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Fragen eines neuen Halters

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Knollnase
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#1 Fragen eines neuen Halters

Beitrag von Knollnase » 4. August 2005, 12:56

Hallo erstmal!
Ich bin neu hier im Forum, und das ist mein erster „Beitrag“. Ich begeistere mich schon seid vielen Jahren für Ameisen, hatte aber nie den richtigen Ansatz, um mir selbst welche zu halten (dachte eigentlich nicht mal daran, dass das richtig klappen würde). Vor ein paar Wochen meinte ich zum Scherz zu einem Bekannten, er könne sich doch Ameisen halten (da wir über Probleme mit Essenskrümeln auf dem Fußboden diskutierten, und welches Ungeziefer das wohl so anlocken würde ;) ). Daraufhin erzählte er mir, er habe als Kind mal Ameisen gehabt, so richtig in einem ehemaligem Aquarium, mit Königin, Arbeiterinnen, etc. pp.
Dann hat das in mir gearbeitet, und dank der modernen Technik (google machts möglich) bin ich dann auf diverse Seiten zur (www.)Ameisenhaltung(.de) gestoßen, und darüber auch auf dieses Forum hier. Nach 2 Mails und einer PN an Stefan (vielen Dank noch mal), bin ich mir nun einig geworden: Ich werde das jetzt in Angriff nehmen!
Ich denke, wenn ich es schaffe meine (unten stehenden) Planungen am nächsten Wochenende (oder so) umzusetzen, kann ich mir eine junge, kleine Kolonie heranziehen, welche bis zu ihrer Winterruhe auch noch schön 1-2 Monate sich entwickeln kann. Das ist genügend Zeit, um sich an die Kleinen zu gewöhnen (und die sich an mich), und über den Winter hinweg nötige Verbesserungen an Arena und Nest vorzubereiten.
Zu meiner Person: Ich bin 27 Jahre alt, und komme aus Wuppertal. Ich bin (noch) Stundent an der hiesigen Uni, und werde in ein paar Monaten als Diplom-Ingenieur über diese Erde wandeln.

Nun zu unseren "kleinen Freunden":
Ich weis, dass mir sicher viele zur Haltung von Lasius niger in einem Ytong- oder Gips-Nest raten werden. Ich habe mir das mit der Ameisenfarm aber nun in den Kopf gesetzt, und werde das erstmal ausprobieren. Wenn das nichts taugt, schimmelt, oder sonst wie unbrauchbar wird / ist, hoffe ich erstmal auf eure Vorschläge, und dann baue ich halt doch ein Ytong-Nest. Ich habe versucht hier eine umfassende Planung vorzustellen, und würde euch erfahrene Nutzer bitten mir Fehler oder dumme Fragen zu verziehen! Kommt mir nicht mit „Suchfunktion“ das habe ich die letzten Tage stundenlang gemacht, und es bleiben trotz allem noch Fragen übrig...
Sollten die von mir hier vorgestellten Bauplanungen gut sein, lade ich all die Interessierten herzlich dazu ein, dieses hier Nachzubauen, möchte aber darauf hinweisen, dass ich eine Menge Arbeit mit der Planung hatte. Daher möchte ich darum bitte, dass bevor man den Text hier kopiert, und anderweitig verwendet, oder gar als seinen eigenen ausgibt, mich kurz per PN zu kontaktieren. Dann findet man sicherlich eine Lösung!
Nun aber zum Eigentlichen:

Werkzeuge:
Stichsäge
Akkubohrmaschine
Bohrer: 3,2 mm & 6 mm & Schlauchdurchmesser (aussen)
Senker (oder breiter scharfer Bohrer)
Gewindeschneider: 4 mm
Seitenschneider oder starke Schere (um Schläuche auf Länge zu schneiden)
Messwerkzeuge: Winkel & Zollstock & Schieblehre & Körner & Reisnadel & Bleistift
Filzunterleger (Parkettschutz-Klebpunkte, wie bei Möbeln).
Silikonspritze
Bastel-Schraubzwingen (3-5)
Schlagbohrmaschine (6mm Steinbohrer)
Feile (um Ecken abzurunden)
Eventuell: Heißklebe-Pistole


