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Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Martin H.

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#1 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Martin H. » 15. September 2020, 15:14

Hi,

da ich gerade im Anzeigen Bereich in Inserat gesehen habe >>klick mich<< in dem jemand den Müll von Blattschneiderameisen als Dünger für seine Pflanzen sucht, stellt sich mir die Frage, ob der Pilzmüll von Blattschneiderameisen, überhaupt ein guter Dünger ist!

Ich hatte schon mal in einer Blattschneiderameisengruppe gelesen, dass ein Halter den Pilzmüll als Dünger für seine Pflanzen nimmt. Ich hab inzwischen allerdings ein großes Fragezeichen, wie gut der Pilzmüll sich als Dünger eignet bzw. was für einen Düngungs Effekt der hat.
Hintergrund:
Ich hatte Anfang des Jahres einen Eimer voll Pilzmüll im Garten entsorgt, auf einen Haufen geschüttet. Der liegt noch genauso da wie ich ihn hingeschüttet habe. Also nicht weiter zersetzt oder so. Evtl. leicht dunkler geworden.
Zudem: Was bleibt von dem Pflanzenmaterial übrig, wenn der Pilz die für ihn relevanten Nährstoffe rausgezogen hat. Haben die Reste überhaupt noch irgend einen Nährwert? ...Pilze bereiten eigentlich das noch auf, was andere Destruenten nicht mehr verwerten können.

Wie seht Ihr das? Oder habt Ihr Erfahrungen dazu?
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Manticor

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#2 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Manticor » 24. Oktober 2020, 21:50

Kommt denke ich auf die Ausscheidungskomponenten an die der Pilz von sich gibt. Diese wiederum könnten wieder für andere Organismen interessant sein. Schick doch mal ne Probe ans Fresenius Institut oder so. Vielleicht mache ich morgen mal eine Anfrage bei denen ;) Mal sehen was da so als Antwort kommt. Hobbybiologen und andere Gelehrte können vielleicht was dazu beitragen. Vielleicht kann ich unserem Tierarzt mal ne Probe schicken fürs Labor wenn die sowas können das Geld wärs mir wert.



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#3 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Rapunzula » 25. Oktober 2020, 14:23

Ich bin erst heute auf diesen Thread gestoßen und wie Martin H. schon sagt bin ich auch der Meinung dass Pilzabfälle keine großen Nährstoffe mehr haben. Und warum, da philosophiere ich mal (entschuldigt den Ausdruck, ich bin Krank) :oops:

Die Blattschneiderameisen tragen sehr viel Sorge zum Pilz, die Königin nimmt von ihrer Mutterkolonie bei ihrem Begattungsflug ein paar Pilzsporen in ihrem Mund mit. (Hamsterbacken oder was auch immer, mir kommt der Fachausdruck nicht in den Sinn, darum bin ich hier auch nur „Halter“)
Diese Sporen pflegt sie am Anfang mit sehr viel Liebe und Geduld und füttert diesen am Anfang mit ihrem Urin! Sie ist sehr darauf bedacht dass dieser Pilz nicht eingeht, denn sonst kann sie gleich mit dem Leben aufhören und es hätte für Sie alles keinen Sinn mehr!
Die Ameisen hegen und Pflegen „Ihren“ Pilz! Sie brauchen ihn fürs Leben!

Ich denke nicht, dass die Ameisen Pilz mit noch eventuellen nährstoffwerten nach draußen auf ihre Mülldeponie bringen und somit unverwehrtet wegwerfen! Das ist typisch menschliches Verhalten!

Das alles ist natürlich nicht wissenschaftlich hinterlegt, sondern nur eine Vermutung von meiner Covid-19 Isolationshaft ausgesehen.

Gruss und bleibt gesund!



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TheDravn

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#4 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von TheDravn » 25. Oktober 2020, 16:16

Naja, nur weil er entsorgt wird, heißt es nicht das er komplett Nährstoffarm ist. Der Pilz ist eine Pflanze und die Blattschneider leben von den Fruchtkörpern, und so ein Pilz ist nunmal nicht langlebig, wenn er nicht ständig weiter wachsen kann.
In der Natur zersetzen viele Pilze Pflanzenabfälle, Tierreste, etc. und andere Tiere wiederrum leben davon was übrigbleibt und verwerten es weiter. Ein Komposthaufen ist da auch nicht groß anders, Pilze und Kleinlebenwesen zerkleinern und verwerten die Reste immer weiter, bis er zur guter Blumenerde und Dünger wird. Ich könnte mir schon vorstellen, das in den Pilzresten noch Nährstoffe drinstecken, aber ob da jetzt noch viel drin ist und auch verwertbar ist, ist eine andere Frage



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Manticor

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#5 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Manticor » 25. Oktober 2020, 16:41

Pflanzen brauchen auch ganz andere Nährstoffe wie tierische Arten. Die stehen eher auf diverse Metallsalze und Nitrate und sowas. Das kann nach wie vor darin enthalten sein.



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#6 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Fabey93 » 25. Oktober 2020, 18:37

TheDravn hat geschrieben: ↑
25. Oktober 2020, 16:16
Der Pilz ist eine Pflanze
Nein :D
Wikipedia (klick!) sagt:
Die Pilze (Fungi) bilden das dritte große Reich eukaryotischer Lebewesen neben den Tieren (Animalia) und den Pflanzen (Plantae). Sie sind wie die Pflanzen, zu denen sie lange gerechnet wurden, sesshaft, können jedoch keine Photosynthese treiben. Daher müssen sie sich wie Tiere durch die Aufnahme organischer Substanzen ernähren (Heterotrophie), die sie jedoch in gelöster Form aus der Umgebung aufnehmen. Nach heutiger Kenntnis sind die Pilze näher mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt.
Sorry für das Klugsch*****! :D
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Manticor

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#7 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von Manticor » 25. Oktober 2020, 20:41

Wissensvermehrung ist keine Klugscheisserei. Danke dafür.
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#8 Müll von Blattschneiderameisen - guter Dünger?

Beitrag von JebetusvonWabern » 25. Oktober 2020, 23:57

Also für mich klingt es absolut logisch, dass der Abfall als Dünger für Pflanzen verwendet werden kann.

Dünger soll den Pflanzen Mineralstoffe liefern, die sie zum Leben brauchen. Insofern ist Nährstoffe da eigentlich schon irreführend, weil die Pflanze sich nicht vom Dünger ernährt (Energie daraus bezieht), sondern ihn quasi als "anorganische Vitamine" zum Überleben braucht. Diese Mineralstoffe werden aber nicht verbraucht, weder von Pflanze noch von Pilz oder Tier, sondern nur vorübergehend benutzt und spätestens beim Tod des betreffenden Organismus wieder frei.

Die Blatschneiderameisen tragen also Blätter ein, die solche Mineralstoffe enthalten, und füttern sie dem Pilz. Die Stoffe werden vom Pilz aufgenommen und dort angereichert und wenn der Pilz irgendwann hinüber ist wird er samt Mineralstoffe, also Dünger, entsorgt. Das was die Ameisen vom Pilz verspeist haben landet auch irgendwann als deren Ausscheidung auf dem Müll.

Das Ganze ist eigentlich wie wenn man Blätter/Holz verbrennt nur mit viel mehr Tralala. Da bleibt am Ende Asche übrig, die eben aus Mineralstoffen besteht und so ebenfalls zum Düngen benutzen werden kann.
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