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Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
Leander

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#25 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Leander » 13. Juni 2023, 16:31

Volle Zufriedenheit - mit nur einem ganz kleinen "aber"
Quasi frisch aus dem Urlaub zurück darf ich mich mit sehr positiven Neuigkeiten melden. Nein, ich konnte nach wie vor keine Raptiformica sanguinea Arbeiterin entdecken, dass könnte aber mittlerweile eher mit meinen fehlenden Entdeckungsfähigkeiten zusammenhängen, denn im RG befindet sich, neben einem nicht super großen, aber doch erfreulichen Haufen Eier, mittlerweile 15 Puppen, von denen die meisten Nacktpuppen und auch teilweise schon gefärbt sind. Auch die Königin ist putzmunter, denn diese hat sich ins (nicht abgedeckte) Wasser-RG, ebenso wie ihre Brut begeben. Das kleine "aber" ist nur, dass die Kolonie (obwohl ich das Formicarium meines Erachtens nach nicht auch nur annähernd berührt hatte) im RG wie von der Tarantel gestochen herumgerannt ist. Das hatte sich nach 5 Minuten dann auch wieder erledigt, allerdings war die Königin dann mitsamt Brut aus dem RG verschwunden (vermutlich ist sie ins Moos gegangen, dorthin wurden nämlich auch die Eier gebracht. Fühlt sich jetzt natürlich ein bisschen unrund an, aber gut. Wem jetzt noch langweilig ist, der kann auf dem RG- bzw. Fütterungsbild gerne mal suchen, ob euch vielleicht eine Raptiformica sanguinea Arbeiterin in die Augen sticht :D
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Leander

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#26 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Leander » 8. März 2024, 22:54

Das Ende

Leider muss ich den Haltungsbericht an dieser Stelle beenden, denn während der Winterruhe ist im Prinzip die ganze Kolonie inklusive Königin verstorben. Wenn ich Ursachen suchen muss, würden mir welche einfallen, nur kann ich mir kaum vorstellen, dass diese wirklich zum Ende der Kolonie geführt haben: Zum Einen gab es unmittelbar vor der Winterruhe möglicherweise ein bisschen zu wenig Kohlenhydrate, weil ich einfach eine Zeit lang keine Spritze daheim hatte. Das war aber aus meiner Sicht nicht so gravierend, als dass es zum Tod von Königin + 40 Arbeiterinnen hätte führen können. Meine zweite Idee wäre, dass es vielleicht etwas kalt war, das Thermometer hat aber nie weniger als 3 Gead angezeigt, sodass ich hier auch keine Ursache vermuten kann. Das Letzte, was ich noch sagen kann, ist, dass die Königin mitsamt einiger Arbeiterinnen ins RG gezogen ist, das ist mir schon beim Mini-Check zu Beginn der Winterruhe aufgefallen. Interessanterweise stammen auch alle noch lebenden Arbeiterinnen aus dem RG, die Arbeiterinnen unter dem Moos sind soweit ich das gesehen habe alle gestorben. Auch Brut hatte ich nicht gesehen. Wer Ideen hat, woran das Sterben liegen könnte, teilt diese gerne mit.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich dieses Ende extrem schade finde. Mit Sicherheit war meine Haltung nicht perfekt und hatte ihre Makel, aber insgesamt verlief bis hierhin alles wesentlich erfolgreicher als bei früheren Kolonien. Wirtsarbeiterinnen wurden angenommen, irgendwann hat die Königin auch Eigene aufgezogen, sodass zum Schluss mit Sicherheit um die 20 Raptiformica sanguinea Arbeiterinnen vorhanden war. Vielleicht soll es auch nicht immer sein, oder irgendetwas ist im Kühlschrank passiert, mit dem ich nichts zu tun habe. Soviel erstmal dazu, betreibt gerne die berühmt berüchtigte Ursachenforschung!
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#27 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Sabrina » 8. März 2024, 23:51

Wie war die Luftfeuchte/Feuchtigkeitsversorgung? Austrocknen gehört zum Beispiel zu eine der häufigsten Ursachen für Versterben in der Winterruhe. Vielleicht sind sie deshalb ins RG gezogen. Wassertank sieht auf dem letzten Bild noch gut. Wie war die Feuchtigkeit beim Moos? Hast du regelmäßig befeuchtet?



