Ant Smart-Home - Projektbericht

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dmeise
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#1 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von dmeise » 28. Juni 2020, 12:03

Hallo liebes Ameisenforum,

als "Neuhalter" habe ich dieses Jahr mit diesem spannenden Hobby begonnen! Ausgesucht habe ich mir - wie so viele AnfÀnger - die Art Messor Barbarus.
Als AnfÀnger habe ich es meinen Damen nicht gerade leicht gemacht. Zu Beginn trocknete das RG zu schnell aus, es erfolgte eine sehr misslungene Zwangsumsiedlung, welche in einem anderen Beitrag thematisiert wurde.
Die GrĂŒndung wĂ€re dadurch beinahe misglĂŒckt, da aus den ersten ~10 Puppen nur zwei Arbeiterinnen geworden sind, wovon eine verstorben ist. Der Grund: Der Wattestopfen im RG war zu dicht. Versuche der manuellen Befeuchtung fĂŒhrten stĂ€ndig zu Panik - es war eine schwierigie Zeit fĂŒr die Damen und fĂŒr ihren Halter.

Ich wollte von Anfang an bei der GrĂŒndung dabei sein, daher kam nur eine Königin ohne Arbeiterin in Frage. Um dennoch störungsfrei regelmĂ€ĂŸige/tĂ€gliche Nesteinblicke zu bekommen, habe ich wĂ€hrend der GrĂŒndungsphase ein kleines System gebastelt, um mithilfe eines Raspberry Pi und Infrarot-LEDs bzw. der enstprechenden Kamera diese zu erhalten. Die Entwicklung des nötigen Web-Interfaces geschah dabei weitgehend selbststĂ€ndig; ErwĂ€hnt sei hier die Software "Cam Control v6.0.25", welche sehr hilfreich war, jedoch von mir umfassend angepasst wurde. Sie ist jedoch bis heute das Fundament des Projekts.

SÀmtliche seit dem 12.04.2020 aufgenommen Bilder (mindestens 3 tÀglich) können bei Bedarf bereitgestellt werden.
Hier zunÀchst zwei Screenshots des "Smart-homes" und des Web-Interfaces:
Capture.PNG
20200628_103756.jpg
Da ich leider zurzeit keinen Zugang zu einer Werkstatt habe, war eine qualitativ höherwertige Verarbeitung nicht möglich. Der aktuelle Zustand ist daher als Prototyp zu sehen.
FĂŒr alle Ästethen: Hier ein Palindrom mit Bezug zur Ameisenhaltung, damit sich die Sinne beruhigen können: "Eine Horde bedrohe nie!" :D

Zu den Features:
  • Aufnahme von Kurzvideos und Snapshots.
  • Automatisierte Aufnahme eines Bildes zu beliebigen Zeiten (derzeit 3XtĂ€glich)
  • Live-Feed zur "Echtzeit-Nesteinsicht"
  • Überwachung von Luftfeuchtigkeit und Temparatur; Sensoren sind in dem KĂ€stchen angebracht
  • Überwachung von Luftfeuchtigkeit und Temparatur in der Arena, automatische Aktivierung/Deaktivierung einer Heizmatte ĂŒber Funksteckdosen (derzeit deaktiviert)
Da ich nicht will, dass Fremde stĂ€ndig bei mir das Licht an/ausknipsen, funktioniert die Seite natĂŒrlich nur in meinem Netzwerk - sorry!

Allgemeine Infos:
Kosten: Raspberry Pi, Infrarotkamera, Relais fĂŒr die Infrarot LEDs, Sensoren, Funksteckdosen und deren Sender fĂŒr den Raspberry, LötgerĂ€t (welches ich nicht hatte) und diverse Verbrauchsmaterialien: Die Kosten dĂŒrften sich auf ca. 150€ belaufen.
Erforderliches technisches Know-How: Grundwissen im Umgang mit einem Webserver sind sehr hilfreich; Insbesondere das Ansteuern des Raspberries ĂŒber ein Webinterface ist nicht gerade benutzerfreundlich. Grundwissen zu HTML/PHP sind erforderlich! Jemand ohne Vorwissen sollte zumindest ausgiebige Lernfreude mitbringen, die Raspberry Community ist jedoch Ă€ußerst hilfsbereit: Die meisten Probleme sind bereits in diversen Foren-Posts gelöst.

