Guten Abend zusammen,

ich möchte gerne zwei verschiedene Ameisenarten zusammen in einer Anlage halten.

Die erste Kolonie:
Ich habe eine kleine Kolonie Formica sanguinea. Sie besteht momentan aus Königin und schätzungsweise 30 Arbeiterinnen.
Sie leben derzeitig in einem externen Ytongnest mit einer etwa 20x25cm Godmorgonbox (Ikea) als Arena.

Im Frühjahr erwartet die Ameisen ein Formicarium mit den Maßen 30x20x20cm mit integriertem Ytongnest. Das Nest ist an allen 4 Seiten des Beckens. 3 von 4 Nestseiten werden vorerst verschlossen gehalten und nach und nach zur Verfügung gestellt.
Auf dem Nestbereich wird es eine Landschaft aus Gips und Ytong geben. Das ganze bekommt einen Sandfarbenen Anstrich. Auf diesem Festen Grund werden zusätzlich Erde und Nadeln von Nadelbäumen verteilt.

Über einen mehr oder weniger langer Schlauch können die F. sanguinea in ein zweites Becken gelangen. Die Arena. Auch hier wird der Boden modelliert. Die Landschaft soll verschiedene Höhen und Strukturen besitzen. Vielleicht ein zwei Hügelchen. Und auch hier werden wieder Nadeln verteilt.


Jetzt zu der zweiten Art:
Eine kleine Kolonie Temnothorax nylanderi soll sich die Arena mit den Formica sanguinea teilen.
Ihr Nest soll in einer Walnuss sein, falls die irgendwann einmal zu klein wird bekommen sie eine zweite.

Probleme:
Formica sanguinea sind sehr territorial und werden unweigerlich auch aggressiv gegenüber anderen Ameisen auftreten und sie bekämpfen.
Finden Temnothoax den Weg in das Nest der Formica werden sie getötet.

Meine Hoffnung:
Temnothorax nylanderi sind wirklich winzig. Viel kleiner als die Formica. Angeblich sollen sie sich auf den Boden drücken, wenn sie andere Ameisen bemerken. Größere Ameisen nehmen sie also eventuell überhaupt nicht wahr.
Durch die Entfernung der Nester, sollten sich auch nicht zu viele Temnothorax zum Nest der anderem Ameise verlaufen.



Jetzt zur Frage aus der Ãœberschrift.
Funktioniert das?
Hättet ihr noch Tipps für mich?


Falls es nur an der Formica liegen sollte, könnte ich auch Camponotus turkestanus anbieten.
Jedoch ist die Kolonie wirklich sehr klein. Sie besteht aus 2-5 Arbeiterinnen, wohnt in einem Erdnest und ist gerade auch noch in Winterruhe.
Ich würde sie gerne noch mindestens 1 Jahr im Erdnest lassen, da die Art wohl sehr anfällig ist und ich kaum von erfolgreichen Haltungen mitbekommen habe.

Wäre C. turkestanus denn besser geeignet? Weil sie vielleicht nicht so aggressiv ist wie F. sanguinea.


Ich freue mich über jede Antwort und hoffe auf viele Tipps.
Liebe Grüße und schönen Abend noch!

Ich würde annehmen, dass du mit den T. nylanderi in Kombination mit C. turkestanus deutlich bessere Chancen auf ein "harmonisches" Miteinander haben wirst als mit den F. sanguinea.

Das Nest der T. nylanderi sollte in jedem Falls herausnehmbar, stabil und mit einem sehr kleinen Eingang versehen sein.

Temnothorax nylanderi bewegen sich ruhig und zielstrebig, sind nicht aggressiv, leben eher heimlich.
Bei Kontakt mit anderen Ameisen verharren sie als wären sie gar nicht da.
Ich hatte sie in den Anlagen von Myrmecia pavida, Camponotus ligniperda, Camponotus substitutus, Cataglyhis oasium, versehentlich eingesetzt durch Hölzer aus der Natur.
Temnothorax nylanderi sind nie in Streit mit den anderen Ameisen geraten und wurden nicht angegriffen.
Still und ruhig haben sie sich sogar an den Futterstellen eingefunden und sich dort bedient.
Oftmals mussten sie dafür weite Wege laufen.
Dadurch dass sie ihre Nester in Hölzern mit kleinen Eingängen lebten, waren sie vor den anderen Ameisen sicher.
Diese kamen zwar gelegentlich an diese Nesteingänge um diese zu inspizieren, weiter reicht das Interesse allerdings nicht.

Formica sanguinea sind schnell und aggressiv, denke allerdings dass diese, auf Grund des Verhaltes von Temnothorax nylanderi, in größeren Anlagen auch zusammen gehalten werden können.

Grüße Wolfgang