Leander

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#28 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Leander » 9. März 2024, 06:57

Das Moos habe ich nicht befeuchtet, einfach weil ich ja ein frisches RG mit Wassertank drin hatte und ich auch verhindern wollte, dass es anfängt zu schimmeln. Wenn es Ihnen also zu trocken gewesen wäre, hätten sie alle ins RG umziehen können, denn da war der Wassertank auch gegen Ende der Winterruhe noch voll. Hätte ihnen jetzt 2024 auch ein befeuchtetes Nest angeboten, das wollte ich nur kurz vor der Winterruhe nicht mehr tun.
Dementsprechend könnte man die Toten Arbeiterinnen außerhalb des RGs vielleicht damit erklären, aber im Regelfall suchen sich Ameisen ja Alternativen bei Trockenheit und mit dem RG war definitiv eine Alternative da



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#29 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Sabrina » 9. März 2024, 09:19

Im Regelfall, ja. Wenn sie durch niedrige Temperaturen ziemlich inaktiv sind, könnte das aber ein Problem sein und sie es nicht schaffen. Bleibt aber erstmal eine Vermutung, würde das aber auch nicht ganz ausschließen, wenn man Berichte auch auf anderen Plattformen verfolgt.



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#30 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Erne » 9. März 2024, 21:00

Eine passende Vorbereitung auf die Winterruhe ist für diese Ameisen wichtig.
Eine entsprechend Futterversorgung in dieser Zeit, die muss sein.
Sind in den Sommermonaten sehr flinke, aktive Ameisen mit einem hohen Energieverbrauch (Kohlenhydraten).
Überwintern sie mit höheren Temperaturen, kann eine zu geringe Versorgung in der Vorbereitungszeit mit Kohlenhydraten diese Ameisen verhungern lassen.
Eine zu tiefe Temperatur, die meine ich ausschließen zu können, meine haben Temperaturen bis an die -5°C überstanden.

Feuchtigkeit, wie von Sabrina angesprochen, wird in der Ameisenhaltung aus meiner Sicht viel zu oft vernachlässigt, da könnte durchaus eine mögliche Ursache bestehen.
Ein feuchtes Reagenzglas ist sicherlich gut gedacht, während der Winterruhezeit sind Ameisen nicht besonders auf Umzug eingestellt.

Schade das es so endet, beabsichtigst Du diese Art nochmals halten?

Grüße Wolfgang



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#31 Raptiformica sanguinea - Haltungsbericht

Beitrag von Leander » 9. März 2024, 23:55

Die Temperatur war wie gesagt zunächst eher zu kalt als zu warm, dann habe ich einen wärmeren Ort gewählt, aber auch die ca. 6 Grad, die ich dann hatte, sind eigentlich noch im Rahmen. Letztendlich ist es denke ich einfach spekulativ...
Zu deiner anderen Frage: An sich ist das eine Art, die ich mir merken werde, aber vorerst werde ich unter die Ameisenhaltung einen Strich ziehen. Ich habe noch eine Camponotus Gyne, aber entweder verschenke ich die, sollte vielleicht hier jemand interesse habe oder suche ihr ein schönes Plätzchen im Wald, wahrscheinlich zumindest (wurde hier gefangen, also kommt aus meiner Umgebung). Insgesamt haben unter meiner Fittiche aber zu viele Kolonien ein sehr frühes Ende gefunden, dazu werde ich zwecks Studium o.ä so oder so wenig bis keine Zeit haben. Ich weiß nur noch nicht ob ich die jetzt noch lebenden Arbeiterinnen einfach weiter füttere, oder einfach mit heißem Wasser übergieße...Ist so ja auch nicht weiter sinnvoll.
Aber wie gesagt vorerst (wenn wahrscheinlich auch nicht für immer) werde ich die Ameisenhaltung pausieren. Können sich die Waldschaben (die mittlerweile erwachsen sind und bis auf wenige Ausnahmen auch putzmunter sind) bzw. die Mehlkäfer (die mittlerweile fast alle am Ende Ihrer natürlichen Lebenserwartung oder vielleicht schon darüber hinaus stehen) freuen, dass sie nicht als Futtertiere enden^^



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