Ablauf und Erfahrungen mit dem Projekt:

Das Anschließen der Kamera und erste Tests waren vielversprechend! Zum Testen der besten Einstellungen wurde ein Reagenzglas mit diversen darin enthaltenen GegenstĂ€nden benutzt. Als die optimalen Einstellungen gefunden wurden, wurde die Kamera mit den angeschlossenen Infrarot LEDs an der Innenseite der auf dem Bild erkennbaren Holzbox montiert - ein Fehler, dazu spĂ€ter mehr! Die QualitĂ€t der Aufnahmen war jedoch im Vergleich zur heutigen QualitĂ€t phĂ€nomenal - hier ein Video der ersten Tests. Ich habe leider erst am Ende bemerkt, dass sie ein Ei gelegt hat.



Zu diesem Zeitpunkt wollte ich die Kamera und die LEDs noch im Dauerbetrieb laufen lassen, am besten sodass ich die Ameisen stÀndig auf meinem Fernseher im Blick haben kann. Jedoch brach stets nach Aktivierung Panik aus, teils nach 20 Minuten, teils nach 5; Das typische "Zucken" bei Störung war jedoch meistens schon nach wenigen Sekunden erkennbar. Im nÀchsten Schritt habe ich die Infrarot LEDs so weit wie möglich heruntergeregelt. Dabei komm ich mir heute noch blöd vor: Ich habe IR-LEDs, welche auf eine Distanz von 5-6 Metern ausgelegt sind, 2cm entfernt von der Königin montiert...
Heute ist beiden LEDs ein Widerstand von 1000 Ohm vorgeschaltet, jedoch auch bei 3000 Ohm sind die Bilder noch brauchbar. Falls Ihr ein Àhnliches Projekt plant: Dies ist unbedingt zu beachten! :!:

Gebracht hat es jedoch wenig: Selbst ohne die Infrarot LEDs - Umrisse waren bei direktem Sonnenlicht auch so erkennbar - sobald die Kamera aktiviert wird kann das typische Zucken bei der Königin beobachtet werden. Die Arbeiterinnen reagieren noch sehr viel schneller! Die nĂ€chste Theorie war, dass die Hitzestrahlung der Kamera diesen Effekt herbeifĂŒhrt - Ameisen sind ja bekanntlich extrem sensibel, selbst bei feinsten WĂ€rmeschwankungen.

Die Kamera und die Infrarot-LEDs wurden daher an der Außenseite angebracht. HierfĂŒr habe ich passende Löcher durch die Holzwand gebohrt. Die Infrarot LEDs, bisher direkt auf das RG gerichtet, wurden außerdem parallel zum RG platziert damit die Beleuchtung weniger direkt erfolgt. Hier ein Screenshot von der RĂŒckseite der Box: Linke Seite: Kamera; Rechte Seite: LEDs; Das Reagenzglas wird in eine Öffnung auf der gegenĂŒberliegenden Seite der LEDs eingefĂŒhrt. NatĂŒrlich hatte die grĂ¶ĂŸere Distanz zum RG die Konsequenz, dass die QualitĂ€t der Bilder extrem gelitten hat - schade!
20200628_111309.jpg
Reißzwecken sind ein legitimes Baumaterial!

Gebracht hat das ganze Prozedere leider: Gar nichts. Auch bis heute schalte ich den "Live-Feed" der Kamera fĂŒr maximal 10 Sekunden an, und dies auch nur maximal einmal tĂ€glich. Die Königin reagiert dabei selten, die Arbeiterinnen fangen jedoch sofort an sich zu bewegen. Die "Snapshots" gehen dabei jedoch verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig schnell. Auf Knopfdruck werden die LEDs aktiviert, ein Bild wird gemacht, die LEDs werden deaktivert - das ganze dauert vll. 2 Sekunden und verursacht, soweit ich dies beurteilen kann, keine bis minimale Reaktionen seitens meiner Horde!

