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von Joachim » 25. Mai 2025, 22:55
Lieber Gregor, ich habe deinen neusten Beitrag gesehen mit deinem Milbenproblem. Odontomachus sind durch ihre ständige Versorgung mit Lebendfutter oft Parasiten ausgesetzt. Die Heimchen aus dem Zooladen können tatsächlich Milben haben, die sich auf den Odontomachus wohl fühlen - 2010 habe ich so mehrere gründende Königinnen verloren und gebe ihnen seitdem nur noch selbst gefangenes "Naturfutter".
Odontomachus sind leider nicht sehr "sauber" und lassen oft Teile von Beute quer durch ihr Nest liegen, gepaart mit Wärme und Feuchtigkeit fühlen sich Milben sehr wohl, ob auf den Ameisen oder dem Futter. Das und ihr mangelndes Sozialverhalten sowie ungeeignete Mundwerkzeuge machen sie alles in allem sehr anfällig.
Diese Menge Milben sieht mir aber nicht schädlich aus. Ich hatte brütende Königinnen, die erst nachgaben, als der ganze Körper bedeckt war. Eine Kolonie kann durchaus mit ein paar Milben leben und dem Problem auch Herr werden. Sie brauchen Raum, um ihr Futter zu entsorgen, und ein sauberes Ersatznest für den Ernstfall.
Ich habe seit 2010 mehrfach eine recht brutale Technik angewandt, um Ameisen zu säubern, die tödlichen Milbenbefall haben. Man tut sie in ein Röhrchen, füllt dieses mit Wasser, wartet solange, bis die Ameise bewusstlos ist. Dann schüttelt man und löst so die Milben vom Körper. Dann auf saugender Watte die Ameise wieder trocknen und zu Bewusstsein kommen lassen. Die übrigen Milben, die noch am Körper verbleiben, wandern nach dem Schock meistens auch ab. Wenn die Ameise sauber aussieht, setzt man sie vorsichtig zur Kolonie zurück, oder im Falle einer Königin in ihr Gründungsnest. Diese Technik hat mir damals einen Teil der Odontomachus Königinnen gerettet, nachdem es für einen anderen Teil schon zu spät war.
Ich drĂĽcke dir ganz doll die Daumen und wĂĽrde bei deiner Kolonie erstmal auf Abwarten setzen, und Beobachten.