Nützlingbesatz in einem Wüstenbecken

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Neues Thema Antworten
borsti
Einsteiger
Offline
Beiträge: 46
Registriert: 18. Juni 2005, 13:59
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Nützlingbesatz in einem Wüstenbecken

Beitrag von borsti » 3. März 2006, 09:31

Huhu Allerseits,

ich habe vor mir in den nächsten Monaten 3 dekorative Arenabecken einzurichten. Eines soll ein Stückchen tropischen Regenwald mit Wasserlauf darstellen, eines soll mittel- bis nordeuropäische Verhältnisse simulieren (das kommt dann im Winter auch in den Keller usw.) und eines soll eben mediterrane bis wüstenartige Bedingungen bieten.

Nun ist ja gerade in den beiden zuerst genannten Becken durch die gegebenen Klimabedingungen Schimmelbildung ziemlich wahrscheinlich. In der Terraristik geht man dieses Problem wohl über Nutzinsektenpopulationen im Becken an und was würde dem Ameisenhalter besser passen, als in der Arena lebende Futterinsekten, die auch noch für die Hygiene sorgen?

Für das tropische Becken habe ich mir bisher Springschwänze (Folsomia candida) und Weiße Asseln (Trichorhina tomentosa) als Gesundheitspolizei ausgesucht, zusätzlich werden mit der Zeit bestimmt auch einzelne Heimchen/Grillen/Drosophilla usw. überleben und sich im Becken fortpflanzen.

Das Heimische Becken stellt auch kein Problem dar: Kellerasseln, Tausendfüßler, Stubenfliegen, Drosophilla, evtl. ein paar Silberfische usw. werden sich ohne Probleme ansiedeln bzw. ansiedeln lassen.

Wo ich bisher aber irgendwie keine Idee habe, was für Nützlinge denn rein könnten, ist mein Wüstenbecken.
Zugegebenermaßen ist hier die Gefahr der Schimmelbildung auch zu vernachlässigen, da ja logischerweise nicht viel Feuchtigkeit im Becken vorhanden ist.
Aber es wäre natürlich trotzdem nett, auch hier eine lebensfähige Population von "Müllabfuhr"-Insekten zu haben, die idealerweise vielleicht auch noch als jagbares Futter für entsprechende Ameisenarten dienen könnten.

Also: Hat jemand hier Erfahrung mit Nützlingen in Wüstenbecken? Was für Arten kämmen den überhaupt in Betracht?


Mit besten Grüßen,
Andreas



Benutzeravatar
swagman
Halter
Offline
Beiträge: 2285
Registriert: 4. März 2006, 15:12
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

#2 Nützlinge

Beitrag von swagman » 4. März 2006, 20:14

Hallo,

Heimchen sollten für ein trockenes Becken gut sein.
Die fressen auch alles mögliche an "Müll".;)
Auch ist es für Acheta besser wenn sie trockener gehalten werden,
da die wenigsten Grillen es feucht mögen. Sind also nicht so gut für dein Regenwaldbecken geeignet.:rolleyes:
Ich hätte allerdings Bedenken bei den feuchteren Becken wegen Milben usw.
Besonders wenn du Tiere aus der Wildnis holst.
Wobei Kellerasseln in geringem Umfang Milben erfolgreich fressen würden.

Welche Ameisen sollen da eigentlich rein?
Macht schließlich eine Menge aus wie groß die Nützlinge sein können.
"Nützlinge" find ich eh gut, obwohl andere sie vieleicht als Schädlinge bezeichnen würden.:D



borsti
Einsteiger
Offline
Beiträge: 46
Registriert: 18. Juni 2005, 13:59
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3

Beitrag von borsti » 5. März 2006, 09:26

Naja, "rein" in die Becken soll eigentlich kein Volk, es sollen ja ausdrücklich Arenabecken werden.
Die jeweiligen Nester werden in kleinen Nestbecken sein...
Als Verbindung soll übrigens transparenter 25mm Schlauch (19mm Innendurchmesser) dienen, so können die Meisen dann auch große Beute in Ihre Nestbecken transportieren.
Dadurch wird es den Völkern zwar auch sehr Vereinfacht, mit Sack und Pack durch den Schlauch zu klettern, aber die Arenabecken werden so eingerichtet sein, dass den Meisen keine Chance zum Nestbau gegeben wird.

