Hallo!

Man findet viele Tipps und Anleitungen zur generellen Zucht der Stubenfliege, aber kaum etwas zur längeren Aufbewahrung bzw. zur Haltung dieser Tierchen, eben bis zur nächsten Verfütterung. Drosophila hatte ich früher auch des öfteren, das war aber viel einfacher, finde ich.
Ich bestellte mir Stubenfliegenmaden, die aber teils schon verpuppt waren bzw. wo sehr bald sich alle verpuppten. Ich fand das gut, und dachte, mit einer größeren Kunststoffdose (mit einem großen Lüftungsgitter im Deckel) könnte ich sie mit Wassergel und Agavendicksaft länger bei Laune halten. Ich gab das Substrat mit Puppen usw. in die Dose, und ließ dann die Zeit und den Heizkörper arbeiten. Offensichtlich war die ausreichende Versorgung mit Wassergel und Dicksaft, wie auch mit Zimmertemperatur (die abends etwas kühler wurde) nicht der Burner, weil es leider Verluste gibt. (Die Verluste werden sicher noch von den Ameisen gefressen, da ich sie halbwegs frisch anbieten werde, aber naja.)

Also, ich würde den Futterinsekten gerne eine gute Versorgung anbieten können, wo sie mir nicht teilweise wegsterben. Weiß zufällig jemand von euch, wo da der Fehler liegt und was ich anders machen muss, um zumindest sieben bis vierzehn Tage später den Rest frisch verfüttern zu können?

Lieben Dank!

Durch Fütterung von Kohlenhydraten wie z. B. Zuckerwasser, lässt sich ihr Leben nur kurzfristig verlängern.
Stubenfliegen züchten bzw. halten, wohl eher nicht, auf deren Speiseplan stehen hauptsächlich unappetitliche Dinge.
Ich kaufe auch die Fliegenmaden, teile diese auf, lagere sie so lange warm bis sie sich verpuppt haben.
Danach lagere ich die Puppen bei unterschiedlichen Temperaturen, von Stube, Flur, Treppenhaus bis Keller.
Je tiefer die Temperatur umso langsamer die Weiterentwicklung.
Sind die wärmer gestellten geschlüpft und aufgebraucht, rücken alle anderen eine Stufe nach.
Damit lässt sich der Schlupf auf einen längeren Zeitraum dehnen.

Die kein Keller- oder Sommervariante:
Eine größere Styroporbox in die die Boxen mit den Fliegenpuppen kommen, dazu eine größere Anzahl Kühlakkus.
Bei mir sind das 8 Stück, sieben aus dem Kühlschrank und einer aus dem Gefrierschrank.
Dieser wird nach Bedarf ausgetauscht, so dass sich grob eine Temperatur von 10°C in der Box hält.
Nach Bedarf, Puppenboxen entnehmen und wärmer stellen.
So lassen sich auch über längere Zeit Fliegen aufziehen.
Wichtig, erst 2 Tage nach der Verpuppung die Boxen kühler stellen, sonst kann sich die Schlupfrate verringern.
Auch sind die Fliegenpuppen in der Kühlbox nicht beliebig lange lagerbar, auch hier verringert sich die Schlupfrate mit längerer Zeit.

Ansonsten ist noch das Einfrieren der frisch geschlüpften Fliegen denkbar.
In einem gut luftdichten Behältnis funktioniert das auch einige Zeit.

Grüße Wolfgang

Danke für die Antwort!

Dann bräuchte man wohl so ein Zuchtsubstrat (was nicht stinkt, solls laut Recherche geben), um die Fliegen lange bei Laune zu halten. Aber das wäre dann für mich doch etwas zu viel Extra-Aufwand. Einfrieren versuchte ich schon, und hatte beim Verfüttern schon so das Gefühl, dass das irgendwie die Fliegen unbrauchbar macht. Selbst die Ameisen zeigten mir das, da wurde nix angerührt. Die frischen Fliegen sind hingegen immer sehr begehrt.
An den temperaturabhängigen Turnus dachte ich auch schon, weiß aber nicht, wie die Mitbewohner da mitspielen würden. Hachja, ich weiß nicht recht

Das eingefrorene Fliegen nicht mehr die Akzeptanz finden wie frisch getötete, wenn auch nicht bei jeder Ameisenart, auch meine Beobachtungen.
Das verschlechtert sich zudem noch mit der Einfrierzeit der Fliegen.
Wie schon angemerkt, das Behältnis in dem die Fliegen eingefroren werden muss dicht sein, sonst trocknen die Fliegen aus und die Akzeptanz geht gegen null.

Grüße Wolfgang