Es ist nun einmal eine Nachfrage nach Ameisen vorhanden und diese wird von Händlern bedient. Dazu gehören also immer zwei Seiten. Es ist zwar bei der Gewährleistung recht eindeutig geregelt, wie lange eine Seite beweisen muss, ob ein Haltungsfehler vorlag, trotzdem hat auch der Käufer die Pflicht sich vorher zu informieren, welche Arten geeignet sind, wie man sie hält, wie sie gesammelt werden, wie lange sie evtl. Leben usw. Aber das trifft ja vor allem auch auf andere Tiere zu.
Ich sehe das immer noch kritischer bei Wirbeltieren, die mit falschen Erwartungen angeschafft und evtl. falsch gehalten werden, vor allem bei Hunden und Katzen. Ameisen sind Wirbellose, die werden zu Millionen täglich durch Bauarbeiten, Gartenarbeiten, Giftköder getötet.
Und auch die Ameisenforschung macht da einen großen Unterschied, da werden teilweise in den Naturschutzgebieten hunderte Kolonien gesammelt und wenn sie ihren Forschungszweck erfüllt haben, werden sie getötet. Es wäre undenkbar bei einem Forscher, der z. B. Eisbären oder andere Wirbeltiere untersucht, dass man dort so einen hohen Verschleiß an "Forschungsmaterial" hat. Daher muss ich immer schmunzeln, wenn sich Ameisenforscher über die Halter und Händler aufregen, weil die die Tiere zu schlecht behandeln. (Glashaus und Steine)
Der Gesetzgeber sieht das übrigens auch so, daher existiert für Wirbellose nur der allgemeine Schutz im Tierschutzgesetz, man darf wirbellose nicht ohne vernünftigen Grund töten. Bei Wirbeltieren gibt es da noch viel weitreichendere Einschränkungen.
Man sollte natürlich keine Angaben machen, die man nicht kennt. Also wenn man nicht weiß, wie lange eine
Bei der Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind das natürlich auch nur grobe Werte, aber letztlich spielt es kaum eine Rolle. Die einzelnen Arten müssen nicht auf das °C oder % rel. Luftfeuchtigkeit genau gehalten werden und das werden sie in der Forschung sicher auch in den meisten Fällen nicht, bzw. man hat auch nicht festgestellt, ob wirklich die jeweilige Temperatur im Labor das Optimum für die Entwicklung der konkreten Art ist. Denn meist ist das nicht Ziel der jeweiligen Forschung dies herauszufinden. Man wählt dort also auch eine Temperatur, die bei anderen Arten aus ähnlichem Klima funktioniert hat.
Bei einigen Angaben in Büchern wie dem Seifert zu Koloniegrößen frage ich mich auch, wie man das genau ermittelt haben soll. Das liest sich auch eher nach Pi mal Daumen als nach genauen Mittelwerten von mehreren hundert Kolonien, die man vollständig ausgegraben und deren Arbeiterinnen man genau abgezählt hat...
Aber immerhin bin ich froh, dass Du Afro einsiehst, dass man Dinge von anderen Tieren nicht einfach 1:1 auf Ameisen übertragen kann. Das war beim Thema Gefahr durch Exoten immer einer unserer Hauptkritikpunkte an deiner Arbeit, dass man da einfach alles zusammenwirft und sagt: "Schau das kann bei Ameisen auch so passieren". Ebenso wie der Mangel an Daten.