Hier bitte ich um Eure Meinung:
Was denkt Ihr, woran es liegen könnte? Hat hier jemand Erfahrung?
  • Die LEDs können es meiner Meinung nach nicht sein, sind aber noch nicht zu 100% ausgeschlossen, hochwertige IR-LEDs könnten helfen (je billiger, desto nĂ€her sind diese am sichtbaren Licht)
  • Die Hitzestrahlung der Kamera sollte eigentlich durch das Anbringen auf der Außenseite nicht mehr wahrnehmbar sein
  • Eine weitere Idee: Vielleicht verursacht der "Shutter" der Kamera bei Videos entsprechende Vibrationen?
Nachdem die nĂ€chsten Eier vorhanden waren (durch die Bilder nachweislich bis zum 05.5.2020 gelegt) habe ich die Königin und die Arbeiterin nochmals zwangsumgesiedelt (der erste Wurf ist ja leider grĂ¶ĂŸtenteils gescheitert) - dieses Mal in ein geeignetes Reagenzglas.
heute (Spoiler) habe ich ca. 10-14 Arbeiterinnen. Damit ist die GrĂŒndung geglĂŒckt, ein aktuelles Bild folgt am Ende des Posts.

Ich versuche den Post kurz zu halten: Daher komme ich zu meinen Abschlussgedanken:

Insgesamt war das Projekt erfolgreich: StĂ€ndige Neststörungen durch ungezĂŒgelte Neugierde konnte ich erfolgreich vermeiden. Dieses außerordentlich spannende Hobby wurde nicht lĂ€nger durch die Pein mangelhafter Selbstdisiziplin getrĂŒbt. 4)
Der grĂ¶ĂŸte Vorteil fĂŒr mich zeigt sich jedoch darin, dass man die Reaktion der Ameisen unmittelbar beobachten kann, statt mehrere Tage bis zur nĂ€chsten Nesteinsicht warten zu mĂŒssen. Als AnfĂ€nger konnte ich so unschĂ€tzbar wertvolle Einblicke in das Verhalten und in die Reaktion der Ameisen erhalten - Einige Beispiele:
  • FĂŒtterung: Störung oder Hilfe?
Da ich nur noch eine Arbeiterin hatte, welche auch nie das Nest verließ, habe ich das RG wieder verschlossen und innerhalb der letzten 6 Wochen alle 6 Tage ein kleines Insekt in das RG gegeben. Ihre (Königin) Reaktion war hierbei höchst spannend:
Die Panik war stets innerhalb weniger Minuten verflogen, das Futter (meistens Fliege) wurde umgehend zur Brut gezogen und verzehrt. Körner wurden jedoch auch in dieser Phase nicht angefasst.
  • Stopfen: Verschluss des RG
Ein ĂŒblicher konisch zulaufender Wattestopfen wird von mir nicht mehr verwendet, da die dadurch bedingten seitlichen LĂŒcken bei der Königin Unruhe hervorriefen. Ein gewöhnlicher Wattestopfen hingegen sorgte meistens fĂŒr unmittelbare Ruhe und wurde sehr viel besser angenommen.

Zum Ende bedanke ich mich an alle, die bis zum Ende durchgehalten haben, noch mit einem aktuellen Snapshot:
2020-06-28_10-36.jpg
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#2 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von Manticor » 23. Juli 2020, 19:31

GrĂŒĂŸe^^ Mir kam heute auf der Arbeit der Gedanke, dass ich auch sowas will. Raspberries habe ich noch ein paar und ne Cam kauf ich mir. Hast du neue Erkenntnisse oder wĂŒrdest ein Tutorial schreiben?
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#3 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von dmeise » 15. September 2020, 19:18

Oh, das tut mir jetzt sehr Leid!
Ich war zwar regelmĂ€ĂŸig im Forum, hab aber keine Benachrichtigung bekommen. Hast du noch Interesse?