Material:
Plexiglas 500x1000 mm x (Plattenstärke) mm:
Bild
Aquarien-Silikon zum Abdichten und Verkleben
Eventuell: Heißkleber
Grober Sand: 500 ml
Seramis: 360 ml +100 ml = ~500ml
Lehm : 250 ml
Feiner Sand : 475 ml = ~500 ml
Schlauch (Innen-Druchm: 8 bis 10 mm): Länge= (100 + 110 * 2 + 50 + 100 + 100 + 200 + ???) mm = (770 + ???) mm & Schlauchverbinder: 1 oder 2 & Schlauchverbinder T-Stück: 1
Schlauch (Außen-Durchm: maximal 8 mm): Länge= 340 mm
Verschlussstopfen: 1x Wasserundurchlässig & 1x Wasserdurchlässig (Fischsieb oder feines Kunststoffgitter)
Trichter (schmale Trichteröffnung passend für Schlauch-Innendurchmesser)
Metallgitter (dichte Maschen): mindestens: 3 cm² oder optimal: ~30 cm²
Edelstahlschrauben (4 mm): 4
Wandschrauben (4,5 bis 5,5 mm – mit breitem Kopf): 4
Dübel (6 mm): 4
Eventuell: rote Folie
Honigwasser-Tränke (z.B. Teelicht-Kerzenständer), eventuell mit Schwämmchen / Watte.
Bepflanzung (Pflanzen die wenig Wasser brauchen, aber viele Blattläuse haben)
Futterplatz für Lebendfutter (z.B. flach ausgehöhlter Stein)
Schale (als Insel): 260 mm x 100 mm x (40 bis 50) mm
Klebstoff / Farbspray (um Sand außen auf die Insel zu kleben)
Eventuell: Talkum / Vaseline


FRAGE: Welche Plexiglas-Plattenstärke ist zu empfehlen? 4 mm?
FRAGE: Das meiste werde ich in einem Baumarkt finden. Den Rest doch sicher im Tier- / Aquarienhandel, oder?

Die Ameisenfarm:
Bild
Abmessungen:
Innenabmessungen: 300 x 300 x (8 bis 10) mm
Plattenabmessungen: Frontplatte: 300 x 300 mm (mit 1-3 Bohrungen mit Schlauchdurchmesser) & Rückenplatte: 330 x 300 mm & Seitenplatten: (8 bis 10) mm x 300 mm (eine mit 4 Bohrungen 3,2 mm, 4mm Gewinde) & Obere und untere Platte: (8 bis 10) mm x (300 plus 2*Plattenstärke) mm
Rauminhalt (300 x 280 mm): 672 ml bei 8 mm Dicke oder 756 ml bei 9 mm Dicke oder 840 ml bei 10 mm Dicke (wird für weitere Berechnungen angenommen)

Füllung:
1x Seramis + 2x Lehm + 5x Sand
Rechnerisch: 105 ml Seramis + 210 ml Lehm + 525 ml Sand = 840 ml Gesamtfüllung
wegen Packungsgrößen: 100 ml Seramis + 240 ml Lehm + 500 ml Sand

