal an die Umgebung gewöhnen, ohne gleich irgendwelche Insekten reinzuwerfen). Kolonie A hatte ebenfalls kein bisschen Interesse.
Meine Frage: Ich hab nun auch kleine Heimchen. Aber:
Wie erkenne ich die Milben an so kleinen Tieren? Es gab hundertfach Diskussion, ob Abrühen wirklich hilft, weil viele trotzdem Milben entdeckt haben. Zumal es biologisch auch umstritten ist, da einige -für Ameise tödliche- Milben nicht so einfach sterben wollen. Was denkt ihr darüber? Ich hab ehrlich gesagt Angst, dass die dann Milben haben und ich es nicht bemerke.

Fruchtfliegen finde ich einfach überhaupt nicht. Jetzt habe ich kleine Heimchen: Habt ihr gute Erfahrungen gemacht damit?

Und: Kolonie B liebt scheinbar Hähnchenfleisch in Brühe (Hühnersuppenfleisch). Ist das für sie auch nahrhaft (ich denke nein, aber sie lieben es. Sie stürzten sich mit der ganzen Familie drauf).


2. Frage: Kolonie A

Die Kolonie A hat fünf Tage gebraucht, um nun im Tageslicht ihr großes Bauvorhaben offenzulegen: sie sammeln Sand, um den Nesteingang zu verkleinern. Dabei graben sie den Sand (Sand-Lehm-Mischung, max. 1 cm hoch) unter dem Reagenzglas hervor und aus den kleinsten Ecken - ich lasse sie aber machen. Problem: Sie konzentrieren sich wirklich gar nicht auf das Essen (Honigwasser biete ich auch an, aber der Tropfen ist immer noch da). Außerdem habe ich schwarze Dinge im Reagenzglas entdeckt im mit Sand bedeckten Eingang. Legen sie ihren Abfall in den Nesteingang? Ich möchte sie komplett machen lassen und mich nicht einmischen, aber Schimmel oder anderes für sie schädliches Zeug, würde ich gerne raushaben wollen.

Und keine Angst: ich bin sehr geduldig und lasse si komplett machen, was sie möchten. Ich freue mich, zuschauen zu dürfen. Leider muss ich sie manchmal stören mit dem Essen. Aber Kolonie B und ich haben scheinbar ein stillschweigendes Argument, dass sie ins Nest gehen, wenn ich kurz da bin, um danach wieder rauszugehen und sich das Essen zu holen. Kolonie A ist sehr schüchtern und sitanziert.

Danke für eure Tipps!

Hallo & willkommen,

die Gründung wäre geschafft

Deine Kolonien sind noch klein, da ist der Bedarf an Futter und die Arena Aktivität noch wirklich sehr sehr gering und wie du schon vermutest sind sie verstärkt nachts mit einzelnen Kundschaftern unterwegs.
Wenn die Kolonie eher im Nest verweilt ist das in der Regel auch ein Zeichen das alles OK ist --> Kein Hunger, Durst, Nest Bedingungen passen usw.
Und natürlich lauert draußen auch der Feind

Bzgl. Mehlwürmern habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Wurde bei mir nicht so gut angenommen bzw. wenn es Alternativen gab quasi gar nicht.

Fruchtfliegen gibt es in jedem Zooladen oder online Insektenfuttertier-Shop in kleinen Zuchtdosen.
Kleine Heimchen werden aber in der Regel auch gerne genommen.
Hühnchen wird auch verwertet wobei ich es eher bei größeren Kolonien als Alternative zu Insekten anbiete.

Wenn du deine Futtertier mit kochendem Wasser über brühst ist jede Milbe tot - da reichen schon zwei Sekunden.
Ich persönlich füttere viel lebend (nicht bei kleinen Kolonien) und habe eine kleine Schokoschaben-Zucht.
Selber noch nie parastäre Milben gehabt - Futtermilben & Staubläuse schon öfters, aber die sind eher nützlich als gefährlich.

