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Ameisenfund Namibia

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Ron
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#1 Ameisenfund Namibia

Beitrag von Ron » 17. Mai 2024, 19:02

Hi,

ich war letztes Jahr in Namibia und habe dort gleich zwei schöne Arten gesehen.
Speziell bei der Ersten würde mich interessieren ob jemand eine Ahnung hat was das für eine Art sein könnte.

Gefunden hab ich die am Haus, neben einer Wiese, quasi im Garten. Soweit ich gesehen habe hatten alle Ameisen diese markanten Beißzangen (fürs sammeln von Körnern?), und sie waren sehr groß:
01.JPG
Die zweite Kolonie lebte direkt in den Sanddünen innerhalb eines Grasbüschels, und krabbelte an den Halmen entlang. Sehr aggressiv, direkt auf 20cm Entfernung das Handy wahrgenommen und drauf los gestürmt:
02.JPG
Liebe Grüße,
Ron
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#2 Ameisenfund Namibia

Beitrag von Zitrus » 17. Mai 2024, 19:11

Die erste dürfte eine Art der Gattung Odontomachus sein (Schnappkieferameisen).
Ron hat geschrieben: ↑
17. Mai 2024, 19:02
markanten Beißzangen (fürs sammeln von Körnern?)
Könnte man vielleicht meinen, aber das sind tatsächlich gefährliche Jäger!

Die zweite Art sieht mir nach Camponotus sp. aus; erinnert sehr an Camponotus fulvopilosus.

Klasse Funde! =)*202
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Joachim

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#3 Ameisenfund Namibia

Beitrag von Joachim » 17. Mai 2024, 19:18

Hi, das sind Odontomachus troglodytes, eine sehr dominante Ameise. Es gibt in Afrika noch eine weitere, kleine Art. Gerade ziehe ich 3 Königinnen dieser Schönheiten auf, hoffentlich mit Erfolg. Zweite hat Zitrus recht sind mit ziemlicher Sicherheit fulvopilosus. Tolle Fotos!
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#4 Ameisenfund Namibia

Beitrag von Ron » 17. Mai 2024, 20:51

Wow das ging schnell, danke euch!
Die Odontomachus troglodytes sind schon sehr faszinierend mit den riesen Kiefern. vielleicht in Zukunft mal als zweite Kolonie.. :D

Viel Glück mit deinen Königinnen Joschi



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#5 Ameisenfund Namibia

Beitrag von Joachim » 17. Mai 2024, 22:12

Ein paar fun facts zu troglodytes: Obwohl sie und Odontomachus assiniensis die einzigen Arten in Afrika sind, sind es sehr dominante Ameisen, die sich über den ganzen Kontinent bis an die Grenze der Sahara ziehen. Trotz ihrer Feuchtliebe sind sie auch in der Savanne sehr präsent.

Es sind tatsächlich Anti-Ameisen-Ameisen. Mit ihren scharfen Mandibeln, die mit großer Geschwindigkeit zuschnappen, können sie anderen Ameisen mühelos die Gliedmaßen abhacken. Dazu verfügen sie über einen sehr wirksamen und lähmenden Stich, und sind gut gepanzert, wendig und schwer zu treffen. Man kann sie als die Velociraptoren der Ameisen bezeichnen. Die troglodytes sind eine der erfolgreichsten Urameisen und können Kolonien von mehreren tausend Tieren haben. Ihre Königinnen gründen semiclaustral und haben kaum Reserven, auch gibt es keine Pygmäen (erste Arbeiter haben sofort volle Größe, was eine große Anstrengung für die gründende Königin ist) sind aber solch erfolgreiche Jäger, dass die Gründung eine gute Chance hat.
Odo Mai 1.jpeg
Hier ist eine meiner Königinnen, die gerade eine Grille erstochen hat. Sie sind sehr territorial. Wenn ich irgendwas in ihren Boxen arbeite, kommen sie sofort aus dem Nest und versuchen mich anzugreifen.

In der Natur reicht eine einzige troglodytes Arbeiterin, um eine kleine bis mittlere Kolonie anderer Ameisen auszulöschen. Oft arbeiten sie aber in kleinen Packs zusammen, Arbeiterinnen postieren sich oft an den Ausgängen der anderen Kolonie und beißen herauskommenden Ameisen den Kopf ab, bis keine mehr übrig ist. Dies können sie über Stunden geduldig tun, ohne ihren Posten zuverlassen. Oft genügt ein einziger schneller Angriff mit ihren scharfen Mandibeln, um eine andere Ameise in zwei Teile zu trennen. Größere Ameisen wie Camponotus Majore werden durch einen Stich gelähmt.

Camponotus macht tatsächlich einen Teil ihrer Beute aus.
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