Überlegungen:
Aufgrund der Größe der Lasius niger (mit denen ich denn dann wohl starten werde), möchte ich eine sehr schmale Dicke der Farm wählen. Als Ein- und Ausgang wird ein durchsichtiger Schlauch dienen (100 mm), welcher durch Schlauchverbinder zur Arena führen wird. Zudem werde ich 1-2 weitere Schläuche der Länge 110 mm anbringen, welche ich mit luftdurchlässigen Stopfen oder einem feinen Metallgitter abdichte. Diese dienen nicht nur der Belüftung, und sollen Staunässe verhindern, sondern sollen zudem für spätere Erweiterungen zu weiteren Arenen oder zu neuen Ameisenfarmen (bei Umsiedung) führen.
Der Bewässerungsschlauch wird auf der Unterseite (im Tongranulat) mit einem Fischsieb, oder einem möglichst feinen Kunststoffgitter abgedichtet (um das Eindringen von den Ameisen unwahrscheinlich zu machen). Hierzu möchte ich ungern ein Metallgitter nutzen, da dieses ständig Feuchtigkeit ausgesetzt wäre und sicher früher oder später Korrosion aufweisen wird. An der Oberseite des Bewässerungsschlauches werde ich einen luftundurchlässigen Kunststoffstopfen anbringen, welcher zur Bewässerung herausgenommen wird, um mittels eines kleinen Trichters Wasser einzufüllen.
Die Rückenplatte der Farm wird etwas länger als die Frontplatte (+30 mm), um die Farm, welche zwar auf einem festen Untergrund steht, zusätzlich an einer Wand zu fixieren. Damit ist ein Umfallen unmöglich und Erschütterungen durch Anstoßen des Untergrundes unwahrscheinlich.
Die Bohrungen in einer der Seitenscheiben sind mit einem Durchmesser von 3,2 mm vorgesehen und werden mit 4 mm Gewinde versehen. Diese Löcher werde ich mit 4 mm Edelstahl-Schrauben verschließen (absolut Ausbruchsicher [„He Du! Pack den Schneidbrenner weg!“ ;)] und bei Korrosion auswechselbar). Die Löcher sollen für spätere Messinstrumente (Temperatur / Feuchtigkeit) oder sonstigem Zugang zur Farm dienen und werden in relativ gleichen Abständen angebracht.
Ich werde die Plexiglasscheiben selbst zuschneiden, das werde ich mit einer Stichsäge (in bin faul) vornehmen. Damit die Stichsägen-Auflageplatte das Plexiglas nicht verkratzt werde ich unter die Stichsägen-Auflageplatte Filzaufkleber (die man unter Möbel bei Parkett anbringt) kleben. Bei allen Maßen muss ich zudem immer auf die Sägeblattbreite der Stichsäge achten, und daher 1-2 mm „zugeben“ (wo möglich).
Die Befüllung geschieht mit den empfohlenen Mengen von Sand, Lehm und Tongranulat (Mengenangaben siehe oben).

FRAGE: Wird Silikon die Seitenteile absolut fest halten, oder sollte ich die Teile erst mit Heißkleber zusammenheften und dann nur mit Silikon „die Ecken nachziehen“?
FRAGE: Muss ich den Lehm und den Sand mischen, oder ist der Lehm eine eigene Schicht zwischen Sand und Tongranulat (habe beide Varianten hier gefunden)?
FRAGE: Wo bekomme ich Lehm her, wenn ich nicht bei http://www.ameisenshop.de bestellen will? Muss ich dann nach „Lehm“, „Lehmerde“ oder irgendwie sonst was fragen?
FRAGE: Reichen die 2 cm „Freiraum“ in der Farm aus, für den „Abraum“? Oder sollte ich lieber etwas mehr frei lassen?
FRAGE: Sollte ich die Farm zusätzlich mit einer roten Folie abdecken? Eigentlich steht die an einem Platz, der nur sehr „unzureichend“ beleuchtet ist... Habe gelesen., dass sich die Ameisen schnell an „viel“ Licht gewöhnen, wenn sie immer darin gehalten werden, und dass man beachten sollte, nur künstliches Licht einzusetzen, wegen zu hoher Temperaturentwicklung bei direktem Sonnenlicht.

Die Arena:
Bild
Abmessungen:
Innenabmessungen: 300 x 140 x 200 mm
Plattenabmessungen: Frontplatte: 300 x 200 mm & Rückenplatte: 330 x 200 mm & Seitenplatten: 140 mm x 200 mm & Untere Platte: (300 plus 2*Plattenstärke) mm x (140 plus 2*Plattenstärke)mm & Eventuell: Obere Abdeckplatte: (300 plus 2*Plattenstärke) mm x (140 plus 2*Plattenstärke) mm
Insel (fertige Schale, herausnehmbar): 260 mm x 100 mm x (40 bis 50) mm

Füllung:
Seramis als Bodenbelag
Feiner, trockener Sand (Vogelsand?) als Boden
Ca. 500 ml Wasser (bei 20 x 30 mm Wassergraben)

Dekoration / Ausstattung:
Futterplatz für Lebendfutter / eiweißhaltige Nahrung
Honigwasser-Tränke mit Watte / Schwamm
Pflanze (zur Deko & Blattlauszucht)
Irgendwelcher Krempel der mir noch einfällt, z.B.: Steine, Pflanzen, die nur Luftfeuchtigkeit brauchen zum Wachsen, etc., pp.