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#4 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von Manticor » 16. September 2020, 07:12

Sicher. Bin immer an Basteleien interessiert :)



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#5 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von dmeise » 16. September 2020, 07:58

Ich habe in einer Woche zwei Wochen Urlaub, ich habe ohnehin daran gedacht, an dem Projekt weiterzuarbeiten.
Der aktuelle Stand: Da ich nĂ€chste Woche umziehe, habe ich die Kolonie vor ca. 2 Wochen in ein Ytong-Nest ziehen lassen. (Das RG war mir hierfĂŒr ein wenig zu unsicher).

Das bedeutet, dass ich ohnehin eine neue Verkleidung fĂŒr das "Smart-Home" bauen muss (diesmal richtig!).

Vielleicht lÀsst sich dabei was einrichten!
Vg



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#6 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von di4per » 16. September 2020, 13:18

GrundsÀtzlich bin ich auch an dem Thema interessiert, insbesondere an der Software.

Nach meinem VerstÀndnis handelt sich bei der zugrundliegenden Software um einen VorgÀnger der Software aus diesem Repository: https://github.com/silvanmelchior/RPi_Cam_Web_Interface?



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#7 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von dmeise » 16. September 2020, 16:43

Oh, ich habe Quatsch erzÀhlt:
Die benutzte Version ist: 6.6.9

GrundsÀtzlich kann ich diese uneingeschrÀnkt empfehlen, Erweiterungen usw. sind eigentlich gar nicht nötig.
Diese Software bietet bereits die Möglichkeit Videos, Bilder usw. aufzunehmen und einen "Live-Feed" zu aktivieren.Auch Optionen fĂŒr automatisch erstellte Bilder (welche ich ĂŒber CronJobs laufen ließ) gibt es.
Sie enthÀlt eine Gallerie, sodass Ihr auch Zugriff auf eure Bilder habt.
Eine Option fĂŒr die Aktivierung/Deaktivierung der IR-LEDs gibt es natĂŒrlich nicht - dazu spĂ€ter mehr.

Ich habe die meisten Standard-Funktionen ausgeblendet und durch meine eigenen ersetzt.
Der Grund hierfĂŒr war, dass ich mit den Kameraeinstellungen der Software nicht ganz zufrieden war. Im Nachhinein hĂ€tte sich dies aber mit den Standardeinstellungen bewerkstelligen lassen.

Leider habe ich den Code nie mit dem Gedanken geschrieben, diesen auch zu teilen... So werden z.b. die Temparatur fĂŒr die Anzeige in Textdateien statt in einer Datenbank gespeichert usw. (Zu Deutsch, ich hab gepfuscht!) :lol:
Ich glaube das Beste wĂ€re, wenn Ihr selbst von vorne beginnt. Wenn ich euch z.b. die SD Karte bereitstelle, mĂŒsstet Ihr sĂ€mtliche AnschlĂŒsse fĂŒr Temperatursensor, Relais usw exakt gleich anschließen. Auch eine feste IP wird bei mir vergeben - kurz, es ist keine Standardlösung bei der ich mich wohl fĂŒhlen wĂŒrde, diese zu teilen.

Stattdessen kann ich aber gerne im weiteren Verlauf die einzelnen Schritte des Projektes aufzeigen. Das schöne an diesem Projekt und dem genannten Cam-Interface: Es ist unendlich erweiterbar! Insbesondere das Interface ist unter der MIT- Open Source License, wir können also beliebig darin rumfuhrwerken und die Ergebnisse teilen) :twisted: . Wer weiß: Vielleicht ergibt sich daraus eine RPi_Cam_Web_interface-Ant edition!