So kann ich dann die Völker ein wenig variieren, z.B. meinen Myrmica spez. / Lasius spez. / Camponotus spez. mal ein paar Tage in das normale Becken lassen, und darauf dann ins Wüstenbecken, dann vielleicht wieder eines meiner "alten" Arenabecken usw...

Zu dem Tropenformicarium sollen wohl Pheidologeton spec. oder vielleicht auch Polyrhachis spec. dauerhaften Zugang bekommen. Aber auch die werden ihr Nest in einem seperaten Becken haben.

Achja: für das Tropenbecken wollte ich ja ausdrücklich zugekaufte Nützlinge (Springschwänze, weiße Asseln...) nehmen und Heimchen usw. nicht direkt ansiedeln. Aber durch Verfütterung von Lebendtieren wird sich wohl nach und nach auch im Tropenbecken eine kleine Heimchenpopulation bilden. Ist bei Jogi-Bär's Tropenformicarium ja auch so gewesen.



Benutzeravatar
swagman
Halter
Offline
Beiträge: 2285
Registriert: 4. März 2006, 15:12
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

#4

Beitrag von swagman » 6. März 2006, 11:21

Es Würden auch noch Steppengrillen (Gryllus assimilis) fur ein trockenes Becken tun. Aber...
Die sind wohl zu groß. Die erwachsenen Steppengrillen sind 23-27mm lang.
Aber haben den Vorteil das sie recht träge sind, also leicht zu jagen:D.

Ja Heimchen können überall...:( musste aufpassen, die sind als Hausschädlinge bekannt. Frag mich nicht,X( aber die Nächte können recht lang sein wen die ihr Konzert hinter irgendeinen Schrank halten.

Wüsste schon noch was für ein Tropenbecken, aber ist nicht jedermanns sache. Sags dir halt mal.
Grüne Schaben (Panchlora nivea) Diese lichtgrünen Schaben werden 19-21mmm lang. Sie haben einen recht weichen Panzer, was sie gut als Beute macht. Brauchen es aber sehr feucht. Sterben in einer normall trockenen Wohnung in kürzester Zeit. Also kein Schädling! Die Vermehrung ist auch nicht so schlimm wie bei anderen Schaben. Schauen auch recht hübsch aus.;)
Na ja.

Noch ein Tipp: Auch gekaufte Tiere können Parasiten haben.
Im übrigen sollten auch gekaufte Futtertiere immer erst mit hochwerteigen Futter "angefüttert" werden!
Mir sind mal drei junge Echsen gestorben nach dem ich ihnen gekaufe Heimchen zum fressen gab ohne sie vorher zu füttern:eek::mad:. Ärgerlich so was!
Aber man weiß ja nicht was die bei einem Futtertierzüchter so bekommen.



borsti
Einsteiger
Offline
Beiträge: 46
Registriert: 18. Juni 2005, 13:59
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5

Beitrag von borsti » 6. März 2006, 11:39

jo, danke swagman, das sind ja schonmal ein paar weitere tipps, dennen ich nachgehen kann.

die schaben wären auch echt gut für mein tropenbecken geeignet, da es einen, in mehreren terassen und wasserfällen das becken mehrfach komplett druchlaufenden, wasserlauf haben soll und ausserdem einen anschluss an ein externes neblersystem haben wird, das per hygrostat die luftfeuchte im becken steuert, soweit der wasserlauf nicht genug luftfeuchte erzeugt.

zu den zugekauften futtertieren: ich verfüttere generell keine tiere, die nicht zumindest 1-2 Monate in meinem jeweiligen zuchtbehälter gelebt haben bzw. direkte wildfänge sind. frisch zugekaufte futtertiere kommen bei mir außerdem immer erst in quarantäne, bis ich sicher bin, das sie keine äußerlich sichtbaren parasiten haben...

aber ich hab eh vor demnächst den B.O.A.H. D.I.G.G.A.-Thread aufzumachen (borstis oberkrasser amazing high definition informative good growing Arenabecken-Thread), da wird es dann foto's und details zu meinen beckenprojekten geben :)



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“