Überlegungen:
Ich baue eine Arena mit Insel und somit einem Wassergraben. Der Verbindungsschlauch kommt „unter Wasser“ durch eine der Seitenscheiben in die Insel hinein. Damit verhindere ich das Begehen des Schlauches auf der Außenseite. Sowohl die Bohrung in der Seitenscheibe, als auch die in der Insel werden gut mit Silikon abgedichtet. Eventuell werde ich in dem Zwischenstück zwischen Insel und Außenscheibe einen Schlauchverbinder „unter Wasser“ einrichten, damit ich die Insel tatsächlich problemlos von dem Arena-Kasten ablösen kann. Alternativ lasse ich das Zwischenstück so lang, dass es einmal um die Insel „Unterwasser“ herum führt, und dann erst in die Insel hinein kommt. Damit kann ich die Insel dann immerhin bequem heraus nehmen, wenn auch nur „gewaltsam“ abtrennen.
Die Insel wird von außen irgendwo beschrieben) mit rauem Sand überzogen, welcher nicht nur optisch ansprechend wirken soll, sondern auch zur Lebensrettung bei „Badegästen“ gedacht ist. ;)
In die Insel packe ich eine Schicht Seramis als Bodenbelag und bedecke das mit feinem Sand (ich habe irgendwo von Vogelsand gelesen, das ist doch dieser weiße, sehr feine, richtig?). Somit sollten die Mädels die Arena nicht zum Nestbau missbrauchen...
Auf die Insel möchte ich eine Futterstelle drapieren, in der ich Eiweißnahrung anbiete (eventuell lebend oder... na ja ihr wisst schon... ) . Zudem werde ich mir ein kleines Gefäß zulegen (mal sehen, ich habe noch ziemlich viele Teelichter-Kerzenständer) wo ich dann eventuell noch ein Schwämmchen als Einlage nutze (damit die Kleinen nicht versuchen in dem klebrigen Zeugs ihren Freischwimmer zu machen :]) und Honig-Wasser verteile.
Daneben werde ich sicher noch ein paar hübsche Deko-Ideen haben, wenn das Ding erstmal fertig ist...
Die Rückenplatte der Arena-Kiste wird wieder etwas höher (+30 mm) um auch die Arena feste mit einer Wand verbinden zu können. Ich bin ein großer Tollpatsch, und gehe daher lieber auf „Nummer sicher“...
Ich werde bei Zeiten dann sicher noch eine Abdeckplatte für das Ganze bauen, in welche ich ein ca. 50x50 mm großes Loch schneide, welches ich mit einem sehr feinmaschigen Metallgitter verschließe. Diese Abdeckplatte werde ich dann auf die Arena auflegen und mit Klebeband abdichten (Isolierband für Elektriker: geht gut wieder ab, hinterlässt kaum Spuren und wird in „trendigen“ Farben angeboten...). Diese „Hochsicherheits-Maßnahme“ wird aber erst dann relevant, wenn die Kolonie größer wird und/oder ich Ausreißer habe und/oder ich mal wieder auf einer Reise bin.

FRAGE: Sind die Schlauchverbinder absolut Wasserdicht (und damit ja auch ausbruchssicher)?
FRAGE: Welche Pflanzen eignen sich besonders für Arenen? Die darf nicht zu groß / hoch werden, sollte nicht als Nistplatz dienen können, und möglichst noch Blattläuse magisch anziehen („Das sind ja drei Wünsche auf einmal...“).
eigene Antwort: Ich werde wohl eine Sukkulente (eine Art „Kaktus“) nehmen, da diese Pflanzen nicht wirklich Wurzeln haben und mit extrem wenig Feuchtigkeit auskommen. Zudem habe ich im Internet gelesen, dass Blattläuse auch zu einem Schädling bei diesen Pflanzen gehört. Und da ich im Hinterhofgarten zich Blattlaus-zerfressene Rosen habe, werde ich einfach ab und an ein paar von den Kerlchen auf die Pflanze drauflegen
eigene Antwort (2): War beim „Blumenhändler meines Vertrauens“, der guckte nicht schlecht, als ich sagte: „Ich brauch ne Pflanze von Blattläusen zerfressen wird.“ Er meinte, so was hätte er noch nie gehört, da wird er Jahrelang nach den besten Mittelchen gegen Blattläuse gefragt, und dann kommt da jemand, der nicht genug davon bekommen kann... :]
FRAGE: Welche Art Schwämmchen sollte man am besten als Einlage in die Honigwasser-Tränke benutzen?
FRAGE: Sollte ich trotz Wassergraben noch eine weitere „reguläre“ Ausbruchssicherung nutzen? Talkum oder Vaseline (welche durch den Wassergraben hoffentlich nicht so schnell austrocknet)?