Daher folgt hier eine Anleitung zunĂ€chst fĂŒr eine Mini-Variante (Nur der Kamera-Teil). Bei Bedarf können die anderen (folgenden) Komponenten darauf aufbauen:
  • Möglichkeit zur Aktivierung/Deaktivierung der IR-LEDS ĂŒber das Web-Interface (Erweiterung von RPI_Cam_Web_interface)
  • Einrichtung eines CronJobs fĂŒr regelmĂ€ĂŸige Bilder und Anzeige im Webinterface (keine Erweiterung nötig)
  • Anschluss von Temparatur/Luftfeuchtigkeitssensor
  • Steuern von GerĂ€ten abhĂ€ngig von der gemessenen Temparatur (Heizkabel/matte und Funksteckdosen)
  • Anzeige von Temparatur/Luftfeuchtigkeit im Webinterface (Erweiterung von RPI_Cam_Web_interface)
Nun aber zum Cam-Interface:

GeschÀtzte Resourcen:
  • Kosten: ca 40-60 Euro (Raspi, Kamera und Sonstiges)
  • Zeit: AnfĂ€nger: 10h, GeĂŒbte: 4h
Infos ĂŒber Anschluss und Betrieb von Komponenten lasse ich weg - die gibt es bereits tausendfach im Internet in besserer QualitĂ€t als ich es erklĂ€ren könnte.

Hardware/Anschaffungen:
Pflicht:
Beliebiger Raspberry (die teuren aktuellen Versionen sind unnötig). Netzteil und SD-Karte nicht vergessen! Außerdem benötigt Ihr einen Cardreader um die Karte zu beschreiben (oft in Laptops inklusive). Alternativ gibt es bestimmt auch vorinstallierte SD-Karten zu kaufen!

IR Kamera (IR = Infrarot):
(von mir verwendet): IR-Cut-Camera 5Mp Ov5647: Beachten - IR-LEDS sind auf eine Distanz von mehreren Metern ausgelegt.
Die LEDs werden mit Schrauben an der Kamera befestigt und dienen zugleich als Stromleiter. Hier mĂŒsste man die LEDs also von der Kamera trennen und WiderstĂ€nde einbauen! Ich verwende derzeit mehrere im Bereich von 1k Ohm bis 2 k Ohm, welche ich je nach Bedarf wechseln kann (empfehlung bei der genannten Cam: 2kOhm je LED). ZusĂ€tzlich sollte man die LEDs nicht im Dauerbetrieb lassen (WĂ€rmeleistung/potentielle Störung). Daher habe ich zwischen LED und Widerstand auch ein Relais geschaltet, welches vom Raspberry gesteuert wird. Dieses Relais aktiviere/deaktiviere ich im Webinterface, um so die IR-LEDS ein/auszuschalten.
20200916_142205.jpg
(Besser): Kamera (Ohne IR-Filter!) und IR-LEDs getrennt kaufen. Je billiger die IR-LEDs, desto nĂ€her sind diese am sichtbaren Licht. Könnte ein Grund fĂŒr die Störungen sein.
Vorteil: IR-LEDs lassen sich ohne Relais direkt ĂŒber die Raspi-Ports steuern. Das Relais entfĂ€llt somit.
Vorschlag: Raspberry Pi Noir Infrared Camera Module 8MP v2.1 mit Sony IMX219PQ Exmor R CMOS-Bildsensor (ca. 20-30 Euro); Achtet auf jeden Fall darauf, dass die Kamera KEINEN Infrarotfilter hat.

LAN-Kabel oder WLan Modul:
Ihr wollt von Handy/PC etc. auf das WebInterface zugreifen? Dann braucht der Raspi natĂŒrlich Netzanschluss!

Verschiedene WiderstÀnde, Anschlusskabel, LEDs, Knöpfe
Ich empfehle gleich ein breit gestreutes Set zu kaufen. Kostet wenig, bietet einem aber die Möglichkeit fĂŒr Experimente.