Du kannst deine Futtertiere auch mal mit einer guten Hand Lupe kontrollieren.

Mit dem Sand bauen wie wohl den Eingang zu um diesen zu sichern & die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Etwas Schimmel ist kein Problem, gerade auch Lasius niger sind da sehr resistent.
Wenn es zu arg wird könntest du ein neues abgedunkeltes RG anbieten aber es ist unwahrscheinlich, dass sie von sich aus umziehen werden.
Im Extremfall kannst du auch Zwangs-Umsiedeln.

Danke für die Antwort!

Was könnten das denn für dunkle Dinger im Sand bei denen im Eingang sein? Schimmel wird es nicht sein. Ihr Abfall? Wäre aber eigentlich ungewöhnlich.

Ich habe heute ein paar Stunden damit verbracht, Kolonie A nochmal in Ruhe zu lassen. Die bauen da ihr Nesteingang, da möchte ich nicht stören.
Kolonie B ist da doch handzahmer und recht zutraulich. Ich habe denen ein kleines Heimchen angeboten - hab das sogar gefilmt (mit Handykamera sieht man das ohnehin besser als mit bloßem Auge). Keine fünf Minuten hat eine Arbeiterin gebraucht, dann war das kleine Heimchen ins Nest gezogen. Arbeiterinnen kamen raus und haben - erst vor Nesteingang - geholfen, das kleine, vorher mit kochend heißem Wasser übergossene, Heimchen ins Nest zu bringen.

Jetzt stellt sich eine Anschlussfrage:
Bringen sie die Reste des kleinen Heimchens wieder heraus ? Oder muss ich da was tun ?

Prinzipiell musst du nicht eingreifen - es kann sein, dass Anfangs teilweise etwas Müll im RG gehamstert oder auch zum Zubauen des Eingangs verwendet wird, aber normalerweise legen sie bald einen Müllplatz in der Arena an.

Das schwarze dürfte eine Mischung aus Futterresten, Ameisenausscheidungen und sonstigem Zeugs sein
Wie gesagt wegen etwas Schimmel oder Verfärbungen brauchst du dir keine Sorgen machen.

Im Zweifel oder wenn es dir zu extrem vorkommt kannst du natürlich gerne mal ein Foto posten.

Okay. Vielen Dank. Na, dann lass ich sie erstmal machen. Kolonie A hat sich im Übrigen über Nacht ihr Heimchen geholt. Das ist prima.
Ich weiß nicht, ich finde es großartig, Ameisen zu halten

Danke für die Hilfe!

Hi!
Deine Lasius niger kannst du tatsächlich einfach machen lassen. Sie sind sehr unempfindlich und sogar etwas Schimmel schadet den Kleinen nicht gleich. Es ist natürlich aber wichtig, dass du immer wieder nachschaust, ob alles in Ordnung ist. Das scheinst du ja aber zuverlässig zu machen, also einfach weiter so:)
Das mit dem Müll regelt sich ganz alleine. Deine Ameisen wissen was sie tun und wo sie den Müll haben möchten.

Weiterhin viel Spaß!

Hallo,

ich möchte dir gerne ein Tipp geben und zwar störe die Ameisen nicht zu oft.

Habe das bei meiner ersten Lasius Niger Kolonie auch getan und irgentwann hat die Königin mit der Eierablage aufgehört.
Lasius Niger ist sehr resistent, weshalb du dich wegen Kleinigkeiten wie Schimmel und bisschen Dreck nicht verkopfen musst .

Und ich habe die Erfahrung gemacht das Lasius Niger am liebsten Fliegen mag.
Mikro Heimchen zB werden von meinen, und auch die von einem Freund, eher ignoriert, aber wenn ich ne Fliege reinwerfe geht's rund

LG

Silberfischchen sind auch so ein Geheimtipp, seit ich meinen Camponotus nicobarensis bei der Gründung Silberfischchen gegeben habe ging es verdammt schnell aufwärts!!
Gruss