Die Verbindungen:
Abmessungen:
Innendurchmesser: 8 bis 10 mm
Außendurchmesser: mal sehen, hoffentlich nicht mehr als 14 mm
Längen: Ausgang aus der Farm: (2 oder 3) x 100 mm & Verbindungsstück: 1 x 200 mm (Zwischen Farmausgang und Arenaeingang; mit 2 Schlauchverbindern (eventuell ein T-Stück mit 50 mm Schlauch zur „Belüftung“)) & Außeneingang zur Arena: 1 x 100 mm & Eingang zur Insel: 1 x 100 mm & Zwischenstück von Arena-Außeneingang zum Eingang zur Insel: abhängig von Fragen oben

Überlegungen:
Ich möchte die Anlage gerne recht flexibel halten. Wenn ich Schlauchverbinder zwischen den einzelnen Objekten nutze kann ich die Anlage „objektorientiert“ weiterverwenden. Zudem bringen diese Maßnahmen, insbesondere das mögliche Abstöpseln der Farm große Vorteile bei der Überwinterung, denke ich...

FRAGE: Bei Überwinterung müssen die Ameisen nicht in die Arena, und auch keinerlei Futter haben, richtig? Das heißt man kann die Farm komplett von der Arena abtrennen, oder?
FRAGE (siehe oben): Sind die Schlauchverbinder absolut Wasserdicht (und damit ja auch ausbruchssicher)?

Weitere Fragen:
FRAGE: Im Moment ist Schwärmzeit bei Lasius niger! Ich bin aber ein absoluter Noob auf dem Gebiet! Hat jemand (aus dem Bereich NRW, Postleitzahlen: 42***, Umgebung Wuppertal) Lust und Zeit mir beim Suchen „live“ behilflich zu sein? Ich gebe gerne nen Bierchen oder zwei aus, als Dankeschön für die Hilfe (wobei ich mir gerne auch dann die „Girls“ des Halters ansehen würde)! Oder hat jemand sogar zufällig eine Jungkönigin übrig für mich? Ich möchte gerne bei „null“ starten, brauche also keinen Staat!
FRAGE: Wenn ich nun eine Jungkönigin, sagen wir mal in einem Reagenzglas, habe, wo bringe ich die am besten aus? Packe ich das Röhrchen dann in die Arena, und hoffe die zieht bald um, oder versuche ich die „Glucke“ direkt in die Farm einzubringen? Oder sollte ich das Reagenzglas an einen der „Belüftungsschläuche“ hängen, und hoffen die zieht dann selber um?
FRAGE: Welches „Eiweißfutter“ ist für Lasius niger am besten geeignet? Und wie viel fressen die Kleinen so im Durchschnitt? Darauf kommt es mir nicht nur auf die Art, sondern auch auf die Haltbarkeit, Lagerung und maximale Vorratsmenge an, die man „im Haus“ haben sollte. Und nicht zuletzt: ich bin faul (und wohne in der Innenstadt) und will so was lieber kaufen statt selber zu fangen!

Zu guter letzt:
Jaja, ich weis! Einige der Fragen kann ich mir sicher noch selbst beantworten, wenn ich nur genau (und lange) genug die „SuFu“ nutze. Aber ich denke mal mit den Ausführungen hier, und den beigefügten Bildchen trage ich ein gutes Stück weit zum „Formicarienbau“ bei, und hoffe daher auf positive Resonanz...
Bitte lest den Kram hier mal durch, ich habe das Ganze so unterhaltsam wie möglich geschrieben, und gebt bitte Anmerkungen, falls ich etwas Grundlegendes vergessen / übersehen / falsch gemacht habe.
Nachdem die Fragen beantwortet wurden, und ich das OK von Euch erfahrenen Ameisen-Besitzern habe, werde ich mit dem Bau beginnen. Lasst Euch also böööötte nicht zu lange Zeit mit dem Antworten!