Optional
LĂ€ngeres Anschlusskabel fĂŒr die Kamera (trust me)
Lötset

GehÀuse:
Ich halte daran fest: Die Kamera sollte unbedingt außen angebracht werden. Die Linse sollte (je nach Bauart der Kamera) durch ein Loch in das Innere gerichtet sein.
Mehr schreibe ich hier nicht, da jeder eigene Voraussetzungen hat.
Selbes gilt auch fĂŒr die LEDs.
Ob die LEDs direkt auf die Ameisen gerichtet sind, oder parallel (z.b. zum RG) verlaufen, hat bei mir qualitativ keinen Unterschied gemacht. Ich empfehle daher, die Ameisen nicht direkt zu bestrahlen.
Ob Ihr den Raspi am Smarthome-GehĂ€use befestigt wie ich, oder ein eigenes GehĂ€use dafĂŒr kauft steht Euch natĂŒrlich ebenso frei.

Kurze Pause, Hier ein Zusammenschnitt aller Bilder der letzten Monate:
[YouTube]https://youtu.be/zPse3GGY5r0[/YouTube]

Ok: Ihr sitzt jetzt an eurer Werkbank, habt einen Raspberry Pi, eine SD-Karte, ein Netzteil, ein LAN-Kabel (oder W-Lan Modul), eine beliebige Kamera mit Infrarot-LEDs. Außerdem verschiedene Kabel und WiderstĂ€nde:
  • Schritt 4: Kamera ĂŒber Web Cam Interface konfigurieren (nötig!). [Hier meine Einstellungen: raspistill -a "$(date)" -n -t 1500 --exposure -verylong -mm matrix -ifx washedout -sh 30 -co -10 -br 53 -sa 15 -th 480:360:70 -q 100 -o /var/www/html/jobPics/$DATE.jpg] << können in etwa ĂŒber das Web-Interface nachgebaut werden.
  • Schritt 6: IR-LED ĂŒber Taster/Schalter/Button steuern: Ebenfalls im obigen Dokument!
Ergebnis: Ein Raspberry mit Web-Interface, mit welchem Ihr Von Handy/Computer/Laptop (nur in eurem Heimnetzwerk!) Bilder und Videos machen könnt, oder aber "live" anschauen könnt, was auch immer im Fokus ist. Auf Knopfdruck könnt Ihr Außerdem die LEDs ein/ausschalten.
Die Kamera wĂŒrde ich nicht durchlaufen lassen! Wie oben thematisiert, hat es (vermutlich durch die WĂ€rmeentwicklung oder dem Shutter) zu Störungen gefĂŒhrt. Ihr solltet also den Stream starten, die LED's aktiveren und beides wieder deaktivieren wenn ihr fertig seid - noch nicht sehr praktisch, ich weiß!

Was fehlt?
Eine Möglichkeit, die LEDs ĂŒber das Web-Interface zu steuern. Wir wollen ja nicht jedesmal von der Couch aufstehen mĂŒssen, wenn wir den lieben kleinen zukucken wollen! Noch besser wĂ€re es, wenn beides ĂŒber einen Knopfdruck ginge...
Dies wird jedoch ein eigener Beitrag, denn der nĂ€chste Teil wird sehr viel ausfĂŒhrlicher. Wenn Ihr mit den Basics oben Hilfe benötigt oder euch ErgĂ€nzungen wĂŒnscht - lasst es mich wissen!

Wenn Ihr mit dem Teil durch seid habt Ihr definitiv eine sehr gute Basis fĂŒr die Eigenentwicklung! Ein kurzer Ausblick noch fĂŒr die Ungeduldigen:
  • Schreiben einer Funktion, welche die LEDs aktiviert
  • EinfĂŒgen eines Buttons in das Web-Interface
  • AusfĂŒhren der geschriebenen Funktion ĂŒber den Button
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#8 Ant Smart-Home - Projektbericht

Beitrag von di4per » 16. September 2020, 18:10

Klasse, das ist ja schon mal eine Menge Material und die Tipps und Erfahrungen, die du nur durch praktische Anwendung sammeln konntest (wie lange hast du daran gesessen? 4-10h??? :lol: ), sind Gold wert!



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