Kurz zum „neuen“ Forum. Ich finde die Idee mit diesen 12 Euro nicht schlecht! Man ist eher gewillt, BEVOR man hier anfängt, sich genau mit dem Thema zu befassen. Ich habe die letzten Tage mehrere Stunden im Forum mit der „SuFu“ zugebracht und mir einiges angelesen. Daher muss ich nun nicht mehr Fragen stellen wie: „Welche Ameise ist die beste?“ oder „Wie baue ich eine Arena?“ oder „Was fressen Ameisen?“. Ich denke, die Fragen die ich oben leider stellen musste (da ich dazu unterschiedliche oder zu ungenaue Angaben gefunden habe), sind nicht zu sehr Richtung „Noob“, auch wenn sich das sicher nicht vermeiden lässt.

Mit freundlichen Grüßen,
eure Knollnase.



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Jamo
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#2

Beitrag von Jamo » 4. August 2005, 13:38

Ich komme aus Remscheid, aber hab leider im Moment keine Ameisen zu hause - alle weggegeben. Aber gegens gemeinsame Suchen hätte ich nichts einzuwenden. Würde mir dann auch 'ne Kolonie suchen - brauch dringend was zum beobachten :irre:
Muss es denn unbedingt eine Gründerkolonie einer Lasius-Art sein? Insbesondere für den Anfang gibt es weitaus interessantere Arten, wie die der Gattung Myrmica, von denen sich dann auch ein ganzer Staat problemlos fangen lässt. Die beim Graben zu beobachten, lässt einem das Herz höher schlagen :verliebt:
Besonders Gründerkolonien lassen einen zu Beginn schnell die Lust verlieren - aber das musst du ja wissen....


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Jamo

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#3

Beitrag von heldgop » 4. August 2005, 13:53

hi,

ich habe zwar keine zeit deine doktorarbeit durchzulesen :D, aber diene lehm + sand + erde rechnung ist mir ins auge gestochen.

100ml sand und 100ml lehm sind nämlich keine 200ml mischung sondern etwas weniger.


nur so als info.



Knollnase
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#4

Beitrag von Knollnase » 4. August 2005, 14:18

:o Erstmal sorry für den langen Post! Ich wollte niemandem damit schaden... ;)

Original von Jamo
Muss es denn unbedingt eine Gründerkolonie einer Lasius-Art sein? Insbesondere für den Anfang gibt es weitaus interessantere Arten, wie die der Gattung Myrmica, von denen sich dann auch ein ganzer Staat problemlos fangen lässt. Die beim Graben zu beobachten, lässt einem das Herz höher schlagen :verliebt:

Ich denke, es ist am besten eine neue Kolonie zu ziehen, da diese sich sicher am besten an das Leben im Formicarium anpassen wird, ohne Schaden davon zu tragen. Ich denke dabei insbesondere an die Lichtverhältnisse...

Original von heldgop
100ml sand und 100ml lehm sind nämlich keine 200ml mischung sondern etwas weniger.


Also muss ich den Lehm und Sand mischen. Das ist schonmal eine Antwort auf eine meiner Fragen. OK, danke!!!
Also ist Lehm feiner als Sand, und rutscht daher in die Spalten vom Sand, gut zu wissen. Welche Mengen sollte ich dann nehmen? Mischung von 2(Sand):3(Lehm) Teilen geben 4 Teile gesamt, oder wie kann man das beschreiben? ?:



Janis
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#5

Beitrag von Janis » 4. August 2005, 14:23

Hallo Knollnase!
Von mir (selbst erst seit kurzem Ameisenhalter) ein herzliches Willkommen im Forum...
Ein Elektrotechniker bist du also, werde ich in ein paar Jahren hoffentlich auch sein, denn ich werde im WS nach Dresden ziehen und ebenfalls E-Technik studieren.
Aber jetzt zu den Sachen, die mir direkt aufgefallen sind (wirklich ein sehr langer Post, daher habe ich bestimmt einiges übersehen):

Original von Knollnase
FRAGE: Wird Silikon die Seitenteile absolut fest halten, oder sollte ich die Teile erst mit Heißkleber zusammenheften und dann nur mit Silikon „die Ecken nachziehen“?


ANTWORT: Ich weiß nicht wie es bei anderem Silikon ist, aber Aquariumsilikon klebt Acrylglas nicht gut (wird auch auf der Verpackung darauf hingewiesen).

Original von Knollnase
FRAGE: Sind die Schlauchverbinder absolut Wasserdicht (und damit ja auch ausbruchssicher)?


ANTWORT: Die Schlauchverbinder werden z.B. in der Aquaristik verwendet und sollten/sind daher absolut Wasserdicht (und damit ja auch ausbruchssicher)!

Original von Knollnase
eigene Antwort: Ich werde wohl eine Sukkulente (eine Art „Kaktus“) nehmen, da diese Pflanzen nicht wirklich Wurzeln haben und mit extrem wenig Feuchtigkeit auskommen. Zudem habe ich im Internet gelesen, dass Blattläuse auch zu einem Schädling bei diesen Pflanzen gehört. Und da ich im Hinterhofgarten zich Blattlaus-zerfressene Rosen habe, werde ich einfach ab und an ein paar von den Kerlchen auf die Pflanze drauflegen


ANMERKUNG: Blattläuse sind in der Regel sehr spezialisiert, daher müsstest du schon gehöriges Glück haben, wenn du die Rosenblattläuse auf deinen Sukkulenten ansiedeln kannst. Außerdem werden die Lasius niger sie bei kleiner Koloniestärke als Futter ansehen.

Original von Knollnase
FRAGE: Im Moment ist Schwärmzeit bei Lasius niger! Ich bin aber ein absoluter Noob auf dem Gebiet! Hat jemand (aus dem Bereich NRW, Postleitzahlen: 42***, Umgebung Wuppertal) Lust und Zeit mir beim Suchen „live“ behilflich zu sein? Ich gebe gerne nen Bierchen oder zwei aus, als Dankeschön für die Hilfe (wobei ich mir gerne auch dann die „Girls“ des Halters ansehen würde)! Oder hat jemand sogar zufällig eine Jungkönigin übrig für mich? Ich möchte gerne bei „null“ starten, brauche also keinen Staat!


ANTWORT: Eigentlich sind hier keine Anfragen und Angebote erwünscht, aber dieses Jahr sind mir zwei Königinnen über den Weg gelaufen, die ich nicht beide brauche. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es sich dabei um Lasius niger handelt (nehme es aber stark an). Bei Interesse sollten wir das einfach über PN klären.

Irgendwo hattest du auch geschrieben, dass du Vogelsand für die Arena benutzen möchtest. Davon kann ich abraten. Meine Lasius niger kamen damit irgendwie nicht zu Recht, falls sich mal eine auf den Sand begeben hat, so sah sie dort reichlich unbeholfen aus. Dies hatte zur Folge, dass sie den Sand mieden. Aber vll. war meiner auch einfach zu fein...

So das wars von mir erstmal. Ich wünsche dir gutes Gelingen mit deinem "objektorientierten" Formicarium (lustige Bezeichnung) und viel Spaß bei dem Hobby.

Gruß Janis



GoodChiller
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#6

Beitrag von GoodChiller » 4. August 2005, 14:33

innenabstand der farm: 10 mm fuer Lasius niger sind VIEL zu gross... bei 7mm haben sie noch grosse teile zugebaut... mit 4mm bin ich momentan voll zufrieden, nur hier und da ist ein gang nicht komplett sichtbar...

tipp: nimm kein plexiglas, das verzieht sich mit der zeit... nimm abdeckungen von bilderrahmen...

silikon sollte halten, bei mir macht es das, ich benutze aber auch u-foermige aluschienen als rahmen...



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#7

Beitrag von GoodChiller » 4. August 2005, 14:35

2 cm werden zu wenig sein fuer den aushub... lass ihnen die moeglichkeit das zeug woanders abzulegen - bei mir ist es der ganze tisch auf dem sie stehen...

meine kleinen stoert licht nicht mehr auch nur annaehernd -> keinerlei reaktion...

im winter packst du einfach die farm in den kuehlschrank, also richtig :D



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#8

Beitrag von GoodChiller » 4. August 2005, 14:36

das reagenzglas wird in die naehe des nesteingangs gelegt und dann gewarten bis die kleinen selbst umziehen...

eiweiss: fast alles was klein ist und insekt :D durchschnitt gibts nicht, umso groesser die kolonie umso mehr nachwuchs muss versorgt werden...



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